Bauleute und Künstler am Ettenheimer Kirchenbau des 18. Jahrhunderts.


Dieter Weis: St. Bartholomäus Ettenheim - Bauleute und Künstler am Ettenheimer Kirchenbau des 18. Jahrhunderts. Seite 38 - 79. Hermann Brommer

Juristische Meinungsverschiedenheiten zwischen Ettenheim und der Benediktinerabtei Ettenheimmünster führten zu nervenzehrenden Reibereien, die nicht nur Planung und Ausführung der neuen Stadtpfarrkirche beeinflußten, sondern auch in Auswahl und Arbeit der Bauleute eingriffen. Obwohl dem Beitrag von H. Kewitz vorbehalten ist, die Baugeschichte der St.-Bartholomäus-Kirche darzustellen, läßt sich bei Würdigung der am Kirchenneubau beteiligten Bauleute und Künstler nicht umgehen, deren jeweiligen Anteil an Bauunternehmen und Innenausstattung anzumerken und zu werten.

Bei der Kirchenkonsekration am 27. August 1782 präsentierte sich die völlig fertiggestellte Stadtpfarrkirche als ein Festsaal Gottes von majestätischen Ausmaßen, dessen künstlerischer Charakter allerdings mehr von den Wünschen der Stadtväter als von den Vorstellungen des mitbeteiligten Nachbarklosters geprägt worden war. Daß zwischen Langhaus und Chorraum die Grenze der Baupflicht verlief - also zwischen den Zuständigkeitsbereichen der beiden Bauherren, die sich zum gemeinsamen Werk erst zusammenraufen mußten -, kann der Betrachter schon an den stilistischen Unterschieden der Deckenstukkaturen und -gemälde ablesen. Erstaunlich, daß nach all dem aufreibenden Hin und Her der Planung und Bauausführung doch noch ein Gotteshaus entstand, das - hoch über den Häusern thronend - zum Wahrzeichen des Bürgerstolzes einer Kleinstadt und zum letzten bedeutenden Kirchenbau des Barock im rechtsrheinischen Teil der alten Diözese Straßburg geworden ist. Abgesehen vom Straßburger Maurermeister J. A. Budinger, der im Planungsgang eine eigenartige Rolle spielte, stellt sich die Ettenheimer Stadtpfarrkirche als ein Werk von Meistern vor, die im Schwarzwald und Oberrheingebiet auch sonst zahlreiche künstlerische Spuren hinterließen.

Architekten und Bauleute

1759 ließ die Stadt das Dachgebälk des alten, baufälligen Kirchturms abbrechen und die Glocken herunterholen.(1) Turmneubau und Erweiterung der alten Kirche oder gar ein Kirchenneubau am alten oder an einem neuen Standort bewegten in den folgenden Jahren die Gemüter heftig. 1764 bestellte die Stadtobrigkeit den ersten Neubauplan bei dem gerade in Ettenheimmünster tätigen Baudirektor F. J. Salzmann. Als im März 1766 zusammen mit dem Donaueschinger Architekten auf dem Kirchberg "ein bequemblicher Platz zue Erbawung einer neuen Kirchen" festgelegt wurde(2), begannen jedoch die Schwierigkeiten mit Abt Augustinus Dornblueth, der nicht sofort bereit war, "einen gemeinschaftlichen Akkord über den ganzen Baw zu schließen", weil "Vihles sowohl an dem vorgelegten Riß, als auch Überschlag zu ändern seye." Das Ringen um ein kostengünstiges Projekt, das sowohl den Vorstellungen der Stadtväter als auch dem Streben nach Sparsamkeit auf Seiten der Abtei entsprechen sollte, setzte ein. Die Konfrontation blieb nicht aus. Noch drei Jahre nach Planungsbeginn grollte der Abt, daß man kaum für nötig erachtet habe, "Von dem Riß undt Überschlag etwas zu melden, deren zwar mehrere ein löbl. Statt durch unterschidliche Meister hat abzeichnen lassen, aber mich niemahlen gewürdiget, durch eine nachbarliche Abredt dises beederseithig kostbahre Werckh vorhero in Beratschlagung zu ziehen, ja sogar sich entblödet, mich mit raisonablen Anträgen höhnischer Weis abzuweisen."(3) Am 7. Mai 1767 gelang es wenigstens, unter beratender Mithilfe des Klosterbaumeisters Jakob Natter III. von St. Peter (1765 - 1779 dort tätig)(4) den schon mit Baudirektor Salzmann vereinbarten besseren Platz, "worauf vorhin das Schulhaus gestanden", endgültig zu sichern.(5)

Ein Schlaglicht auf die Bemühungen der Stadt, einen möglichst schönen Kirchenneubau zu erhalten, wirft das Schreiben des Abtes Dornblueth vom 5. Oktober 1768, daß sein Gotteshaus Ettenheimmünster nicht verpflichtet werden könne, "nach einem kostbaren Riß, welchen unter verschiedenen anderen die Statt Ettenheim ausgewählet, den Chor und Turm der neuen Pfarrkirche herzustellen."(6) Was war inzwischen geschehen? Die Stadt Ettenheim hatte, für die Barockzeit keineswegs ungewöhnlich, von verschiedenen Baumeistern Entwürfe und Kostenvoranschläge eingeholt und sich dann für "den bis zum Überfluß kostbaren Riß des Bau- und Maurermeisters Budinger von Straßburg" ohne gehörige Befragung und Einwilligung des mitbaupflichtigen Ettenheimmünsterer Prälaten entschieden. Abt Dornblueth beschwerte sich noch am 13. Februar 1769 bei der bischöflichen Kurie in Zabern, "daß zwar die Statt Ettenheim viererley Risse verfertigen gelaßen, solche auch dem Gotteshaus communiciert, hierunter aber die drei ersteren Selbsten verworfen, undt erst den Budingerischen als den letzten adoptiert, hingegen diesen das Gotteshaus darumben nicht anerkannt habe, weilen selber in allen Rucksichten die Nothwendigkeit übersteiget und dergestalten kostbar ist."(7)

Es darf nicht übersehen werden, daß dem zuletzt angenommenen Projekt des Maurermeisters Budinger drei andere Entwürfe vorausgingen, die laut Bauakten von dem Architekten F. J. Salzmann, dem in Obernai / Unterelsaß ansässigen Vorarlberger Baumeister Johann Michael Rüscher und wohl von Budinger selber ("1. Riß") stammten. Man hatte städtischerseits handfeste Unterlagen (einschließlich der Kostenberechnungen) eingeholt, die Bauideen durchdiskutiert und sich am Schluß auf einen Plan geeinigt, der in Straßburg gezeichnet und von Budinger zugeliefert worden ist. Daß sich die Verantwortlichen der Stadt aktiv an der Debatte um einen Wunschplan beteiligten, zeigen nebenbei die Besuche in den Barockkirchen von Neuershausen und Waldkirch durch zwei Abgesandte des Stadtrats, denen der Steuermeister der Stadt die Fahrtkosten 1768 rückvergütete.(8) Vergleichbare Planungsgänge kennen wir auch von anderen Kirchbauunternehmungen des 18. Jahrhunderts. Als Beispiele seien die Projektierung der St. Peterskirche von Endingen am Kaiserstuhl(9) oder die der Stiftskirche von St. Gallen / Schweiz(10) genannt. Ganz ähnlich entstand in Ettenheim ein endgültiger Bauplan, dessen Einzelheiten bis zu einem gewissen Grad von den Vorprojekten mitbeeinflußt gewesen sind. Budinger, am Ende der Planungskette, wußte, was sich die Ettenheimer wünschten. Er war offensichtlich willig genug, auf den Abt von Ettenheimmünster als zweiten Bauherrn, zumindest im Vorstadium, keine Rücksicht zu nehmen. Nach heftigen Wortgefechten und abschließendem Prozeß vor dem bischöflich-straßburgischen Gericht einigten sich die zerstrittenen Bauherren zu guter Letzt am 21. März 1769 auf einen "Vergleich" um den städtischen Wunschplan Budingers, der das Bauvorhaben entscheidend vorwärtsbrachte.

Franz Joseph Salzmann verhielt sich im Ettenheimer Bauherrenstreit immerhin so, daß ihm der Auftrag für die Bauausführung der neuen Kirche nicht entging. Mit seinen "Punctationen in Bau Sachen" war er 1764 der erste Bauberater der Stadt und stellte Gedanken über drei mögliche Bauplätze und die dabei entstehenden Kosten an. Seinem Projektvorschlag fügte er am 8. Januar 1765 eine Baubeschreibung mit Kostenberechnung (ohne künstlerische Ausstattung) von 9.587 Gulden bei, wovon auf die Stadt für das Langhaus 3.901 Gulden entfallen wären.(11) Nach Klärung der Platzfrage begannen am 14. Mai 1767 die Abbrucharbeiten an den auf dem Neubauareal stehenden Gebäuden und die ersten Materialzufuhren.(12) Am 7. April 1768 verpflichtete sich der fürstlich-fürstenbergische Rat Franz Joseph Salzmann, "Baudirector in Donaueschingen", um 10.000 Gulden "das lange Haus" der neuen Kirche zu übernehmen, "alles nach dem Riß, so H. Budinger zue Straßburg gemacht hat", auszuführen und die alte Kirche auf seine Kosten abzubrechen.(13) "Auf Conto ermel. Herren Saltzmann" begannen die Zimmerleute noch im selben Jahr, "das Holtz zu der Kirchen im Waldt zu beschlagen"(14). Am Annatag traf der "neue Palier" ein und begann mit dem Ausstecken der Baustelle.

Das umstrittene Problem des Chorbaues mit seitlicher Turmstellung regelte der gerichtliche Vergleich des Jahres 1769 zugunsten der Stadt. Salzmann beklagte sich kurz danach, daß er bei "dem ungeschickten Bau Riß des Budinger" das Dachwerk nicht aufschlagen lassen könne, wenn der Turm nicht aufgemauert sei.(15) Der Baudirektor führte noch im April 1769 einen Bautrupp nach Ettenheim und ließ die Maurerarbeiten am Chorraum anfangen. Um 9.400 Gulden wollte er den von Ettenheimmünster zu bezahlenden Bauteil herstellen.(16) Im Oktober richteten Handwerker und Fröhner das Kirchendach auf, Ende August 1770 folgte das Chordach nach.(17) Ein Aufriß der von F. J. Salzmann erbauten Kirchenfassade trägt die Notiz "Die vordere Faciata und Profil Riß. Von der Neu Erbauten Statt Pfarr Kirchen und Thurn in Ettenheim welche von mir Rath Vnd Baudirector Salzmann Anno 1768. Angefangen und in 3. Jahren Hergestellt worden." Diesen Plan von besonderem Wert entdeckte der ehemalige Ettenheimer Stadtpfarrer Hermann Birkenmeier in einem Waldkircher Privathaus.(18) Für die Reproduktionsgenehmigung möchte ich ihm als Besitzer aufrichtig danken, ebenso seinem Freund, Herrn B. Sulzmann, für die freundliche Vermittlung. Besonders reizvoll an diesem bisher völlig unbekannten Salzmann-Plan mutet auch an, daß ein Entwurf für frühklassizistisch angehauchte Altarbauten beigegeben ist. Was Bildhauer Fuchs dann im Auftrag der Stadt für die Ettenheimer Kirche schuf, stimmt allerdings nicht mit den Salzmannschen Vorschlägen überein.

Wofür wurden die Fassaden- und Choransichten eigentlich gebraucht, die nicht nur die ausgezeichneten bauzeichnerischen Fähigkeiten Salzmanns nachweisen, sondern auch seine künstlerische Beratertätigkeit für das mitbaupflichtige Kloster erkennen lassen? Möglicherweise steht der von ihm am 12. Juli 1771 für den Kirchturm anerkannte Kuppelvorschlag des Klosters und ein erneut ausbrechender Streit der Bauherren in einem Zusammenhang damit. Der vom Budingerplan abweichende Alternativentwurf der Abtei führte prompt zu einer harten Reaktion der Stadt. Daß Salzmann zwischen den Fronten manövrierte, rief die Entrüstung der Stadtväter hervor, die "nicht eine simple, nur einer Kappen gleichende Cuppel" gebaut haben wollten und dem Baudirektor das zustimmende "Attestatum" verübelten. Wenn sich dieser zu den "schimpflichen klösterlichen Sparsamkeitsabsichten" habe mißbrauchen lassen, so sei "zu muthmaßen, daß er durch Recombenz zu diesem gewissenswidrigen Schritt bewogen worden" sei. Denn Salzmann selber habe ja zuvor den von der Stadt angenommenen "Cuppel=Riß No 3" vorgelegt, der "allein dem Gebäu anständig sei" und sich "gleichsam als ein Mittelweg zwischen erstem Budingerischen und letzteren klösterlichen Project von Selbsten anerkennet."(19) Der erneute Krach entstand, als die Bauidee der Stadtverantwortlichen beeinträchtigt schien; er läßt erkennen, wie der Planungsgang für die Kirche auch im Detail vor sich zu gehen pflegte.

Am 5. November 1771 unterzog der herbeigerufene hochfürstlich-markgräflich-badische Oberbauinspektor Franz Ignaz Krohmer († 17.2.1789)(20) den Turm und die Kirche in Ettenheim einer hochnotpeinlichen Kontrolle, ob der Bau "nach dem approbirten Budtingerischen Riß sub No 2" angelegt worden sei. Es zeigte sich, daß vereinfachende Ausführungen zu einer Einsparung von etwa 300 Gulden geführt hatten. Wie sich im übrigen der bei Balthasar Neumann in Würzburg geschulte badische Hofarchitekt einen passenden Turmabschluß vorstellte, überreichte er in zwei, "die Proportionen mit sich führenden Deseins" (Entwurfszeichnungen). Er drängte zumindest darauf, daß bei den vorliegenden Kuppelrissen I und II der "Aufsatz einer geschlossenen Latern unumgänglich" sei. Um dem Kirchenbau zum Abschluß zu verhelfen, teilte Weihbischof Tussanus am 31. Januar 1772 mit, daß das Problem der Ettenheimer Turmkuppel am 21. November 1771 im bischöflichen Consistorium beraten und danach beschlossen worden sei, den "Entwurf des Architekten Saltzmann Nr. 3" mit den Verbesserungsvorschlägen des badischen Oberbauinspektors Krohmer zur Ausführung zu befehlen.(21) Um eventuellen Beanstandungen Krohmers vorzubeugen, verfaßte F. J. Salzmann am 29. Oktober 1771 eine "Specification derjenigen Arbeithen, welche an erbauender löblichen Stattpfarrkirchen in Ettenheim über den Hauptaccordt gemacht und verfertiget" und von ihm durch Amtsschultheiß, Bürgermeister und Ratsherren verlangt worden seien.(22) 

Fassaden- und Profilriß 1771 des Baudirektors F. J. Salzmann
Fassaden- und Profilriß 1771 des Baudirektors F. J. Salzmann

Was Salzmann darin an Änderungen bei der Dekoration der Hauptportalfassade aufzählte, könnte gut zu dem durch Stadtpfarrer Birkenmeier entdeckten Aufriß des Jahres 1771 passen. Es ist aber auch zu erkennen, daß Salzmann in bautechnischen und künstlerischen Einzelheiten manchmal vom Budingerischen Wunschplan der Stadt abgewichen ist. Noch 1772 brachte Salzmann seine Bauarbeiten zum Abschluß, und am 19. Dezember 1773 kündigte er seine bei der Stadt stehenden 2.000 Gulden Kapital auf, weil er vorhatte, im folgenden Frühjahr für seine Familie "eine eigene Wohnung erbauen zu lassen, daß doch meine Kinder auch mit der Zeit eine eigene Herberg haben."(23) Noch einmal taucht danach sein Name in den Kirchenbauakten auf, als er 1777 wegen des von ihm "hergestellten Kirchendachs" eine vom Rat bewilligte "Diskretion" von 44 Gulden ausbezahlt bekam.(24)

Porträt des Abtes Landelin Fluem
Porträt des Abtes Landelin Fluem

Ohne Zweifel hatte die Stadt Ettenheim mit Franz Joseph Salzmann einen der begehrtesten südwestdeutschen Barockarchitekten aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts für ihren Kirchenbau verpflichtet. Seine Fähigkeiten als Baustellenorganisator und Großbauunternehmer gaben wohl den Ausschlag, ihm das bauliche Jahrhundertunternehmen anzuvertrauen und den Straßburger Maurermeister J. A. Budinger - trotz der guten Dienste bei der Ausarbeitung des Wunschprojektes - fallenzulassen. Mit der Akkordsumme wurden Bauberatung, 1. Neubauentwurf und Kostenberechnung mitabgegolten. Daß straßburgische Auffassungen und Wünsche der Ettenheimer Stadtväter sich zu einem zusammenfassenden 4. Entwurf der Stadtkirche (mit der Unterschrift Budingers) vereinigten, geht aus dem Bauherrenstreit und dem 1769 abgeschlossenen Prozeß hervor. Dabei dürfen aber die drei Vorprojekte als Diskussionsgrundlage "im kollektiven Planungsprozeß des mittleren 18. Jahrhunderts"(10) und Kardinal Rohan als weltliche Obrigkeit Ettenheims (bzw. dessen Behörden) nicht zu gering veranschlagt werden. Immerhin entstand eine ansehnliche Stadtkirche, der es sogar vorbehalten sein sollte, letzte Bischofskirche der alten Diözese Straßburg zu werden.

Franz Joseph Salzmann wurde am 9. März 1724 in Meßkirch als Sohn des Maurermeisters Jacob Salzmann geboren.(25) Seit 1748 in fürstlich-fürstenbergischen Diensten, wuchs er in die Rolle des erfolgreichen Architekten hinein und gehörte zu der einheimischen Baumeistergeneration, die sich erfolgreich gegen immer wieder in das südwestdeutsche Gebiet drängende fremde Architekten behauptete. Nach Lehre und dreijähriger Gesellenzeit beim Vater zog Salzmann auf eine vierjährige Wanderschaft, um sich "in der Fremde in Reißen und Zeichnen an unterschiedlichen Orten zu perfectionieren".(26) Er legte seinem Dienstherrn vor der Einstellung sogar ein "Attestati" vor, daß ein "kostbarer Bau zu Rheinegg nach von mir eigens gefertigten Rissen unter meiner Direction aufgeführet" worden sei. Für einen 24jährigen Baumeister sicher eine Leistung, die beim Fürsten Joseph Wilhelm Ernst von Fürstenberg ihre Wirkung nicht verfehlte. Salzmann verlegte sogar dem fürstenbergischen Hofpalier Franz Singer(27) den Aufstieg und war zunächst als Bau- und Werkmeister tätig, während des Winters 1749 / 50 durch einen Studienaufenthalt in Italien unterbrochen. Der junge Hofbaumeister machte sich anschließend daran, Kirchenneu- oder -umbauten in Steinach (1750)(28), Oberwolfach (1755), Jungnau (1759), Hausach (1763), Meßkirch (1770),(29) Welschensteinach (1771), Schenkenzell (1774), Ehingen bei Engen (1774), Tannheim (1779 / 83) Kirche und Paulinerkloster, Haslach i. K. (1780)(30) und Stühlingen (1785) für sein fürstliches Territorium zu schaffen. Bei den baufreudigen Benediktinern wurde man auch bald auf die Fähigkeiten des Donaueschinger Architekten aufmerksam. 1764 / 65 vertraute ihm Abt Augustin Dornblueth die Umgestaltung der St. Landelin-Wallfahrtskirche in Ettenheimmünster an,(31) ein Unternehmen, das fast von selbst die Beziehung zur Neubauplanung und Ausführung der Ettenheimer Stadtkirche mit sich brachte. Für das spektakulärste Bauunternehmen im Schwarzwald während der 2. Jahrhunderthälfte verpflichtete die Benediktinerabtei St. Blasien keinen Geringeren als Salzmann, um die Pläne P. M. d'Ixnards für Dom- und Klosterbauten von 1768 bis 1774 ausführen zu lassen. Ja, H. J. Wörner vermutet sogar mit L. Schmieder, daß "das Motiv der Zweischaligkeit mit der charakteristischen inneren, von einem Rundbogen durchbrochenen Laniellenwand" am Rotunden-Obergeschoß, also "eines der hervorstechendsten, noch in der süddeutschen Barocktradition stehenden Motive in der Klosterkirche von St. Blasien", aus einem Salzmann zugeschriebenen Projekt stammen könne.(32) Turmbau und Neugestaltung der st. blasischen Priorats- und Wallfahrtskirche Todtmoos (1764 / 78) liefen parallel.(33) Zum Rippoldsauer Klosterbau(34) von 1769 / 70 hatte er ebenso Pläne zu liefern wie 1772 zur St. Peterskirche in Endingen, bei der er allerdings zu spät beigezogen worden war.(35) Die St. Galluskirche in Wurmlingen (1782 / 84) beschließt die Liste der Kirchenbauten.(36) Zahlreiche Profanbauten im fürstlichen Auftrag verschafften Salzmann so viel Anerkennung, daß die Ernennung zum fürstenbergischen Rat und Baudirektor (1765) und der Titel Hofkammerrat (1780) nicht nur eine Formsache waren. 1782 übertrug ihm Fürst Joseph Wenzel sogar alle Bauvollmachten und legte ihm damit Rechte in die Hand, die vor ihm noch kein Donaueschinger Hofbaumeister besessen hatte. Unter den Profanbauten Salzmanns spiegelt das 1756 / 63 erstellte Fürstenberg-Archiv in Donaueschingen am deutlichsten seine Baugesinnung wider: In Form und Ausführung ein Meisterwerk. Nach zwei kinderreichen Ehen, Wohnaufenthalten in Rottweil a. N. und Hüfingen und Hausbau in Donaueschingen beschloß der geschäftstüchtige, mit soliden Architektenleistungen hervorgetretene Baudirektor F. J. Salzmann am 2. Mai 1786 sein Leben.(37)

Der Taufstein

Joseph Anton Budinger, in Straßburg (heute völlig vergessener) Steinhauer- und Maurermeister, wurde 1767 zum Planungsverfahren der Ettenheimer Stadtkirche beigezogen, als die Schwierigkeiten mit Abt Dornblueth einsetzten. Daß die Stadt damals Kontakt aufnahm oder Wünsche mitteilte, ist aus einer Notiz der Steuermeisterrechnung jenes Jahres nachzuweisen, wonach "Caspar Hammerstühl dem Läuferboten, nach Straßburg zu dem Baumeister Budinger zu gehen", 1 fl. 2 ß ausbezahlt worden sind.(38) In einem Hilferuf an den Straßburger Weihbischof und Generalvikar versuchte die Stadt dann am 6. Februar 1768 zu erreichen, daß die bischöfliche Behörde "Beystand einer weltlichen Obrigkeit" leiste und die widerstrebende Abtei Ettenheimmünster verurteile, "ohne eintzigen Aufschub und Verweilung den Chor und Thurn samt der Sacristey Besagter Pfarrkirch nach des Baumeisters Budingers Grundriß zu bauen".(39) Seinem erstmals erwähnten Grundriß und Bauplan reichte "Steinhauer undt Maurer oder Baumeister Joseph Antony Budtinger zu Straßburg" am 14. Mai 1768 als "dero hochgeehrten Herren bereitwilligster Diener" einen spezifizierten "Überschlag undt Ausmessung aller Arbeith" nach. Das Neubauprojekt lag ausgearbeitet auf dem Tisch. Die Stadt hatte, was sie sich wünschte. Budinger berechnete 9.143 Gulden Bausumme, während "H. Hirschbüehl" nach "Herrn Budingers Kirchen Riß" um 6.559 Gulden und ein "H. Weißhardt" sogar nur um 2.500 Gulden bauen wollten. Ein vierter Kostenvoranschlag (vermutlich von Salzmann) nannte als Größenordnung "auf das wenigste 12.092 Gulden". Daß damit aber nur der Rohbau des von der Stadt zu errichtenden Langhauses der neuen Kirche gemeint war, erweist sich klar an dem noch vorhandenen "Überschlag des Johannes Hirschbihl, Maurer und Steinhauer = Meister in Kenzingen".(40)

