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Nordrach - Schwarzwald / Ortenau
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Lage im Ortenaukreis?![]() |

neugotische Pfarrkirche St. Ulrich
Wie ein kleines M?nster steht die reichgegliederte, neugotische Pfarrkirche St. Ulrich mit ihrem 63 m hohen Turm im engen Tal der Nordrach, - doppelt sch?n nach der 1974/77 durchgef?hrten Renovation: Der Stolz der Gemeinde, die ?berwiegend katholisch ist.Obwohl schon 1289 eine Kirche St. Udalricus - erw?hnt wurde, war Nordrach bis 1608 keine eigene Pfarrei. Der Gengenbacher Abt besa? das Kirchenpatronat. Von 1553 bis 1608 galt Nordrach als Filiale von Zell. Ab 1762 wurde die Pfarrei mit "Weltgeistlichen" besetzt, vorher waren hier Klostergeistliche t?tig. Die Zahl der zu betreuenden Christen schwankte sehr und sank in Kriegszeiten auf 400 (im Jahre 1666) bzw. auf nur 300 (im Jahre 1693). Heute liegt sie bei etwa 1650 Katholiken.
Schr?g zwischen den Stufen der heutigen Sakristei und dem Haupteingang zum Friedhof lag die alte Kirche, eine Chorturmkirche, deren Einweihungsdatum unbekannt ist. Nachweisbar ist aber, dass sie 1725 erweitert wurde und dass 1747 ein neuer Chor und ein Turm f?r sie erbaut wurden.
Kirchenpatron der alten und auch der neuen Pfarrkirche ist der hl. Ulrich, der - als Bischof von Augsburg - 973 gestorben ist und seit 993 als Heiliger verehrt wird. Der Brunnen an der Sakristei weist auf den "Wasserpatron St. Ulrich" hin. Die jetzige Kirche wurde 1904/05 in neugotischem Stil erbaut. Die Achse dieser neuen Kirche - mit 800 Sitzpl?tzen - ist durch die s?dwestliche Ecke der alten Kirche gelegt. Die unter Pfarrer Balzer (sein Grab findet man am Eingang des Friedhofs) erbaute Kirche ist nicht wie ?blich geostet, sondern - bedingt durch den Flusslauf im engen Tal - nach Nordosten gerichtet. Der Turm mit Pyramidenhelm, Umgang und gotischer Balustrade steht ?stlich vom Chor. Feierlich erhebt sich die Kirche mit dem hochgezogenen Mittelschiff auf dem freien Platz, belebt durch die Einstiegst?rmchen auf den D?chern und die Ziert?rme am Umgang des Turmes. Auch die nach S?den weisende Fassade wirkt festlich; das zur?ckliegende Portal wird durchbrochen von einer gro?en Rosette und gegliedert durch vier Konsolen. Im Giebel befindet sich die Statue des Kirchenpatrons St. Ulrich. Im linken Seitenschiff steht in der gew?lbten Taufkapelle das ?lteste St?ck der Kirche, der Taufstein aus dem Jahre 1614, der noch aus der alten Kirche stammt.
Je sechs S?ulen aus rotem Sandstein teilen den 40,8 m langen, 17,2 m breiten und 17 m hohen Raum. Die je 9 Fenster der Seitenschiffe und die je 8 Fenster im oberen Teil des Langhauses lassen genug Licht einfallen, obwohl sie alle bemalt sind. Sie stellen Szenen aus dem Leben der "vierzehn Nothelfer" dar, bei den meisten Fenstern ist auch der Name des Stifters verewigt. Vom rechten Seitenschiff aus f?hrt eine Treppe zur hochgelegenen Orgelempore, die mit einer geschnitzten Holzbalustrade versehen ist.
Kirche innen Der Hochaltar, der 1905 geschnitzt und bemalt wurde, veranschaulicht mit den Szenen des "Schmerzhaften Rosenkranzes" das Erl?sungswerk. Die beiden Seitenalt?re sind der Muttergottes und der hl. Familie gewidmet. Sehenswert sind auch die Kanzel mit den Darstellungen der vier Evangelisten und dem lehrenden Christus, die Orgel, der Pieta-Altar im hinteren Bereich der Kirche und die zw?lf lebensgro?en Figuren im Langhaus, die die Apostel mit ihren Attributen darstellen.
Das Glockengel?ute besteht aus sechs Glocken. Drei Glocken wurden im Jahre 1950 gegossen, nur eine ist noch vom alten Gel?ute, das 1921 nach dem Ersten Weltkrieg - beschafft wurde. Zweimal - in beiden Weltkriegen - mussten die Glocken f?r R?stungszwecke abgeliefert werden. Zwei Glocken sind im Jubil?umsjahr 1989 hinzugekommen. Die vier Glocken tragen Aufschriften, wie z.B. "Aus dem Munde der Kinder und der S?uglinge hast du dir Lob bereitet" (Ps 8,3), so zu lesen auf der ?ltesten, 450 kg schweren Glocke.