WOLFACH

Musikverein Trachtenkapelle Kirnbach 1905 e.V.




Musikverein Trachtenkapelle Kirnbach 1905 e.V.



Die Geschichte unseres Vereines



Der in Kirnbach schon lang gehegte Wunsch, eine eigene Musikkapelle zu besitzen, ging im Jahre 1905 in Erfüllung. Insbesondere war es der Einheimische Militärverein, mit seinem Vorsitzendem Johann Georg Lehmann (Hasenbauer) der alles daran setzte, einen eigenen Musikverein zu gründen.
Der Geburtstag des Musikvereins dürfte der 27. Januar 1905 sein, gleichzeitig der Geburtstag von Kaiser Willhelm dem II., der alljährlich als Festtag gefeiert wurde. Der damalige Militärverein feierte diesen Tag mit einem Aufmarsch vom Vereinslokal "zur Sonne" bis zur Kirche. Dem Zug voraus gingen einige Hausacher Musiker die eigens angeworben wurden. Da dies oft mit Schwierigkeiten verbunden war, dürfte das der Hauptgrund, zur Gründung einer eigenen Musikkapelle sein. Als zweiter Hauptinitiator sollte auch Röcklebauer Christian Schondelmaier erwähnt werden, dieser war ebenfalls Gründer und über 50 Jahre lang aktives Mitglied im Verein.

Von den 14 Gründungsmitgliedern durften genau die Hälfte noch das 50-jährige Jubiläum im Jahre 1955 mitfeiern.

Die finanziellen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Instrumenten konnte durch Spenden und einer Sammelaktion überwunden werden. Auch die politische Gemeinde stellte einen größeren Geldbetrag zur Verfügung. Bei einer Sammlung durchs Tal ging wiederum Röcklebauer Christian Schondelmaier mit gutem Beispiel voran und konnte innerhalb von 3 Tagen einen Betrag von 235 Mark vorweisen, aus eigener Tasche lieh er dem Musikverein weitere 500 Mark und der Zeitungsträger Georg Wöhrle (Wöhrleade) nochmals 100 Mark. Wenn wir den Gesamtbetrag in die heutige Währung umrechnen, dann kommen wir auf eine stattliche Summe von ca. 13000 EUR. Nachdem die Schwierigkeiten überwunden waren, wurden die Instrumente gekauft und die ersten Proben konnten beginnen.
Während Bäckermeister Johann Georg Hildbrand den ersten Vorsitz übernahm, wurde Johannes Moser, aus Gutach, der Posten des 1. Dirigenten übertragen. Es spricht für sein Können, aber auch für den Eifer und Talent der jungen Musiker, daß schon zum Geburtstag des Großherzog von Baden am 9. September 1905 der Musikverein Kirnbach zum ersten mal auftreten konnte. Der zweite Auftritt erfolgte schon im Dezember des gleiuchen Jahres anläßlich der Hochzeit der Eheleute Joh. Georg Brüstle, Deckerjakob.

Auch die Kameradschaft wurde schon von Anfang an gepflegt. Die Chronik berichtet bereits im Jahre 1906 von einem Ausflug zur Pfetzwirtin in Oberprechtal. Der Name Pfetzwirtin kam daher, weil die Wirtin die Gäste aufmuntertze, noch einen zu pfetzen, das sollte heißen, noch einen zu trinken. Es soll damals recht lustig zugegangen sein, neben anderen Getränken soll auch ein Lieter Schnaps zur Stimmung beigetragen haben. Im Jahre 1913 übernahm der gebürtige Kirnbacher, Georg Breithaupt aus St. Georgen den Dirigentenstab und mit Ihm begann der eigentliche Aufschwung des Musikverein Kirnbach. Leider wurde dieser unterbrochen durch den 1. Weltkrieg, von dem 5 Musikerkameraden nicht mehr zurückkehrten.

Schon bald nach dem Krieg schlossen sich die Musiker wieder zusammen und brachte noch ein par junge Burschen mit. Zusammen begannen Sie wieder miteinander zu proben. Der damalige Vorsitzende Jakob Esslinger trug wesentlich zu dieser Wiedergründung bei.

