Sehenswertes Gutach
Die Gemeinde Gutach an der Schwarzwaldbahn war die älteste Siedlung im Gutachtal. Als dann später eine Stadt Hornberg gegründet wurde, da blieb Gutach noch etliche Jahrhunderte volkreicher als das Amtsstädtchen. Freilich war die Gemarkung auch 12 km lang. In guten und schlimmen Tagen hatten die Gutacher die gleichen Schicksale wie das Städtchen. Und als die Stadt an die Grafen von Württemberg verkauft wurde, mußten auch die Gutacher württembergisch werden. Eines geht durch die ganze Gutacher Geschichte. Die Gutacher hatten nämlich ein Selbstbewußtsein, das nicht gering war. Furchtlos verfochten sie ihre wirklichen oder vermeintlichen Rechte, selbst gegen ihre Amtsstadt.
Aber wie alle Dorfgemeinden hatten die Gutacher bis ins 19. Jahrhundert kein Rathaus und lange Zeit kein Gemeindesiegel. Das Stabswirtshaus nahm die Stelle eines Rathauses ein. Dieses war in Gutach das Gasthaus zur Linde. Dort wurde auch Gericht gehalten, das älteste Gericht im Gutachtal. Gerichtsherren waren allerdings die Herren von Hornberg und später die Grafen bzw. Herzöge von Württemberg. Letztere ließen das Gericht durch ihren Obervogt zu Hornberg ausüben, bis schließlich das Hochgericht ganz nach Hornberg verlegt wurde, sehr zum Mißfallen der Gutacher. (Karlleopold Hitzfeld - die Ortenau 1966 - S. 170)