Deprimierend dürfte für Budinger gewesen sein, was sich nach Planungsabschluß ereignete. Die Stadt Ettenheim zog am 7. April 1768 nicht ihn, sondern den Donaueschinger Baudirektor Salzmann ins Geschäft und schloß den Bauakkord um 10.000 Gulden ab. Ein bemerkenswerter Vorgang, der zeigt, daß Budinger seine ihm zugedachte Rolle ausgespielt hatte. An seinem Kostenvoranschlag, noch unter dem Preis Salzmanns liegend, konnte der Auftrag nicht gescheitert sein. Traute man Budinger nicht zu, den Großauftrag zufriedenstellend bewältigen zu können? Warum hätte man ihm dann aber vorher die zusammenfassende Planung des städtischen Wunschprojektes anvertraut? War er (vielleicht mit Hilfe eines Straßburger Architekten im Hintergrund) in eine Position eingerückt, die Salzmann wegen der persönlichen Beziehung zur Abtei Ettenheimmünster nicht übernehmen wollte? Oder opferte man Budinger, weil man hoffte, mit dem vertrauten Salzmann am Werk den mitbaupflichtigen Abt Dornblueth leichter versöhnen zu können? Die Rätsel werden sich wohl kaum mehr lösen lassen. Im Jahr danach, und zwar vor dem entscheidenden Urteil des bischöflich-straßburgischen Gerichtes über die Turmstellung der Ettenheimer Kirche, zeigte sich Budinger am 21. Februar 1769 plötzlich als Bundesgenosse des Klosters und rückte von seinem "Riß und Dewy" (Voranschlag) ab, den er entworfen hatte, "wie es der hochlöbliche Magistrat von mir begehret hat". Weil er den Bauplatz und die Bodenverhältnisse nun besser kenne", wäre also nicht rathsam, den Thurm auf gemelte Seiten des Chors zu setzen, als wie er im Ettenheimer Riß, den ich gezeichnet, geplaziret ist." Er unterstrich: "Consentire also im geringsten nicht darein, daß man den Thurm solle linkerhand ans Chor setzen, sondern hinten an das Chor und die Sacristey, wie sie im zweyten und ersten Riß gezeichnet ist."(41) Er versuchte damit, dem Kloster Argumente für die bevorstehende Gerichtsverhandlung zu liefern. Hoffte Budinger, wenigstens noch den Chor- und Turmbau übertragen zu bekommen? In einer Stellungnahme zu den verschiedenen Turmplänen wies Advocat Humbourg am 22. Februar 1769 den Straßburger Generalprovikar Dr. Lantz auf ein "certificat cy joint du maitre Mahson architecte, qui a drehsé le susdit plan" hin, auf den besprochenen, von Architekt "Mahson" entworfenen Plan, für den Budinger nun eintrat. War ein qualifizierter Straßburger Architekt dem Bauunternehmer zu Hand gegangen? Sollte gar der bekannte bischöfliche Baumeister Joseph Mahsol(42) mit im Spiel gewesen sein? Die Ettenheimer reagierten jedenfalls zornig. Was die Abtei anstrebte, konnte man nur als "Intriquen, um die Sach, auch der beschehenen Verordnung ungeachtet, mit Beyhülf des Maurer=meisters Budinger nach beharrlichem Eigensinn" des Klosters zu entscheiden, verstehen. "Daß auch erm. Budinger sich hierzu gantz willig brauchen lasset, und sogar mit Hintansetzung Wahrheit und Gewissens eifrigst hilfet, ist sich umso weniger zu verwunderen, als derselbe theils wegen ihme nicht übergebenen Kirchbau, theils auch wegen für den gemachten Riß nicht sogleich bezahlen wollende 100. Thaler gegen die Stadt persönlich verfeindet, mithin diese Gelegenheit sich zu rächen, begierig ergriffen haben wirdt."(43) Die Vermutung, daß Budinger nur ein um den Ettenheimer Auftrag bemühter Bauunternehmer gewesen sei und hinter seinen je nachdem "gantz willig" gelieferten Plänen ein Straßburger Architekt gestanden haben könne, wird durch diese Affäre zumindest nicht entkräftet.

Leben und Werk Joseph Anton Budingers blieben unerforscht, obwohl Philipp Harden-Rauch in seiner verdienstvollen Arbeit über die Ettenheimer Stadtpfarrkirche schon vor 23 Jahren auf die Mitplanung und Bedeutung des Straßburger Maurermeisters hingewiesen hatte.(44) Am 17. Juli 1752 legte "Joseph Antonj Budinger, lediger Maurergesell, von Guningen vorderoesterreichischer Herrschaft gebürtig", bei der Maurerzunft in Straßburg seinen Taufschein vor, der ihm bestätigte, am 18. März 1715 als Sohn der Eheleute Daniel Budinger und Maria Zuderellin geboren worden zu sein. Ein zweites, vom 7. Juli 1752 stammendes Attestatum der "Zunftmeister E. E. Maurer und Steinhauer Handtwerks in der kayserlich-königlichen und österreichischen Stadt Villingen am Schwartzwald" bescheinigte ihm, daß "er Budinger das Maurer= und Steinhauer=Handwerk bey seinem Vater drey Jahr erlernet" habe.(45) In einem zusätzlich angeforderten Schreiben aus Villingen mußte Budinger noch versichern lassen, daß sein "Vater Daniel Budinger nicht allein ein Maurer, sondern auch ein Steinhauermeister seye".(46) In den Pfarrbüchern von Guningen-Seitingen, im 18. Jahrhundert eine Pfarrei des Ruralkapitels Wurmlingen(47), sind die Eltern und Geschwister des Straßburger Maurermeisters nachzuweisen; von seinem Taufeintrag fehlt jedoch jede Spur. Dem am 22. November 1711 verheirateten Elternpaar wurden von 1712 bis 1724 fünf Kinder ins Taufbuch eingetragen, während die zwei anderen nachweisbaren Söhne außerhalb der Heimatpfarrei geboren worden sein müssen.(48) Am 28. August 1752 erreichte J. A. Budinger in Straßburg, zum Meisterstück zugelassen zu werden, "weilen er gesinnet, weyland Johann Michael Guthen gewesten Steinhauers und Maurers allhiero hinterlassene Wittib zu heirathen."(49) Nach einem vierjährigen Aufenthalt in Straßburg entschloß sich Budinger also, dort endgültig zu bleiben und mit der Meisterswitwe Helena Guth geb. Schiller wohl auch deren Geschäft zu übernehmen. Die Trauung fand am 11. Dezember 1752 im Straßburger Münster statt.(50) Aufnahme in das Bürgerrecht der Stadt am 19. März 1753(51) und als Neuzünftiger in die Maurerzunft am 20. Juni 1753(52) folgten nach. Am selben Zunfttag präsentierte Budinger auch "seinen Stiefsohn Frantz Joseph Göbel als Lehrjung", dessen Lehrzeit aber "in Ansehung, der Lehrjung bereits bey seinem verstorbenen Stiefvater Michael Guth, wie auch bei H. Gallay gearbeitet habe" schon am Johannistag 1756 beendet werden möge.(53) Seine Frau hatte demnach zur Versorgung der Familie schon die dritte Ehe geschlossen, aus der noch eine am 15. Januar 1754 geborene Tochter Helena hervorging.(54) Im übrigen registrieren die Zunftakten für Budinger nichts Außergewöhnliches, wenn man davon absieht, daß er am 15. Juli 1755, "weilen er mit offenem Rock beym Handwerk (Zunftsitzung) gesessen, in das Stubenrecht der 2 ß 6 decondemnirt" werden mußte.(55) Häufig wurde er unter den "Convenit-Absentes", unter den abwesenden Meistern, aufgezählt. Vielleicht ein Hinweis darauf, daß er seine Aufträge in dieser Zeit außerhalb der Stadt suchen mußte. Sein Geschäft scheint keinen großen Umfang angenommen zu haben. Erst 1764 und 1767 stellte er mit Antoni Apier aus Mauersmünster (Marmoutier) und Johann Georg Nickro aus Straßburg wieder Lehrjungen auf je fünf Jahre in seinen Betrieb ein.(56) Einen weiteren Mitarbeiter können wir mit jenem "Philipp Meyer Maurergesellen" ermitteln, der am 4. Oktober 1753 gegen seinen Meister klagte, daß er ihm schuldig sei, "sein Taglohn zu bezahlen, den er an einem Backofen aparte zugebracht".(57) Es berührt seltsam, daß die Straßburger Stadtakten sonst keine Bauunternehmen Budingers vermerken. Dafür wählten ihn seine Berufsgenossen am 2. Juli 1765 zum Untermeister und am 30. Juni 1766 "unanimiter" (einmütig) für ein Jahr zum Obermeister der Straßburger Maurerzunft.(58) Ob ihm je die Gelegenheit beschert war, größere Bauunternehmen ausführen zu können, müßte erst eine intensive Nachforschung in und um Straßburg erbringen. "Josephus Antonius Budinger Civis et Cementarius argentinensis" verstarb am 26. Mai 1772 und wurde zwei Tage später im Friedhof seiner Pfarrei Jung-St. Peter begraben.(59)

Johann Michael Rüescher (Rüscher, Riescher) "von Oberneheim" erhielt 1772 "wegen gemachtem Kirchen Riß 12 fl." ausbezahlt.(60) Schon am 30. August 1767 hatte er einen "Überschlag von gegenwärdtigem Riß" vorgelegt und damit zur kollektiven Planung der neuen Stadtpfarrkirche beigetragen.(61) Seine zwölf Gulden Entwurfskosten nehmen sich allerdings gegenüber jenen "100 Thalern" bescheiden aus, die der Straßburger Bauunternehmer Joseph Anton Budinger (und sein vermutlich zu Rate gezogener Architekt) forderte. Ein Vergleich, der außerdem erkennen läßt, wie. aufwendig das Planungsverfahren um Budinger gewesen sein muß, bis das Kirchenbauprojekt den Wünschen der Ettenheimer entsprach.

Ob Johann Michael Rüescher mit jenem 1708 im Taufbuch Au (Bregenzerwald) genannten Meister Michael Rüescher identisch gewesen sein konnte(62), erscheint so ungewiß wie die von Médard Barth vorgenommene Zuordnung des unterelsässischen Werkmeisters zum 1729 vermerkten, 200 Mann starken Bautrupp des berühmten Klosterbaumeisters Peter Thumb.(63) Was von Rüescher bisher feststellbar war, reicht nicht aus, um dessen Herkunft, Ausbildung und Werk vor 1764 zu bestimmen. Daß er 1764 als "Opificium magister", als Maurerstadtwerkmeister, in Obernai Anstellung fand und 1767 nach Plänen des Architekten Le Mire die Pfarrkirche von Kolbsheim / Unterelsaß errichtete und dazu "compagnons venus du Bregenzerwald" beizog(64), deutet - zusammen mit dem Familiennamen Rüscher - doch auf Herkunft aus dem Bregenzerwald und Ausbildung in der Vorarlberger Bauschule hin. Bei der Ausstellung "L'Inventaire du Patrimoine Régional" im Studienzentrum Bischenberg über Bischoffsheim wurde im November 1980 auch ein 1767 für den Kirchenneubau in Fegersheim bei Straßburg entworfenes Projekt Johann Michael Rüschers gezeigt, das als Parallele zur Ettenheimer Planung jenes Jahres hätte von Interesse sein können.(65) Am 26. März 1771 schloß die Benediktinerabtei Altorf (Unterelsaß) mit "Meister Johannes Michel Riescher Burger und Maurermeister der Stadt Oberehnheim" einen Akkord, um sich von ihm das Konventsgebäude um einen Stock erhöhen und umfangreiche Reparaturen oder Verbesserungen ausführen zu lassen. Noch 1775 werden Zahlungen an ihn vermerkt.(66) Rüescher scheint ein Baumeister gewesen zu sein, den man auch außerhalb von Obernai schätzte und zu Großbauunternehmen heranzog. In den letzten Lebensjahren war er offensichtlich darauf angewiesen, sein Baugeschäft von einem Johannes Willam(67) führen zu lassen, der 1777 und 1778 wiederholt für Bezahlungen zahlreicher Arbeiten für die Stadt Obernai "im Namen Johann Michael Rüscher" quittierte.(68) Am 23. Februar 1779 starb der mit Seraphina Brenner verheiratete Baumeister Rüescher in Obernai und fand auf dem Stadtfriedhof bei der Pfarrkirche seine letzte Ruhestätte.(69)

Die Bauleute, die sich um F. J. Salzmann zum Werk in Ettenheim zusammenscharten, lassen sich in den Kirchbauakten teilweise namentlich ermitteln. Am 26. Heumonat 1768 traf der "neue Palier" ein, um den abgeräumten Bauplatz auszustecken und das Schnurgerüst für das Langhaus zu errichten. Er logierte im Gasthaus zur Sonne, war ein "bestandener, lediger Mensch, sonsten ein Bregenzerwälder".(70) Als in der "Thomas-Woche" jenes Jahres die Abtei Ettenheimmünster den Kirchturm der alten Stadtkirche zum Abbruch freigab, machten sich drei Maurergesellen an die Arbeit "mit Namen Lienhart Prachenfelß aus dem Schwabenland, Carle Schilling von Engen und Hans Georg Wirth vom Bregenzerwald".(71)

1769: Der Gefahr, vom bischöflich-straßburgischen Gericht verurteilt zu werden, den neuen Kirchturm nicht seitlich, sondern hinter den geplanten Chorbau stellen zu müssen, begegnete die Stadt Ettenheim, indem sie zwei Sachverständige zur Bauplatzuntersuchung und Beurteilung der konkurrierenden Entwürfe berief. Zimmermeister Johannes Scherer, ein aus Donaueschingen stammender, 1768 in Freiburg in die Bauzunft aufgenommener Baumeister(72), der neben der Beteiligung an Großbauten im Breisgau auch als Baugutachter zu Rate gezogen wurde, bezeichnete am 6. März 1769 den umstrittenen Standort des Turms "neben dem Chor" als "so dauerhaft als einer gefunden werden kann"; bei einer Turmstellung hinter dem Chor befürchtete er, daß "sonsten der ganze Kirchbau verschändet würde".(73) Maurermeister Johannes Schuezer (Schuzer, Schutzer) aus Donaueschingen(74) schlug in die gleiche Kerbe. Am 9. März 1769 faßte er als zweiter Bauplatzprüfer seinen Befund so zusammen, daß der Grund und Boden für den seitlich stehenden Kirchturm "so fest und sicher ist, daß man bald nicht einen besseren finden wird." Wie aus seinem Situationsplan zu ersehen sei, könne "ohne Gefahr" der Chorseitenturm gebaut werden. Wer den Turm an das Ende des Chors verschieben wolle, riskiere, daß nur "eine schlechte Proportion herauskommen thäte".(75) Johann Schuzer, in der Ettenheimer Stadtrechnung als "Balier Johannes" bezeichnet(76), stamme aus Dornbirn. 1763 nahm ihn die fürstlich-fürstenbergische Regierung als Palier (Werkmeister) auf und gab ihn Salzmann an die Seite.(77) Beide Baugutachter lassen so von ihrer Donaueschinger Herkunft her einen Rückschluß auf die Einstellung des Baudirektors Salzmann zum Problem der Ettenheimer Turmstellung zu. Um den dafür baupflichtigen Prälaten als Auftraggeber für Turm- und Chorbau nicht zu verärgern, hielt sich F. J. Salzmann klug aus dem Händel heraus. Budingers Eintreten für die Turmpläne der Abtei erscheinen dagegen in einem seltsamen Licht. Als am 29. März und 20. Mai 1769 die Breitenausdehnung des begonnenen Kirchturmbaus in die Debatte mit dem Abt geriet, scheinen "Heinrich der Ballier" und Steinhauer Anton Mohr(78) dort die bauführenden Werkmeister gewesen zu sein.(79) Um Holz, Bruchsteine, Hausteine, Quader, Staffeln und Platten zum Bauplatz zu transportieren, waren Fuhrleute aus Altdorf, Wallburg, Münchweier, Orschweier, Grafenhausen und Kappel, sogar solche, "die nicht unsres Glaubens", aus Schmieheim, Broggingen und Tutschfelden unterwegs. Die Fröhner und Fuhrleute aus der eigenen Bürgerschaft seien nicht vergessen. Der Bau schritt voran. Zum Aufschlagen des Langhausdaches stellte die Bürgerschaft Ende Oktober drei Wochen lang täglich 30 Männer als Helfer zur Verfügung.(80) Im übrigen erhielten Mathäus Steger, der Palier, und Sigmund Helbi (Hilbi), der Steinhauerpalier, auf Befehl des Amtsschultheißen für ihre guten Leistungen am Langhausbau jeweils ein Anerkennungsgeschenk von 2 fl. 8 ß.(81)

1770, am 14. August morgens zwischen 9 und 11 Uhr, richteten die Steinhauer das steinerne Kreuz auf dem Giebel der Hauptportalfassade auf. Vorher meißelten sie die Signatur "F. I. B. 1770" ein, weil J. Friedrich Breitenstein "den Creüzstein geführt" und dabei den Steinhauern 4 Maß Wein und Brot gestiftet hatte. An der Kreuzaufrichtung beteiligt waren "der junge Palier Mathäus Steger, der alte Palier Heinrich Meißburger, Sigmund Hilpi, der Steinhauerpalier, und die Steinmetzen Hans Caspar Hilpi, Michael Metzler, Joseph Weißhar, Antoni Koch, Johannes Lieb, Mathis Lehmann und der Lehrjunge Jakob Hilpi".(82) Die Handwerksleute, die "anno 1768 - 1769 - 1770, allwo aber eine große Theüerung in allen Sachen war, an der Kirch gearbeitet haben", zählt Chronist J. C. Machleid auf, um ihr Andenken zu sichern: Oberpalier oder Maurermeister Heinrich Meißburger, Unterpalier Mathäus Steger "von Gißingen", der Palier bei den Steinhauern Sigmund Hilpi, dazu Caspar und Jacob, drei Brüder von Dornbirn im Feldkirchischen, Michael Metzler und Johannes Lieb, wohl auch aus Vorarlberg, Joseph Weißhar, Antoni Koch von Oppenau und Mathis Lehmann. "Diese Leüth und Steinhauer machten ein so schöne Arbeith an Steinen, als wenn es gehobelt wäre, sauber und gut." Erwähnenswert schienen dem Chronisten auch "Johannes Fink, Zimmermeister, ein Bregenzer", Schreiner Antoni Weite, die Schlosser Conrad Eisele, Martin Döß und Georg Jacob zu sein. Stadtschmied Georg Kolefrath (Kollifrath), Krummholz (Wagnermeister) Joseph Meyer und der Seiler Franz Joseph Fahrländer wurden dagegen wohl nur als Lieferanten von Material und Baugeschirr erwähnt.(83) "Dem Juden Joseph Levy für Eisen, so zur Kirch verbraucht worden", zahlte die Stadt den Betrag von 300 Gulden aus.(84)

1771 ging "alles auf der Schneckenpost mit unseren Handwerksleuten".(85) Der Turm gedieh immerhin bis zur Kuppel. Empore, Kirchengestühl und Türschlösser wurden fertig. Der Steinhauerpalier Sigmund Hilbi erregte mit seinem neuen Taufstein Aufsehen und erhielt von der Stadt dafür etwas über 33 Gulden ausbezahlt.(86) Steine für die Stiegentreppe zu hauen und zu setzen, Steinplatten vor dem Kirchenportal zu legen und den "mittleren Schild als Bildhauerarbeit" an das Hauptportal, "welches ein Ansehen machet", auszuführen, waren weitere Aufgaben, die dem Chefsteinmetz der Ettenheimer Kirche, Sigmund Hilbi, übertragen wurden.(87) Die Steinhauer verschwinden nach 1771 aus den Aufzeichnungen. Von Sigmund Hilbi ist nur noch bekannt, daß er 1792 / 93 die Kirche in Dornbirn-Haselstauden erbaute, 1807 Pläne zum Gemeinde- und Benefiziatenhaus Dornbirns ausarbeitete und sich am Bau der Arlbergstraße beteiligte.(88) Am 19. und 20. November 1771 errichteten die Ettenheimer Stadtzimmermeister Michael und Mathis Winterhalder den Glockenstuhl und zogen gleich die vier vorhandenen Glocken, "die schon 13 Jahr herumgestoßen worden", hinauf.(89) Von den Bauleuten sind sonst nur noch Heinrich Meißburger, der Palier, und "der Spengler von Riegel" in Rechnungseinträgen namentlich zu fassen.(90)

1772 glückte der Abschluß des eigentlichen Kirchenbaus. Maurermeister Mathäus Steger erstellte ein Gerüst zur Aufrichtung des Hochaltars, weißelte mit zwei Gesellen den Kirchenraum ganz aus und strich den Sockel inwendig rot an.(91) Im Auftrag der Abtei Ettenheimmünster begann Zimmermeister Antoni Ramßer, Bürger zu Riegel, am 1. Juni mit zwei Gesellen und einem Lehrjungen das Dachwerk der Turmkuppel aufzuschlagen. Am 19. Juni waren "Knopf, Helm und Kreuz aufgerichtet", die Arbeit "gut und sauber" getan. Der Stadtchronist Machleid stöhnte nur über die Anordnungen des badischen Hofbaumeisters Krohmer, Turmkuppel und Laterne gegen eindringendes Regenwasser abzudichten. "Wenn nur die Laternen nicht zugemacht wäre, daß man das kleine Glöckle hätte können hinaufthun, man hätte solches viel weiter gehört." Anschließend begann Antoni Fürderer, Blechner von Riegel, damit, "den Kirchturm ganz alleinig zu decken". Am 6. Wintermonat konnte er sein Handwerkszeug zusammenpacken und den Abschluß des Turmbaus melden. Einheimische Handwerker, Glaser Joseph Ketterer und Schlosser Martin Döß, setzten den Schlußpunkt in die Hochaltarkomposition, als sie "die Glorie oder das gelbe Fenster" mit dem "Aug' Gottes oder Triangel" einmontierten.(92)

1773 lieferte Steinhauer Franz Bidenmann von Wallburg Steinplatten, die Stadtmaurermeister Carl Schilling "wegen des Besetzens umb die Kirch" benötigte. Glaser Joseph Ketterer erhielt für in die Kirche gemachte Arbeit erneut eine kleine Bezahlung. Carl Schilling und Mathäus Steger begannen im übrigen mit Arbeiten zur Neugestaltung der Kirchenumgebung und des benachbarten Friedhofsgeländes, um die Situation herzustellen, die heute noch den Ettenheimer Kirchberg prägt.(93)

1774 setzten Carl Schilling und Mathäus Steger das Abgraben und Einebnen des Friedhofsgeländes fort, rissen das alte Beinhaus und den Ölberg nieder und begannen, ein neues Beinhaus am hinteren Ende des Friedhofs zu bauen. In der Kirche mußten sie noch zwei Säulen zusätzlich unter die Orgelempore stellen und "zwei über den Akkord gelieferte Treppen zu den zwei Nebensaltär" setzen.(94) Vor allem der beim Ettenheimer Kirchenneubau als "junger Palier" bezeichnete Mathäus Steger sollte weitere Bedeutung für die Baugeschichte der zu Ende gehenden Barockzeit im Umland Ettenheims und des Breisgaus erlangen. Am 24. Mai 1773 trat "Mathäus Steger, Maurerpalier, gebürtig von gißingen (Geisingen) in der Bar" mit Theresia Brunin in Ettenheim vor den Traualtar und machte sich dadurch im Städtchen seßhaft.(95) 1774 baute er "die Brücke bei der Säge an der Münchweirer Bannscheidung" neu. Daß der bischöfliche Architekt François Pinot von Straßburg(96) 1776 und 1781 / 83 den Mathäus Steger zu den frühklassizistischen Schloßneubauten des Grafen Hennin in Hecklingen und der Gräfin Schauenburg in Neuershausen (March) beizog, läßt auf seine handwerklichen und bauorganisatorischen Fähigkeiten schließen.(97) Auch zum Bau der beachtenswerten Pfarrkirche in Grafenhausen bei Ettenheim (1787 / 89) holte man Mathäus Steger als Bauunternehmer heran.(98)

Die Stukkateure

Wichtigste Mitarbeiter der Architekten und Baumeister waren die Stukkaturen, denen im Barock unter allen Künstlern die Aufgabe zufiel, mit ihrer Hände Werk die Strukturen des Kirchenraumes hervorzuheben, Felder und Rahmen für die Deckengemälde anzulegen, durch ihre Stuckdekoration die Raumstimmung mitzuprägen und die Werke der Maler, Altarbauer, Bildhauer, Schreiner und Orgelmacher koordinierend in die Zusammenhänge einzubinden. Für den Langhausbau der neuen Kirche holte sich die Stadt Ettenheim den beachtenswerten oberschwäbischen Stuckmeister Christian Eitel, dessen Herkunft jetzt festgestellt werden konnte, heran, während die Abtei Ettenheimmünster den Freiburger Stuckhauptmeister des frühen Klassizismus, Joseph Meisburger, zur Ausstuckierung des Chorraums verpflichtete.