Da der Dirigent und zwei weitere Musiker während des Krieges in Militärkapellen spielten, konnten Sie die dort erworbenen Kenntnisse bald auf den ganzen Musikverein übertragen. Binnen kurzer Zeit kamen zu diesen aktiven Musikern weitere Jungmusiker dazu. Vor allem in den Jahren 1922 - 1924 traten über 10 junge Burschen dem Musikverein bei. Dem 1922 gegründeten Kinzigtal - Gauverband Baden-Würtembergischer Musikvereine trat der Musikverein Kirnbach sofort bei.

Am 20. Mai 1923 nahmen die Musiker am 1. Verbandsmusikfest in Aichhalden teil. Die An- und Abfahrt erfolgte auf einem Leiterwagen, der von zwei Pferden gezogen wurde. Desweiteren machte der Musikverein im darauffolgenden Jahr einen Ausflug mit dem Fahrrad nach Kürzell, bei dem sämtliche Instrumente mitgeführt wurden. In Kürzell angekommen brachte man dort einer ehemaligen Kirnbacherin ein Ständchen. Dies ist heute nicht mehr vorstellbar.

Eine große Sache war es, als der Musikverein 1925 in Tracht zu einem Trachtenfest nach Stuttgart fuhr, begleitet von einer weiteren Trachtengruppe, die einen Hochzeitszug darstellte.
Dem Dirigenten Herrn Breithaupt war es in erster Linie zu verdanken, daß sich der Musikverein in seinen Leistungen immer mehr steigerte und in den Jahren 1925 - 1930 bei verschiedenen Musikfesten 4 mal einen 1a Preis in der Mittelstufe und in der Oberstufe 2 mal einen 1a Preis errang.

Das 25-jährige Jubiläum feierte der Musikverein Kirnbach im Kreise von mehr als 25 Kapellen aus dem Kinzigtal-Gauverband, die einer Einladung zur Sternwanderung auf das Moosenmättle gefolgt waren. Der Reinerlös dieses Festes diente zur Erstbeschaffung einer Uniform. Im gleichen Jahr nahm der Musikverein am 1. Bundesmusikfest in Freiburg teil und spielte für die Bewertung den Fackeltanz Nr. 1 in B-Dur von Meyerbeer.
Einen schweren Schlag traf den Musikverein im Sommer 1936, als der langjährige Dirigent Georg Breithaupt plötzlich verstarb. Auf seinen Wunsch wurde er in seiner Heimatgemeinde Kirnbach beigesetzt und mit dem Kameradenlied nahm der Musikverein für immer Abschied.

In dem Postbeamten Herrn Emil Henn fand der Musikverein bald einen würdigen Nachfolger. In seine Dirigentenlaufbahn viel allerdings der zweite Weltkrieg. Die meisten Männer wurden eingezogen, von denen zwei Musikerkameraden nicht mehr zurückkehrten. Wie nach dem ersten Weltkrieg so schlossen sich auch dieses mal wieder einige Musiker zusammen und fingen von vorne an. Die Musikinstrumente und das gesamte Notenmaterial hatte Musikkamerad Karl Sum vor der Besatzungsmacht auf der Kirchenbühne in Sicherheit gebracht, dort suchte niemand danach. Dieses war für den Neubeginn eine große Hilfe. Auch der damalige 1. Vorstand Jakob Wöhrle, Schuhmachermeister, scheute keine Mühe und erreichte bei der Besatzungsmacht die Erlaubnis für einen Neuanfang. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurde unter dem 2. Dirigenten Johann Georg Lehmann, mit den Proben begonnen. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm Herr Henn wieder den Dirigentenstab.
Schon 1949 beteiligte sich der Musikverein Kirnbach beim Wertungsspiel anläßlich des Musikfestes in Oppenau und holte sich mit der Ouvertüre "Die Nürnberger Puppe", von Adam in der Mittelstufe unter 10 Kapellen den 2. Preis mit der Note sehr gut. Zugleich war dieser Auftritt auch der Abschied von dem beliebten Dirigenten Herrn Henn. Wieder war es der 2. Dirigent Johann Georg Lehmann, der vorübergehend die Leitung übernahm, ihm folgte Herr Dufner aus Hornberg, der diesen Posten nur ¼ Jahr begleitete. Im Frühjahr 1950 konnte Herr Engelbert Belli aus Wolfach als Kapellmeister gewonnen werden. Er brachte von Anfang an neue Impulse in den Verein ein, die zu einer erfolgreichen Pflege der Volksmusik diente. Bereits an Pfingsten des gleichen Jahres wurde das 50-jährige Jubiläum in Lauterbach besucht. Beim dortigen Wertungsspiel erreichte der Musikverein von 10 Kapellen in der Mittelstufe den 3. Platz mit der Note sehr gut. Zur Aufführung kam die Ouvertüre "Nachtigall und Rabe" von Auber. Beim Musikfest in Zell a.H. an Pfingsten 1952 spielte der Musikverein in der Oberstufe und wurde für den Vortrag der "Ouvertüre Zu einem Lustspiel" von Carl Baohm mit der Note vorzüglich bewertet.

