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Neuwindeck - Lauf?Lageplan Neuwindeck - Lauf


Die Burg Neu-Windeck, auch Burg Neuwindeck, Burg Lauf oder Laufer Schloss genannt, ist eine Burgruine auf dem Schlossberg, einer Anh?he in Ortslage von Lauf im Ortenaukreis in Baden-W?rttemberg.

Geschichte

Die urkundlich erstmals 1371 erw?hnte Burg wurde um 1300 von den Herren von Windeck erbaut, deren Familie sich in zwei selbst?ndige Linien (Alt- und Neu-Windeck) getrennt hatte. 1377 wurde urkundlich eine Burgkapelle erw?hnt, die den Heiligen Drei K?nigen geweiht war.

Die beiden Linien der Familie, die in der Geschichte nicht immer klar zu trennen sind und auch das gleiche Wappen f?hrten, lebten wegen unterschiedlicher Interessenlage in h?ufiger Gegnerschaft. So kam es, dass die Burg den Stra?burgern im sog. Schleglerkrieg (1394 - 1396) als St?tzpunkt gegen Alt-Windeck diente.

Burgruine Neuwindeck bei Lauf
Die Feindseligkeiten nahmen erst 1466 ein Ende. Berthold von Neu-Windeck heiratete in diesem Jahr Anna von Alt-Windeck. Die nunmehr nur noch von Windeck genannte Familie starb 1592 im Mannesstamm aus.

Bereits 1500 hatte Sebastian von Windeck einen Teil der Burg an den Markgrafen Christoph I. von Baden verpf?ndet. Die Markgrafen von Baden ?berlie?en ihrerseits einen Teil der Burg von 1520 bis 1570 den Herren von D?rrmenz. Mit dem Aussterben der Herren von Windeck fiel die Burg an den Markgrafen Eduard Fortunat von Baden.

?ber den Zeitpunkt der Zerst?rung der Burg liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Bereits 1580 wurde die Burg jedoch schon als Ruine bezeichnet.

Anlage

Die im gotischen Stil erbaute Burganlage war eine kleine trapezf?rmige Anlage mit dreist?ckigem Palas, einem kleinen Wohngeb?ude, einem 20 Meter hohen Bergfried mit drei Verliesen, Ritterwohungen und Stallungen, umgeben von einer schildmauerartig verst?rkten Ringmauer mit Zwingeranlage.



Die im Volksmund auch als Laufer Schloss bezeichnete Burg Neuwindeck wurde um 1300 von den Herren von Windeck erbaut, die bereits die Burg Altwindeck auf einem Vorh?gel bei B?hl errichtet hatten. Um 1300 spaltete sich das Geschlecht der Windecker in das Haus der Alt- und Neuwindecker. Der letzte m?nnliche Neuwindecker starb 1592 in Venedig. Das Erbe ging an seine beiden Schwestern Ursula und Elisabeth. Das einst bl?hende Rittergeschlecht war damit ausgestorben und die Burg seit 1585 nicht mehr bewohnt. Davon, dass die Ritter von Windeck ein beg?tertes und angesehenes Rittergeschlecht waren, zeugen zahlreiche Funde. Vorhandene Aufzeichnungen geben einen ?berblick dar?ber, wie das Schloss ausgesehen hatte und eingerichtet war.

So befand sich links, s?dwestlich am Eingang in den Burghof, das Vorderhaus. Nach einer Urkunde vom Jahre 1411 war es, bezeichnet als ,Herrn Brunen sin Hus', wohl ein dreigeschossiges Haus. Der zweite Stock ruhte auf zw?lf vorragenden Steinen, die heute noch deutlich erkennbar sind. Der untere Stock diente der Wirtschaft und der Verteidigung. Kellerluken dienten offenbar auch als Schie?scharten. Zwei gro?e Fenster?ffnungen im ersten Stock sind wohl erst sp?ter und bei der Wiederherstellung vielleicht ver?ndert worden. Dieser Teil der Burg war durch den davor liegenden Zwinger noch besonders gesch?tzt, ein restlicher Maueransatz zeugt noch heute davon.

