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Pfarrkirche St. Brigitta Niederschopfheim - Hohberg
Der Baumeister dieser prächtigen Dorfkirche war Franz Rudhart von Kenzingen. Durch falsche Schreibweise in Aktenabschriften galt eine Zeitlang die Firma Franz und Hart als Baumeister. Die aufgefundenen Originalschreiben geben den richtigen Namen wieder. Er stammt aus dem Allgäu und wurde am 6. April 1708 in Weiler geboren als Sohn des Christoph Rudhart und der Anna Fölsin und in der St.-Georgs-Kirche zu Isny am selben Tage getauft. In Kenzingen verheiratete sich der 33jährige ehrbare Jüngling, honestus juvenis, am 26. Juni 1741 mit der 23-jährigen M. Barbara Friedrichin (geboren 13. Januar 1718). Der Pfarrer schreibt hier den Namen Franz Ruedhard, im Totenbuch schreibt er ihn Franz Ruedhart (gestorben am 10. September 1765). Aus dieser Ehe stammen 5 Mädchen und 2 Knaben: M. Magdalena 25.4.1744; M. Elisabeth 3.11.1748; Franziska 3.11.1750, Zwillinge M. Magdalena und Katharina 10.3.1754; Johann Melchior 19.6.1756 und Johann Balthasar 29.1.1759.
Rudhart war in jener Zeit neben Ellmenreich der Erbauer vieler Kirchen in der Ortenau. Auch für Niederschopfheim hatte Ellmenreich einen Riß geliefert, war zweimal deswegen im Ort, aber der Vogt lehnte ihn ab: er sei zwar ein geschickter Meister, aber er wolle immer Geld vorhaben und könne keine Kaution stellen, er bekam für seine Bemühungen den Betrag von 11 fl. ausbezahlt. Ellmenreich in Offenburg hat nach den Plänen des Rastatter Hofbauinspektors Franz Ignaz Krohmer die Pfarrkirche von Appenweier 1748 / 50 erbaut, auch die St.-Wendelinus-Kapelle bei Nußbach 1757 stammt von Ellmenreich. Franz Rudhart hatte am 3. Mai 1743 einen Kontrakt zur Erbauung der Pfarrkirche in Riegel gemacht, die Pfarrkirche zu Herbolzheim, die am 8.9.1754 benediziert werden konnte, ist ebenfalls sein Werk, die Stadtkapelle St. Katharina in Mahlberg wurde unter seiner Leitung 1761 restauriert und gleichzeitig die Kirche in Orschweier erbaut. Auf der Höhe seines Schaffens, im Alter von 46 Jahren, gelang ihm das Werk in Niederschopfheim. Im Vergleich mit den andern von ihm erbauten Kirchen scheint mir die Brigittenkirche in Niederschopfheim sein reifstes Werk zu sein. Die Maßverhältnisse zwischen Höhe, Breite und Länge sind ihm hier besonders gut gelungen. Sie entsprechen genau den Zahlenverhältnissen im sogenannten Goldenen Schnitt: a zu b wie b zu c. Die Innenraumgestaltung ist ruhiger als etwa in Herbolzheim mit der dreistöckigen Empore; sie erscheint deshalb auch beseelter und freier. Die Barockausstattung strebt nicht den Rokokoschnörkeln zu, sondern orientiert sich an den ersten Werken der Barockkunst im süddeutschen Raum. (Pfarrer Wilhelm Bartelt)
Rudhart war in jener Zeit neben Ellmenreich der Erbauer vieler Kirchen in der Ortenau. Auch für Niederschopfheim hatte Ellmenreich einen Riß geliefert, war zweimal deswegen im Ort, aber der Vogt lehnte ihn ab: er sei zwar ein geschickter Meister, aber er wolle immer Geld vorhaben und könne keine Kaution stellen, er bekam für seine Bemühungen den Betrag von 11 fl. ausbezahlt. Ellmenreich in Offenburg hat nach den Plänen des Rastatter Hofbauinspektors Franz Ignaz Krohmer die Pfarrkirche von Appenweier 1748 / 50 erbaut, auch die St.-Wendelinus-Kapelle bei Nußbach 1757 stammt von Ellmenreich. Franz Rudhart hatte am 3. Mai 1743 einen Kontrakt zur Erbauung der Pfarrkirche in Riegel gemacht, die Pfarrkirche zu Herbolzheim, die am 8.9.1754 benediziert werden konnte, ist ebenfalls sein Werk, die Stadtkapelle St. Katharina in Mahlberg wurde unter seiner Leitung 1761 restauriert und gleichzeitig die Kirche in Orschweier erbaut. Auf der Höhe seines Schaffens, im Alter von 46 Jahren, gelang ihm das Werk in Niederschopfheim. Im Vergleich mit den andern von ihm erbauten Kirchen scheint mir die Brigittenkirche in Niederschopfheim sein reifstes Werk zu sein. Die Maßverhältnisse zwischen Höhe, Breite und Länge sind ihm hier besonders gut gelungen. Sie entsprechen genau den Zahlenverhältnissen im sogenannten Goldenen Schnitt: a zu b wie b zu c. Die Innenraumgestaltung ist ruhiger als etwa in Herbolzheim mit der dreistöckigen Empore; sie erscheint deshalb auch beseelter und freier. Die Barockausstattung strebt nicht den Rokokoschnörkeln zu, sondern orientiert sich an den ersten Werken der Barockkunst im süddeutschen Raum. (Pfarrer Wilhelm Bartelt)