Ein weiterer Höhepunkt der Vereinsgeschichte war das Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen vom 11. - 13 Juni 1955.

Mit der Totenehrung auf dem Friedhof gedachte man den verstorbenen Musikerkameraden. Abends war Festbankett in dem 2800 Personen fassenden Festzelt und wurde musikalisch gestaltet von dem Liederkranz Wolfach, den Musikkapellen aus Wolfach, Hausach, Oberwolfach, Gutach, Zell a.H. sowie Schönwald. Im Laufe des Abends wurden verschiedene Musiker geehrt unter anderem Alt Röcklebauer Christian Schondelmaier für 50-jährige aktive Mitgliedschaft, er erhielt vom Verbandspräsidenten die große goldene Ehrennadel. Herr Johannes Keck, wurde zum Ehrenvorstand ernannt. In einer Festansprache würdigte der damalige Bürgermeister Staiger die Leistungen des Vereins in den vergangenen 50 Jahren und überreichte als Dank und Anerkennung einen großen Kaiserbass. (Dieser wird auch heute noch in der Kapelle gespielt).
Der Sonntag - Morgen begann mit einem Wecken durchs Tal, ihm folgte ein Gottesdienst im Festzelt, anschließend fand ein Wertungsspiel statt, an dem sich 10 Kapellen beteiligten. Ein Höhepunkt des Festes war der Festzug, an welchem neben vielen Festwagen 32 Musikkapellen teilnahmen. Dem Gesamtchor mit ca. 800 Musikern spendeten an die 10.000 zählenden Besucher spontanen Beifall. Das Fest klang aus mit einem Frühschoppenkonzert am Montag - Vormittag und einem anschließenden Kinderfest, das sich bis zum Abend ausdehnte. Dieses Jubiläumsfest war ein Fest, wie es Kirnbach zuvor noch nicht erlebt hat.

Bisher erfolgte die Ausbildung junger Musiker in Einzelproben innerhalb des Vereins. Im Jahre 1956 schlossen sich erstmals einige Mädchen und Jungen zu einer Jugendkapelle zusammen, die vom damaligen 1. Trompeter Karl Wöhrle geleitet wurde.

Im Mai 1957 nahm der Musikverein an einem Wertungsspiel in Hornberg teil, wo er mit der Ouvertüre "Der Wanderer im Gebirge" von Steinbeck, in der Mittelstufe die Note vorzüglich bekam. Bei einem gemeinsamen Ausflug in die Schweiz im Juli 1958 brachte die Stadtkapelle Meiringen eigens für den Musikverein Kirnbach ein Ständchen, neben anderen Musikstücken wurde das "Gebet einer Mutter" meisterhaft vorgetragen.