Christian Eitel (Eytel, Eithel, Eitele) d. J., "der Stuckadorer von Schuttern", bekam am 3. August 1770 die Aufgabe übertragen, "vermög den vorgewiesenen und durch uns paraphierten Riß, die Stockadorey solide und wohl herausgeführt, fein und künstlich ausgearbeitet herzustellen." Den benötigten Gips sollte er auf eigene Kosten selbst beschaffen, während die Stadt dazu Fuhrwerke zu stellen versprach, um die Transporte entweder von Zähringen oder Ottenheim heranrollen zu lassen. "Damit nun auch die Arbeit beschleunigt werde, also soll er die andere Woche mit vier oder fünf Gesellen anfangen und continuieren, bis dieselbe gänzlich verfertigt sein werde." Zu seinen Mitarbeitern zählte wohl auch jener "Quadrator Conrad", den Stadtchronist Machleid 1770 unter den Handwerksleuten des Kirchenbaus vermerkte. Einen täglichen Fröhner als Hilfsarbeiter, Kalk, Sand, Eisen, Draht und Nägel wollte die Stadt Ettenheim zusätzlich beibringen.(99) 1771 rechnete die Stadtkasse mit "Christian Eytel dem Stukkateur den letzteren Termin seines Akkords wegen in der Kirchen gemachten Arbeit" mit 100 Gulden ab.(100) Die ursprünglich wohl in zarter Rokokofärbelung hervortretenden Stuckfelder des Langhauses zeigen schwingend modellierte, von nierenförmigen Rocaille-Elementen beherrschte Profilrahmen, Kartuschen und Blattwerkornamente. Bei einer anstehenden Kirchenrestaurierung könnten die im Sinn des Rokoko wieder hervorzuhebenden Stukkaturen Eytels erneut die Akzente im Saalraum der Kirche setzen, die ihnen ursprünglich zugedacht waren.

An der Liste der im Oberrheingebiet festzustellenden Werke können wir ablesen, daß mit Christian Eitel ein qualifizierter, bedeutender Stuckmeister in Ettenheim tätig geworden ist. Nachdem er noch 1760 an der Stukkierung der Pfarrkirche in Andelfingen (Kreis Riedlingen) mitarbeitete, ließ der Basler Seidenbandfabrikant Marcus Weiss durch ihn 1760 / 61 sein neues Herrenhaus im ländlichen Bruckgut zu Münchenstein, Kanton Basel-Land, mit Stuckschmuck auszieren. "Die Räume des Erdgeschosses besitzen Deckenstukkaturen, deren bewegte Motive sich aus Rocaillen zusammensetzen."(101) 

Detail des Langhaus-Stucks von Christian Eitel(e)

Ihr Autor kann nur der im Notizbuch des Bauherrn genannte Christian Eitel gewesen sein. Nach Plänen des markgräflich-badischen Bauinspektors Ignaz Krohmer von Rastatt baute sich die Pfarrgemeinde Kappelwindeck bei Bühl / Baden 1763 / 68 ihre neue Marienkirche.(102) Als Dekorateur beigezogen, wurde "mit Christan Eytel, dem Stuckator, über 31 Stück zu fertigen geweste Kapiteler à 3 Gulden, sodann für gefertigte zwei Schilder auf die beiden Chorbögen (den inneren und äußeren) der Akkord getroffen und bezahlt in allem 294 Gulden 30 Kreuzer".(103) Als bedeutendstes Zeugnis für das Schaffen des Tiroler Barockbaumeisters Joseph Michael Schneller im Oberrheingebiet blieb die Pfarrkirche des Rieddorfes Meißenheim bei Lahr bis heute erhalten. Nicht ohne Grund gilt sie als die schönste evangelische Barockkirche Badens. 1766 schuf Christian Eitel dort den Kanzel- und Altarbau in hübscher Rokokomanier aus Stuckmarmor, und 1767 vervollständigte er die Innendekoration des stattlichen Kirchensaales mit drei großen Wappen- und Inschriftkartuschen aus Stuck.(104) Hauptwerk Christian Eitels dürfte jedoch die Ausstaffierung der neuen Benediktinerabteikirche Schuttern bei Lahr mit Deckenstuck, Altären und Kanzel gewesen sein. In der nach Plänen Joseph Michael Schnöllers von 1767 an emporwachsenden Klosterkirche(105) entstanden in mehrjähriger Arbeit Werke, über die die Abtei am 28. Januar 1771 folgendes Zeugnis ausstellte: "Christian Eytel seiner Profession ein Stoccator sowohl in weißer als Marmorier-Arbeit" habe "während seines langjährigen Aufenthalts dahier nicht allein einen wohlgesittet- und recht christlichen Wandel geführet, sondern auch vorzüglich in seiner Stoccator- und Marmorierarbeit, besonders an der hiesigen neu erbauten Kirch, worinnen ihme die ganze innere Structur und Riss zu zeichnen, nach dessen Maßgab die Arbeit Selbsten in Altären, Kanzel und was sonsten in sein Metier einschlaget, durchaus zu verfertigen mit Accord übergeben worden, dergestalt fleißig, ohntadelhaft und meistermäßig sich betragen, daß eine allgemeine Zufriedenheit ebenso wie das Werk Selbsten den Meister lobet".(106) Christian Eitel hatte demnach im letzten bedeutenden Benediktinerabteikirchenneubau der alten Diözese Straßburg eine Raumausstattung aus einem Guß geschaffen, deren "imposanter Eindruck, wovon jeder Eintretende auf eine ehrfurchtsgebietende Weise überrascht wurde", noch um 1840 einen rühmenden Nachruf fand. Was allerdings der barocken Klosterkirche Schutterns von 1821 bis 1838 angetan worden war, gehörte nicht zu den Ruhmestaten der großherzoglich-badischen Baubehörden. Ein Blitzschlag in den Kirchturm zerstörte dann am 1. Juli 1853 die Reste des Werkes Christian Eitels in Schuttern. Im Feuersturm jener Nacht verglühten auch seine Kanzel und Altäre.(107) Die zeitlich mit dem Aufenthalt in Schuttern zusammenfallenden Arbeiten von Meißenheim und Ettenheim können aber immerhin noch Anhaltspunkte für Arbeitsweise und Formenrepertoire Christian Eitels in jenen Jahren geben. Aus seiner schwäbischen Heimat sind eigentlich nur die 1778 / 79 entstandenen vier Seitenaltarbauten und die Kanzel der Wallfahrtskirche Maria Geburt in Schießen (Kreis Neu-Ulm) bekannt geworden, elegante, in rötlich-violette Farbtöne getauchte Stuckmarmorarbeiten des späten Rokoko.(108) 1782 brechen die Nachrichten über unseren Künstler mit einer Notiz ab, daß er auf der Durchreise in der St. Martinskirche von Langenau um 200 Gulden den Prospekt der Orgel "illuminiert, u. a. mit goldenen Rosen verziert" habe.(109)

Chordeckenstuck von Joseph Meisburger

 Christian Eitel wurde am 25. März 1737 als Sohn des Stukkateurs Christian Ekele d. Ä. in Weißenhorn getauft.(110) Er gehört damit zu einer aus Unterelchingen (Kreis Neu-Ulm) zugewanderten Stukkatorenfamilie, die in drei Generationen einen konsequenten künstlerischen Aufstieg erreichte. Der Vater, Christian Ekele d. Ä. (1701 - 1761), stellte vorwiegend in und um Weißenhorn qualitätvollen Stuck her, der in verschwenderischer Fülle zartes Bandelwerk mit Muschelformen und schäumende Rocaille-Kartuschen mit Palmetten und Rosenzweigen zeigt. Drei von ihm ausgebildete Söhne machten in der Ferne Karriere. So brachte es der älteste, Johann Michael Eitel (1730 - 1797), bis zum vielbeachteten kurtrierischen Hofstukkator in Koblenz und Trier,(111) und vom zweiten Sohn Johann Georg wissen wir um Arbeitsaufenthalte 1751 in Unterroth (Kreis Illertissen), 1761 / 64 in Koblenz und 1780 in der evangelischen Pfarrkirche von Freiburg-Opfingen.(112) Über Christian Eitel d. J. sind bisher aber nur spärliche Nachrichten der kunstgeschichtlichen Literatur zu entnehmen gewesen. Am 24. Februar 1768 starb ihm seine Frau Elisabeth Pfundin in Schuttern.(113) Wenige Wochen später, am 11. April 1768, verheiratete sich der Witwer mit der ledigen Maria Francisca Sinnacher (Simmacher) aus Hausach im Kinzigtal, die damals in Offenburg wohnte.(114) Als er am 3. August 1770 den Arbeitsvertrag mit der Stadt Ettenheim unterschrieb, bemerkte der Stadtchronist Machleid, daß der "Stockedor Christian Eitel bey Ulm gebürtig" sei.(115) Ein Hinweis, der die Rätsel um die Herkunft des Meisters lösen half. Obwohl sich Christian Eitel 1771, "Stuccator und Burger von Kehl" nannte, muß seine Familie weiter in Schuttern gewohnt haben, denn am 19. Januar 1771 und 31. März 1772 wurden ihm zwei Töchter ins Taufbuch von Schuttern eingetragen.(116) Wann und wo unser Christian Eitel(e) gestorben ist, vermochte ich noch nicht festzustellen. Er ist ein Rokokomeister gewesen, dem es mit Fleiß und Können gelang, sich gegen die übermächtige Konkurrenz der großen Stukkatorengemeinschaften Bayerns, Tirols, Vorarlbergs oder Württembergs erfolgreich zu behaupten und wiederholt im Oberrheingebiet zu bedeutenden Aufträgen zu kommen.

Joseph Meisburger (Meißburger, Meusburger) folgte dem Ruf der Abtei Ettenheimmünster und stuckierte 1777 den Chorraum der Ettenheimer Stadtpfarrkirche aus. Nach Resignation und Tod des Abtes Augustin Dornblueth († 26. Oktober 1775) hatte dessen Nachfolger, Abt Landelin Fluem (1774 - 1793),(117) den Auftrag erteilt, die Ausgestaltung des Chorraums fertigzustellen. Am 29. Juni 1777 begannen die Arbeiten. Auf einem kunstreich erstellten, in mehr als zwanzig Seilen hängenden Gerüst führte Joseph Meisburger sein Werk aus. "Der Stokkador ist ein Burger von Freiburg, sonsten ein Tiroler von Geburt. Die Stockadorarbeit ist illuminiert als Perlefarb, das Flache oder Glatte weiß."(118) Mit seiner Herkunftsangabe trug Stadtchronist Machleid entscheidend zur Identifizierung des Ettenheimer Chorraumstukkateurs bei. Möglicherweise beschäftigte Abt Fluem den Meister aus Freiburg gleichzeitig auch bei der 1777 erfolgten Auszierung mit Stuckdekor an Hauptportal und Taufkapelle der Abteikirche Ettenheimmünster.(118)

Am 24. April 1777 erwarb "Joseph Maysburger von Bezau aus dem Bregenzerwald" gegen Bezahlung von 100 Gulden Aufnahmegebühr das Bürgerrecht in Freiburg.(119) Bei der Aufnahme in die Bauzunft zum Mond wurde er am 24. Juni 1777 "ein Stockodor ab der Egg aus dem Bregenzer Waldt" genannt.(120) Die Verpflichtung nach Ettenheim läßt erkennen, daß er im Chor der St. Bartholomäuskirche sein erstes selbständiges Werk zu vollbringen hatte. Weil mit der Freiburgerin Elisabeth Horber jung verheiratet (26.4.1777), muß Meisburger sich schon vorher eine gewisse Zeit als Geselle in Freiburg aufgehalten und ohne Unterbrechung das Stukkateurgeschäft des am 18. Juni 1777 in Freiburg gestorbenen Meisters Franz Anton Vogel (geb. 1720 in Wessobrunn, seit 1747 in Freiburg verheiratet) fortgesetzt haben. Die mit acht Kindern gesegnete Familie des letzten Freiburger Barockstukkateurs wohnte im Haus zum "Heiligen Liecht" an der Nordseite des Münsterplatzes(121), in einem dem Luftangriff 1944 zum Opfer gefallenen Bürgerhaus mit zarter Putzarchitektur in Louis XVI-Formen.(122) In mühevoller Kleinarbeit konnte Studiendirektor Hubert Meißburger-Mannheim, ein direkter Nachkomme des Stukkateurs, nachweisen, daß (Johann) Joseph Meisburger am 27. Dezember 1745 auf der Egg im Bregenzerwald als Sohn des Ehepaares Joseph Mysburger und Catharina Lofflin geboren worden ist.(123) Der ab und zu auch als Bauunternehmer auftretende Freiburger Stuckmeister starb am 1. April 1813; sein Grab blieb im Alten Friedhof Freiburgs erhalten.(124)

Weil Meisburger 1777 der einzige bürgerliche Stukkateur Freiburgs war, ergeben sich keine Schwierigkeiten bei seiner Gleichsetzung mit dem Vermerk des Stadtchronisten Machleid. Dessen Hinweis auf die Kontrastfärbung der Chorraumstukkaturen in zartem Perlgrau dürfte für eine originalgetreue Restaurierung der Ettenheimer Kirche von größtem Wert sein. Kein Kritiker konnte nach Abschluß der dekorativen Deckengestaltung mehr behaupten, die Abtei Ettenheimmünster hätte nicht wesentlich zu einem würdigen Eindruck des Chorraums nach dem Geschmack jener Siebzigerjahre des 18. Jahrhunderts beigetragen. Insgesamt machen die Stukkaturen des Freiburger Meisters einen kompakteren, kühleren Eindruck als die Christian Eitels. Das zeigt sich nicht nur an dem steiferen, einheitlich durchlaufenden Profilrahmen des Hauptbildes, sondern auch an den etwas erstarrter wirkenden Bildkartuschen in den pilastergestützten Gewölbezwickeln. Rahmung der Fenster und Stichkappenansätze mit den Wölkchen und Engelsköpfchen an der Spitze tragen nicht nur zur Verdeutlichung der Chorraumstruktur, sondern auch zu deren Rhythmisierung bei. Auffallend ist das Einfließen von zarten Blütendekorationen in das Formenrepertoire der Bild- und Fensterrahmen. Feierliche Würde und zarte Anmut paaren sich zu der eigenen Stimmung des frühen Klassizismus, mit dem die Barockzeit ausklang.

Obwohl es an dieser Stelle Meisburger nicht als Baumeister zu würdigen gilt, darf seine einschlägige Tätigkeit, die manchmal zu Konkurrenzsituationen und Streit mit den zünftigen Freiburger Maurermeistern führte, nicht übersehen werden. Für Schulhausbauten in Haslach im Kinzigtal (1785) und Merdingen (1787) entwarf er die Risse. Flügelbauten am Umkircher Schloß, Pfarrhausbau in Ebnet, Reparatur und Neubau von Kirchen in Neuershausen und Oberbergen / Kaiserstuhl (1812), Entwürfe für Privathäuser machen deutlich, daß Meisburger durchaus fähig war, auch als Architekt und Bauunternehmer seinen Mann zu stehen.(125) Die eigentliche Bedeutung erlangte er jedoch als Stukkateur. Im Kirchenneubau (1777 / 81) der Pfarrei Holzhausen (March) weisen die Stuckdekorationen an Orgelempore und Fenstern stilistisch auf Meisburger hin. Einträge in Freiburger Stadtrechnungen und Louis XVI-Stuck in Freiburger Häusern zeigen seine Beschäftigung im profanen Bereich an.(126) Daß er beim Schloßneubau in March-Neuershausen (1781 / 83) zusammen mit Maurermeister Mathäus Steger-Ettenheim und Maler Franz Joseph Stöber zum Einsatz kam, kann in solcher Kombination nur auf eine Anerkennung seiner Leistungen im Ettenheimer Chorraum rückschließen lassen.(127) Eine ähnliche Beziehung ergab sich auch zu dem Neubau der Pfarrkirche in Haslach i. K.(128) Baudirektor F. J. Salzmann scheint Meisburger 1782 für die Stuckdekoration seiner dort fertiggestellten Stadtkirche empfohlen zu haben. Nach den frühklassizistischen Stukkaturen an Decken, Emporenbrüstung und Wänden bemühte sich Haslach 1784 um den Ankauf von Stuckmarmor-Seitenaltären Meisburgers aus der aufgehobenen Freiburger Kartause, die der "angerühmten Schönheit vollkommen entsprechen".(129) Zumal der "Meister von Freiburg" den Vorschlag "in hauptsächlicher Rucksicht, in den fürstenbergen Landen mehrern Verdienst sich zu erwerben", gemacht hatte, verwundert es nicht, daß er 1786 erneut berufen wurde, um in die von F. J. Salzmann erbaute Stadtpfarrkirche von Stühlingen zarten frühklassizistischen Stuckdekor einzubringen.(130) Die Meister der Ausstuckierung in der Endinger St. Peterskirche (1775)(131) können zwar nicht aus den Bauakten ermittelt werden, ihre reiche Arbeit hat aber doch mit Sicherheit als ein Werk der Freiburger Vogel-Meisburger-Werkstatt zu gelten, zu der unverkennbare Parallelen im Ettenheimer Chorraum bestehen. Am Stuckmarmor-Hochaltar Endingens (1777) wird außerdem die künstlerische Zusammenarbeit Meisburgers mit Bildhauer Joseph Hörr, dem Hauptmeister des Frühklassizismus im Breisgau, sichtbar, eine fortdauernde Werkgemeinschaft signalisierend, die mit hoher Wahrscheinlichkeit schon vom Vorgänger Franz Anton Vogel übernommen wurde.(132) Wir dürfen mit Professor Joseph Sauer in der Beurteilung übereinstimmen, daß der Freiburger Joseph Meisburger in seiner frühklassizistischen Art "einer der tüchtigsten Meister der Stukkaturkunst" gewesen sei.(133)

Die Schreiner

Obwohl der Chorraum der St. Bartholomäuskirche erst am 15. Dezember 1771 von Erzpriester Franz Joseph Schmauz aus Hofweier benediziert und damit dem Gottesdienst übergeben werden konnte(134), hatte sich die Pfarrei im Langhaus schon vorher behelfsmäßig eingerichtet und am 10. März, dem Lätaresonntag 1771, die erste Meßfeier überhaupt in der neuen Kirche gehalten.(135) Es galt aus diesem Grund, für die versammelte Gemeinde vorrangig die Einrichtung herzustellen, die zu Gottesdienst und seelsorglicher Betreuung erforderlich war.

Die Welti (Weite), Schreinermeister in Ettenheim, bekamen für die Ausstattung der neuen Kirche reichlich zu tun. Antoni Welti übernahm 1770 den Bau des neuen Kirchengestühls(136), ein Großauftrag, den er nicht allein bewältigen konnte. Am 20. August 1771 verpflichteten sich Michel und Victor Welti, "beide Schreinermeister allhier", "vermög der ihnen dargewiesenen und paraphierten Riß, vier Beichtstühle in die Kirch sauber und solid zu verfertigen".(137) Antoni Welti erhielt "für gemachte Lehren für die Steinhauer" und "wegen den Kirchenstühlen" Beiträge von der Stadt ausbezahlt.(138) Nach Ausweis der Steuermeisterrechnung konnten die Akkordanten 1772 drei der Beichtstühle zum Stückpreis von je 35 Gulden liefern, und zwar Stadtschreinermeister Victor Welti zwei und Michel Welti einen.(139) Stadtchronist Machleid hielt die errichteten Beichtstühle für "sauber und kommod".(140) Als ersten Notbehelf drechselte Michel Hoch, der Dreher, sechs hölzerne Lichtstöcke in den neuen Chorraum.(141) Während 1773 und 1774 dem Schreiner Joseph Bintz jeweils kleine Beträge für nicht genauer bezeichnete Arbeiten "in die Kirch" erstattet wurden, erhielt Victor Welti 1773 "wegen gemachter Beichtstuhl" erneut 70 Gulden ausbezahlt.(142) Am 27. März 1773 baute Bartle Welti einen Paramentenschrank "sambt einem eichenen Blatt, allwo sich die Priester anlegen", in die neue Sakristei ein und half in der Lorenziwoche 1774 "das alte, von Hafnerarbeit gemachte Crucifix, so bei dem großen Beinhaus gewesen, zu erneuern und am Chor hinter der Sakristei an der Mauer aufzurichten".(143) Stadtschreiner Victor Welti brachte am 12. August 1776 "vornen bei den Ratsherrenstühl", für 35 Gulden "accordiertermaßen", nochmals einen Beichtstuhl in die Kirche und vervollständigte so die Serie auf sechs Exemplare. Zur Vergrößerung der Kanzelstiege und "9 Untersätz für die Statua" hatte man ihm ebenfalls Auftrag erteilt.(144) Als am 31. März 1779 das neue Hl.-Grab-Theatrum des Malers Johann Pfunner zum erstenmal in der Ettenheimer Kirche aufgestellt wurde, schlug Stadtschreiner Victor Welti das dazu erforderliche mächtige Holzgerüst auf.(145) Und in der Michaeliwoche 1781 lieferte Antoni Welti die drei Sessel in den Chor, die man zu den levitierten Hochämtern benötigte.(146) Der Kirchenkonsekration durch den Straßburger Bischof konnte die Stadt jetzt beruhigt entgegensehen.

