Die mittelalterliche Bergwerksstadt Prinzbach - W. Westermann - die Ortenau 1990, S. 84 ff.


Bevor sich in dem engen Seitental der Kinzig gegenüber von Biberach die Mauern und Tortürme der mittelalterlichen Bergwerksstadt Prinzbach erhoben, gab es das Dorf Prinzbach mit seinen 20 bis 30 Bauernhöfen(1). Mittelpunkt war die damals wesentlich kleinere Pfarrkirche, die noch heute, allerdings mehrfach erneuert und erweitert, mit ihrem wehrhaften Chortum das Ortsbild prägt. Neben dem Dorf erbaute man zum Schutz der offenbar sehr ergiebigen Silberbergwerke die umwallte und ummauerte Stadt, von der heute soviel wie nichts mehr übriggeblieben ist. Trotzdem wird ihre Existenz durch mündliche Überlieferung, schriftliche Urkunden, Beobachtungen bei Begehungen und anfallenden Erdarbeiten und neuerdings durch die erste wissenschaftliche Grabung im Jahr 1989 eindrucksvoll belegt.

Blick auf den Hang, an welchem die mittelalterliche Bergwerksstadt Prinzbach lag - Aufnahme: Wolfgang Westermann
Blick auf den Hang, an welchem die mittelalterliche Bergwerksstadt Prinzbach lag - Aufnahme: Wolfgang Westermann

Aussagen der mündlichen Überlieferung

Selbst mündliche Überlieferungen und Sagen(2) vermitteln bereits einen Eindruck vom Umfang des Silberbergbaus im mittelalterlichen Prinzbach, von der alles vergessenlassenden Sucht nach Reichtum und Macht, vom Erfolg der Fündiggewordenen und vom Neid der Leerausgegangenen, der auch vor Plünderung und Zerstörung nicht zurückschreckte. Bezieht man die Aussagen von Geschichtsschreibern des 19. Jahrhunderts(3) mit in die Kategorie "Sagen" ein, so muß man sogar davon ausgehen, daß hier bereits in römischer Zeit Bergbau betrieben wurde. Passend dazu bezeichnet der Volksmund die zumindest mittelalterliche Paßstraße vom Schuttertal ins Kinzigtal, die bis zur Fertigstellung der Ludwigsstraße (1827) durch das Prinzbacher Untertal führte, als "Römerstraße". Dies und ein Terra-Sigillata-Fund(4) sollten Anlaß genug sein, künftig auch solche Spuren ernsthaft zu verfolgen.

Aussagen der schriftlichen Urkunden

Vor mehr als 30 Jahren setzten sich mit dem Historiker Hektor Ammann und dem Geologen Rudolf Metz erstmals zwei moderne Wissenschaftler mit der Geschichte Prinzbachs auseinander. Sie sondierten besonders die schriftlichen Urkunden und die geologischen Voraussetzungen für den Prinzbacher Silberbergbau. Aufgrund der Urkundenlage und den im Gelände noch sichtbaren Überresten kamen sie zu folgenden Erkenntnissen: Mitte des 13. Jahrhunderts war in Prinzbach ein reger und ertragreicher Silberbergbau im Gang, der dazu führte, daß sich neben dem bereits bestehenden Dorf Prinzbach die schon erwähnte, von einem Graben und einer Mauer umgebene Stadt entwickelte, in welche zwei Tore, das "Untertor" und das "Riesentor", Einlaß gewährten(5). Ein Rückgang der Fündigkeit führte am Ende des 13. Jahrhunderts zum Niedergang der städtischen Anlage. Als Lage der Stadt wurde von Ammann / Metz der Südosthang in der Nähe des Rathauses ausgemacht.

Hier läßt sich noch heute die Hälfte des ursprünglich ellipsenförmigen Mauerumlaufs am Vegetationsmangel unschwer erkennen, ebenso der vorgelagerte Graben. Auch befinden sich an diesem Hang zahlreiche Halden und Hinweise auf Stollen und Schächte (siehe Plan).

Aussagen der Begehungen und der Beobachtungen bei Erdarbeiten(7)

Die Annahme von Ammann / Metz, der talseitige, heute an der Oberfläche nicht mehr sichtbare Mauerverlauf habe sich in der Talsohle am Bach entlanggezogen, konnte durch Beobachtungen beim Verlegen von Kanalisations- und Wasserleitungen sowie beim Ausheben von Baugruben nicht bestätigt werden. Bei diesen Arbeiten wurde nahezu der gesamte Verlauf dieses Mauerabschnitts, zum größten Teil unter der heutigen Kreisstraße liegend, 30 bis 40 Meter vom Bach entfernt, sichtbar. Das bedeutet, daß das ummauerte Gebiet mit einer Fläche von rund vier Hektar etwa um ein Hektar kleiner war als von Ammann / Metz angenommen (siehe Plan).

