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Der Storchenturm Lahr - ehemals Geroldsecker Tiefburg

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Der Lahrer Storchenturm

Der Storchenturm ist der Rest einer, um 1218 / 20 von den Herren von Geroldseck, erbauten Tiefburg in der Lahrer Schutterniederung. Der kreisrunde "Storchenturm" als Überrest der Lahrer Tiefburg liegt am südlichen Ende der Innenstadt von Lahr, etwa mittig auf dem von der Marktstraße, dem Schloßplatz und der Kreuzstraße eingefassten Geviert. An der West- sowie an der Südseite des Turmes schließen zwei Mauerzüge an, die zusammen mit dem Turm an der Ecke Marktstraße / Kreuzstraße einen kleinen Platz einfassen.

Der kreisrunde Turm besitzt einen Außendurchmesser von ca. 8,5m (Minimaldurchmesser oben) bis 8,9m (Maximaldurchmesser unten) und eine Traufhöhe von 17,2m. Er wird von einem spitzen Zeltdach mit einer Höhe von 7,5m bekrönt. Innen ist das Bauwerk in drei überwölbte Stockwerke und eine Turmplattform unter dem Dachwerk eingeteilt. An der Turmaußenseite sind Schießscharten erkennbar. Die zweiseitig abgehenden Mauerzüge haben romanische und gotische Fenster. Die Turm nimmt im Inneren drei Gewölberäume und eine Treppensteige auf, die ehemals sowohl die Turmräume wie auch den anschließenden Palas erschloss.

Das Erdgeschoss teilt sich heute in einen über eine Flucht von vier Stufen erschlossenen Vorraum am Fuß der Treppe und einen ostseitigen, flachgekuppelten und gewölbten Hauptraum. Der Hauptraum besitzt ost- und südseitig ca. 1,5m breite und 1,7m tiefe Sitz- und Fensternischen, die annähernd die gesamte Mauerstärke des Turmes von etwa 1,9 - 2,0m einnehmen. Die Nischen sind mit flachen Tonnen überwölbt. Die Trennmauer zwischen Vorraum und Hauptraum ist in ihrer heutigen Form wohl nachträglich eingesetzt worden. Das flache Kuppelgewölbe wird von zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Gurtbögen unterstützt.

Das erste Obergeschoss wird über eine zweiläufige Treppenflucht erschlossen; auf etwa halber Höhe besteht am Podest ein Ubergang in die anschließende Ostmauer bzw. in den ehemaligen Palas. Das Obergeschoss wiederholt prinzipiell die Grundrissandordnung des Erdgeschosses mit einem kleinen Vorraum und einem ostseitigen Hauptraum. Der Hauptraum besitzt wiederum ein kuppeliges, mit einer quer verlaufenden Bogenrippe unterstütztes Gewölbe. Es bestehen ebenfalls zwei breite und tiefe Mauer- und Fensternischen, die etwa oberhalb ihrer Pendants im Erdgeschoss angeordnet sind. Auch die Trennmauer zwischen Vor- und Hauptraum im ersten Obergeschoss wurde nachträglich eingezogen.

Das zweite Obergeschoss wird über einen der gerundeten Außenkontur folgenden Treppenlauf erschlossen. Kurz vor Erreichen der Stockwerksebene teilt sich die Treppe - ostseitig führen einige Stufen zu dem Gewölberaum des zweiten Obergeschosses, westseitig führt die Treppe innerhalb des Mauermassivs auf die Turmplattform. Unmittelbar vor dem Zugang zu dem Gewölberaum des zweiten Obergeschosses besteht ein Ausgang auf einen altanartigen Vorsprung oberhalb der Mauerkrone der Ostmauer. Der Gewölberaum im zweiten Obergeschoss ist gegenüber den unteren Räumen durch ein Kreuzrippengewölbe mit einem ornamentierten Schlussstein ausgezeichnet. Es bestehen wiederum zwei tiefe Fensternischen. Zusätzlich ist in der Ostmauer eine stark bestoßene Nische vorhanden, die mit Resten eines Rauchabzugs wohl den Standort eines Kamines markiert. Die südliche Fensternische sitzt etwa oberhalb der Nischen der unteren Geschossen, die zweite Nische ist dagegen nordseitig angeordnet.

Das dritte Obergeschoss schließlich bildet die Turmplattform. Ringsum besteht eine Brustwehr mit unregelmäßigen, wohl bereits mehrfach überformten Zinnen und Öffnungen. Auf diesen sitzt die umlaufende Schwelle / Mauerlatte des Turmdaches auf. Das Turmdach wird zudem von zwei in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Unterzügen gestützt. Es handelt sich um ein historisches Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und einem Kaiserstiel auf der Kehlbalkenebene. Die Bauformen lassen eine Zuweisung des Dachwerks in das 18. Jahrhundert plausibel erscheinen. Möglicherwiese wurde es nach dem Besitzübergang an die Stadt erstellt. (LDA BW)

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