Bruder Egidius Butsch OSB (1725 - 1785), der Klosterbildhauer von Ettenheimmünster, leitete in der Karwoche 1779 "als Befehlshaber über die Schreinermeister" den Einbau der "neuen Chorstühle oder Platz für 12 Mann". Am 10. April fertiggestellt, erregte das im Auftrag "des gnädigen Herren Abt Landelin" "von sauberem Eichenholz und schöner Arbeit" gebaute Chorgestühl der Stadtkirche allgemeines Aufsehen.(147)

"Ein Bildhauer, von Friedingen an der Donau gebürtig, in seiner Kunst vortrefflich" genannt, legte Bruder Egidi Butsch (Bausch) am 11. Juli 1759 in Ettenheimmünster seine Profeß ab.(148) Das Kloster nahm ihn in den Konvent auf, um anfallende Bildhauerarbeiten kostengünstig in eigener Werkstatt herstellen lassen zu können, zumal durch den Tod des "Ehrwürden H: Bruders Paul (Schramm), Bildhauer zu Ettenheimmünster", am 1. April 1755 der Platz des Klosterbildhauers freigeworden war.(149) Möglicherweise ist "Bruder Egidius" mit jenem "Bildhauer Callistus Butsch" ("Dnus Calistus Butsch conditionis suae Sculptor") identisch, der wenige Jahre zuvor als Geselle in der Werkstatt des Bildhauers Franz Anton Hegenauer zu Griesheim bei Offenburg arbeitete, bei der Hochzeit seines aus Pfullendorf zugewanderten Meisters am 16. Februar 1756 als Trauzeuge fungierte, sich 1757 bei der Taufe eines Kindes Maria Helena Schuoh als Pate beteiligte und an dem 1757 eingeweihten Tabernakel der Griesheimer Pfarrkirche mitbeteiligt gewesen sein dürfte.(150) Als am Samstag, 10. August 1769, der berühmte Straßburger Orgelmacher Johann Andreas Silbermann der Abtei Ettenheimmünster die neue Orgel in der Abteikirche übergab, notierte er in seinem Notizbuch: "Das Corpus wurde nach meinem gegebenen Risse vom Schreiner Meister Götz, und die Bildhauer-Arbeit vom Closterbruder Egidius im Closter gemacht."(151) Das an geschnitzten Verzierungen reichste aller Silbermann-Orgelgehäuse wechselte 1804 auf die Empore der St.-Landelin-Wallfahrts- und Pfarrkirche Ettenheimmünsters über(152) und blieb dort mit dem von gleicher Hand stammenden Brüstungsgitter erhalten. Viel Arbeit für Bruder Egidi bescherte um 1765 Umbau und Modernisierung der St. Landelinskirche. Die dekorativen Außenportale mit dem Wappen des Abtes Augustin Dornblueth können nur von ihm stammen. Durch die reiche, typische Rokokomanier und die feinen, frohbewegten "Engelskindle" des Klosterbildhauers beeindrucken die vorderen Beichtstühle und Reste des Chorgestühls aus der ehemaligen Abteikirche nicht weniger. Kein Zufall scheint mir gewesen zu sein, daß nach dem Tod des Br. Egidius Butsch am 15. Januar 1787 der "Bruder Peter" (Huger), "ein Bildhauer von Fridingen in Schwaben nächst Tuttlingen an der Donau", die Nachfolge in der Ettenheimmünsterer Klosterwerkstatt antrat.(152)

Die Bildhauer

Nicht unbedingt die beste Wahl trafen die Ettenheimer Stadtväter, als sie den Herbolzheimer Schreinermeister F. A. Fuchs zum Bildhauer der neuen St. Bartholomäuskirche auserkoren. Angesichts der qualitätvollen Leistungen, zu denen das benachbarte Klosteratelier fähig war, stellt sich die Frage, warum Ettenheim davon nicht mehr profitiert hat. Zu hohe Preise können es nicht gewesen sein. Die zermürbenden Rechtshändel mit Abt Augustin Dornblueth hatten eine zu distanzierte, manchmal eisige Haltung des Prälaten gegenüber der Stadt entstehen lassen, als daß der Rokokomeister Bruder Egidius hätte zum Einsatz kommen können.

Statue des hl. Petrus von F. A. Fuchs 1770

Welche Qualitätsunterschiede zwischen den Arbeiten des Herbolzheimer Fuchs und den im Kloster hergestellten Werken bestanden, demonstrieren augenfällig die in den Kopfpartien etwas eigenartigen Peter- und Paulsstatuen an der Hauptportalfassade und die aus Ettenheimmünster übernommenen, heute auf der Brüstung über der Kirchentreppe aufgestellten Figuren des Ordensvaters Benedikt und der hl. Scholastika, deren wohlproportionierte, elegante Ausarbeitung nicht zu übersehen ist.(153) Das könnte seinerzeit auch die Stadt gemerkt haben. Wie wäre sonst zu erklären, daß sie 1776 bei der Dekoration des neuen Orgelgehäuses zum Klosterbildhauer von Schuttern, Caspar Feuerstein, umschwenkte?

Franz Anton Fuchs, "Bildhauer und Schreiner zu Herbolzheim", kam am 28. Juli 1769 mit dem "ehrsamen Rath auch Ausschuß der Zünfte und Bürgerschaft" Ettenheims überein, "den großen Hauptaltar wie nicht weniger die Kanzel, nach denen beiden durch ihn hierüber verfertigten und durch die Stadt angenommenen und paraphierten Rissen, so dann die zwei in die Nischen des Portals gehörige Figuren, so die Fürsten deren Apostel S. S. Petrum und Paulum vorstellen, und aus Stein zu acht und einen halben bis neun französische Schuhe, ohne das Postament, hoch sein sollen, alles tüchtig und richtig kunstreich und wohlproportioniert von dato innerhalb zwei Jahren auch ehender, falls es erforderlich sein sollte, nebst denen drei Rähmlein mit geschnitzten Ecken zu dem Meßcanone herzustellen." Dabei mußte er die Bedingung eingehen, "eint und anderen Figuren, besonders aber zu denen zwei Kirchenpatronen Bartholomeo und Martino, so auf dem Altar zu stehen kommen, damit solche kunstreicher ausfallen mögen, auf seine Kosten bei Hr Wentzinger zu Freiburg Modellen aus Erd machen zu lassen." "Gut und wohl dürres Holz", "der ganze Altar Tisch aus Eichenholz", rückseitige Täfelung des Altars, spätere Reparatur von auftretenden Schwundrissen und Stellung der Eisenmontierung und Nägel gehörten zu den Auftragspflichten, während die Stadt die stolze Summe von 1.000 Gulden in drei Terminen zu bezahlen versprach, sechs Tannenbäume liefern, die Altaraufbauten mit Fronfuhren in Herbolzheim abholen und freie Kost beim Aufschlagen gewähren wollte.(154) Stadtchronist Machleid berichtet von der Konferenz im Haus des Amtsschultheißen Riß, bei der "den Herren des Rats und Zünften" der Akkord mit dem "kunstreichen Bildhauer Franz Anton Fuchs von Herbolzheim" zur Kenntnis gebracht wurde. Dabei legte man großen Wert darauf, daß F. A. Fuchs "sich obligiert, die Model bei Herren Wentzinger, vornehmen Bildhauer und großen Künstler in den Statuen oder Bilderen, machen zu lassen, samt den Postamenten".(155)

Traute man dem Schreiner Fuchs zwar einen ansehnlichen Altarbau, aber nicht Entwurf und kunstgerechte Modellierung der vier großen Statuen zu? Mit der Verpflichtung, sich bei Johann Christian Wentzinger (1710 - 1797)(156) Bozzetti für die Portal- und Hochaltarfiguren anfertigen zu lassen, erhoffte man sich offensichtlich, von F. A. Fuchs Statuen geliefert zu bekommen, die etwas von dem vornehm-kultivierten Wesen und der großzügig-monumentalen Auffassung des großen Freiburger Barockmeisters widerspiegeln sollten. 

Hochaltar von F. A. Fuchs und Joh. Pfunner

Ein Anspruch, dem der Herbolzheimer Bildhauer nur mit bescheidenen Mitteln zu genügen vermochte. Für Abschlagszahlung auf den Akkord und "die bereits verfertigte, in die Nischen des Portals gestellte Figuren" quittierte F. A. Fuchs dem Kirchenschaffner Stoiker am 29. September 1770 über den Betrag von 150 Gulden.(157) Beim Adlerwirt hatte er Kost und Logis erhalten.(158) Entsprechend der Inanspruchnahme des neuen Langhauses für den Gottesdienst bauten F. A. Fuchs und sein Geselle vom 20. bis 22. Juni 1771 zuerst die Kanzel in den Kirchenraum ein. Sie sei "sauber proportioniert ausgearbeitet", und am folgenden Sonntag habe Stadtpfarrer Johann Baptist Weißer zum erstenmal darauf gepredigt, daß "die katholischen Christen viel tiefer in die Höll kämen als die Heiden, Türken, weil sie das wahre Licht des Glaubens hätten, und die Ketzer nicht." Adlerwirt Werber gewährte wiederum Unterkunft und Verpflegung.(159) Im April 1772 war es soweit. Der provisorische Altar konnte beseitigt und mit der Aufrichtung des bestellten Hochaltars begonnen werden. Am Palmsonntag, 12. April, wurde "auf dem Hochaltar(tisch) der erste Gottesdienst gehalten". Zwei Tage später transportierten sechs Fuhrwerke den Tabernakel und die vier Postamente zu den Säulen heran. Am 22. April 1772 holten elf weitere Fuhrwerke die restlichen Altaraufbauten in Herbolzheim ab, so daß Bildhauer Fuchs mit drei Gesellen bis zum 7. Mai den Hochaltarbau abschließen konnte. Als denkwürdiger Tag blieb die Benediktion des neuen Tabernakels am Sonntag, 10. Mai 1772, in der Erinnerung haften. Pfarrer Weißer stellte zum erstenmal "das hochwürdige Gut" hinein und zündete das von der Chordecke herabhängende Ewige Licht an.(160) Die restliche Akkordsumme, aber auch ein Betrag von 200 Gulden "accordiertermaßen auf Abschlag der Nebensaltär in hiesige Pfarrkirche" gingen an den Altarbauunternehmer Fuchs über.(161)

abb 08 Nicht ausgeführter Hochaltarvorschlag des Baudirektors F. J. Salzmann 1771
Nicht ausgeführter Hochaltarvorschlag des Baudirektors F. J. Salzmann 1771

Nur Stadtchronist Machleid verzeichnet, daß am 17. Februar 1773 "der Deckel zum Taufstein" (vgl. Sigmund Hilbi) "das erstemal in der Kirchen gesehen worden, von H: Franz Antoni Fuchs, Löwenwirt und Bildhauer, verfertiget, stellet vor den H: Johann: Baptist wie er Christum den Herren in dem Fluß Jordan getauft hat, sauber und wohl gemacht, und hat einen guten Ausgang".(162) Am 12. Mai 1773 beauftragte man den Herbolzheimer Meister, um 633 Gulden auch die beiden Nebenaltäre herzustellen. "Es kommen 4 Bilder oder Heilige darzu, Joseph, Johannes Evangelista, Rochus und Jacobus der Ältere".(163) Seinen bedeutenden Beitrag zur Ausstattung der neuen Ettenheimer Stadtkirche schloß F. A. Fuchs im Oktober 1774 ab. Nachdem "die kleinen Nebensaltär" zuerst "um zwei Steinenstaffeln höcher gemacht worden, wie auch der Altarstock", fing der Herbolzheimer Altarbauer am 17. Oktober mit zwei Gesellen und einem Lehrjungen an, die Seitenaltäre aufzuschlagen und bis 22. Oktober 1774 fertigzustellen. Der Bautrupp hatte wieder im "Adler" Quartier genommen. Bildhauer Fuchs erhielt sofort vom Steuermeister den Rest der vereinbarten Baukosten ausgehändigt.(164)

Als Sohn des Bürgers und Zimmermeisters Johann Jakob Fuchs am 1. September 1733 in Herbolzheim geboren,(165) versuchte F. A. Fuchs neben der Schreinerei immer wieder als Bildhauer sein Glück und betrieb außerdem die Gastwirtschaft zum Löwen.(166) Bei seiner Wiederverheiratung am 7. Januar 1772 bezeichnete ihn auch das Herbolzheimer Ehebuch als "vidus, Sculptor et caupo ad leonem".(167) In seiner künstlerischen Tätigkeit scheint der Ettenheimer Auftrag eine herausragende Rolle gespielt zu haben. Vielleicht gäbe es noch die eine oder andere Arbeit im Umkreis von Herbolzheim zu entdecken; was bis jetzt aber über das Schaffen von F. A. Fuchs bekannt geworden ist, nimmt sich recht karg aus. 1763 schnitzte er "den obern Schild" an den neuen Hochaltar der Barockkirche von March-Neuershausen.(168) In der Kreuzwoche 1764 ließ des "H: Fiscalen Franz Wilandt Valent: ein schön gemaltes, von dem Bildhauer Fuchs von Herbolzheim gemachtes Crucifix gegen Altdorf an der Altwickgassen" Ettenheims aufrichten.(169) Und schließlich lieferte der Herbolzheimer Meister ein Bild des auferstandenen Heilands, das vom Spital in Waldkirch gefaßt und mit einem damastenen Fähnle geschmückt wurde, in die Kirche von Suggental (1768 / 80).(170) Das alles läßt nicht gerade auf einen stark beschäftigten Bildhauer schließen. Auch über seine Lebensumstände wissen wir wenig. Frau Helene Heinrich-Leister, Herbolzheim, besitzt noch zwei Aktenstücke, nach denen Antoni Fuchs 1780 ein ererbtes Haus verkaufte und 1789 "die an dem Botanischen Garten gelegene Postmühle" in Freiburg für einen Sohn kaufen wollte.(171) Über den Tod des Herbolzheimer Barockmeisters konnte ich nichts feststellen.

Jedermann wird zugeben müssen, daß F. A. Fuchs für Ettenheim einen imposanten Hochaltar gebaut hat. Genauso ist nicht zu übersehen, daß er sich in Idee und Formenkanon auf ältere Vorbilder stützte oder stützen mußte. Zumal der bischöflich-straßburgische Amtsschultheiß bei der Festlegung der Akkordbedingungen beteiligt war, bekommt man den Verdacht nicht los, daß er für die Ausführung eines damals schon fast antiquierten "straßburgischen" Säulenaltars mit Baldachin und mächtiger Krone auf Volutenbügeln gesorgt hat. Krone und Altar, eine Anspielung auf Kardinal Rohan auch als weltliche Obrigkeit Ettenheims? Wer etwa an die nicht weit entfernten baldachinartigen Kronen der Hochaltäre von Ebersmünster / Unterelsaß(172) oder von Burkheim / Kaiserstuhl(173) aus der ersten Jahrhunderthälfte denkt, bemerkt auffallende Parallelen in Motiven, aber auch die stilistische Verspätung des Ettenheimer Hochaltars. Daran vermag selbst der sparsam eingebrachte Rocailledekor an Bildrahmen und Aufbauten nichts zu ändern. Größere Engel balancieren auf den Volutenspangen unter der Krone wie in Ebersmünster und Burkheim; die Hauptfiguren stehen im Gegenlicht der Fenster des Chorschlusses wie in Burkheim. Auch die Hl.-Geist-Taube im Wolkenkranz mit Engelsköpfchen und durchzuckenden Lichtstrahlen vor dem ursprünglich gelben, mit Triangel und Auge Gottes gezeichneten Rundfenster erinnert sofort an die Burkheimer Parallele. Den stattlichen Tabernakelaufbau vermag man von seiner plastischen Durchformung her ebenfalls nur schwer als Werk des Rokoko zu verstehen, wenn man die wie appliziert wirkenden Schnitzereien außer Betracht läßt. Im Grunde läßt sich über die einfacher gehaltenen Seitenaltäre Ettenheims nichts anderes sagen. Wer dagegen den Taufsteindeckel des F. A. Fuchs betrachtet, wird nicht umhinkönnen zu bemerken, daß sich der Herbolzheimer Meister zwar an die gekonnte, sehr plastisch wirkende Rocaille-Ausarbeitung des Taufsteins von Sigmund Hilbi anzulehnen versuchte, mit der Taufgruppe Jesus im Jordan aber als selbständiger "statuarius" überfordert war. 

Hochaltarstatuen des hl. Martin und des hl. Jacobus von F. A. Fuchs
Hochaltarstatuen des hl. Martin und des hl. Erasmus von F. A. Fuchs

Die Skepsis bei der Vergabe der vier Hauptfiguren und die daraus hervorgegangene Bedingung der bei Wentzinger einzuholenden Modelle erwies sich als begründet. An den steinernen Apostelstatuen Petrus und Paulus in den Nischen der Hauptportalfassade sind zwar hinter fast jedem Faltenzug der Gewänder und in der typischen, bauschartigen Raffung der Mantelüberwürfe die Modelle des Freiburger Großmeisters Johann Christian Wentzinger zu spüren; der so übernommenen, fast klassischen Eleganz widersprechen aber die etwas zu groß, d. h. aus den Proportionen geratenen Köpfe der dargestellten Kirchenfürsten mit ihren stereotyp wirkenden Gesichtern und schlitzartigen Augenpartien. Daß F. A. Fuchs bei der Umsetzung von Gestaltungsvorschlägen in Schwierigkeiten geriet, führen die Hochaltarstatuen St. Martins und des Erasmus drastisch vor. Von Wentzinger-Vorbildern kann da keine Rede mehr sein. Nur der hochgebauschte Chorrock des Erasmus erinnert noch von fern an eine Anlehnung dieses Motivs an die Wentzinger-Manier. Daß entgegen dem Akkord eine Erasmus-Statue an Stelle der vorgesehenen Bartholomäusfigur in den Hochaltar einrückte, mag eine nachträgliche Entscheidung der Stadt im Hinblick auf das Bartholomäus-Hochaltarblatt des Malers Johann Pfunner gewesen sein. (Vgl. dazu den Beitrag von Prof. Dr. H. Wischermann über die Ikonographie der Kirche!) Obwohl Fuchs verpflichtet war, für die Ettenheimer Kirche Statuen nach Wentzinger-Modellen zu schaffen, möchte ich ihn eigentlich nur sehr zögernd dem sogenannten Wentzinger-Kreis zurechnen, weil in seinem Fall von keinem echten persönlichen Zusammenhang gesprochen werden kann, wie er etwa bei dem Klosterbildhauer Matthias Faller oder den Freiburger Bildhauern Fidelis Sporer, Joseph Hörr und Anton Xaver Hauser und an deren Arbeiten wie den Bibliotheksstatuen in St. Peter / Schwarzwald(174), den Steinfiguren an der Kirchentreppe in Ebringen oder dem Taufstein des Freiburger Münsters(175) sich offenbart.

Caspar Feuerstein gehört zu den vergessenen Klosterbildhauern von Schuttern. Ihm vertraute die Stadt Ettenheim die Aufgabe an, das Glanzstück der Kirche, die 1772 / 76 von Ferdinand Stieffell gebaute Orgel,(176) mit Bildhauerwerk zu schmücken.

Engeldekoration des Orgelgehäuses (Caspar Feuerstein)

 "Den 15.ten Heumonat (Juli 1776) ist das Gatter auf der Orgel- und Emporbühne von Schuttern hiehero gebracht worden, wie auch 3 Engel mit Trompeten und Pauken, wie auch von dem alten Bildhauer von dahier aufgerichtet worden, welches ziemlich gut gemacht ist."(177) Mit der Nachricht übereinstimmend, zahlte der Steuermeister der Stadt "Caspar Feuerstein, dem Bildhauer zu Schuttern, für das Gatter auf der Chorbühne und 3 Engel laut Akkord 90 Gulden" aus.(178) In den neuangelegten Friedhof hinter der Kirche durfte der Meister ein Jahr später gleich noch das steinerne Hauptkruzifix liefern.(179)

Auf den Plattformen der Orgeltürme vollführen die Fanfare-blasenden und auf zwei Pauken wirbelnden Engel ihre eigene Himmelsmusik. Wie vom Aufwind des Pfeifenwerkes gebläht, schwingen die Gewänder in der tänzerischen Bewegung der Statuen mit. Eine sinnvolle, markante Zutat zur Orgeldekoration, die im übrigen aus der Rastatter Hoforgelmacherwerkstatt stammt und durch hübsche Rocailleschleierbretter in den Prospektfeldern und umspielenden Pflanzenwerkschmuck ihre reizvolle Note erhält.

Mit Caspar Feuerstein hatte man sich einen versierten Barockmeister verpflichtet, der die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte. Am 5. Dezember 1739 als Sohn des vorarlbergischen Maurermeisters Caspar Feuerstein d. Ä. in Schuttern geboren,(180) wuchs Caspar Feuerstein d. J. in die schutterische Bildhauerwerkstatt hinein, als sich seine verwittibte Mutter am 23. Februar 1756 in Schuttern mit dem Klosterbildhauer Peter Zech (geb. um 1704 Isny, gest. 83j. 1787 Schuttern) wiederverheiratete.(181) Interessant für die Werkstattzusammenhänge dürfte sein, daß der alte Klosterbildhauer Anton Martin bei Peter Zech den Trauzeugen spielte. Die Bemerkung über "den alten Bildhauer", der 1776 in Ettenheim die Orgelengel und Emporegätter anbrachte, kann sich hingegen nur auf den in dieser Zeit schon 72jährigen Stiefvater Peter Zech beziehen. Caspar Feuerstein läßt sich 1762 erstmals als Bildhauer in Schuttern nachweisen.(182) Er heiratete dort am 16. November 1767 die Bäckerstochter Maria Magdalena Entz, die ihm bis 1788 zehn Kinder schenkte.(183) Nicht unmöglich ist, daß das Hochzeitsdatum - wie in manchem ähnlichen Fall - auch hier die Übernahme der Bildhauerwerkstatt andeutet. Peter Zech arbeitete wohl weiterhin als Altmeister im Atelier mit. Nachdem Caspar Feuerstein am Heiligen Abend 1807 seinen Letzten Willen zu Papier gebracht hatte,(184) starb er am 26. Dezember 1807 in Schuttern.(185)

Für die Beurteilung der künstlerischen Leistungen der Zech-Feuerstein-Werkstatt wären die Arbeiten in der ausgebrannten Abteikirche Schutterns von großer Bedeutung gewesen. Wir können heute meist nur mit auswärtigen Arbeiten Caspar Feuersteins versuchen, eine Werkliste zusammenzustellen. 1769 ließ Freiherr Johann Georg von Grechtler durch den schutterischen Meister eine von geblähtem Mantel umrauschte Maria-Immaculata-Statue auf reichem Rocaillesockel an die Durchfahrtsstraße in Kippenheim stellen, um dem Dorf für die Brautfahrt der Prinzessin Marie-Antoinette einen entsprechenden Akzent zu geben.(186) Dem Typ der Kippenheimer Marienfigur entspricht in Gebetshaltung, Mantelschlag und ringelnder Schlange mit Widerhakenschwanz im übrigen die Prozessionstragstatuette auf (evtl. nicht zugehörigem) Louis XVI-Sockel der Ettenheimer Stadtkirche. Im benachbarten Altdorf rief der Pfarrherr Joseph Beck "den Bildhauer von Schuttern" herbei, um 1772 durch ihn an der Landstraße (am nördlichen Dorfausgang) auf nach oben verjüngtem, doppelstöckigem Rocaillesockel ein Sankt-Landelinus-Denkmal aufstellen zu lassen.(187) Für die Ausstellung "Barocke Landschaft" wurde 1981 in Ettenheim notiert, daß einem älteren Altaraufbau in der St.-Annakapelle zu Münchweier 1772 ein Mutter Anna-Reliefbild der schutterischen Feuerstein-Werkstatt eingesetzt worden sei.(188) Dagegen unbekannt blieb offensichtlich, daß im Jahr 1774 der Kirchenpfleger Augustin Flach von Seelbach bei Lahr "wegen dem Berechnen der Seitenaltären auf Schuttern geschickt worden, bei dem Bildhauer den gewesenen Accord zu erforschen".(189) Die Seitenaltäre der Seelbacher St.-Nikolauskirche, die "durch Qualität der Arbeit von besonderem kunsthistorischem Wert" seien,(190) können demnach als Werke des schutterischen Klosterbildhauers bestimmt werden, zumal die Haltung etwa der Maria- und Johannes-Figuren des Kreuzaltars und deren voluminöse Manteldrapierungen auch vom Stilistischen her die Zuordnung unterstützen. Wenn auch keine Aufzeichnungen sichere Nachricht hinterließen, möchte die auf doppelstöckigem Rocaillesockel vor Oberschopfheim an der Bundesstraße 3 stehende, legendenumwobene Immaculatafigur aus dem Jahr 1775(191) ebenso in das Werk des schutterischen Klosterbildhauers passen wie die vom Mantel füllig umwallte Marienstatue (1775) am Rathausplatz von Rust bei Ettenheim. Das qualitätvolle Friedhofskruzifix Ettenheims zeigt 1777 nicht weniger ein vom Wind aufgewehtes Lendentuch und die reichdekorierende Rokokomanier Caspar Feuersteins. 1779 beauftragte die Hohengeroldseckische Kirchenschaffnei den Bildhauer, für die Kirche in Reichenbach bei Lahr zwei Seitenaltäre herzustellen, die im Jahr darauf "vermög Accord" mit 90 Gulden fertigbezahlt wurden.(192) Reichenbach schätzte nach allem die Leistungen Caspar Feuersteins und bestellte weitere Arbeiten bei ihm, so 1786 zwei Kruzifixe und vier Lichtstöcke(193) und 1792 "ein neues Prozessionskreuz, Fahnenstange und Zugehörungen".(194) Als der beachtenswerte Orgelmacher Mathias Martin 1799 aus Münchweier, und damit aus dem Klostergebiet Ettenheimmünsters, abzog, nahm er den schutterischen Klosterbildhauer für zwei Jahre, wohl nur als Dekorateur der Orgelgehäuse, mit an den Ort der neuen Niederlassung, nach Waldkirch im Elztal.(195) Dem vergessenen Ortenauer Rokokomeister Caspar Feuerstein wieder die gebührende Beachtung zu schenken, wäre ein Anliegen, zu dem auch die Heimatforschung beitragen könnte. Sein Werk ist gewiß noch nicht vollständig erfaßt.

