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Das Mahlberger Schloss

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Schloß Mahlberg erhebt sich zwischen Lahr und Ettenheim auf einem mäßig hohen, in das Rheintal vorspringenden Basaltkegel und bietet eine weite Ausicht auf Rheinebene, Schwarzwald, Kaiserstuhl und Vogesen. Vielleicht stand dort ein römisches Kastell, um mit seiner´Besatzung die Heeresstraße zu schützen, die von Breisach nach dem die Gegend beherrschenden Felsenhügel führte. Eine Unterlage für diese Annahme könnten die zahlreichen römischen Münzen bieten, die bei Grabungen um Mahlberg gefunden wurden. Der Name Mahlberg geht auf das althochdeutsche Wort mahal zurück; so hießen die Gerichtsstätten und Tagungen, auf denen die öffentlichen Volksgerichte Recht sprachen und die Heerschau der versammelten freien, wehrfähigen Männer stattfand.

Aus einer Vertragsurkunde von 1403 erhellt, daß bis 1277 Mahlberg die Dingstätte der ganzen Herrschaft war und daß die Geroldsecker erst mit dem Besitz von Mahlberg Grafenrechte, Blutbann und Geleit, Steuer und Zoll erwarben. Auch noch die späteren Besitzer von Mahlberg nannten sich als Nachfolger der Gaugrafen Grafen von Mahlberg, doch trat dann Lahr mehr und mehr als Gerichtsstätte in den Vordergrund. Schloss und Städtchen Mahlberg - nach einem Gemälde von R. Höfle um 1850Einst soll es eine eigene Dynastie von Mahlberg mit Ritter Hugo als Stammvater gegeben haben. Dieser sei zur Belohnung für seine Dienste zum "Grafen von Mahlberg" ernannt worden. Im Jahre 1007 schenkte Kaiser Heinrich Il. Mahlberg seinem neuen Bistum Bamberg. Später kam Mahlberg als Lehen an die Grafen von Breisgau, die nochmaligen Herzöge von Zähringen, die aber schon 1218 im Mannesstamm ausstarben, worauf Mahlberg an die Hohenstaufen gedieh. In Verfolg der Streitigkeiten zwischen Kaiser Friedrich Il. und den Bischöfen von Straßburg wurde Mahlberg von deren Verbündeten, den Geroldseckern, im Jahre 1248 erobert und besetzt. An diese verkaufte der letzte Hohenstaufe, der unglückliche Konradin, am 8. Mai 1265 sein Recht, und Kaiser Heinrich VII. verlieh ihnen Mahlberg am 4. Juli 1312 als Reichslehen Ursula von Geroldseck, Tochter Heinrichs von Geroldseck und seiner Gemahlin Ursula von Eberstein, verzichtete am 20.November 1423 zugunsten des Grafen Johann von Moers und Saarwerden, der mit ihrer Schwester Adelheid verheiratet war, für den Fall des Ablebens ihres Vaters auf ihr väterliches Erbe mit Ausnahme der Stadt und Burg Lahr, und so wurde am 6. März 1426 Graf Johann von Kaiser Sigismund mit Mahlberg belehnt.

Am 4. September 1442 verpfändete Graf Jakob von Moers zugleich im Namen seines Bruders Johann zur Deckung von Schulden dem Markgrafen Jakob von Baden die unabgeteilte Hälfte der Herrschaften Lahr und Mahlberg, und bereits am 13. Februar 1497 verkauften die Grafen Johann und Jakob dem Markgrafen Christoph diese unabgeteilte Hälfte. Die Erhaltung der Schlösser Lahr und Mahlberg sollte auf gemeinsame Kosten erfolgen. Im Jahre 1629 wurde schließlich dieser Gemeinschaftsbesitz unter dem Markgrafen Wilhelm von Baden und den Grafen Wilhelm Ludwig und Johann von Nassau·Saarbrücken, den Nachfolgern der Grafen von Moers, geteilt, wobei Baden die Herrschaft Mahlberg, die Grafen von Nassau die Herrschaft Lahr bekamen. Mit dem Erlöschen der baden-badischen Linie im Jahre 1771 ging Mahlberg an Baden-Durlach über. Auch im Großherzogtum Baden hatte es zunächst noch einige Bedeutung; es blieb Sitz eines Oberamtes sowie der Forst-, Finanz- und Domänenämter des alten Herrschaftsbezirks. Doch 1813 wurde das Oberamt aufgehoben, und auch die andern Ämter wurden nach und nach verlegt. Schloss Mahlberg - Grundriss nach einem Plan im Generallandesarchiv KarlsruheWie das alte Schloß beschaffen war, läßt sich nicht bestimmt angeben, da die älteren Urkunden keine Anhaltspunkte dafür bieten. Die älteste Abbildung zeigt das markgräfliche Schloß Mahlberg, wie es von den Kaiserlichen unter dem General Gilles de Hasi beschossen und am 17. April 1641 eingenommen wurde. Ein Burgfriede, den die Brüder Walter und Hermann von Geroldseck 1303 über die Schlösser zu Lahr und Mahlberg schlossen, bestimmte, daß Schloß Mahlberg in gemeinschaftlichen Kosten jederzeit mit einem Burgvogt, vier Wächtern und einem Torwart besetzt sein solle. Diese Bestimmungen kehren immer wieder in den späteren Burgfriedensabmachungen, nur einmal am St.Jakobstag 1480 ist die Rede von "zween eerbar reysig knecht mit redlichen reysigen Pferden, auch gutem Harnisch und Gewer, wolerzeuget". Wir wissen, daß Friedrich ll. aus der Burg 1218 einen Schutzbrief für das Kloster Tennenbach erteilte; auch Konrad III. der Mahlberg zur Stadt erhob, soll dort eingekehrt sein. Das geroldseckische Manngericht und zahlreiche Schiedsgerichte wurden in dem großen Saal des Schlosses abgehalten. Oft ist in Urkunden von Burg und Stadt Mahlberg die Rede, doch ausfallend gering ist die Rolle, die das Schloß in den vielen Fehden der Geroldsecker spielte. Es scheint den Anforderungen eines festen Baues nicht mehr entsprochen und nur mehr als Wohnsitz, besonders der Witwen, gedient zu haben. So verschrieb Walter d. Ä. von Geroldseck im Jahre 1351 seiner Gemahlin Susanne von Rappolstein Burg und Stadt Mahlberg als Leibgedinge. In dem Heiratsvertrag zwischen Johann von Moers und Adelheid von Geroldseck wird 1419 Mahlberg als Wittum bestimmt. Im 16. Jahrhundert hatte Gräfin Beatrix von Moers und Saarwerden, Witwe des Grafen Jakob, ihren Witwensitz in Mahlberg und starb dort. (Alfons Staedele)
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