Ferner gab es das ,Hus' im Hof neben der Kapelle, die den Heiligen Drei K?nigen geweiht war. Dies war das Haus, das an den Turm nach links gegen Norden zu angebaut war. Das Erdgeschoss bildete eine Kammer mit Schie?scharten f?r Bogensch?tzen. Im ersten Stock sind beworfene und verputzte W?nde zu sehen mit noch erkennbaren Spuren von Wandmalereien, im zweiten Stock eine Konsole mit Waffenschild. Die W?nde der Wohnh?user sind ausgef?hrt mit Bruchsteinmauerwerk und erbaut etwa zwischen 1280 und 1320. Verwendet wurden beim Bau ausschlie?lich Granit und Sandsteinquader.

An der Schildmauer war noch ein kleines Wohngeb?ude angesetzt, wo noch deutliche Reste eines Kamins erkennbar sind. An dieser Stelle wurde bei Ausgrabungen auch manch interessanter und vom ehemaligen Innenausbau zeugender Fund gemacht, z. B. Ofenkacheln mit Schuppenmotiven, gotische Fenstermotive. Eine Ofenkachel zeigt die Apostel Jakobus und Simon, eine weitere einen Engel, der einen Wappenschild h?lt und eine dritte die Gottesmutter mit dem Jesuskind. Gleich beim Kamin fand man eine zugeworfene Zisterne von 5 m Tiefe.

In dem 20 m hohen Bergfried sieht man heute noch ein viereckiges Fenster, in das urspr?nglich gotische Fensterst?cke eingelassen waren. Gegen den Hof zu liegt etwa 10 m ?ber dem Burgfried eine Eingangspforte, die ehedem nicht zug?nglich war. Der Innenteil des Burgfrieds ist deutlich in drei Verliese eingeteilt. Eine eiserne Treppe f?hrt jetzt hinauf zur Turmaussicht. Die M?hen des Aufstiegs werden mit einem unvergleichlichen Rundblick belohnt. Au?erhalb des Burgfrieds lagen die G?rten, der Hof und die St?lle. Die Burg pr?sentiert sich heute dem Besucher als gut erhaltene Ruine.

Burgruine Neuwindeck
Der Burgturm ist samstags und sonntags von 10 - 18 Uhr ge?ffnet, um die herrliche Aussicht genie?en zu k?nnen.

Zahlreiche Sagen ranken sich um die Ruinen. Am bekanntesten ist die Sage von der Geisterhochzeit zu Lauf, die ihren k?nstlerischen Niederschlag auf einem Wandbild in der Trinkhalle im nahen Baden-Baden fand.

Bereits nach Aufgabe der Burg verirrte sich ein junger Ritter in die verfallenden Gem?uer. Er erblickte in einem der Gem?cher Licht und stieg die Wendeltreppe hinauf. In einem alten Rittersaal angekommen, sah er ein wundersch?nes M?dchen, bleich wie Schnee, in Gedanken versunken am Tische sitzend. Der Ritter begr??te sie und bat um ein Nachtlager. Daraufhin wurde ihm zun?chst ein Mahl serviert. Das M?dchen gefiel dem Ritter so sehr, dass er sie um ihre Hand bat. Daraufhin ging sie zu einem alten Schrank, ?ffnete ihn und entnahm einem Geheimfach zwei Ringe und ein Rosmarinkr?nzchen. Den Kranz heftete sie in ihr Haar und winkte dem Ritter, ihr zu folgen. Nicht ohne ein leichtes Grauen folgte er ihr, begleitet von zwei pl?tzlich erschienenen ehrw?rdigen Greisen, in die Burgkapelle. Dort befanden sich mehrere Grabm?ler. Auf einem von ihnen lag ein erzener Bischof in kirchlichem Ornat. Die Braut ber?hrte das Haupt des Bischofs und langsam erhob sich die eherne Gestalt und trat vor den Altar, auf dem sich die Kerzen von selbst entz?ndeten. Als der Ritter gefragt wurde, ob er das Fr?ulein zum ehelichen Weibe nehmen wolle, begann er zu zittern wie Espenlaub und seine Sinne verwirrten sich. Da h?rte er auf einmal das Kr?hen eines Hahnes von einem benachbarten Hofe. Mit einem bangen Schrei verschwand die Braut, der Bischof und die Greise, ein gewaltiger Windsto? lie? die Kapelle und Burg erzittern, sodass der Ritter ohnm?chtig auf eine Grabplatte niedersank. Als er wieder zu sich kam, lag er im hohen Grase des Schlosshofes, und neben ihm weidete sein Pferd. Er floh so schnell er konnte und brauchte eine Weile, bis er sich von dieser abenteuerlichen Hochzeitsnacht erholt hatte.