Ältere Skulpturen, darunter Kleinstatuen mit übereinstimmendem, wohl neuerem Louis XVI-Sockel als Prozessionstragfiguren verdienen, nicht übersehen zu werden. Die St. Sebastiansstatue und das barocke St. Josefsbild wurden 1771, zusammen mit dem "schönen Vesperbild", farblich neu gefaßt und zum ersten Gottesdienst am Lätaressonntag jenes Jahres in die noch unvollendete Kirche übernommen. Während die Sebastiansfigur, "schön mit Silber und Gold gefaßt", zehn Gulden, die Josefsstatue zwölf Gulden kosteten und "aus der Bruderschaft des hl. Sebastian" bezahlt worden seien, hätte der Herr Fiskal für das Vesperbild (Pietà) die Kosten von 15 Gulden übernommen.(196) Die Sebastiansbruderschaft Ettenheims prägte im 18. Jahrhundert das religiöse Leben der Stadtpfarrei stark mit. 

Im "Buch der Löbl. Bruderschaft des heiligen Märtyrers Sebastian in der Fürstbischöflich-strasburgischen Stadt Ettenheim im Breisgau - Mit Erlaubnis der Oberen gedruckt bei Johann Heinrich Geiger, Seelbach / 1779"(197) wird auf Seite 6 berichtet, daß "besonders um das Vaterland vor traurigen Seuchen, die Einwohner vor einem unversehenen Tode zu bewahren, im Jahre Christi 1716 ein Altar in der Pfarrkirche der fürstbischöflichen Stadt Ettenheim unter dem Namen des heil. Märtyrers Sebastianus errichtet und zugleich eine Bruderschaft versammelt worden ist, die sich von freien Stücken gewissen zweckmäßigen Satzungen unterwarf." Die kleine Sebastianusglocke von 1758 und der Sebastiansnebenaltar von 1772 / 74 unterstrichen weiter die Bestrebungen der religiösen Gemeinschaft, die sich noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts "Bruderschaft der Liebe Gottes und des Nächsten unter der Fürbitte des Hl: Sebastianus" nannte.(198) Die alte Statue des Bruderschaftspatrons verkörperte zugleich aber auch die Verehrung des Heiligen als Stadtpatron, "seit 1582 die leidige Pest allhier regiert und die ganze Stadt ausgestorben sein solle". Von jener Zeit an hätten "unsere lieben Voreltern den heiligen Märtyrer Sebastianus zum Schutzpatronen sowohl der Zunft als auch der Stadt Ettenheim angenommen."(199) Für die miterwähnte Pietà ließen die Stadtväter im Herbst 1774 "die Nische bei dem Muttergottesaltar" in die Langhauswand brechen und das verehrte Bildnis zusammen mit dem "kunstreichen Crucifix linkerhand und der Sebastianstafel rechterhand" dort aufstellen.(200) Vielleicht meinte die Aufzeichnung das noch vorhandene, elegante Kruzifix, das nach Aussage des Schwarzwälder Kunsthistorikers, Pfarrer Manfred Hermann, unverkennbar die Stileigenheiten des Klosterbildhauers Matthias Faller, St. Peter / St. Märgen, aufweise. Dem Schwarzwälder Rokokomeister seien außerdem die beiden auffallend schönen, typischen Anbetungsengel auf den Volutenabschwüngen an den Flanken des Tabernakelaufbaus zuzuschreiben. Zum altehrwürdigen Bestand der Ettenheimer Stadtkirche dürfen wir auch den "alten großen lieben Herrgott, gemacht aus Hafnerarbeit und nur Erden" zählen, der "von unerdenklichen Jahren her bei dem großen Beinhaus unter einem Dach gestanden, allwo die Mutter Gottes und Johannes abgemalt waren |: nebst Sonn' und Mond :|" und zu dem an Freitagen viele fremde Leute aus der Nachbarschaft bis zu vier Stunden weit heranpilgerten, um in Krankheiten Trost und oft Heilung zu suchen.(201) Dieses "schier miraculoserweis verehrte" irdene Kruzifix erlitt beim Kirchenneubau beträchtliche Schäden, wurde restauriert und 1774 an den Chorbau hinter der Sakristei versetzt. "Wie alt es aber und wo es hergekommen, ist hier nit bekannt." Bei der letzten Kirchenrestaurierung nach dem 2. Weltkrieg fand das Ettenheimer Gnadenkreuz an der Innenwand des Langhauses gegenüber der Kanzel einen würdigen Platz.

Die Maler

Sie waren dazu berufen, mit den Mitteln der Bildkomposition und Farbe die Frömmigkeit anzusprechen, religiöse Stimmung und Begeisterung des .Betrachters zu wecken. Dabei war nicht historisierende Rückschau auf die Heilsgeschichte, sondern das Herbeiziehen der Bildinhalte ins tägliche Leben der Betrachter ein Hauptanliegen der Barockmaler. Kultur- und Geistesgeschichte des 18. Jahrhunderts bedürfen folglich der Ergänzung und Erklärung durch die Frömmigkeitsgeschichte, wenn man die kirchliche Kunst jener Zeit richtig verstehen will. In den Siebzigerjahren des 18. Jahrhunderts fühlten sich die Menschen Ettenheims noch im Religiösen geborgen, noch war vom rationalistischen Kältehauch der Aufklärung und von den kommenden revolutionären Stürmen wenig im fürstbischöflichen Städtchen zu spüren. Der Barock in der alten Diözese Straßburg durfte sich mit der Ettenheimer St. Bartholomäuskirche ein letztes bedeutendes Gotteshaus errichten.

Weil H. Wischermann in seinem Beitrag das Bildprogramm würdigt, Bilderklärungen gibt und die von den Malern beigesteuerten künstlerischen Leistungen wertet, möchte ich in meinem Schlußkapitel lediglich noch Ergänzungen über die Verpflichtung der Maler nach Ettenheim und Bemerkungen über deren Leben und Werk beifügen.

(Joseph) Anton Morath schloß "am 18. Wintermonat 1769 einen Accord" mit Ettenheim "wegen den Nebensaltärblättern ad 151 Gulden, erstens die Muttergottes mit dem Kindle auf dem Frauenaltar, und die hl: Agatha" einerseits, "den hl. Sebastian an dem Baum, und den hl. Gallum obenauf" andererseits darstellend.(202) Den zweiten Vertrag - über die Deckenmalereien des Langhauses - können wir noch im Wortlaut nachlesen. Am 7. August 1770 kam der Maler mit der Stadt überein, "die in dahiesiger neuen Kirchen zu stehen kommende Gemäl" anzufertigen, und zwar "nach dem ihm durch H. Eitel den Stockotorarbeitern von Schuttern vorgewiesenen Riß in drei Feldern und acht Nebensschildern bestehend, an obged. Kirchenbühn (Decke) nachbeschriebene Stück" zu malen: "In das mittlere Feld die Himmelfahrt Mariae, so dann in das gegen den Chor stehende Feld den heiligen Sebastianum in der Glorie, wie selber von Gott aufgenommen und seiner Tugend halben belohnt worden. Das dritte Feld soll vorstellen den heiligen Erzengel Michael als Defensorem der Kirch. In die acht Nebensschilder, welche neben ged. drei Feldern zu stehen kommen, den Englischen Gruß, die Vermählung Mariae, die Empfängnis Mariae, die Heimsuchung der Elisabeth und übrige in dem ersten Psalter enthaltene Geheimnisse wie das Sterben Josephs." Die Deckenmalerei "künstlich und precios" bis Martini 1770 auszuarbeiten und die Farben zu liefern, wollte die Stadt mit 400 Gulden nebst einem Louisdor honorieren.(203) Stadtchronist Machleid verzeichnete 1770 den "Maler Joseph Antoni Morati" unter den "Handwerksleuten an der Kirch"(204) und nannte ihn den "Herrn Maler von Sanct Blasi" und den "kunstreichen Maler in Fresco Joseph Antoni Morathi".(204) Nachträglich berichtete Baudirektor F. J. Salzmann, daß er "auf Anverlangen des Herrn Amtsschultheiß und Hr Bürgermeisters dem Maler das Gerüst abgeändert und niederer gemacht" habe.(205)

Seitenaltarblatt "Martyrium des hl. Sebastian" von Anton Morath

Ettenheim zahlte vereinbarungsgemäß die Akkordsumme terminweise bis 1771 an den Maler aus.(206) Zur Freude der Pfarrgemeinde hingen am Pfingstsonntag (7. Juni) 1772 erstmals "die vier Nebensaltarblätter, so Herr Joseph Antoni Morati gemacht hat", in der Kirche. Interessant die Bemerkung des Chronisten, daß "St. Sebastian an dem Baum" nach einem Vorbild entstanden sei: "wo er (der Maler) solches zu Schuttern von einem, so allda das gemalt, hat abkopieren müssen, - von einem Karlsruher Hofmaler (= J. Melling(207)) solle gemalt worden sein dieses Stück". Darüber hinaus hätte Morath "die Muttergottes mit dem Kindle" und "zwei Kniestück, St. Gallus und St. Agatha" um den Preis von zusammen 115 Gulden geliefert.(208) Wie sehr die Künstler des 18. Jahrhunderts von Vorbildern profitieren konnten, erhellt eine kleine Begebenheit am Rande. Stadtchronist Chirurg Johann Conrad Machleid erhielt am 12. August 1735 anläßlich seiner Verheiratung in Ettenheim von dem Tiroler Maler Franz Bernhard Altenburger, "weilen er bei meiner Hochzeit zwei Tag gratis gewesen", ein "schönes Bild Jesus, Maria und Joseph in das Brautkörble verehret".(209) Machleid schätzte dieses Gemälde der Hl. Familie und berichtete voll Stolz: "NB. Dieses Bild, weilen es ein Kunststückle ist, von zwei Herren Malern, von einem jungen Menschen von Schlettstadt dem H: Fiskal Miller sein Altar danach kopiert worden, mehr hat es der kunstreiche Maler Joseph Antoni Morati allhier in der 'Sonnen', auch wiederum kopiert 1771 in dem Monat Hornung. Dieser Maler hat die Tafel, wo der H: Pfarrer Baumann abkonterfeit ist, den Hl: Sebastian in der Gloria auch gemalt, so auch gut ist."(210)

Maler Morath mit dem Rufnamen Antonius erblickte in Staufen, Pfarrei Bernau bei St. Blasien, am 3. Januar 1718 das Licht der Welt.(211) Von den ersten Spuren seiner künstlerischen Tätigkeit an, zeigt sich eine enge Verbindung des Malers mit der Fürstabtei St. Blasien. Paul Booz zitiert die Tagebuchnotiz des Paters Paulus Kettenacker aus dem Jahr 1779, daß der st. blasische "Unterthan" Anton Morath "die Mahlerkunst von dem berühmten H. Spieglerin Constanz erlernet" habe.(212) Franz Joseph Spiegler (1691 Wangen - 1756 Konstanz), der bedeutende süddeutsche Barockmaler, lebte die längste Zeit seines Lebens in Riedlingen a. D. und darf in der Tat als (einer der) Lehrmeister des st. blasischen Malers gelten, zumal von ersterem 1744 Hofsaal und Bibliothek des Schwarzwaldklosters ausgemalt wurden und im geretteten, heute im Nachfolgekloster St. Paul im Lavanttal (Kärnten) noch vorhandenen Kunstbestand St. Blasiens neun Ölskizzen Spieglers(213) überliefert sind, die nur von Anton Morath weitergegeben worden sein können.(214) Eine im Kunstkabinett St. Pauls aufbewahrte Rötelzeichnung "Anbetung der Hirten", von Morath 1737 signiert, gilt als frühestes künstlerisches Zeugnis des Schwarzwälder Meisters.(215) Dessen eigenständige Tätigkeit leitete sich mit einem Deckenbild im "oberen Saal" des st. blasischen Priorates Todtmoos (Pfarrhaus) ein: "A. Morath pinxit 1749".(216) Offensichtlich zufrieden, versicherte sich die Abtei seiner fortdauernden Dienste und führte ihn als "Antonius Morath pictor" 1762 unter den "Officiales Saeculares in aulo" (Hofbediensteten) auf.(217) Am 19. September 1779 machte sich der Pater Oberrechner "mit dem Schwarzwälder Apelles Morath" auf den Weg zur Propstei Klingnau in die Schweiz, wo dann "Maler Morath einige Gemälde allda abkopieret hat".(218) Um einen Irrtum auszuräumen, in den Archivbeständen St. Blasiens ergibt sich nirgends ein Hinweis, daß Anton Morath Angehöriger des dortigen Konvents gewesen sei. Auch der "Catalogus R. R. Patrum & Fratrum" der Abtei von 1780 führt ihn nicht unter den Patres und Brüdern auf.(219) Es ist demzufolge unangebracht, ihn als "Malermönch" zu charakterisieren, wie das ab und zu geschieht. Ledigen Standes und wohlversehen segnete "Dominus Antonius Morath, ex Stauffen prope Brenden oriundus, in monasterio nostro, arte pictoriae celebris" (der in der Malkunst berühmte Herr Anton Morath in einer Wohnung des Klosters St. Blasien) am 5. September 1783 das Zeitliche.(220) Weil es Verwechslungen vorzubeugen gilt, möchte ich noch darauf hinweisen, daß es einen zweiten, nicht identischen "Joseph Anton Morath, Maler von Stühlingen" (1761 - 1831), gab, der 1798 mit seinem Lehrjungen Sandhaas in der Pfarrkirche Neustadt (Schwarzwald) ein neues Altarblatt aufmachte(221) und 1801 für die Pfarrkirche von Jestetten ein Seitenaltarblatt des hl. Carl Borromäus neu malte.(222) Ob er ein Verwandtschaftsverhältnis zum st. blasischen Hofmaler gehabt hatte, wäre noch zu erforschen. Als Schüler des in Ettenheim engagierten J. Anton Morath dürfen wir dagegen mit Sicherheit den späteren k. k. Hofmaler Johann Baptist Hoechle (1754 Klingnau - 1832 Wien) annehmen.(223) Während Hermann Ginter 1930 nur wenige Beiträge Anton Moraths zur "Südwestdeutschen Kirchenmalerei des Barock" registrierte(224), schälte sich in neuerer Zeit heraus, daß der Hofmaler von St. Blasien doch ein im Lande begehrter Meister gewesen ist. 1752 bezahlte man ihm für ein Altarblatt zum St. Josefsseitenaltar in Tunsei 28 Gulden 12 Batzen aus.(225) Wohl als Mitarbeiter des altersschwachen F. J. Spiegler beteiligte sich Anton Morath 1752 auch an der Ausmalung des Säckinger Fridolinsmünsters mit der Darstellung des Marientodes über dem Chorbogen, während er gleichzeitig in der Nähe die Deckenfresken der barockisierten Johanneskirche in Laufenburg (Schweiz) schuf.(226) Vor den Toren Freiburgs ließ man im selben Jahr die Kirchbühne (Decke) der ehemaligen Hartkirche in St. Georgen durch den "Maler von St. Blasien" "al fresco malen".(227) Die Ortschronik von Weilheim bei Waldshut verzeichnet 1755 ein Altarblatt Anton Moraths(228), und in Bürgein stammen die Gemälde (1762) der ehemals st. blasischen Propsteikapelle wohl kaum von einem anderen.(229) Zur Dekoration der umgebauten St.-Landelin-Wallfahrtskirche (F. J. Salzmann) erwählte Abt Augustin Dornblueth sich 1764 / 65 "den berühmten Maler Morath von St. Blasien", um "das Leben und den Martertod des Heiligen in Bildern wie auch das Altarblatt des hohen Altars und die Bildnis des hl. Landelin in dem Brunnen malen zu lassen".(230) 1766 / 67 schlossen sich Seitenaltarblätter und 1779 eine Folge von Leinwandbildern für die Kirche in Hohberg-Hofweier an.(231) Die Verpflichtung Anton Moraths 1769 / 74 nach Ettenheim darf getrost der Vermittlung des Baudirektors F. J. Salzmann zugute gehalten werden, weil der in Ettenheim tätige Architekt in jenen Jahren gleichzeitig auch als Bauleiter der großen Unternehmungen in St. Blasien fungierte. 1771 / 72 belieferte Anton Morath die Pfarrkirche von Schwanau-Ottenheim mit Altarblättern und malte dort die Glorie des seligen Bernhard von Baden an die Decke.(232) Daß bei den persönlichen Gegebenheiten die Ausmalung der 1770 / 78 nach F. J. Salzmanns Plan umgestalteten st. blasischen Prioratskirche in Todtmoos nur dem beim Fürstabt bediensteten Hofmaler zufiel, versteht sich fast von selbst.(233) Weitere Arbeiten in Hettenschwil bei Klingnau und St. Paul i. L.(234) vervollständigen die Liste der bekannten Werke Anton Moraths.

Johann Pfunner, "der kunstreiche Maler von Freiburg", setzte am 7. Mai 1772 sein 17 französische Schuhe hohes und 10 Schuhe breites Altarblatt in den Ettenheimer Hochaltar ein. Es habe "17 große Figuren, ohne das, was in die Perspektiv mit Köpfen gemalt ist und stellet vor die Marter von dem heiligen ersten allhiesigen Kirchenpatron Batholomä. Es ist kunstreich wunderschön gemacht, der Anatomie nach, schön in der Stellung der Figuren und Haltung |: auch proper in Schatten und Licht gemalt :| es kostet von der Gemeinde bezahlt nur 180 Reichsgulden".(235) Mit den Nebenaltarblättern Anton Moraths, die einen Monat später geliefert wurden, bekam Pfunner 1776 zu tun, als es galt, die etwas zu kleinen Gemälde auf das Format der neuen Nebenaltäre zu vergrößern. Die Stadt zahlte "Hn Pfunner dem Maler zu Freiburg wegen Vergrößerung und Verfertigung der Nebensaltarblätter 17 Gulden 6 Batzen" aus.(236) Dazu hatte man am 14. Mai 1776 "15 Ehl: (Ellen) Cannafaß zu den 2 Nebenaltarblatt zu vergrößeren à 9 Kreuzer = 2 fl. 2 ß 6 d" eingekauft.(237) Der Auftrag für ein heute in Südbaden einmaliges Kunstwerk folgte nach. 1778 / 79 entstand das sogenannte Heilig-Grab-Theatrum, eine gewaltige, chorraumfüllende Theaterkulisse mit Szenen der Passion und Wechselbildern zu den Kartagen, die zu den Sehenswürdigkeiten Ettenheims gehört.(238)

"Von Schwatz Thyrol gebürtig", meldete sich Johann Pfunner am 20. Dezember 1736 in Straßburg vor der Zunft zur Steltz als Geselle "bey H: Meyer dem Maler" an. Sehr viel spricht dafür, daß er nach dem Tod des am 3. Dezember 1736 in Freiburg verstorbenen Schwazer Kunstmalers Franz Bernhard Altenburger von dort nach Straßburg übergewechselt war. Leider enthalten die Schwazer Archive keine Belege über die Herkunft Johann Pfunners mehr. 1809 gingen die Taufbücher vor 1721 mit dem größten Teil der Pfarr- und Stadtarchive bei Brand und Plünderung der Tiroler Stadt zugrunde. Lediglich aus Freiburger Altersangaben kann geschlossen werden, daß der Maler zwischen 1713 und 1716 geboren worden sein mußte. Aus demselben Grunde fehlen auch Hinweise, wo und bei wem er die Malerei erlernt hat. Der Innsbrucker Museumsdirektor Dr. Erich Egg nimmt jedoch den Schwazer Maler Johann Höttinger d. J. als Pfunners Lehrmeister an. Nach der Straßburger Gesellenzeit als unsteter Wanderkünstler unterwegs, lassen sich Johann Pfunners Spuren anfangs der vierziger Jahre des 18. Jahrhunderts im Schwarzwald verfolgen, wo er Deckengemälde und Altarblätter in den Kirchen von Untersimonswald, Altsimonswald und Friedenweiler schuf. Aufträge für die St. Leonhardskapelle bei Hüfingen und in Freiburg (Predigerkloster und Waldkapelle St. Valentin) bereiteten seine Einbürgerung in Freiburg vor. Am 7. Februar 1749 beantragte er beim Rat der Stadt, als "Zünftiger und Kunstmaler" angenommen zu werden. Mitglied der Malerzunft zum Riesen und heimisch geworden, entfaltete Johann Pfunner von Freiburg aus eine emsige und überaus fruchtbare Tätigkeit. Wir gehen nicht fehl, wenn wir in verwandtschaftlichen und landsmannschaftlichen Beziehungen zu Freiburg Gründe sehen, daß er sich gerade dort fest niederließ. Erst spät entschloß er sich, zu heiraten. Am 2. Mai 1765 nahm er die Freiburgerin Maria Anna Willin zur Frau und kaufte sich im Jahr danach um 1.800 Gulden "eine Behausung und Gesäß in der großen Gassen gelegen (Kaiser-Joseph-Straße), zum hinteren und vorderen Pellican genannt". Obwohl ihm der Marktbetrieb vor dem Haus nicht immer Freude bereitete, war er am Ende seines Lebens gewiß über dessen günstige Lage froh, als ihn die schwindende Gesundheit zwang, die Malerei aufzugeben. Johann Pfunner ersuchte am 26. April 1787 den Freiburger Stadtrat, ihm den Kaffee- und Bierausschank im Haus zu gestatten, weil er, "alt und auf einem Auge blind, durch seine Kunst nichts mehr verdienen" könne. Der Geschäftsrückgang wegen der Änderung des Zeitgeschmacks kam hinzu, das heißt, daß wegen des stilistischen Wandels vom Rokoko zum frühen Klassizismus und des zunehmenden Ausfalls der kirchlichen Auftraggeber bei ihm die Bestellungen nicht mehr im gewohnten Umfang eingingen. Pfunner betonte vor dem Rat, "meistens mit Ausmalung der Kirchen und derlei Gemälden, die auf die Kirchen einigen Bezug hatten, seinen Unterhalt gewonnen zu haben", der ihm aber durch die "Verbesserungsanstalten benommen" worden sei. Am 24. Mai 1788 in Freiburg gestorben, vermerkte das Totenbuch für Johann Pfunner ein Lebensalter von 72 Jahren, während die Marianische Sodalität das erreichte Lebensalter mit 75 Jahren notierte.(239)

Den gesamten künstlerischen Nachlaß Johann Pfunners beschreiben zu wollen, würde einer umfangreichen Arbeit bedürfen. 1930 unternahm Hermann Ginter den ersten Versuch und stellte eine Reihe von Deckengemälden und Altarblättern des Künstlers zusammen, für die Zeit nach 1749 in Freiburg, St. Peter / Schw., Appenweier, Riedböhringen, Herbolzheim, Niederschopfheim, Nußbach (St. Wendel), Mahlberg, Hofweier, Meißenheim, Horb a. N., Freiburg-Hochdorf, Ettenheim, Kiechlinsbergen, Endingen a. K., Sasbach bei Achern, Heimbach, Wyhl a. K., Gütenbach, Friedenweiler, Breisach, Schömberg-Palmbühl, Schnörzingen, Dossenhausen und Roßwangen.(240) Irene Streit nahm 1976 einen weiteren Anlauf zur kunstgeschichtlichen Aufarbeitung.(241) Der Werkliste Johann Pfunners müßten in Breisgau und Ortenau nach meiner Unterlagensammlung noch weitere Arbeiten zugewiesen werden, und zwar in Bleibach, Ebnet-Schloß, Ebringen-Berghauserkapelle, Freiburg-Adelhauser Klosterkirche, Freiburg-St. Georgen, Griesheim, Gündlingen, Holzhausen, Lichtental, Merzhausen-Jesuitenschloßkapelle, Münchweier (aus Ettenheimmünster), Neuershausen, Pfaffenweiler, St. Märgen-Ohmenkapelle, Suggental, Tennenbach (heute in Kiechlinsbergen und Oberwinden), Waldkirch und Zunsweier, nicht zu vergessen die Gemälde, die Johann Pfunner im Oberelsaß, in Bergholtzzell, Gebweiler, Oelenberg, Reiningen, Schweighouse, Soppe-le-Haut, Thann und Vieux-Thann hinterlassen hat.(242) Angesichts der Fülle und Qualität des künstlerischen Werkes Johann Pfunners kann man sich eigentlich nur wundern, daß er bei der Landesausstellung "Barock in Baden-Württemberg" 1981 nicht unter die ausgestellten Künstler aufgenommen war. Immerhin ist Johann Pfunner ein typischer Rokokomeister und der am meisten beschäftigte Freiburger Barockmaler gewesen. Wie sehr ihn die Zeitgenossen schätzten, geht eindrucksvoll aus dem Urteil des Stadtchronisten J. C. Machleid über das Ettenheimer Hochaltarblatt hervor.

