STEINACH

Musikverein Harmonie Steinach e.V.
Schon lange bevor man an die Gründung einer Musikkapelle dachte, bestand um 1830 in Steinach eine -Musik-

Musikverein Harmonie Steinach


Musikverein Harmonie Steinach e.V.



Geschichte



Schon lange bevor man an die Gründung einer Musikkapelle dachte, bestand um 1830 in Steinach eine "Musik". Eine Quittung aus dem Jahre 1831, als man zum Geburtstag des Großherzogs aufspielte, und ein Notenbuch des Schöner Fabian, der 1867 in der "Musik" das Flügelhorn blies, belegen das.
Leider ging diese Musik eines Tages ein. Fast ein halbes Jahrhundert Später fanden sich 1881 in Steinach sechs Bürger zusammen, um eine Musikkapelle zu gründen. Statuten wurden keine aufgestellt. Es gab auch keinen Vorstand. Jeder wollte aus freien Stücken dazu beitragen, dass Steinach eine ständige Kapelle bekam, die bei allen wichtigen Anlässen aufspielen konnte.

Diese sechs Gründungsmitglieder dieser Musikkapelle waren: Xaver Buchholz, Wendelin Kraier, Augustin Schultheiß, Georg Schmidt, Matthias Brucker und Xaver Schwendemann, der spätere Bürgermeister.

Dirigent war damals Karl Brucher aus Unterharmersbach.

Die offizielle Gründung des Vereins erfolgte am 25. Oktober 1895 unter der Bezeichnung Musikverein "Eintracht" Steinach. Als Präses des Vereins wurde Sonnenwirt Lorenz Giesler gewählt.

Aktive Musiker 1896:

1. Reihe: Vogt Wilhelm, Beck Josef, Kraier Josef, Buchholz Xaver sen., Buchholz Xaver jun.,

2. Reihe: Schmidt Wendelin, Brucker Xaver, Brucker Matthias, Schmied Georg, Schwendemann Xaver, Heitz Kilian, Giesler Lorenz, Benz Georg, Brucker Josef, Rappenecker Josef, Beck Otto

3. Reihe: Schwendemann Medardus, Maldacker Karl, Moßmann Wilhelm, Schultheiß Augustin, Kraier Wendelin

Die Musikkapelle kam dann unter der tüchtigen Leitung des Hauptlehrers Heitz, der die Kapellmeiserstelle übernommen hatte, sehr bald durch Leistungen zu ihren ersten Erfolgen.

Am 12. Januar 1897 erhielt der Verein die endgültige Bezeichnung Musikverein "Harmonie" Steinach.

Leider wurde diese Aufwärtsentwicklung durch die Krankheit und spätere Versetzung des Dirigenten im Jahre 1904 nach Endingen a.K. unterbrochen. Allgemein wurde der Abgang dieses beliebten Dirigenten sehr bedauert. nacheinander übernahmen auswärtige Dirigenten, und zwar die Herren Kühne, Ecker, Buß (Hausach), Schöner (Lahr) und Lob (Haslach) die Kapelle.

Durch die Verwendung Auswärtiger Dirigenten und die erhöhten Ausgaben für Instrumente geriet die Kapelle jedoch in finanzielle Schwierigkeiten. So kam es, dass sie am 6. Januar 1905 in einer Generalversammlung neu organisiert und die Aufnahme passiver Mitglieder beschlossen wurde. Hiervon wurde von den Einwohnern regen Gebrauch gemacht, so dass die Schwierigkeiten bald behoben waren.

Im Jahre 1908 legte der Vorsitzende Giesler sein Amt nieder. Ihm folgte das langjährige aktive Mitglied Xaver Buchholz als 1. Vorstand, der sein Amt gut verwaltete.Es war für ihn, der den verein bis 1912 leitete, keine leichte Aufgabe. In seiner Amtszeit fielen die unglücklichen Jahre des 1. Weltkrieges. Nur mit größter Mühe konnte man den Spielbetrieb die ersten Kriegsjahre noch aufrecht erhalten, bis er dann aufgegeben werden musste.

Im Jahre 1919 trat die Musikkapelle am Weißen Sonntag zum ersten Male wieder an die Öffentlichkeit. Das Mitglied Max Maldacker übernahm den Dirigentenposten. Der bisherige Vorstand Xaver Buchholz legte aus Rücksicht auf sein hohes Alter den Vorsitz nieder, und Bürgermeister Schwendemann wurde 1. Vorsitzender.

Am 15. September 1921 wurde Wilhelm Raißle aus Biberach Dirigent des Musikvereins. Unter seiner Stabführung errangen unsere Musiker beim Gaumusikfest 1925 in Wolfach einen 2a-Preis (Pokal mit Ehrendiplom).

Im Jahre 1926 konnte der Verein im Rahmen eines Gaumusikfestes sein 45jähriges Jubiläum feiern. Dieses fest wurde unter dem Präsidium des damaligen Bürgermeisters Georg Schwendemann ein voller Erfolg. bei strahlendem Sonnenschein wickelte sich inmitten der blühenden Natur am Kinzigstrand ein Festprogramm ab, das über 4000 Besuchern und den zahlreichen Gastvereinen noch heute in guter Erinnerung ist.

Mit einem Massenchor der 400 anwesenden Musiker "Dies ist der Tag des Herrn" fand das fest seinen Höhepunkt.