Nach 30 Jahren wurde 1960 die alte Uniform durch eine neue ersetzt, zu der die politische Gemeinde einen größeren Geldbetrag spendete. Auf Wunsch des damaligen Pfarrers Herrn Barck spielte der Musikverein erstmals bei der Konfirmation 1961, dieser schöne Brauch hat sich bis Heute erhalten. Anzumerken ist, daß es bei einigen Umzügen so stark regnete, daß der Musikverein beim Umzug nicht teilnehmen Konnte, kurzerhand wurde aus dem damaligen Probelokal im Rathaus, bei geöffnetem Fenster gespielt.
Wie es bis heute Tradition ist, so spielte der Musikverein auch am 25.06.1964 seinem Dirigenten und gleichzeitig Verbandspräsidenten Herrn Engelbert Belli zu seinem 65. Geburtstag ein Ständchen.
Das 60-jährige Jubiläum wurde zwar in einem kleineren Rahmen, jedoch würdig gefeiert und zwar vom 7. - 9. August 1965 in einem Festzelt auf Schmittebauern Ebene. Der Höhepunkt war ein großer Trachtenumzug, an welchem sich auch einige Nachbarkapellen beteiligten.

Im Jahre 1966 übernahm Karl Wöhrle, von Herrn Belli den Dirigentenstab, den dieser aus gesundheitlichen Gründen abgeben mußte. Herr Belli wurde gleichzeitig zum Ehrendirigenten ernannt. Doch bereits am 3. Februar 1969 mußten wir von unserem Ehrendirigenten Engelbert Belli für immer Abschied nehmen.

Daß der neue Dirigent Karl Wöhrle seinem Posten gewachsen war, zeigte sich bei einem Kritikspiel am 20. April 1969 in Oberwolfach, bei welchem der Musikverein sowohl das Pflichtstück wie auch das Selbstwahlstück sauber und einwandfrei vorgetragen hat.

Die Teilnahme an der Kirmes vom 6.- 8. Juni 1970 anläßlich der 1100-Jahrfeier der Stadt Würselen bei Aachen ist allen Musikern zu einem unvergeßlichen Erlebnis geworden, ebenso der Madam-Ball in Baden-Baden bei welchem der Musikverein 1973 mitwirkte.

In der Generalversammlung am 16.01.1972 wurde der Beschluß gefaßt, den ganzen Musikverein in Tracht einzukleiden, damit ging ein lang gehegter Wunsch vieler Musiker in Erfüllung. Bereits an Ostern des gleichen Jahres konnte die Kapelle erstmals in Tracht auftreten.

Aus Gesundheitlichen Gründen mußte Karl Wöhrle 1974 den Dirigentenstab an Hans Schneider weitergeben. Herr Wöhrle hat sich jedoch bereit erklärt, die Jugendkapelle weiter zu führen. 1974 war die Tanzabteilung in Berlin und warb zusammen mit dem Fremdenverkehrsverband Schwarzwald/ Bodensee für den Schwarzwald. In diesem Jahr erfolgte unter anderem auch eine Aufnahme zur Rundfunksendung "Aus Stadt und Land" des SWF in der Kirche. Da immer mehr Kurgäste in Kirnbach verweilten wurden im Laufe eines Jahres mehrere Promenaden Konzerte durchgeführt, welche damals noch vor den einzelnen Gasthäusern abgehalten wurden.

1975 feierte die ganze Talbevölkerung, auch unter Mitwirkung des Musikvereins das 700-jährige bestehen der Gemeinde. Der Festumzug bei dem mehrere tausend Zuschauer anwesend waren, ist vielen bis heute in Erinnerung. Während dieses Jubiläums wurde im Rahmen eines Heimatabends, der zusammen mit der Kurrende durchgeführt wurde, die neu erbaute Gemeindehalle eingeweiht.

Beim Jahreskonzert 1979 konnte die neue Uniform, die für das bevorstehende Jubiläum angeschafft wurde, der Bevölkerung vorgestellt werden. Die Vorbereitungen für das 75-jährige Jubiläum liefen bereits auf Hochtouren. Es wurden Bilder in Tracht und in Uniform angefertigt. Das Verbandsmusikfest und das Kreistrachtenfest waren längst beantragt und mußten nun genauest geplant werden.