Franz Joseph Stöber, "ein Schwestersohn von dem jetztigen Abt Landelin, welcher solches Chor malen und von Stukkaturarbeit machen laßt", erhielt 1777 von seinem Onkel, dem baupflichtigen Abt Landelin Fluem, den Auftrag, in die neun Stuckfelder der Ettenheimer Chorraumdecke das festgelegte Bildprogramm einzumalen: "In das große Feld die Verklärung Christi laut Evangelium am 2:ten Sonntag in der Fasten. Die 4 kleinen Felder ob dem Altar sein die 4 Evangelisten, die anderen die 4 Kirchenlehrer als Gregori, Augustinus, Ambrosius und Hyeronimus. Den 9:ten Heumonat ist alle Arbeit von dem Maler, Stockodor, zu illuminieren, von dem Maurer Karle (Schilling) den ganzen Chor zu weißeln, die Gerüster alle abzubrechen, fertig worden. Ein Teil loben die Arbeit."(243) Am Martinifest 1777 zelebrierte "der hochwürdige gnädige Herr Abt Landelin das Hochamt allhier auf dem Hochaltar das erstemal"(244) und setzte damit einen Schlußpunkt hinter den Turm- und Chorneubau der Ettenheimer Stadtpfarrkirche und ein Zeichen der Aussöhnung zwischen Abtei und fürstbischöflicher Stadt.

Dem Namen nach zwar bekannt, aber von der kunstgeschichtlichen Literatur eigentlich nur nebenbei erwähnt, war F. J. Stöber ein Maler, der den Barock in der alten Diözese Straßburg mitprägte und vor allem bei den Benediktinerklöstern der Straßburger Kongregation wohlwollende Auftraggeber fand. Schon H. Ginter wies auf Stöbers Arbeiten in Gengenbach und Schuttern hin.(245) 1741, am 23. Oktober, als Sohn des Klostermalers Johann Baptist Stöber in Schuttern geboren,(246) wuchs Franz Joseph in einer Künstlerfamilie groß, die verwandtschaftlich mit Benediktinerpatres in Gengenbach und Ettenheimmünster eng verbunden war. Als "Nobilis Dominus Jo: Baptista Stöber viennensis, pictor insignis" am 23. November 1739 in Schuttern die Anna Catharina Fluem heiratete,(247) wurde der aus Wien zugewanderte vornehme Herr und ausgezeichnete Maler Johann Baptist Stöber zum Schwager des späteren Ettenheimmünsterer Abtes Landelin Fluem. Dessen Neffe Franz Joseph malte 1777 in der Scheitelkartusche des großen Ettenheimer Chordeckenbildes zwischen Mitra und Abtsstab die persönliche Wappendarstellung seines Onkels, den Pflaumenzweig, ein und dokumentierte damit auch die besonderen verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen Auftraggeber und Maler. Durch die "al fresco"-Ausmalung der neuen Abteikirche in Ettenheimmünster hatte sich der Vater schon 1732 einen Namen gemacht.(248) Die kinderreiche Stöber-Familie wohnte im Haus Hauptstraße 18 in Schuttern. Sie geriet durch die gegenseitige Gevatterschaft bei Kindstaufen in freundschaftliche Beziehungen zu Klosterbeamten Schutterns und Ettenheimmünsters ("D. Hermann Geyer Satrapa in Ettenmynster") wie auch zu den schutterischen Klosterbildhauern Anton Martin und Peter Zech.(249) Als im September 1758 die Stadt Ettenheim ihrem fürstbischöflich-straßburgischen Landesherrn huldigte, errichtete man "beim unteren Tor eine Ehrenpforte mit einem schönen, von H: Johann Bapist Stoeber, Maler von Schuttern, oben an den Bogen mit Tannreiß umbundenen Wappen des Fürsten".(250) Im Herbst 1759 hatte Johann Baptist Stöber "zu Zell im Harmersbach bei der Wallfahrt an dem Pfarrhof zu malen" (Benediktinerabtei Gengenbach), als "ihn die hitzige Krankheit ergriff und in kurzen Tagen, seines Alters 53 Jahre", hinwegraffte. "Tröste ihn Gott! Er war ein guter, braver Mann, gebürtig von Wien, nicht groß von Person, aber sauber."(251) Das Totenbuch von Zell a. H. bestätigt die Angaben Machleids und nennt den 11. September 1759 als Sterbetag Johann Baptist Stöbers, der auf dem Zeller Pfarrfriedhof seine letzte Ruhestätte fand.(252) Einen Teil seiner Lehrzeit dürfte der 18jährige Sohn Franz Joseph bis dahin beim Vater absolviert haben. Wo er dann die Ausbildung fortsetzte und bei welchen Meistern er auf der Wanderschaft Station machte, ist unbekannt. Es fällt auf, daß seine bekannten Werke alle erst in die Zeit nach dem Regierungsantritt des Abtes Landelin Fluem fallen. Franz Joseph Stöber schien zurückgekehrt und über seinen Onkel zu Aufträgen gekommen zu sein. Zusammengehörige Seitenaltarblätter des hl. Benedikt und der Scholastika mit Signatur und Datum 1777 in der ehemaligen Abteikirche Gegenbach zeigen die farbenfrohe Malweise F. J. Stöbers, zu denen ein Ölgemälde "Verherrlichung des hl. Benedikt" in der ehemaligen Abteikirche Schutterns paßt.(253) Im Pfarrhaus von Kertzfeld / Unterelsaß blieb ein Porträt des Abbé Matton mit der Signatur "F: I: Stoeber pinxit 1779" erhalten.(254) Es läßt erkennen, daß der schutterische Maler als Porträtist gesucht und beschäftigt war. Über die Verbindungen des Ettenheimmünsterer Abt-Onkels zu den anderen Klöstern der alten Diözese Straßburg kam F. J. Stöber wohl auch in Ebersmünster zum Einsatz. Als Altarblätter der kleinen Seitenaltäre im Querhaus der ehemaligen Abteikirche sind dort Gemälde der hl. Scholastika (Signatur "F. Joseph Stöber jnvenit et pinxit 1781") und der hl. Odilia mit Ansicht des Odilienberges und der Stadt Obernai (Signatur "F: I: Stöber jnvenit et pinxit 1807") zu finden. Ein weiteres Scholastika-Altarblatt am rechten Seitenaltar der ehemaligen Benediktinerabteikirche Altorf / Unterelsaß(255) könnte ebenfalls von Stöber stammen. In dem durch den bischöflichen Architekten François Pinot, Straßburg, in March-Neuershausen erbauten Schloß der Gräfin Schauenburg gehörte unser Maler, zusammen mit Stukkateur Joseph Meisburger, zu den Ausstattungskünstlern. Im Bildersalon hängen über Türen und Wandschrank fünf Supraporten mit Schäferszenen ("F. I. Stöber pinxit 1783"). Drei Supraporten mit Früchtestilleben ("Frantz Joseph Stöber pinxit 1784") schmücken das Wohnzimmer.(256) Die Abtei Gengenbach rief den Künstler erneut herbei, als die St. Josefskapelle im Louis XVI-Stil auszumalen war. Die sehr ansprechende Arbeit in der heute als Taufraum dienenden Kapelle der ehemaligen Abteikirche trägt am Altargemälde die Signatur "F: I: Stöber 1786" und an der rechten Seite des Altartisches die Inschrift "Franz Jo ... 1786". Durch Schenkung gelangte 1970 ein kleines Ölgemälde (Muttergottes, St. Josef, St. Johannes), von dem man vermuten könnte, daß es ursprünglich zum Kunstbestand des einheimischen Klosters gehörte, in den Besitz von Franz Engesser †, Gengenbach. Rätsel gab mir anfänglich der Fund eines Porträts des Ettenheimmünsterer Abtes Landelin Fluem (mit Abtswappen und Lebensdaten) auf, das im Bestand des Historischen Museums der Stadt Obernai / Unterelsaß erhalten blieb.(257) Zusammen mit einer Kopie des Kertzfelder Abbé-Matton-Porträts ("F. I. Stöber pinxit 1819") schien das Bild des Onkels Abt Landelin Fluem aus dem Nachlaß des Malers Stöber ins Museum geraten zu sein. Hans Haug berichtete dazu, dieser Maler sei am Anfang des 19. Jh. nach Obernai gezogen, und dessen Tochter Josephine, Malerin wie der Vater, hätte 1848 anstelle einer während der Französischen Revolution zerstörten Skulptur das Bild der wunderbaren Muttergottes im Ölberg von Obernai gemalt.(258) Kein Zweifel, das in dem elsässischen Museum verwahrte Abtsporträt gehört in eine Serie von zwei weiteren, im Pfarrhaus Ettenheimmünster vorhandenen Äbtebildern, mit denen auch das Konterfei des Abtes Augustin Dornblueth im Besitz der Stadt Gengenbach übereinstimmt (vgl. die Porträt-Abbildungen zu meinem Beitrag). Die verwandtschaftlichen Beziehungen F. J. Stöbers nach Obernai ergaben sich, als dessen Bruder Franz Anton Stöber (geb. 12. Januar 1747 Schuttern) am 29. Dezember 1772 die Tochter Maria Margaritha des Hutmachers Johann Rumpier von Obernai heiratete.(259) Ein Sohn aus dieser Ehe, Johann Nepomuk Stoeber, starb 89jährig als "propriétaire à Obernai, domicilié Obernai, quartier bleu", am 6. Mai 1863.(260) Im eben genannten Sterbeeintrag wurden die schon verblichenen Eltern des Toten mit "Stoeber François Antoine, profession vivant pharmacien, mort à Mutzig, et Rumpler Marguerite, sans profession, morte à Obernai" bezeichnet. Zwei Enkelinnen des Apothekers und Malerbruders Franz Anton Stoeber hatten sich mit dem Propriétaire Richard Wagner und Jean Pierre Courbot, régent de Mathématiques (dem späteren Direktor des Kollegs), in Obernai verheiratet. Nach 1819 verlöschen die Lebensspuren des Meisters unserer Ettenheimer Chordeckengemälde. Ob der nicht identische Kunstmaler Franz Stöber (geb. 1760 Wien, gest. 1834 Speyer)(261) ein Vetter des in Schuttern geborenen Franz Joseph Stöber gewesen sein kann, ist noch nicht geklärt.

Wilhelm Dürr d. Ä. (1815 Villingen - 1890 München), der während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fast mit einer Art Monopolstellung ausgestattete großherzoglich-badische Hofmaler(262), wurde 1854 herangezogen, um für Ettenheim zum Preis von 600 Gulden ein neues Altarblatt in den Muttergottesaltar zu malen.(263)

Muttergottes-Seitenaltar mit dem Altarblatt Wilhelm Dürrs

Schon Jahre zuvor trug sich der Ettenheimer Pfarrherr, Dekan Baumann, mit dem Gedanken, auch das Hochaltarblatt auszutauschen. Der in Freiburg wohnhafte "Historienmaler W. Dürr"(264) trieb am 13. August 1852 das Vorhaben mit einem aufschlußreichen Brief an den Pfarrer Ettenheims vorwärts: "... Die Bilder Ihrer Kirche sind nicht ohne Talent gemalt, aber sie gehören der weiland gloriosen, aber sehr geschmacklosen Haarbeutelperiode an, wo die bildende Kunst durch eitle Darstellungen aus ihrem ursprünglich würdigen Standpunkt in den Strudel moderner Koquetterie gerißen, worin sie ihren Untergang fand. Die christliche Kunst hat zunächst die Aufgabe, die Darstellungen der Evangelien und das Leben der Heiligen in jene Würde und großartige Einfachheit zu kleiden, wo die Idee, der Grundgedanke des darzustellenden Momentes, klar und deutlich vor das Auge des Beschauers tritt, und jede Großthuerei mit technischen Mitteln eine Versündigung an der heiligen Kunst ist. Die Künstler dieses (19.) Jahrhunderts haben dies erkannt, und sind zu einem ernsteren religiösen Streben zurückgekehrt, auf den verlorenen Weg, auf dem allein ein segenreiches Wirken möglich ist."(265) Entsprechend fiel das Mariengemälde Wilhelm Dürrs für Ettenheim aus. Vom Geist des Barock, von der mitreißenden Begeisterung und Kraft echter Volksfrömmigkeit des 18. Jahrhunderts hatte er - wie viele seiner Zeitgenossen - überhaupt nichts begriffen.

Crescentia Stadler und Marie Jacquot, zwei bekannte Freiburger Künstlerinnen des 19. Jahrhunderts, hinterließen ihre Signaturen auf der Rückseite der 14. Station jenes Kreuzweges, der 1910 / 11 von Ettenheim um den geringen Preis von 100 Mark an die Pfarrkirche St. Anna in Gaggenau-Sulzbach verkauft worden ist.(266) Die Stationsbilder sind in der Murgtäler Kirche noch in sehr gutem Zustand vorhanden, erhielten jedoch 1936 eine völlig neue Rahmung in paarweiser Zusammenfassung.(267) Bei der Ettenheimer Kirchenrenovation 1961 wurden auch die 1904 angeschafften Stationsbilder aufgegeben und durch einen von Bildhauer Stefan Kälble, Waldkirch, geschnitzten neuen Kreuzweg ersetzt.(268)

Zur Malerin Crescentia Stadler ist zu bemerken, daß sie am 27. Dezember 1797 in Blumberg geboren wurde(269) und eine Schwester des bekannten Freiburger Goldschmieds Anton Stadler gewesen ist. Als junge, talentierte Malerin porträtierte sie in Freiburg die Baronin M. Augusta von Reichlin-Meldegg († 19.10.1826)(270), besuchte anschließend die Kunstakademie in München(271) und lebte meist in Freiburg ihrer Kunst. Altarbilder oder Restaurierungsarbeiten in Blumberg, Munzingen, Tunsel, Bleichheim, Oberrimsingen, St. Trudpert, Breitnau und Kappel im Tal erinnern an ihr Wirken. Marie Jacquot, die der Tante Crescentia Stadler im Atelier assistierte, starb am 18. Juli 1874 als "ledige Malerin, 42 Jahre alt", im 3. Stock des Hauses Herrenstraße 5 in Freiburg.(272) Die Signaturen des Ettenheimer Kreuzweges in Gaggenau-Sulzbach müssen also aus der Zeit vor 1874 stammen. Die in guten wirtschaftlichen Verhältnissen lebende Crescentia Stadler verbrachte ihre letzten Lebensjahre im Marienhaus in der Freiburger Talstraße Nr. 71, wo sie am 21. August 1884 mit 87 Jahren starb.(273)

Faßmaler und Vergolder

Sie erhielten den Auftrag, Altaraufbauten, Kanzel, Orgelgehäuse, Statuen, Kruzifixe, u. ä. farbig zu fassen und zu vergolden. Erst durch Marmorierung und Farbe bekamen Altäre und Kanzel die Wirkung als Blickfang und Raumakzente, die ihnen zugedacht waren.

Basilius Bilger, der "Maler zu Rintzheim" (Ringsheim bei Ettenheim), bekam immer wieder kleinere Arbeiten in Ettenheim übertragen. Auf den Lätaresonntag 1771 hatte er zum ersten Gottesdienst in der neuen Kirche die Statuen des Bruderschaftspatrons St. Sebastian und des hl. Josef "wie auch das schöne Vesperbild mit Silber und Gold" zu fassen.(274) 1770 gingen die Fassung von "Muttergottesbild und zwei Fahnenstänglein" voraus.(275) Voll Stolz trugen am Dreifaltigkeitssonntag 1773 die Mitglieder der Ettenheimer Sebastiansbruderschaft die neugefaßten, wohl gemalten und gut vergoldeten "bastianischen Stab" erstmals bei der Prozession mit. Basilius Bilger hatte "zusammen mit seinem Gesellen Caspar, aus dem Allgäu gebürtig" - für sie die 27 Bruderschaftsschilder auf Betreiben J. C. Machleids jeweils "auf einer Seiten mit Sanct: Sebastian am Baum" bemalt, während auf der Kehrseite die Patrone "der mehristen Burgeren, so in dem Rat sein" als Bilder aufgetragen worden waren.(276) 1774 fertigte der Ringsheimer Maler für den Ettenheimer Sonnenwirt Joseph Riß einen neuen Prozessionsaltar, der am Fronleichnamstag vor der "Sonnenstege" aufgeschlagen wurde,(277) und 1775 brauchte man Basilius Bilger, um "die Kirchen Türen anzustreichen".(278) Für die Versilberung der Stange samt Knopf und Kreuz zur Totenfahne erhielt der Faßmaler am 26. März 1781 vom Amtsschultheißen Ettenheims drei Gulden ausbezahlt.(279) Chronist Machleid hielt noch einen Vorgang fest, der 1791 großes Aufsehen in und um Ettenheim erregte: "In der Mathiswochen, im Hornung, hat zu Rinzheim Basili Bilger, Faßmaler allda, angefangen, aus weißen Erdäpfeln guten Branntwein zu machen und brennen, der dann der erste Erfinder dieser Sach ist."(280) Wer wußte schon von diesem Erfinder des Kartoffelschnapses? Wegen einer zwanzigjährigen Lücke (von 1738 bis 1758) in den Kirchenbüchern Ringsheims können für ihn erst von 1759 an Familiennotizen, und zwar Tauf- und Sterbeeinträge von Kindern der Faßmalerfamilie, festgestellt werden. Basilius Bilger verschied am 25. September 1797; seine Witwe Katharina Disch folgte ihm am 11. Januar 1798 im Tode nach.(281) Vom 18. September 1799 ab hielt man den beiden Verstorbenen in Ringsheim jeweils ein Jahrtagsamt.

