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Lorenz Oken(fu?) - 1779 bis 1851

Leben und Werk
Oken stammte aus ?rmlichen b?uerlichen Veh?ltnissen und hatte seine Eltern bereits in fr?hen Jahren verloren. Zum Wintersemester 1800 erhielt er ein Stipendium, welches ihm erlaubte, ein Medizinstudium in Freiburg zu absolvieren, wo er zum Sommersemester 1804 zum Doctor medicinae promovierte. In Freiburg arbeitete er an einem Grundriss der Naturphilosophie, einer ?bersicht des "Grundrisses des Sistems der Naturfilosofie". Ab dem Wintersemester 1804 studierte er in W?rzburg und nahm an den Vorlesungen Ignaz D?llingers und Friedrich Wilhelm Joseph Schellings teil. Auf Anregung Schellings wechselte er zum Sommersemester 1805 nach G?ttingen, wo er sich mit der entwicklungsgeschichtlichen Schrift Die Zeugung als Privatdozent habilitierte. Von November 1806 bis April 1807 hielt er sich in Wangerooge zwecks meeresbiologischer Studien auf. Nach seiner R?ckkehr nach G?ttingen erreichte ihn eine Nachricht aus Jena, in welcher ihm eine au?erordentliche Professur f?r Medizin an der Friedrich-Schiller-Universit?t Jena angeboten wurde. Seine Antrittsvorlesung hielt er ?ber die Bedeutung der Sch?delknochen. In Jena las er ?ber Naturphilosophie, Naturgeschichte, Zoologie und vergleichende Anatomie, Pflanzen- und Tierphysiologie. 1812 erhielt er die ordentliche Honorarprofessur f?r Naturwissenschaften der Universit?t Jena.
Im Jahre 1814 heiratete Oken Louise Stark (1784-1862), Tochter des Jenaer Mediziners Johann Christian Stark (1753-1811). Er begann 1816 die Herausgabe der Isis, eines enzyklop?dischen Blattes, vorzugsweise naturwissenschaftlichen Inhalts. Er nutzte die relative Freiheit der Presse des damaligen Weimar und nahm viele der ihm zugesandten Klagen und Beschwerden in die Isis auf, soweit sie allgemeines Interesse hatten. Bald kam er in Konflikt mit der Zensur. In einem bereits 1816 f?r den Weimarer Herzog erstellten Gutachten empfahl Goethe das Verbot der Zeitschrift. Die ?ber das Wartburgfest berichtende Ausgabe 1817, an dem Oken selbst teilgenommen hatte, wurde beschlagnahmt.
Daher stellte ihm 1819 die weimarische Regierung die Alternative, entweder die Isis oder seine Professur aufzugeben; Oken w?hlte das letztere. Zum Abschied ?bergab ihm die Jenaer Burschenschaft einen Silberpokal mit dem beziehungsreichen Spruch: Wermuth war Dir geboten - trink Wein!. Zwischen 1819 und 1821 folgten mehrere Aufenthalte u.a. in Paris und Basel. 1821 erschien Okens Naturgeschichte f?r Schulen; sein erstes vollst?ndig ausgearbeitetes System der Naturgeschichte.
Oken, seit 1822 als Privatgelehrter wieder in Jena, rief 1822 die "Versammlung Deutscher Naturforscher und ?rzte" in Leben. Aus ihr ging sp?ter die bis heute bestehende Gesellschaft Deutscher Naturforscher und ?rzte (GDN?) hervor, die durch regelm??ige Versammlungen den Informations- und Meinungsaustausch zwischen Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen f?rdert. 1827 ging er als Privatdozent an die Universit?t M?nchen und wurde dort 1828 ordentlicher Professor f?r Physiologie. Als er an eine andere bayerische Universit?t versetzt werden sollte, ging er darauf nicht ein, sondern begab sich 1832 als Professor f?r Allgemeine Naturgeschichte, Naturphilosophie und Physiologie nach Z?rich und wurde wenige Monate sp?ter zum Rektor ernannt. Okens bekanntester Sch?ler war der fr?h verstorbene Dichter und Naturforscher Georg B?chner. "W?hrend seiner Zeit in Z?rich verfasste Oken sein letztes gro?es Werk, die ,Allgemeine Naturgeschichte f?r alle St?nde", die zwischen 1833 und 1845 in Stuttgart bei Carl Hoffmann gedruckt wurde. 1843 erschien in Z?rich die dritte, neu bearbeitete Auflage seines ,Lehrbuchs der Naturphilosophie", die 1847 auch ins Englische ?bersetzt wurde." [1] 1835 erhielt Oken das B?rgerrecht von Z?rich. Nach ihm ist im Quartier Wipkingen die Okenstrasse benannt. 1851 verstarb Oken in Z?rich an einer Bauchfellentz?ndung.
Okens Hauptbestreben ging auf Darstellung eines in sich zusammenh?ngenden, alle Reiche der Natur und deren Elemente umfassenden Natursystems, das, obwohl auf Schelling sich st?tzend, doch ganz eigent?mlich ist. Die von Oken erst geschaffene und meist aus neugebildeten oder doch ungew?hnlichen Ausdr?cken bestehende Nomenklatur ist Erzeugnis des Bestrebens, die leitenden Grunds?tze f?r die Einteilung durch die Namen anzudeuten.
Schriften
Das Lehrbuch der Naturphilosophie (1808-11) ist eigentlich nur die philosophische Begr?ndung des Systems, das in dem Lehrbuch der Naturgeschichte (1813-27, 3 Bde.) vollst?ndig entwickelt ist. Nach demselben ist die Naturphilosophie die Wissenschaft von der ewigen Verwandlung Gottes in die Welt, und ihre Aufgabe ist, die Entwicklungsmomente der Welt von den Elementen an bis dahin, wo dieselben im Menschen zur Vernunft kommen, darzulegen. Sie wurde vielfach missverstanden. Ein andres Hauptwerk ist die Allgemeine Naturgeschichte f?r alle St?nde (1833-45, 7 Bde.). Als Neuausgabe erscheinen die Gesammelten Werke, herausgegeben von Thomas Bach, Olaf Breidbach und Dietrich von Engelhardt, bei B?hlau (Weimar); Bd. 1 Fr?he Schriften zur Naturphilosophie und Bd. 2 Lehrbuch der Naturphilosophie sind 2007 erschienen.
Weitere Schriften: * Die Zeugung (1805) * Abri? des Systems der Biologie (1806, ein auch sprachsch?pferisch ehrgeiziges Werk) * ?ber das Universum als Fortsetzung des Sinnensystems (1808) * Erste Ideen zur Theorie des Lichts, der Finsternis, der Farben und der W?rme (1808) * Grundzeichnung des nat?rlichen Systems der Erze (1809) * Esquisse du systeme d'anatomie, de physiologie et d'histoire naturale (Paris 1821) Literatur: * Jean Strohl: Lorenz Oken und Georg B?chner. Zwei Gestalten aus der ?bergangszeit von Naturphilosophie zu Naturwissenschaft. Corona, Z?rich 1936. * Olaf Breidbach / Thomas Bach: Lorenz Oken. ?ber Sch?delknochen und andere Dinge, Sonderausstellung im Ernst-Haeckel-Haus, Jena (vom 8.11.2007 bis zum 30.6.2008); lose DIN-A4 Bl?tter.Weblinks:
Deutsche Nationalbibliothek