75-jähriges Jubiläum sowie Verbandsmusikfest vom 04.- 07. Juli 1980

Nachdem es Wochen vorher regnete und auch der Festaufbau davon betroffen war, konnte das Fest bei schönem sonnigen Wetter gefeiert werden. Am Freitagnachmittag wurde beim Ehrenmal auf dem Kirnbacher Friedhof den verstorbenen Mitgliedern gedacht. Um 20.00 Uhr wurde das Festbankett eröffnet. Den Auftakt machte die Jugendkapelle unter der Leitung von Karl Wöhrle, esd folgte die Trachtenkapelle mit ihrem Dirigenten Hans Schneider. Weitere musikalische Glückwünsche kamen von der Stadtkapelle Wolfach, der Trachtenkapelle Kinzigtal und dem Musikverein Ulmen. Doch der Höhepunkt des Abends war sicherlich der gemeinsame Auftritt des gemischten Chor (Kurrende, MGV und Kirchenchor) und der Trachtenkapelle. Es wurde der Freiheitschor aus der Oper Nebukadnezar von Verdi aufgeführt.
Am Samstagabend fand ein bunter Abend mit den "Milser Buam" statt.
Doch der Höhepunkt war sicherlich der Sonntag der bereits um 7.00 Uhr mit einem musikalischen Wecken durchs Tal begann. Es folgte ein Zeltgottesdienst. Beim anschließenden Frühschoppenkonzert spielten die Trachtenkapelle Oberharmersbach und der Musikverein Schapbach. Um 14.00 Uhr begann bei herrlichem Wetter der Umzug, an dem 35 Gruppen, Musikkapellen, Trachtenvereine und mehrere Festwagen beteiligt waren. Mehrere tausend Festbesucher erfreuten sich an dem farbenprächtigen Umzug. Am Abend spielte die Unterhaltungsband "Albtalmusikanen" zum Tanz auf. Der Festausklang begann am Montag mit einem Kindernachmittag und endete mit einem Konzert des Blasorchesters Berghaupten.
241 Personen halfen über dieses Wochenende bei der Bewirtung der Gäste mit. Es wurden unter anderem 5100 Würste, 98 Kg Speck und Schinken sowie 6630 Brötchen und 75 Kg Brot verzehrt.

Dieses Jubiläum war sicherlich ein Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte.
Über das ganze Jubiläum wurde ein Super 8 Tonfilm angefertigt, der zu einem späteren Zeitpunkt der Bevölkerung in der Gemeindehalle vorgeführt wurde.
Beim Jahreskonzert 1982 wurden unser Ehrenvorstand Jakob Faißt, Bürgermeister i.R. und unser Ehrenmitglied Jakob Wöhrle, Gemeinderechner i.R. für 60 Jahre aktives musizieren mit der Sonderehrennadel in Gold ausgezeichnet.
Beim Bürgerfest 1982 in Wolfach waren die Kirnbacher Vereine mit einem Festzelt vertreten, die Trachtenkapelle gab zusätzlich noch einige Platzkonzerte. 1983 nahm die Kapelle beim Wertungsspiel in Wolfach teil. Unter unserem Dirigenten Hans Schneider wurde das Pflichtstück Musika-Solemnis" von Eugen Brixel und das Selbstwahlstück die Ouvertüre "Premiere" von Hans Hartwig gespielt. Mit diesen beiden Stücken konnten wir in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung erreichen und dies mit 118 von 120 möglichen Punkten.
Am 28.Mai 1983 wurde ein gemeinsamer Heimatabend der Gemeinden Gutach, Reichenbach und Kirnbach in der Stadthalle Hornberg veranstaltet. Mit diesem gemeinsamen Auftritt, über den der SWF berichtete, wurde gegen die immer größer werdende Vermarktung des Bollenhutes geworben. In der Festhalle Wolfach zeichnete 1984 der SWF unter Mitwirkung des Musikvereins eine Rundfunksendung auf. Einen weiterer Höhepunkt war das 900-jährige Stadtjubiläum wo wir unter anderem beim Festumzug mitwirkten.