Mit Sicherheit darf Basilius Bilger als Faßmaler seiner 1783 / 85 gebauten Ringsheimer Pfarrkirche angesehen werden. Vereinzelte Nachrichten bezeugen, daß er aber auch über den Bereich Ettenheim-Ringsheim hinausging, um sich Arbeit und Verdienst zu suchen. 1761 / 63 erhielt er Bezahlungen für Faßmalerarbeiten in der neuen Pfarrkirche von March-Neuershausen.(282) Zuvor hatte er schon 1760 / 61 die Kanzel in Mahlberg farbig gefaßt.(283) Außerdem lieferte Basilius Bilger 1779 für die Pfarrei Schuttertal ein gemaltes Fahnenblatt mit Stange und Zubehör und faßte das dort vorhandene Prozessionskreuz neu.(284)

Kleinere Faßmalerarbeiten, die örtlichen Meistern anvertraut wurden, sind vereinzelt auch sonst in den Ettenheimer Kirchenbauakten des 18. Jahrhunderts nachzuweisen. So erhielt "Jacob Kutherer, der Maler zu Münchweier", 1771 zwölf Gulden Entlohnung, weil er für die neue Kirche Ettenheims ein Fahnenblatt mit zugehöriger Fahnenstange angefertigt und die abschließenden Knöpfe vergoldet hatte.(285) 1774 holte ihn die Pfarrei Seelbach bei Lahr, um sich das "heilige Grab malen" zu lassen, das Schreiner Gabriel Pfluger von Kuhbach neu verfertigt hatte.(286) Der Herrschaft Hohengeroldseck diente Jacob Kutterer, damals "Maler von Ettenheimmünster" genannt, schon einmal 1767, als es galt, die abgeblaßten, unkenntlichen "Wappenblätter in den herrschaftlichen Zollstöcken" erneuern zu lassen.(287)

Mehr Bedeutung für die Kunstgeschichte Ettenheims erlangte der Dekorationsmaler und Vergolder Xaver Kopp (1762 - 1815), dem man 1786 die Neufassung des Frauenvortragskreuzes und der Statue des auferstandenen Christus anvertraute.(288) 1787 hatte er den steinernen Brunnen bei Herrn Stadtschreibers Xaveri Sartoris Haus und "das Sankt Johannes-Bild von Stein" wiederum frisch zu bemalen.(289) Und zur Ausschmückung der Stadt anläßlich des großen Empfangs, der im Sommer 1789 dem Landesfürsten, Kardinal Rohan, bereitet wurde, steuerte Xaver Kopp "die Malerei, Emblemata, Contrafait und geschriebene Ehrenschriften" bei.(290) Daß die rechtsrheinischen Gebiete der alten Diözese Straßburg im 18. Jahrhundert nicht nur kirchlich, sondern auch kulturell noch eng mit dem Unterelsaß verflochten waren, beweist einmal mehr die Verpflichtung von "Xavier Kopp, maître vernisseur et doreur, bourgeois d'Ettenheim" nach Fegersheim bei Straßburg, um dort 1785 die neuen, von Altarbauer Thomas Hechinger (aus Oberhausen bei Herbolzheim) gebauten Altäre farblich zu fassen und zu vergolden.(291) An den Orgelgehäusen des einheimischen Orgelmachers Mathias Martin (Münchweier, Waldkirch) gab es immer wieder Lackier- und Vergolderarbeiten durchzuführen, die wiederholt dem Ettenheimer Faßmaler zufielen.(292) Als sich die Pfarrei Ettenheim 1782 auf den Empfang des Weihbischofs und die Konsekration der Stadtkirche am 27. August vorbereitete, mußte Xaver Kopp die Altargemälde reinigen und zum frischen Glanz des neuen Gotteshauses beitragen.(293)

Johann Michael Schmadel, "Faßmaler von Weiler im Allgäu, nit weit von Bregenz", darf als der eigentliche Dekorationsmaler des Ettenheimer Kirchenneubaus gelten. Am 16. Februar 1776 traf er im Amtshof mit den städtischen Behörden zusammen und verpflichtete sich zu folgenden Arbeiten: "Erstlich die 3 Altar, Kanzel, Taufstein, marmoriert, die Zieraten und Kapital gut vergoldet, 5 Beichtstuhl gefirnißt, das Orgel- oder Chorgätter perlenfarbig angestrichen, die 3 Orgelengel weiß alabasterartig, 2 Lichtstöck versilbert und ein Crucifix mit Silber zu fassen." Die Stadt versprach ihm dagegen 1.850 rheinische Gulden Bezahlung in drei etwa gleichen, jährlichen Terminen bis 1779, freie Wohnung und "Brennholz, so viel nötig zum Kochen und Einheizen". Wie wichtig den Auftraggebern eine die Raumstimmung der Kirche mitprägende Farbfassung der Hauptausstattungsstücke schien, geht aus der Tatsache hervor, daß "alle Beamte, E: E: Rat und beide allgemeine Zunftmeister" die zwei gegenseitig übergebenen Akkordzettel unterzeichneten.(294) Nach Ostern 1776 habe Schmadel "an den kleinen Altären anfangen lassen". Kleine Nebenaufträge wie die Fassung der Johann-Nepomuk-Statue auf dem unteren Brunnen und der beiden großen eisernen Leuchter an den Nebenmauern des Hochaltars wurden nebenher erledigt, bevor "H. Michael Schmadel am 28. November 1777 seine Faßmalerarbeit fertig gemacht" hat.(295) Übereinstimmend mit den Vereinbarungen des Arbeitsvertrages, übergab die Stadt dem Malermeister von 1777 bis 1779 die drei Teilbeträge der Akkordsumme.(296)

Die Herkunftsangaben zur Person Johann Michael Schmadels konnten im Allgäu bestätigt werden. Herrn Verleger Dr. Hugo Schnell († 1981), Scheidegg, habe ich herzlich zu danken, daß er sich außerordentlich um die Identifizierung des im südwestdeutschen Sprachraum vielbeschäftigen "Kunst Faßmalers" bemühte. 1746 kaufte Schmadel seinem Schwiegervater Amandus Linder das in Weiler i. A. neuerbaute Haus ab.(297) Nach den Taufeinträgen zu schließen, blieb die Familie bis 1759 in ihrer Allgäuer Heimatgemeinde wohnhaft, in der schon 1599 ein Christoph Schmadel als Maler eines Bildes (im Heimatmuseum Weiler) nachweisbar sei. Es gebe jedoch keinen Stammbaum und keine Familiengeschichte der Schmadel.(298) Bei günstiger Gelegenheit scheint der Faßmaler, seine Familie zu den langdauernden Arbeitsaufenthalten nach auswärts mitgenommen zu haben. So wurde ein Sohn Franziskus Augustinus am 26. November 1756 in Freiburg getauft,(298) der am 8. Juli 1757 in Ettenheimmünster starb,(299) während die Taufbücher von Ettenheimmünster am 19. April 1758 Maria Scholastica(300) und von Freiburg am 13. Oktober 1762 Maria Theresia(301) als weitere Kinder der Schmadelfamilie verzeichnen. Betriebsamkeit und Geschäftserfolg des Allgäuers riefen die Freiburger Faßmalermeister auf den Plan, die J. M. Schmadel, "der ihnen durch verschiedentliches Arbeiten als ein Fremder vielen Schaden zufüge", am 31. Dezember 1762 aus der Stadt ausweisen ließen.(302) Erbanteile aus der Hinterlassenschaft der in Weiler i. A. verstorbenen Schwiegermutter überließ Schmadel 1765 seinem Schwager Willibald Linder.(297) Während der Ettenheimer Arbeit traf den Faßmaler ein harter Schicksalsschlag. "Den 20:ten Herbstmonat 1776 ist abends um 3 Uhr gestorben Anna Maria Uzin, Herren Johann Michael Schmadel, Faßmaler allhier an hiesigen Altären, sein Ehefrau ... hat hinterlassen 9 Kinder, 5 Söhn und 4 Töchter, ...sie ist krank hiehero kommen, und in der Amtsschaffnei in der oberen Stuben gestorben."(303) Offensichtlich wurde dem Stadtchronisten der Mädchenname der Faßmalersfrau falsch übermittelt, denn bei allen greifbaren Kirchenbucheinträgen und Familiennachrichten hieß die Verstorbene Anna Maria Linder(in). Daß der Schwager Willibald Linder 1778 in Weiler i. A. das Farbhaus (samt Zugehör) des "kunsterfahrenen Faßmalers J. M. Schmadel, in dessen Abwesenheit, auch für seine Kinder" um 1.200 Gulden verkaufte,(297) könnte auf eine Loslösung der Familie von der angestammten Heimat hindeuten. "Den 17:ten Oktober 1783 ist Johann Michael Schmadel, kunstreicher Faßmaler, in Herbolzheim gestorben, und von seinem geistlichen Sohn, Pfarrherr zu Forchheim, als Toter nach Forchen geführt worden und in der Kirchen begraben, hat hinterlassen 3 Söhn und 3 Töchter."(304) 

Der Innenraum der Pfarrkirche St. Bartholomäus
Der Innenraum der Pfarrkirche St. Bartholomäus

Das Herbolzheimer Sterbebuch präzisiert die Angaben des Ettenheimer Stadtchronisten und gibt für "Johannes Michael Schmadel artis Coloratoriae peritus, Maritus Annae Mariae Linder p: m: ex Weiler in algovia ditionis Brigantinae" den 9. Oktober 1783 als Todestag an. Zur Beisetzung auf dem Friedhof bei der Forchheimer Pfarrkirche habe man den Leichnam am 10. Oktober überführt.(305) Bei dem "geistlichen Sohn" handelte es sich um den am 2. September 1749 in Weiler i. A. geborenen Pfarrer Amandus Schmadel(306), für den Chronist Machleid am 22. Oktober 1783 eine Versetzung "als Dekan und gewester Pfarrherr zu Forchen" nach Riegel a. K. vermerkte.(307) Ob jener Benedikt Schmadel, der 1783 in die Pfarrkirche von Reichenbach bei Lahr ein Seitenaltarblatt malte, zu den Kindern oder Verwandten des Meisters Johann Michael zählte, vermag ich noch nicht zu sagen.(308) Kurz vor dem Tod des wohl gerade in Herbolzheim beschäftigten Meisters heiratete Faßmaler Dominik Riesterer von St. Trudpert / Schwarzwald (geb. vermutlich 1756)(309) am 27. Juli 1783 in Herbolzheim die Tochter Maria Scholastica des Johann Michael Schmadel.(310) Dem Eheeintrag zufolge wohnte der Brautvater mit seinen Kindern schon seit zwei Jahren in Herbolzheim. Die Trauung der Tochter mit dem als Mitarbeiter anzusehenden "Dominico Riesterer Pictore ex San et Trudpert, habitaturo in Theresienstadt in Bohemia" vollzog Pfarrer Amandus Schmadel von Forchheim. 1785 wohnte die Faßmalerfamilie Riesterer in Kenzingen.(311) Im selben Jahr wurde diesem Schwiegersohn Schmadels die Fassung der Seitenaltäre in Reichenbach bei Lahr verakkordiert(312), und 1788 arbeitete er in der Kirche von March-Holzhausen.(313) Als Nachbemerkung zur Familiensituation J. M. Schmadels sei noch angefügt, daß unser Faßmaler nicht mit dem namensgleichen Tuchwalker Johann Michael Schmadel in Weiler i. A. verwechselt werden darf, der dort 1767 eine Wolltuchfabrik mit sechs Webstühlen, Färberei, Presse und Walke betrieb.(297) In meinem Beitrag über die Faßmaler von St. Peter / Schwarzwald(314) stellte ich Arbeiten Johann Michael Schmadels in St. Peter, Ettenheimmünster, Kirchhofen, Niederschopfheim, Krozingen, Seelbach und Ettenheim zusammen, die um weitere Feststellungen zur Werkliste vermehrt werden können, nämlich um Faßmalerarbeiten in der Wendelinskapelle Bremenried(297), 1749 an den neuen Orgelprospekten in der Stiftskirche Einsiedeln / Schweiz(315), 1750 an den Seitenaltären der St. Galluskirche Bregenz(316), 1755 am Gehäuse der Orgel in der Pfarrkirche Kirchberg St. Gallen(317),1756 an Nebenaltären des Klosters Lichtenthal / Baden-Baden(318), 1764 / 65 an neuen Altären, Kanzel, Orgel der Klosterkirche Wald / Hohenzollern(317) und 1768 an der neuen Orgel in Salem (Bewerbung)(317). Einen Einblick in den weitgespannten Geschäftsbetrieb Johann Michael Schmadels erlaubt seine Verpflichtung zur Altarfassung 1764 in Niederschopfheim. Dort "fränkischer Maler" genannt, der wirklich eine gute, dauerhafte und künstlerische Arbeit geleistet habe", wurde er sofort engagiert, "da er im Frankenland und im Reich noch größere Aufträge zu erfüllen habe."(319) Nach Akkordabschluß sei der Meister sogleich mit acht Malern an die Arbeit gegangen. Als routinierter Unternehmer und Faßmaler mit großer künstlerischer Erfahrung ist Johann Michael Schmadel den Ettenheimer Stadtvätern offenkundig hochwillkommen gewesen, um der St.-Bartholomäus-Stadtpfarrkirche den "letzten Schliff" und jene Farbwirkung im Innern(320) zu geben, die dem mit soviel Mühe errichteten Gotteshaus erst den festlichen Glanz verlieh. Das Jahrhundertwerk des Kirchenneubaus war vollendet.

Anmerkungen

Dank: Für alle mir wohlwollend zuteil gewordenen Hilfen und Auskünfte möchte ich Herrn Pfarrgemeinderat Dieter Weis, Herrn Landesorgeldenkmalpfleger Bernd Sulzmann, dem Kath. Stadtpfarramt und dem Bürgermeisteramt in Ettenheim herzlich danken. Genauso aufrichtig danke ich auch Herrn Dr. Hugo Schnell und Frau Elfriede Steib, Scheidegg, sowie allen in meinem Beitrag genannten Persönlichkeiten und Archiven für die Unterstützung.

Vorbemerkung: Glockengießer, Turmuhrmacher, Orgelbauer und Goldschmiede wurden nicht in meinen Aufsatz einbezogen. Vgl. dazu die Beiträge von H. Kewitz, B. Sulzmann und D. Weis!

Belegstellen aus alten archivalischen Unterlagen zum Ettenheimer Kirchenbau wurden in einer neuzeitlichen orthographischen Fassung zitiert, um die Lesbarkeit zu verbessern.