Die Ringmauer war an allen Stellen, an denen sie ausgemessen werden konnte, stets drei Meter stark. Bei ihrem Bau hatte man vorwiegend hier anfallendes, kaum bearbeitetes Gneisgestein verwendet, einen inneren und einen äußeren "Mantel" jeweils sorgfältig aufgemauert und den dadurch entstandenen Hohlraum mit einem Stein-Mörtel-Gemisch ausgefüllt.

Plan der mittelalterlichen Bergwerksstadt Prinzbach - Zeichnung und Repro: Peter Kauffmann
Plan der mittelalterlichen Bergwerksstadt Prinzbach - Zeichnung und Repro: Peter Kauffmann

Die Gesamtlänge der Mauer belief sich auf rund 850 Meter. Je eine mehrere Meter breite Lücke beim Anwesen Herrmann und beim Rathaus (siehe Plan) ließ den Standort der beiden bereits genannten Stadttore genau erkennen und bestätigten die von Ammann / Metz aufgrund von Grundstücksbeschreibungen erkannten Standorte. Mauerreste, die beim Ausheben einer Baugrube in der Nähe des Anwesens Herrmann durch den Bagger stark zerstört wurden, lassen den Schluß zu, daß dort in Tornähe ein Steinhaus oder ein Turm stand.

Die Beobachtungen bei Erdarbeiten gewährten auch aufschlußreiche Einblicke in die Verhältnisse innerhalb des ummauerten Geländes. So konnte im Laufe der Siebzigerjahre bei den verschiedensten Erdarbeiten festgestellt werden, daß der südwestliche Teil der Stadt wohl mit Wohnhäusern und kleineren Handwerksstätten bebaut war, während der nordöstliche Teil Bergwerksanlagen beherbergte. Hier befanden sich Stolleneingänge, Schächte und ausgedehnte Abraumhalden. Reste von Pochen, Schmelzöfen oder gar von der sagenumwobenen Münzstätte konnten nicht gefunden werden. Diese Anlagen befanden sich wegen des Wasserbedarfs wohl in Bachnähe, also außerhalb der befestigten Stadt.

Die ebenfalls bei Erdarbeiten aufgefundenen Steinschleuderkugeln und die beiden unter dem Belag der heutigen Bergwerkstraße, der "Hauptstraße" der mittelalterlichen Stadt (siehe Plan), entdeckten übereinanderliegenden Pflasterschichten mit einer Brandschutt führenden Schicht dazwischen, könnten Hinweise auf die immer wieder in der frühen Literatur genannten kriegerischen Auseinandersetzungen um die Bergwerkstadt Prinzbach sein. Wer die Angreifer waren, bleibt bis heute unklar.

Innerhalb und außerhalb der Ummauerung aufgefundene Steinschleuderkugeln - Aufnahme: Wolfgang Westermann
Innerhalb und außerhalb der Ummauerung aufgefundene Steinschleuderkugeln - Aufnahme: Wolfgang Westermann

 Der Volksmund behauptet zwar, die Freiburger hätten die Stadt angegriffen(6), und bezieht sich dabei auf einen "Freiburger Weg", der auf der Höhe, von Südwesten herkommend, auf die Stadt zuläuft; aber darüber hinaus gibt es nichts, was diese Annahme bestätigen würde.

Prinzbacher Haushaltskeramik aus dem 13. Jahrhundert - Zeichnungen: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg
Prinzbacher Haushaltskeramik aus dem 13. Jahrhundert - Zeichnungen: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg

Mit Sicherheit kann festgestellt werden, daß die Stadt trotz des tiefen Grabens und der starken Mauer nicht uneinnehmbar war, denn sie hatte an ihrem östlichen, hangseitig verlaufenden Mauerabschnitt eine äußerst empfindliche Stelle. Dort konnte jeder Angreifer ohne Aufwand an einem höhergelegenen Punkt am Hang Stellung beziehen und die Stadt über die Mauer hinweg mit Brandpfeilen, Schleuder- oder Katapultgeschossen (Steinschleuderkugeln) zerstören.