1984 fand nach 10 Jahren wieder ein Dirigentenwechsel statt. Herr Dieter Küstler, Stadtkapellmeister in Wolfach, war bereit unsere Kapelle zusätzlich zu übernehmen. Nach kurzer Probezeit erfolgte beim Jahreskonzert 1985 der erste gemeinsame Auftritt.

Seit über 10 Jahren wirkt der idyllisch gelegene Festplatz auf dem Moosenmättle als Anziehungspunkt bei den Einheimischen vor allem aber bei den Gästen. Deshalb hat man sich entschlossen das 80-jährige Vereinsjubiläum in einem würdigen Rahmen auf dem Moosenmättle durchzuführen. Den Festauftakt übernahmen am 6. Juli unsere Freunde aus Ulmen, durch die kühle Witterung hielt sich aber am Abend beim Tanz der Besucherandrang in Grenzen. Der Sonntagvormittag wurde bei schönem Wetter mit einem Gottesdienst eröffnet. Der Musikverein Ulmen eröffnete das Frühschoppenkonzert. Am Nachmittag traten unter anderem die Bläservereinigung Sinzheim, die Trachtenkapelle Kinzigtal zusammen mit der Volkstanzgruppe auf. Zum Festausklang spielten die Kirnbacher Musikanten zum Tanz auf. Bei unserem 80-jährigen Jubiläum gehörten 40 aktive und 25 Zöglinge dem Verein an. Unter der Leitung unseres 2. Dirigenten Karl-Heinz Sum empfingen wir im Dezember 1985 den Orient - Express am Bahnhof in Wolfach. Kurzerhand übernahm der Moderator Dieter Thomas Heck den Dirigentenstab und dirigierte einen Marsch.

Bei der Generalversammlung 1986 wurde eine neue Satzung beschlossen, darauf folgte die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht. Desweiteren folgte im Mai ein 2-tägiger Gegenbesuch bei der Bläservereinigung Sinzheim. Im Juni des gleichen Jahres fand das 100-jährige Bestehen der Bahnstrecke Hausach - Freudenstadt statt. Aus diesem Anlaß spielten wir in Tracht am ehemaligen Bahnhof in Kirnbach. Bei dieser Veranstaltung nahmen mehrere Vereine sowie Vertreter der Kirchlichen und Politischen Gemeinde teil, man wollte wieder einen Zughalt in Kirnbach, welcher später auch Probeweise eingeführt wurde.
Im August 1986 mußten wir unseren Ehrenvorstand Johannes Keck zu Grabe tragen der mehr als 30 Jahre 1. Und später als 2. Vorstand tätig war. Der erste Vorsitzende Hans Eßlinger würdigte nochmals seine Verdienste und legte als kleinen Dank einen Kranz nieder.

1987 nach 31 Jahren verabschiedete sich Karl Wöhrle als Jugendleiter mit einem Jugendkonzert. Die genaue Anzahl die von Ihm ausgebildet worden sind, kann heute leider nicht mehr festgestellt werden, doch ist zu bemerken, daß heute von 40 aktiven Musikern in der Gesamtkapelle mehr als die Hälfte das musizieren bei Ihm erlernt haben, für dieses Engagement im Verein wurde er 1988 zu Ehrenmitglied ernannt.

Im Januar 1991, nach 18 Jahren ging auch die Ära Hans Eßlinger, Walter Wöhrle zu Ende. Auf eigenen Wunsch wollten sich unsere beiden langjährigen Vorstände nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Herr Eßlinger wurde in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenvorstand ernannt, außerdem erhielt er von der Stadt Wolfach den silbernen Ehrenteller. Walter Wöhrle wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Bei den Neuwahlen wurden Hans - Jürgen Wöhrle als 1. Vorstand und Gerhard Erker als 2. Vorstand gewählt. Im gleichen Jahr stellte auch Herr Küstler aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung. Nach einigen Wochen konnten wir diese Stelle wieder besetzen, Herr Stephan Alletsee, Nachfolger von Herr Küstler in Wolfach hat sich auch bei uns bereiterklärt das Dirigentenamt zu übernehmen.