Im Jahre 1929 gab es wieder einen Dirigentenwechsel. Oberlehrer Wilhelm Buntru übernahm für kurze Zeit die Stabführung, musste sie jedoch krankheitshalber wieder abgeben. Nun erhielt Max Maldacker den Dirigentenposten und behielt ihn auch bis zum 2. Weltkrieg.

Der Ausbruch des 2. Weltkrieges unterbrach die viel versprechende Aufwärtsentwicklung des Musikvereins. Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Neumeier wurde in einer letzten Vorstandssitzung im Jahre 1940 festgestellt, dass die Musikkapelle wegen der zahlreichen Einberufungen nicht mehr in der Lage war, öffentlich aufzutreten. Man ordnete den Vereinsbesitz, um nach Kriegsende wieder auf einer soliden Grundlage weiterarbeiten zu können.

Die Wiedergründung des Vereins erfolgte dann am 11.05.1947. Landolin Himmelsbach, der langjährige 2. Vorstand lud im Auftrag von Alfred Benz, Adolf Maldacker und Bernhard Schwendemann, zu einer Gründungsversammlung. Neue Satzungen wurden aufgestellt und angenommen. Den Vorsitz des Vereins übernahm Josef Herr. Als Dirigent wurde Alfred Benz gewählt. Mit dieser Wahl rief der verein einen Mann ans Dirigentenpult, der in unermüdlicher Arbeit die Musikkapelle wieder aufbaute und an ihre Erfolgen größten Anteil hatte.

Steigende Musikalische Erfolge waren der Lohn für die gelungene Aufbauarbeit, die mit dem Verbandsmusikfest 1956, das aus Anlass des 75jährigen Jubiläums in Steinach stattfand, einem Höhepunkt zustrebte. 43 Vereine und Gruppen wirkten beim Umzug mit, und die von herrlichem Festwetter begünstigten Veranstaltungen waren für drei tage das Ziel Tausender von Musikfreunden aus nah und fern.

In der darauf folgenden Zeit befand der hohe Leistungstand der Steinacher Musikkapelle bei Wertungspielen immer wieder seine Bestätigung. So erhielt sie 1957 in Ohlsbach die Note gut-sehr gut und 1960 in Hausch die Bewertung sehr gut-vorzüglich.

In dieser zeit fiel auch eine Änderung in der Vereinsstruktur. 1959 wurde eine neue Satzung beschlossen, demzufolge der 1. Vorsitzende des Musikvereins ein aktiver Musiker sein muss. Dieses Amt erhielt damals Rudolf Schmieder.

Am 01.04.1962 wurde Karl Kasper zum 1. Vorsitzenden gewählt. Unter seiner tatkräftigen Leitung wurde der Verein in den folgenden Jahren weiter ausgebaut. Auch die Jugendarbeit wurde nicht vernachlässigt, so dass die Jungmusikergruppe schon am 01.Mai 1961 das Maiständchen auf dem Kreuzbühl übernehmen konnte.

Es war der damalige Dirigent Alfred Benz, der sich vor allem um einen guten Nachwuchs bemühte und in seiner Ausbildung eine der Hauptaufgaben des Vereins sah. 1971 wurde er für seine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit als Dirigent der Kapelle geehrt, die unter seiner Stabführung seit der Wiedergründung nach dem 2. Weltkrieg stetig Aufschwung verzeichnen konnte.

Im gleichen Jahr übernahm Dieter Dold die Ausbildung der Jungmusiker, die schon in der Weihnachtsfeier 1973 zu ersten mal mit 19 Jungen und Mädchen öffentlich auftreten konnten.

Auch die Tanzkapelle des Musikvereins spielte seit 1962 bei Vereinsfesten auf und erfreute sich ständig wachsender Beliebtheit.

Es war für den Musikverein ein besonderes Ereignis, als der damalige Bürgermeister Belli 1968 Präsident des Musikverbandes Kinzigtal wurde, und zusammennimmt dem Kaufmann Josef Maier aus Steinach, die Geschicke des Verbandes in die Hand nahm.

Nach fast 13jähriger Amtszeit konnte der 1. Vorsitzende Karl Kasper aus gesundheitlichen Rücksichten den Musikverein nicht mehr leiten. Sein Nachfolger wurde am 1. März 1975 Eduard Halter, der seit 1962 als Schriftführer der Vorstandschaft angehört hatte.

Gleichzeitig übergab Alfred Benz, der sich um den Aufbau der Musikkapelle nach dem Krieg große Verdienste erworben hatte, den Dirigentenstab Dieter Dold, einem begeisterten Musiker mit großer Erfahrung auf dem Gebiet der Nachwuchsausbildung. Der Erfolg seiner Tätigkeit zeigte sich noch im gleichen Jahr. Bei einem Kritikspiel in Nordrach hinterließen die 33 Steinacher Jungmusiker einen ausgezeichneten Eindruck.

Den Höhepunkt dieser zielbewussten Aufbauarbeit bildete 1979 eine einwöchige Jungmusikerschulung, die der Musikverband Kinzigtal in der Schule in Steinach durchführte und mit einem großen Konzert für die Bevölkerung abschloss.


Kontakt(e):

Roland Himmelsbach
Langmatt 15
77790 Steinach

Tel.: 07832-67431


Homepage: http://www.mv-steinach.de/