Begehungen und Erdarbeiten brachten auch datierbares Material in Form von Keramikscherben ans Tageslicht. An rund 20 Stellen wurden an der Oberfläche und bei Erdarbeiten Gefäßreste, die eine auffallende Ähnlichkeit mit der Lützelhardtkeramik aufweisen, gefunden. Der weitaus größte Teil davon stammt aus dem 13. Jahrhundert.

In der Nähe des Rathauses in zwei Meter Tiefe aufgefundene behauene Sandsteine vom "Riesentor" sind als sogenannte Bossenquader gearbeitet, also Steinmetzarbeiten, wie sie in der Stauferzeit in Mode waren. Da die Stauferzeit um 1250 zu Ende ging, läßt sich annehmen, daß das "Riesentor" und damit auch die Stadtmauer vor 1250 angelegt wurden. Zum Vergleich: Die Burg Lützelhardt wurde nachweislich vor 1250 erbaut und zwar mit Bossenquadern, die Burg Hohengeroldseck wurde erst um das Jahr 1250 fertiggestellt und zwar mit glattgearbeiteten Steinen.

Aussagen der Grabung vom Sommer 1987

Im Sommer 1989 führte das Institut für Ur- und Frühgeschichte in Freiburg eine mehrwöchige Grabung im Bereich des mittelalterlichen Stadtgebiets durch(8). Ihr gingen Geländebegehungen voraus, bei welchen die Zahl der Keramikfundstellen an der Oberfläche auf über 70 erweitert werden konnte. Erstaunlich war dabei, daß sich die Fundstellen weit über das durch Mauer und Graben vom Dorf abgegrenzte ehemalige Stadtgebiet hinaus ausdehnten.

Die Grabung setzte am höchsten Punkt des ehemals städtischen Bereichs an (siehe Plan), wobei die drei Testschnitte der Hangneigung angepaßt und so angelegt wurden, daß Schnitt 1 die Innenseite der Mauer und die vermutete Baugrube erfassen und die Schnitte 2 und 3 Aufschluß über die Verhältnisse innerhalb der Ummauerung geben sollten.

In Schnitt 1 wurde die Innenseite der Mauer bis auf die Fundamentbasis freigelegt. Das mit 2,60 Metern verhältnismäßig tief auf den anstehenden Gneis gegründete Fundament war jedoch nicht wie vermutet von einer innenliegenden Baugrube aus hochgezogen, sondern von außen, "vom (Stadt-) Graben aus auf einen Felsabsatz und an ein dafür vorbereitetes, senkrechtes Bodenprofil gesetzt", worden. Die Mauerstärke konnte an dieser Stelle nicht festgestellt werden.

Die Grabung von 1989 - Aufnahme: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg
Die Grabung von 1989 - Aufnahme: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg

Sie dürfte aber hier wie an den anderen früher schon nachgemessenen Stellen 3 Meter betragen haben. Von diesen Maßen ausgehend kann die Mauer neun bis zehn Meter hoch gewesen sein.

Im Schnitt 2 konnte ein einlagiges, 0,4 Meter breites und 3,5 Meter langes Trockenmauerwerk aus wenig bearbeitetem Gneis freigelegt werden. Hierbei könnte es sich um das Fundament eines Holzhauses oder "um eine Steinsetzung mit technisch-bergbaulicher Funktion" handeln. Genaueres kann erst nach gründlicher Auswertung aller den Fund betreffenden Faktoren ausgesagt werden.

In Schnitt 3 stieß man in 2 Meter Tiefe auf den Einstieg in einen Schacht, der "senkrecht und mit rundovalem Querschnitt in den anstehenden Solifluktionslehm und in die Verwitterungszone des darunterliegenden Festgesteins eingetieft" ist. Er war verfüllt und lag unter einer aus dem 13. Jahrhundert stammenden Kulturschicht. Es dürfte sich deshalb hier um den ältesten Befund der Grabung handeln.

Aus allen drei Schnitten zusammen konnten rund 3.000 Keramikscherben geborgen werden, die zum weitaus größten Teil aus dem ausgehenden 12. und dem 13. Jahrhundert stammen.

Die Innenseite der Stadtmauer - Aufnahme: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg
Die Innenseite der Stadtmauer - Aufnahme: Institut für Ur- und Frühgeschichte, Universität Freiburg

Dabei handelt es sich um Reste "von Töpfen, Schüsseln, Tüllengefäßen, Bügelkannen, Ofenkacheln" und um zahlreiche kleine flache Schälchen, die wohl als Ollämpchen angesprochen werden können. Zwei bronzene Schnallen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und ein Silberpfennig(9) elsässischer Herkunft aus dem 13. Jahrhundert komplettieren das bislang datierte Material.