Im Sommer 1991 waren wir mit unserem Vizedirigenten Reiner Springmann bei Stadtfest in Kreuzlingen (Schweiz). Zusammen mit mehreren Vereinen der Stadt Wolfach nahmen wir an den Feierlichkeiten zur "700 Jahre Eidgenossenschaft" teil. Durch unser Auftreten in Tracht wurden wir an verschiedenen Plätzen immer mit viel Applaus bedacht.

Im Oktober des selben Jahres feierte unser Tanzkapelle, in Form eines Bayerischen Oktoberfestes, ihr 40-jähriges Bestehen. Zwar wurde die Tanzkapelle vor einigen Jahren von der Gesamtkapelle abgetrennt, doch besteht heute noch eine engen Verbindung, so das es für alle Musikerkameraden selbstverständlich war, zum gelingen dieses Abends durch Ihre Mithilfe beizutragen.

Im Darauffolgenden Jahr wurden wir von unseren Musikkameraden aus Ulmen / Eifel gebeten uns an der dort stattfindenden Kirmes vom 12.06. bis 14.06.1992 musikalisch zu beteiligen. Gerne sind wir der Einladung gefolgt und haben unter unserem Vizedirigenten Reiner Springmann zwei schöne Tage verbracht.
Im Oktober 1992 mußten wir unser Ehrenmitglied und Träger der Groß Goldenen Ehrennadel Herrn Jakob Wöhrle , Gemeinderechner i.R. zur letzten Ruhestätte begleiten. 60 Jahre spielte er im Verein die 1. Trompete und zudem war er viele Jahre als Schriftführer tätig.

1994 fand in Wolfach das Internationale Flößertreffen statt, aus diesem Anlaß beteiligten wir uns am Trachtenumzug. Tausende von Zuschauern jubelten den vielen gruppen, Musikkapellen und Trachtenvereinen zu. Im September fand in Kirnbach mit Hilfe fast aller Kirnbacher Vereine das 1. Kirnbacher Dorffest statt. Bei schönem Wetter war dieses Wochenende Anziehungspunkt für viele Gäste. Am Sonntag fand unter Mitwirkung der Trachtenkapelle ein Hochzeitszug mit Brautwagen statt. Die vielen Zuschauer waren sichtlich begeistert.
Beim Jahreskonzert im 29. Oktober 1994 in der Gemeindehalle wurde unser Bassist Karl Sum für 60-jährige aktive Mitgliedschaft mit der Großen Goldenen Ehrennadel des Musikverbandes Kinzigtal ausgezeichnet. Vom Musikverein wurde er für seine Verdienste, besonders nach dem schweren Wiederanfang in den 50er Jahren, mit einem Kristallteller ausgezeichnet.

Am 04. Januar 1995 mußten wir von unserem Ehrenvorstand Herrn Jakob Faißt, Bürgermeister i.R. zur letzten Ruhestätte begleiten. Er war nicht nur über 60 Jahre im Musikverein aktiver Eß - Hornist sondern auch 21 Jahre 1. Vorstand und weitere 10 Jahre aktiver Beisitzer in der Vorstandschaft. Für seine Verdienste wurde er mit den höchsten Auszeichnungen bedacht.

Im Januar dieses Jahres stellte unser derzeitiger Dirigent Herr Alletsee sein Amt zur Verfügung. Er erklärte sich jedoch bereit unsere Kapelle solange weiterzuleiten, bis wir einen geeigneten Nachfolger gefunden haben. Nachdem sich mehrere Bewerber vorgestellt hatten, wurde der erst 20-jährige Harald Armbruster aus Steinach mit überwiegender Mehrheit gewählt.


Kontakt(e):

Musikverein Trachtenkapelle Kirnbach 1905 e.V.
Talstr.40
77709 Wolfach-Kirnbach

Nummer im Vereinsregister: VR396


Homepage: http://musikverein-kirnbach.de