Außerhalb der Grabungsstelle wurden mehrere Bohrungen durchgeführt, um unter anderem auch die Tiefe des Stadtgrabens feststellen zu können. Dabei wurde an zwei verschiedenen Stellen je eine Schneckenbohrung bis auf 7,50 Meter niedergebracht, ohne dabei den Grund des Grabens zu erreichen. Da die Orientierung des Grabens an dieser Stelle im Bereich der Streichrichtung des Prinzbacher Gangzuges liegt, könnte es sich (bei dem Stadtgraben) also auch um einen Erztagebau, um einen Verhau, handeln, der später als Stadtgraben genutzt worden ist. Dies würde auch die eingangs schon erwähnte, fortifikatorisch äußerst ungünstige Lage der Stadt auf einem nach Osten stark ansteigenden Gelände, das auch durch eine neun bis zehn Meter hohe Mauer und einem vorgelagerten Graben nicht hinreichend geschützt war, erklären.

Bei Würdigung aller bereits ausgewerteter Befunde aus der Grabung des Instituts für Ur- und Frühgeschichte ergibt sich bis jetzt hinsichtlich der Geschichte der mittelalterlichen Stadt Prinzbach folgendes Bild:

Im ausgehenden 12. und im 13. Jahrhundert hat in Prinzbach "zumindest im Bereich der Grabung von 1989 zunächst ein intensiver Bergbau auf Blei / Silber-Erze stattgefunden, sowohl im Tage- als auch im Tiefbau.

Der bei der Grabung gefundene elsässische Silberpfennig, Originalgröße 1,6 cm - Aufnahme: Dr. P-A. Martin, Badisches Landesmuseum Karlsruhe (L. 10284/41 - L 10285/52)
Der bei der Grabung gefundene elsässische Silberpfennig, Originalgröße 1,6 cm - Aufnahme: Dr. P-A. Martin, Badisches Landesmuseum Karlsruhe (L. 10284/41 - L 10285/52)

Die Abbaue wurden dann mit Bergbauschutt verfüllt, das umliegende Gelände mit Abraum aufgehöht und die dadurch entstandene Haldenlandschaft z. T. wieder planiert und (noch im 13. Jahrhundert) als Arbeitsplattformen bzw. als Siedlungsflächen genutzt. .... Nach einer ersten Bergbauphase (in welcher offenbar großer Wohlstand erwirtschaftet wurde) wurde (dann) im 13. Jahrhundert die Stadtmauer erbaut." Dabei weist alles darauf hin, daß die Blütezeit des Bergbaus mit dem 13. Jahrhundert zu Ende ging, was auch gleichzeitig den Untergang der Stadt Prinzbach bedeutete.

Weitergehende Aussagen können erst nach Auswertung aller Befunde der Grabung von 1989 gemacht werden. Aber bereits heute sind sich die Wissenschaftler vom Institut für Ur- und Frühgeschichte in Freiburg darin einig, daß die Bergbaustadt Prinzbach für die mittelalterliche Bergbaugeschichte in Zentraleuropa von großer Bedeutung und nur mit der sächsischen Bergbausiedlung auf dem Treppenhauer bei Sachsenburg vergleichbar ist(10).

Anmerkungen

1.) Vergl. Kauß, D.: "Die mittelalterliche Pfarrorganisation in der Ortenau", Verlag Konkordia, Bühl 1970, S. 236 f.  
2.) In Prinzbach sind zwei den Bergbau betreffende Sagen überliefert.
I. Die Sage vom goldenen Ritter: Im Kachelberg (er liegt direkt oberhalb der mittelalterlichen Stadt) soll ein goldener Ritter verborgen gewesen sein, den 400 Bergleute ausgraben wollten. Jeden Abend stellten sie mit dem Betzeitläuten ihre Arbeit ein. Als sie den Ritter endlich gefunden hatten, überhörten sie jedoch das Läuten. Der Stollen stürzte ein, und keiner überlebte das Unglück.
II. Die Sage von den silbernen Glocken: Im Prinzbacher Kirchturm sollen einst silberne Glocken gehangen haben, was den Neid der Nachbarn erregte. Diese stahlen die Glocken bei Nacht und Nebel, versanken aber mit ihrem schwerbeladenen Fuhrwerk noch vor dem überqueren der Kinzig im sumpfigen Mündungsbereich des Prinzbaches. Vergl. hierzu auch Fußnote 6.  
3.) Kolb, J. B.: "Lexikon von dem Großherzogtum Baden", Dritter Band, Karlsruhe 1816, S. 73 f.: "In dem Schutte dieser ehemaligen Stadt fand man eine Menge römischer Münzen von Kaiser Hadrian und seinen Nachfolgern, welche die Kinder nach Aussage alter Leute zu ihrem Spiele benutzten. (Leider sind diese Münzen heute unauffindbar.) Aller Wahrscheinlichkeit nach war die ehemalige Stadt Prinzbach römischen Ursprungs und hatte Kaiser Hadrian zum Erbauer. Einige Altertumsforscher glauben, daß diese das verlorene Hadrianotheros gewesen sei."
Siehe auch: Hansjakob, Heinrich: "Schneeballen", Stuttgart 1922, S. 77.  
4.) Heiko Wagner fand im August 1989 auf einem Acker nordöstlich der ehemaligen Stadt eine mehrere Quadratzentimeter große Terra-Sigillata-Scherbe.  
5.) Ammann, H. / Metz, R.: "Die Bergstadt Prinzbach im Schwarzwald", Lahr 1956, Sonderdruck, Schauenburg Verlag. In dieser Schrift führen die Autoren folgende Urkunden an: "Annales Colmarienses minores", Hier wird für das Jahr 1257 folgendes notiert: "In Brusbach monte Brisgaudie inveniebatur argentum in Magna quantitate." (In Prinzbach im Breisgau fand man Silber in großen Mengen.) - UB Straßburg IV / l, Nr. 231: Hinweis auf einen "civis in Brunssebach", (Bürger von Prinzbach) der 1262 in der Lage ist, dem Bischof von Straßburg 230 Mark (Barren) Silber zu leihen. Zum Vergleich: Der Preis eines steinernen Hauses in Köln betrug zur damaligen Zeit 30 Mark Silber. - UB Straßburg III, Nr. 170: Aus dieser Urkundenabschrift geht hervor, daß das Ehepaar "Conradus et Demuodis in Brünsebach" seinem Sohn Eberhard 1284 erlaubt, über sein Erbe frei zu verfügen. Dabei ist erwähnt, daß an der Urschrift das "sigillum civitatis in Brünsebach" (Siegel der Stadt Prinzbach) hing. - Einer Urkunde im GLA Karlsruhe, Berain 2861, bes. Bl. 2, 60, 7 von 1493, lassen sich folgende Grundstücksbeschreibungen entnehmen: "... gelegen da selbs by dem undern dor..." "... stosst an das Rysen thor ..."  
6.) GLA 65 / 239: "Geroldseckisches Chronikbuch" des Matheus Marschalk von Piperbach und Pappenheim, 1530. Hier wird behauptet, die Freiburger hätten die Stadt Prinzbach am Karfreitag des Jahres 1008 zerstört. Diese Behauptung ist zweifellos falsch, denn zu dieser Zeit existierte die Stadt Freiburg noch nicht. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Verschreibung, und mit der in Worten geschriebenen Jahreszahl "Dausendundacht" war das eher passende Jahr Tausendzweihundertundacht gemeint.  
7.) Zimmermann, U., Goldenberg, G., Brunn, A.: "Bergbauarchäologische Untersuchungen in Prinzbach, Gde. Biberach, Ortenau", in: "Archäologische Ausgrabungen in Baden-Württemberg 1989" (im Druck). Den Autoren sei an dieser Stelle für die zuteil gewordene Unterstützung und Beratung herzlich gedankt.  
8.) Die Grabung war Teil eines von der Stiftung Volkswagenwerk im Zusammenhang mit dem neuen Schwerpunktprogramm "Archäometallurgie" finanzierten Projektes zur Erforschung des frühen mittelalterlichen Silbererzbergbaus im Südschwarzwald und wurde vom Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Freiburg i. Br. durchgeführt.  
9.) Bestimmung der Münze durch Dr. P.-H. Martin, Badisches Landesmuseum Karlsruhe.  
10.) Schwabenitzki, W.: "Die mittelalterliche Bergbausiedlung auf dem Treppenhauer bei Sachsenburg (Kr. Hainichen)", Arbeits- und Forschungsbericht zur sächsischen Bodendenkmalpflege 32, 1988, S. 237 ff. - Zur selben Thematik siehe auch: Hucker U. B.: "Die untergegangene Bergstadt Blankenrode im Diemel-Eder-Kupfererzrevier, in: "Montanwirtschaft Mitteleuropas vom 12. bis 17. Jahrhundert", Bochum 1984, S. 103 ff.  

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