1.) GLA Karlsruhe, Baupläne Ettenheim, Blatt Nr. 14 - Tagebuch J. C. Machleid I, S. 58/59  
2.) StA Ettenheim, VI-9, Akten Kirchenbau 1650-1776  
3.) GLA Karlsruhe, 229/27125 Ettenheim, Kirchenbau 1470-1771, Bl. 95    
4) N. Lieb, Die Vorarlberger Barockbaumeister-Verlag Schnell & Steiner, München - 3. Aufl./1976, S. 107 und Familienbuch St. Peter / Schwarzwald, fol. 272  
5.) Wie Anm. 2  
6.) Wie Anm. 3, Bl. 108/115  
7.) Wie Anm. 3, Bl. 128/135  
8.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1768, Ausgaab Geldt Innsgemein  
9.) H. Brommer, Endingen-St. Peterskirche - Kl. Kunstführer Nr. 987/1973 - Verlag Schnell & Steiner, München  
10.) A. Knoepfli und P. H. Boerlin, Beiträge zur Ermittlung der Architekten der barocken Kirchen- und Klosterbauten in St. Gallen und Fischingen-Zschr. f. Schweiz. Archäol. u. Kunstgesch. 14/1953, Heft 3/4, S. 180-245. - P. H. Boerlin, Die Stiftskirche St. Gallen - Ein Beitrag zur Gesch. d. deutschen Barockarchitektur-Dissertation Bern/1964. - H. M. Gubler, St. Gallen - in: Katalog "Die Vorarlberger Barockbaumeister", Einsiedeln/1973, S. 239ff.: "Ein Modellfall des kollektiven Planungsprozesses des mittleren 18. Jahrhunderts!"  
11.) Wie Anm. 2  
12.) Machleid I, S. 98/99  
13.) Wie Anm. 2  
14.) Wie Anm. 8  
15.) Wie Anm. 2  
16.) Wie Anm. 3, Bl. 194  
17.) Machleid I, S. 122  
18.) Ettenheimer Heimatbote Nr. 8/75 vom 11. Januar 1975  
19.) Wie Anm. 3, Bl. 214, außerdem wie Anm. 2  
20.) H. Brommer, Die ehem. St. Peter und Paulskirche des Marktfleckens Bühl, Abschn. Franz Ignaz Krohmer - in: Großer Kunstführer Bühl / Baden, St. Peter und Paul - Nr. 75/1977, S. 18f. - Verlag Schnell & Steiner, München 
21.) Wie Anm. 3, Bl. 207  
22.) Wie Anm. 2  
23.) Wie Anm. 2  
24.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1777, Ausgab Geldt Verbauen  
25.) Erzbischöfl. Archiv Freiburg (EAF), Film 920813, Pfarramt Meßkirch, Taufbuch 1664-1741, o. S.  
26.) J. L. Wohleb, Die Kinzigtäler Kirchenbauten des fürstenbergischen Baumeisters Franz Joseph Salzmann (1724-1786) - in: Die Ortenau 30./1950, S. 96-127  
27.) H. Horat, Die Baumeister Singer im schweizerischen Baubetrieb des 18. Jahrhunderts - Luzerner historische Veröffentlichungen 10, Rex Verlag Luzern 1980, S. 19 und Register  
28.) M. Hermann, Steinach im Kinzigtal, Pfarrkirche Hl. Kreuz - Kl. Kunstführer/1975  
29.) M. Hermann, Stadtkirche St. Martin in Meßkirch - Kl. Kunstführer Nr. 122/4. Aufl. 1977 - Verlag Schnell & Steiner, München  
30.) H. Brommer, Haslach i. K., Pfarrkirche St. Arbogast - Kl. Kunstführer Nr. 1144/1978 - Verlag Schnell & Steiner, München  
31.) P. W. Strittmatter SJ, St. Landelin Ettenheimmünster - Kl. Kunstführer Nr. 1153/1978 - Verlag Schnell & Steiner, München  
32.) L. Schmieder, Das Benediktinerkloster St. Blasien-B. Filser Verlag Augsburg/1929, S. 126 Namensregister mit Seitenzahlen. Außerdem Katalog "Die Vorarlberger Barockbaumeister" 1973 Einsiedeln, S. 292 Namensregister mit Seitenzahlen. Außerdem H. J. Wörner, Architektur des Frühklassizismus in Süddeutschland - Verlag Schnell & Steiner, München/1979, S. 79, 93  
33.) P. Booz, Pfarr- und Wallfahrtskirche Todtmoos (Schwarzwald) - Kl. Kunstführer Nr. 661/1957 - Verlag Schnell & Steiner, München  
34.) J. L. Wohleb, Der Rippoldsauer Klosterbau von 1769/70 - in: Die Ortenau 38./1958, S. 27f.  
35.) Wie Anm. 9  
36.) J. U. Brinkmann, Südwestdeutsche Kirchenbauten der Zopfzeit-Dissertation Köln/1972, S. 476-Nr. 370. Salzmann hatte 1760 in Wurmlingen seine 2. Frau geheiratet.  
37.) Wie Anm. 26 und ebenso, Die Ortenau 31./1951, S. 51/Teil II und S. 68 "Salzmann und seine Zeit"  
38.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1767, Ausgaab Geldt Inns Gemein  
39.) Wie Anm. 2  
40.) Bis jetzt noch nicht identifiziert. Vielleicht mit dem Johann Baptist Hirschbühl II gleichzusetzen. Vgl. Anm. 4, S. 95! Dann könnte er aber nicht der Sohn des Dominikus Hirschbühl I gewesen sein.    
41.) Wie Anm. 2  
42.) Vgl. J. D. Ludmann, Le Palais Rohan de Strasbourg - Index, S. 698. Ein zeitgenössischer Architekt "Mahson" war im Stadtarchiv Straßburg nicht festzustellen. Hinter dem vom Schreiber wohl nicht korrekt geschriebenen Namen muß mit hoher Wahrscheinlichkeit Joseph Massol (Mahsol) vermutet werden, der am 11. März 1771 nach 40jähriger Tätigkeit als Architekt des Domkapitels in Straßburg starb.  
43.) Wie Anm. 2  
44.) Ph. Harden-Rauch, Die Ettenheimer Stadtpfarrkirche - Verlag F. X. Stückle, Ettenheim/1959  
45.) AM Straßburg, Corporation des Maçons 18 - E: E: Meisterschafft derer Steinmetzen, Steinhauer und Maurer Straßburg, Handwercks Memoriale de Anno 1750-1770, fol. 37a-38a  
46.) Wie Anm. 45, fol. 39fa-40a  
47.) EA Freiburg, Catalogus Personarum (Diözese Konstanz) 1755/57, S. 276  
48.) Freundliche Mitteilung von Herrn Pfarrer Ludwig Sauter, Seitingen-Oberflacht, vom 22.7.1981 aus den Ehe- und Tauf Büchern seiner Pfarrei.  
49.) Wie Anm. 45, fol. 41-42a  
50.) AM Straßburg, M 30 - Cathédrale - Mariages 1732-1757, S. 285  
51.) AM Straßburg, Série VI 284 - Bürgerbuch de ao 1740 ad 1754, S. 525  
52.) AM Straßburg, Corporation des Maçons 13 - Maurer Zunft Gerichts Protocoll 1747-1755, fol. 196 a  
53.) Wie Anm. 52, fol. 201a  
54.) AM Strasbourg, N 70 - Cathédrale - Naissances 1750-1759, S. 189 rechts  
55.) Wie Anm. 45, fol. 82a  
56.) AM Straßburg, Corporation des Maçons 14 - E. E. Zunft der Maurer Gerichts Memoriale de Anno 1756-1770, fol. 156 b und 211 a  
57.) Wie Anm. 52, fol. 204 a, b  
58.) Wie Anm. 45, fol. 157b, 161 b  
59.) AM Straßburg, D 110 - Sterbebuch der Pfarrei St Pierre-le-Jeune 1760-1773, S. 432  
60.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1772, Außgaab Geldt Innsgemein  
61.) Wie Anm. 2  
62.) Wie Anm. 4, S. 114  
63.) M. Barth, Oberehnheimer Familien: Gyss-Schweitzer-Rüscher - in: Annuaire de la Société d'Histoire et d'Archéologie de Dambach-la-Ville/Barr / Obernai III/1969, S. 120/121 - Gestützt auf B. Pfeiffer, Die Vorarlberger Bauschule - in: Württembergische Vierteljahreshefte für Landesgeschichte XIII/1904, S. 52  
64.) R. Lehni, Aspects de l'art baroque en Alsace - in: Saisons d'Alsace, Automne 1969, nro 32, S. 470  
65.) Commission Régionale d'Alsace de l'Inventaire Général des Momuments et des Richesses artistiques de la France: Schriftenmappe zur Ausstellung vom 30. Oktober bis 16. November 1980, Heft "Le XVIIIe Siècle dans l'Arrondissement d'Erstein -Images d'un Renouveau Architectural et Artistique" - S. 3, 2. Spalte  
66.) AD Straßburg, H 161 - Altorf, Protocole des Contrats, o. S.  
67.) Wie Anm. 4, S. 123 - Möglicherweise mit Hans Willam VIII, geb. um 1745 und bis 1776 in der Auer Zunft nachweisbar, identisch.  
68.) AM Obernai, CG 104 - Stadtrechnungen 1777/79, Belege zu Kap. 8 Entretien et Reparation  
69.) AM Obernai, GG 102 - Décès 1762-1781, fol. 291 b  
70.) Machleid I, S. 105 - Möglicherweise war damit Heinrich Meißburger gemeint.  
71.) Im Buch der Vorarlberger Barockbaumeister nicht erfaßt.  
72.) StA Freiburg, B 5 (P) XXIII 2 - Register der 12 Zünfte - Zunft zum Mond (Höhnen), S. 39  
73.) Wie Anm. 2  
74.) Wie Anm. 4, S. 115  
75.) Wie Anm. 2  
76.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1769, Außgaab Geldt Innsgemein  
77.) Wie Anm. 37, Teil II, S. 77  
78.) Wie Anm. 4, S. 101 - Anton Mohr II: Verheiratung 1767, gestorben 1771 Ettenheimmünster.  
79.) Wie Anm. 3, El. 193; außerdem wie Anm. 2  
80.) Machleid I, S. 114  
81.) Wie Anm. 76  
82.) Machleid I, S. 121  
83.) Machleid I, S. 122  
84.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1770, Ausgaab Geldt Innsgemein  
85.) Machleid I, S. 133  
86.) Machleid I, S. 133, und StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1771, Ausgaab Geldt Innsgemein  
87.) Wie Anm. 2  
88.) Wie Anm. 4, S. 95  
89.) Machleid I, S. 132  
90.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1771, Ausgaab Geldt Innsgemein  
91.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1772, Außgaab Geldt Innsgemein; außerdem Machleid I, S. 136  
92.) Machleid I, S. 136/137  
93.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1773, Ausgaab Geld Insgemein; außerdem Machleid I, S. 152  
94.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1774, Außgaab Geldt Innsgemein; außerdem Machleid I, S. 157/158, und wie Anm. 2  
95.) Machleid I, S. 311  
96.) H. Haug, L'art en Alsace, S. 172  
97.) R. v. Freyhold, Breisgauer Herrenhäuser - K. Triltsch Verlag Würzburg/1939 - Außerdem: J. Schlippe, Das ehem. Gräflich-Henninsche Schloß - in: Nachrichtenblatt der öffentl. Kultur- und Heimatpflege im Reg.Bez. Südbaden, 7. Jg./1956, IV, S. 61/62  
98.) A. Köbele, Ortssippenbuch Grafenhausen/1971, S. 110 "Die Kirche"  
99.) Wie Anm. 2; außerdem Machleid I, S. 122  
100.) Wie Anm. 90  
101.) M. Müller, Samuel Werenfels, ein Basler Architekt des 18. Jahrhunderts - in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde (Historische Gesellschaft Basel) - Verlag Universitätsbibliothek Basel, 71. Band, Nr. 2/1971, S. 37-40 - Außerdem: H. Heyer, Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft I (Arlesheim), Basel 1969, S. 292-303  
102.) A. Harbrecht, Der Barock im badischen Mittelland - I. Die Pfarrkirche von Kappelwindeck - in: Bühler Blaue Hefte Nr. 14/1965, S. 11-15  
103.) A. Bloedt, Zweihundert Jahre Pfarrkirche St. Maria - in: Bühler Blaue Hefte Nr. 15/1966, S. 21  
104.) H. Brommer, Joseph Michael Schneller (1707-1767) -Ein Tiroler Barockbaumeister am Oberrhein - in: Badische Heimat- Mein Heimatland-Heft 1. - März 1979, 59. Jg., S. 24-26 Meißenheim (mit Anm. 32-36)  
105.) Wie Anm. 104, S. 26-31 Barocker Neubau der Abteikirche Schuttern (mit Anm. 37-71)  
106.) GLA Karlsruhe, 104/55 Schuttern, Kirche - Aktenfragmente 1682-1777  
107.) Wie Anm. 104, S. 29/30  
108.) Ich verdanke diese Kenntnis einer freundlichen Mitteilung von Herrn Verleger Dr. A. H. Konrad in Weißenhorn. Vgl. dazu H. Habel, Bayerische Kunstdenkmale - Stadt- und Landkreis Neu-Ulm - Deutscher Kunstverlag München, S. 188/189  
109.) Freundliche Hinweise von Herrn Dr. Hugo Schnell, Scheidegg, und Herrn Rudolf Morath, Ulm a. D. - Vgl. dazu Die Kunstdenkmäler in Baden-Württemberg - Ehem. Oberamt Ulm - Deutscher Kunstverlag München/1978, S. 364  
110.) Die Kirchenbücher der Pfarrei Weißenhorn werden im Archiv des Bistums Augsburg aufbewahrt. Freundliche Mitteilung aus dem Taufbuch Weißenhorn, Jg. 1737, von Frau Diözesanarchivarin Dr. Hilda Thummerer, Augsburg.  
111.) Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Hugo Schnell, Scheidegg. Vgl. dazu H. Gaiser, Baierisch-schwäbische Stukkatorer im Rheinland - in: DAS MÜNSTER, 4. Jg., Heft 7/8 - Juli/August 1951, S. 236  
112.) H. Brommer, Tuniberg - Gr. Kunstführer Nr. 76/1978, S. 37 und 67  
113.) Pfa Schuttern, Totenbuch 1740-1773, S. 176  
114.) PfA Schuttern, Ehebuch 1740-1792, S. 73  
115.) Machleid I, S. 121  
116.) PfA Schuttern, Taufregister 1650-1809, S. 193 und 195  
117.) L. Heizmann, Das Benediktiner-Kloster Ettenheimmünster-Lahr / 1932, S. 164-166. - Porträts der beiden Äbte befinden sich heute im Besitz der Städte Gengenbach und Obernai / Unterelsaß.  
118.) Machleid II, Bl. l; außerdem Pf A Ettenheimmünster, Klosterchronik des P. Bernhard Stöber / 1804 - Deutsche Fassung, 24. Kap. 1774-1790, Bl. 35  
119.) StA Freiburg, P I f, Bürgerbuch 1756-1788, o. S. - Außerdem Städtische Jahresrechnung 1777, An Burger Recht Einkauf Geld  
120.) StA Freiburg, P XXIII 67 - Aufnahmeprotokoll 1708 -1804, Bl. 37 a  
121.) H. Flamm, Geschichtliche Ortsbeschreibung der Stadt Freiburg i. Br., II. Band - Häuserstand 1400-1806 - Freiburg/1903, S. 186: Münsterplatz Nr. 21  
122.) J. Schlippe, Freiburger Bürgerhäuser der Louis XVI-Zeit - in: Schau-ins-Land-Jahrbuch des Breisgau-Geschichtsvereins 72/1954, S. 143/144 mit Abb. 4  
123.) Bestätigung durch Pfarrer S. Jäger von Egg/Vorarlberg am 9. April 1981. Anderslautende Geburts- und Herkunftsangaben sind zu korrigieren. Im Freiburger Eheeintrag wird Joseph Meisburger als "films legitimus Josephi ex Egg Sylva Bngandina" bezeichnet.  
124.) Freundliche Mitteilungen von Herrn Studiendirektor Hubert Meißburger, Mannheim, der eine genaue genealogische Übersicht der verzweigten Meisburger-Familie besitzt.  
125.) Wie Anm. 4, S. 101 und 130 (Meusburger, Johann Josef)  
126.) StA Freiburg, Städtische Jahresrechnungen 1778 (Ausgaben, Bau) und 1789, S. 67/1  
127.) R. v. Freyhold, wie Anm. 97, S. 50  
128.) H. Brommer, Pfarrkirche St. Arbogast Haslach im Kinzigtal - Kl. Kunstführer Nr. 1144/1978 - Verlag Schnell & Steiner, München  
129.) StA Haslach i. K., Ratsprotokoll 1781/83, S. 131; Stadtrechnung 1783, Ausgab auf Handwerks Leüthe, S. 85; Ratsprotokoll 1784, S. 265/266 und 273. Außerdem GLA Karlsruhe, 389/Zugang 1908 - 100 - Fasz. Nr. 82 Haslach, Kirche 1647-1859  
130.) F. Thöne, Vom Rheinfall bis Säckingen - Thorbecke Verlag Sigmaringen 1975, S. 74 - Außerdem: H. Ginter, Nachrichtenblatt der öffentl. Kultur- und Heimatpflege im Reg.Bez. Südbaden 4. Jg./1953, Nr. 11/12, S. 9/10  
131.) Wie Anm. 9  
132.) H. Brommer, Künstler und Kunsthandwerker im st. petrischen Kirchen- und Klosterneubau des 18. Jahrhunderts -in: Festschrift "St. Peter im Schwarzwald", hrsg. von H. O. Mühleisen - Verlag Schnell & Steiner, München / 1977, S. 67-70 (F. A. Vogel und J. Hörr)  
133.) J. Sauer, Die kirchliche Kunst der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Baden - Freiburger Diözesan-Archiv 1931, S. 222  
134.) Machleid I, S. 133  
135.) Machleid I, S. 127  
136.) Machleid I, S. 122  
137.) Wie Anm. 2  
138.) Wie Anm. 90  
139.) Wie Anm. 91  
140.) Machleid I, S. 135/136  
141.) PfA Ettenheim, Kirchenrechnungz 1772, Außgaab Geldt Verbauen  
142.) Wie Anm. 93 und 94  
143.) Machleid I, S. 149 und 159  
144.) Machleid I, S. 169; außerdem StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1776, Ausgab Geldt Verbauen  
145.) Machleid II, Bl. 24  
146.) Machleid II, Bl. III/31  
147.) Machleid II, Bl. 22  
148.) Machleid I, S. 63  
149.) Machleid I, S. 229  
150.) PfA Griesheim bei Offenburg, Ehebuch 1732-1778, S. 41 - Außerdem Taufbuch 1726-1787, S. 186 und 189  
151.) B. Sulzmann, Die J. A. Silbermann-Orgel - in: St. Landelin Ettenheimmünster, Kl. Kunstführer Nr. 1153/1978, S. 6 - Verlag Schnell & Steiner, München. Außerdem in: Badische Heimat - Mein Heimatland - 48. Jg., Heft 1/2 - 1968, S. 202  
152.) Machleid II, Bl. III/84  
153.) Ettenheim - Geschichte einer Stadt in ihrer Landschaft, hrsg. von der Stadt Ettenheim / 1978, S. 30/31. Außerdem R. Furtwängler, Von Ettenheimer Wappen, Brunnen und Bildnissen - in: Geroldsecker Land 21/1979, S. 108  
154.) Wie Anm. 2  
155.) Machleid I, S. 112  
156.) H. Brommer, Johann Christian Wentzinger - in: Festbuch "St. Peter i. Schw." / 1977, S. 65/67 (vgl. Anm. 132)  
157.) PfA Ettenheim, Kirchenrechnung 1770 - Ausgaab Geldt Verbauen und Quittung in den Rechnungsbeilagen  
158.) Wie Anm. 84  
159.) Machleid I, S. 129; außerdem wie Anm. 90  
160.) Machleid I, S. 135/136  
161.) Wie Anm. 91  
162.) Machleid I, S. 147  
163.) Machleid I, S. 150  
164.) Machleid I, S. 159; außerdem wie Anm. 94  
165.) A. Köbele, Sippenbuch der Stadt Herbolzheim i. Br./1967, S. 219 - Nr. 1882/1883  
166.) K. F. Kirner, Im vorderösterreichischen Herbolzheim - Architektur, Kunst und Handwerk in der Barockzeit - Kleine heimatgeschichtliche Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts - in: Badische Zeitung, 30. Juli 1960, o. S.  
167.) EA Freiburg, Film 996394, PfA Herbolzheim - Ehebuch 1759-1865, fol. 37a  
168.) H. Brommer, Neuershausen-Pfarrkirche St. Vincentius - Kl. Kunstführer Nr. 1205 - Verlag Schnell & Steiner, München, S. 5  
169.) Machleid I, S. 87. Vgl. Barocke Landschaft, hrsg. Histor. Verein Ettenheim/1981, S. 23  
170.) H. Rambach, Eine verschwundene Dorfkirche - Aus der Geschichte Unserer Lieben Frau zu Suggental - in: Schau-ins-Land-Jahrbuch 72/1954 des Breisgau-Geschichtsvereins, S. 63  
171.) Aktenstücke im Besitz von Frau Helene Heinrich-Leister, Herbolzheim  
172.) H. Brommer, Johann Leonhard Meyer (1694-1741) - Über Leben und Werk des unterelsässischen Barockbildhauers - in: Annuaire de la Société d'Histoire de Dambach-la-Ville/Barr / Obernai 6/1972, S. 30/31 u. Abbildung S. 32  
173.) M. Hermann, Die Bildhauer Hauser in Kirchzarten, Schlettstadt und Freiburg (1611-1842)-Das Werk (Teil I) - in: Badische Heimat - Mein Heimatland - 52 Jg., Heft 1/2, Juni 1972, S. 51/52 (A. X. Hauser Nr. 5 Hochaltar Burkheim a. K.)  
174.) H. Brommer, wie Anm. 132, S. 74/77  
175.) Wie Anm. 173, S. 124/128 mit Abbildung S. 125. Außerdem G. Münzel, Christian Wenzinger und die Taufsteine im Freiburger Münster und in St. Peter - in: Freiburger Münsterblätter 9./1913, S. 35-41 mit Abbildungen  
176.) B. Sulzmann, Die Orgel der katholischen Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus zu Ettenheim - hrsg. Stadtpfarramt Ettenheim / 1973 - Vgl. auch den Orgelbeitrag B. Sulzmanns in diesem Buch!  
177.) Machleid I, S. 168  
178.) StA Ettenheim, Steuermejsterrechnung 1776, Außgab Geldt Verbawen  
179.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1777, Außgab Geldt Verbawen. Außerdem Machleid II, Bl. 4 und Bl. HI/39  
180.) PfA Schuttern, Taufregister 1650-1809, S. 121  
181.) PfA Schuttern, Ehebuch II, 1740-1792, S. 49  
182.) PfA Schuttern, Ehebuch Register 1666-1819, S. 41  
183.) PfA Schuttern, Ehebuch II 1740-1792, S. 73 - Taufregister 1650-1809, S. 187, 189, 193, 197, 201, 203, 206, 216, 231  
184.) GLA Karlsruhe 61/14318, Bl. 1-2a  
185.) PfA Schuttern, Totenregister 1684-1808, S. 77 und Totenbuch 1774-1818, S. 187  
186.) Barocke Landschaft, hrsg. v. Historischen Verein Ettenheim / 1981 S. 91  
187.) Machleid I, S. 138 - Barocke Landschaft, S. 56  
188.) Wie Anm. 186, S. 47  
189.) PfA Seelbach, Rechnung der Pfarrkirche oder des heiligen Nicolai zu Seelbach 1773/74, Ausgab Geld insgemein Nrus 16  
190.) Ortsbuch Seelbach im Schuttertal, hrsg. v. Gemeinde Seelbach/1979, S. 234  
191.) J. Röderer, Ortsgeschichte von Oberschopfheim, hrsg. im Selbstverlag / 1956 (Univ.Bibl. Freiburg, Standnr. H 4698 u), S. 61 - Anhang VI  
192.) PfA Seelbach, Manuale über Einnahm und Ausgab in der Hohengeroldseckh: Kirchenschaffnei im J. 1779, S. 121 Reichenbach, Ausgab Geld Verbauen. Außerdem wie vor, Jg. 1780, S. 121  
193.) Wie Anm 192, Jg. 1786, o. S. - Reichenbach, Ausgab Verbauen  
194.) PfA Seelbach, Rechnungen der Pfarr- und Filialkirchen in der Herrschaft Hohengeroldseck 1792, Reichenbach, Ausgab Geld auf Kirchen-Ornat, S. 19  
195.) Freundliche Mitteilung von Herrn Landesorgeldenkmalpfleger Bernd Sulzmann, Ettenheim  
196.) Machleid I, S. 127  
197.) PfA Ettenheim XV, b - Bruderschaftsakten  
198.) Wie Anm. 197, Sebastiansbruderschaft 1731-1834  
199.) Machleid II, Bl. 6 (Predigt vom 20. Januar 1778)  
200.) Machleid I, S. 159  
201.) Machleid I, S. 159; außerdem Machleid II, Bl. III/2 und III/39  
202.) Machleid I, S. 115  
203.) Wie Anm. 2  
204.) Machleid I, S. 121/122  
205.) Wie Anm. 2 (29.10.1771)  
206.) Wie Anm. 84 und 90  
207.) R. Melling, Der Karlsruher Hofmaler Joseph Melling (1724-1796) und seine Familie - in: Badische Heimat - Mein Heimatland - 30/1950, S. 31-43. Außerdem Künstlerlexikon Thieme-Becker, 24. Band, S. 366/367 - Ebs. F. Hirsch, Das löbliche Gotteshaus Schuttern - in: Zeitschr. f. Gesch. d. Architektur, Band VII/1914-1919, Heidelberg / 1919, S. 168  
208.) Machleid I, S. 136  
209.) H. Brommer, Barock in Ettenheim: Das "Heilige Grab" der Stadtpfarrkirche - in: Die Ortenau - Historischer Verein für Mittelbaden - 61/1981, S. 115  
210.) Machleid I, S. 126  
211.) EA Freiburg, Film 1046725, Pfarrei Berau, Taufbuch 1705-1803, o. S.  
212.) P. Booz, Der Barockmaler Franz Joseph Spiegler und das ehemalige Kloster St. Blasien - in: Alemannisches Jahrbuch Freiburg/1964-65, S. 308/309 mit Anm. 24  
213.) Vgl. Hochaltarblatt 1740/41 der St. Remigius-Pfarrkirche Merdingen bei Freiburg - in: H. Brommer, Kl. Kunstfahrer Merdingen, Nr. 1003/1978, S. 5/6 und S. 13  
214.) K. Ginhart, Die Kunstdenkmäler des Benediktinerstiftes St. Paul im Lavanttal - in: österreichische Kunsttopographie, Band XXXVII, Verlag Anton Schroll & Co., Wien/1969, S. 308-312 (Nr. 99-107)  
215.) Wie Anm. 212  
216.) P. Booz, Pfarr- und Wallfahrtskirche Todtmoos im Schwarzwald - Kl. Kunstführer Nr. 661/1957, Verlag Schnell & Steiner, München, S. 15  
217.) Klosterarchiv St. Paul i. L., Abtlg. St. Blasien, Handschrift 163c (P. O. Stöcklin) 1762/63  
218.) Klosterarchiv St. Paul i. L., Handschrift 164 (P. E. Gaes), S. 42 und 53  
219.) Freundliche Mitteilung von Herrn Rudolf Morath, Ulm a. D. : Personalkatalog der Abtei St. Blasien, enthalten in Universitätsbibliothek Freiburg, Standnr. M 8058a  
220.) Dompfarrarchiv St. Blasien, Totenbuch 1756 -1785, o. S. - Herrn Dompfarrer Heinrich Heidegger herzlichen Dank für alle freundliche Unterstützung.  
221.) Freundliche Mitteilung von Herrn Pfarrer Manfred Hermann, Ebringen, aus Pfarrarchiv Neustadt, Kirchenrechnungen 1798 -1800, S. 54 - Nr. 61 Ausgaab Geld 1798 und Beilage zu Nr. 61. Auf den wichtigen Aufsatz "Das Stühlinger Malergeschlecht Morat(h)" von Gustav Häusler in "Badische Heimat-Mein Heimatland" - Heft 2/3 -1952, S. 191-195, sei hingewiesen. Dieser Autor gibt die Jahreszahl des Seitenaltarbildes in Jestetten mit 1806 an.  
222.) J. u. H. J. Wörner, Kunstdenkmäler im Kreis Waldshut - in: Der Kreis Waldshut - Konrad Theiss Verlag Stuttgart, 2. Auflage / 1979, S. 147  
223.) Wie Anm. 212, S. 309  
224.) Verlag Benno Filser, Augsburg / 1930, S. 17 mit Anm. 61  
225.) Th. Kurrus, Matthias Faller in Tunsel - in: FDA 84/1964, S. 410  
226.) B. Bushart, Die Fresken Franz Joseph Spieglers im Fridolinsmünster zu Säckingen - in: Zeitschr. f. Schweiz. Archäol. u. Kunstgesch., Band 32/1975, Heft l, S. 73/75 und Anm. 6  
227.) H. Brommer, Freiburg-St. Georgen - Kl. Kunstführer Nr. 1199/1979 - Verlag Schnell & Steiner, München, S. 4  
228.) Ortsbuch Weilheim im Landkreis Waldshut / 1977, S. 223  
229.) J. u. H. J. Wörner, Schloß Bürgeln - Kl. Kunstführer Nr. 1173/1980, Verlag Schnell & Steiner, München, S. 18  
230.) PfA Ettenheimmünster, Klosterchronik des P. B. Stöber / 1804, Bl. 34  
231.) W. E. Stopfel, Die Kirchen der Gemeinde Hohberg- Kl. Kunstführer Nr. 1129/1981 - Verlag Schnell & Steiner, München. Außerdem O. Kähni, Aus der Geschichte des ehem. ritterschaftlichen Dorfes Hofweier, S. 148  
232.) J. Sauer, Die Kunst in der Ortenau (Anm. v. H. Ginter u. M. Hesselbacher) - in: Die Ortenau 40./1960, S. 411 mit Anm. 47b und 51a - Außerdem J. U. Brinkmann, Südwestdeutsche Kirchenbauten der Zopfzeit - Dissertation Köln/1972, S. 421  
233.) Wie Anm. 216, S. 7/8  
234.) Wie Anm. 214, S. 314 - Nr. 114/115 St. Benedikt und Scholastika (Zuschreibung)  
235.) Machleid I, S. 136  
236.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1776, Außgab Geldt Verbawen  
237.) StA Ettenheim, Kirchenrechnung Pro Anno 1775, Beilagen  
238.) H. Brommer, Barock in Ettenheim: Das "Heilige Grab" der Stadtpfarrkirche - wie Anm. 209, S. 103-117  
239.) Wie Anm. 238, Kapitel "Der Maler" mit ausführlichen Quellen- und Literaturangaben  
240.) H. Ginter, Südwestdeutsche Kirchenmalerei des Barock - Die Konstanzer und Freiburger Meister des 18. Jahrhunderts - wie Anm. 224, S. 176/178  
241.) Vgl. Beitrag von H. Wischermann, Anm. 124, zul. Streit, Johann Pfunner - Ein Tiroler Barockmaler im Breisgau, Magisterarbeit Universität Freiburg / 1976  
242.) Kartei des Verfassers  
243.) Machleid II, Bl. 1  
244.) Machleid II, Bl. 5  
245.) Wie Anm. 240, S. 18  
246.) PfA Schuttern, Taufregister 1650-1809, S. 126  
247.) PfA Schuttern, Eheregister 1666-1819, S. 28  
248.) Ph. Harden-Rauch, Die Stadtpfarrkirche Ettenheim / 1959, S. 34. Außerdem wie Anm. 240, S. 18  
249.) PfA Schuttern, Taufen am 1. April 1749, 11. Juni 1754 und 18. Januar 1757  
250.) Machleid I, S. 239  
251.) Wie Anm. 250  
252.) EA Freiburg, Film 904967, PfA Zell a. H., Totenbuch 1728-1759, S. 331  
253.) Vgl. wie Anm. 232, S. 412  
254.) Freundliche Mitteilung von Herrn Professor Abbé André Stehle. Barr  
255.) H. Host, St. Cyriac Altdorf - Kl. Kunstführer Nr. 840/2. - 1981, Verlag Schnell & Steiner, München, S. 7  
256.) Liste der Kulturdenkmale des ehemaligen Landkreises Freiburg, hrsg. Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald / 1974, S. 229  
257.) H. Haug, Le Musée historique de la Ville d'Obernai - in: Archives Alsaciennes d'Histoire de l'Art VIII, S. 82 mit Anm. (1) und S. 78  
258.) Wie Anm. 257  
259.) AM d'Obernai, GG 98 - Mariages 1765-1792, o. S.  
260.) Freundliche Mitteilung von Herrn Professor Abbé André Stehle, Barr, aus Mairie d'Obernai, Etat-Civil Obernai, Actes de décès 1863, nro 70  
261.) Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg, 7. Band/1970. S. 93f.  
262.) Wie Anm. 133, FDA 1931, S. 207  
263.) Freundliche Mitteilung von Aktenkopien von Herrn Pfarrgemeinderat Dieter Weis, Ettenheim, aus dem EA Freiburg, 5763 (Ettenheim), und Pf A Ettenheim, XIIIb  
264.) J. Dieffenbacher, Die alemannische Malersippe Dürr - Kap. I. Wilhelm Dürr der Ältere - in: Schau-ins-Land-Jahrbuch des Breisgau-Geschichtsvereins Freiburg 42./1915, S. 2f. mit Porträtphoto des Malers, Abb. 2  
265.) Wie Anm. 263  
266.) Freundliche Mitteilung von Herrn Pfarrgemeinderat Dieter Weis, wie Anm. 263  
267.) Freundliche Mitteilung von Herrn Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Erwin Weber, Gaggenau-Sulzbach  
268.) PfA Ettenheim, 9. Kirchenbau 1961  
269.) EA Freiburg, Film 921445, PfA Blumberg, Taufbuch 1973-1875, S. 13  
270.) StA Freiburg, Kollektaneen Friedrich Hefele I - Gedicht auf Überreichung des Bildes im Sammelband DlVi 120  
271.) Künstlerlexikon Thieme-Becker, Band 31, S. 435  
272.) DomPfA Freiburg, Totenbuch 1872-1894, S. 86, und Erbschaftsakten im StA Freiburg, IV, RN: 12050  
273.) Todesanzeige im Freiburger Tagblatt Nr. 196/53. Jg., S, 1178 vom 23. August 1884. Außerdem Verlassenschaftsakten im StA Freiburg, Nr. 14387 Cresc. Stadler  
274.) Machleid I, S. 127  
275.) PfA Ettenheim, Kirchenrechnung 1770, Ausgaab Geldt Verbawen  
276.) Machleid I, S. 150  
277.) Machleid I, S. 156  
278.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnung 1775, Außgaab Geldt Verbauen  
279.) PfA Ettenheim, Kirchenrechnung 1780, Beilagen-Quittung  
280.) Machleid II, Bl. III/131  
281.) PfA Ringsheim, Totenbuch 1758-1818, S. 96 und 98  
282.) Wie Anm. 168  
283.) Barocke Landschaft / 1981, S. 76  
284.) PfA Seelbach, Pfarr-Rechnungen der Herrschaft Hohengeroldseck 1779, Kap. Schuttertal, S. 12 - Ausgab Geld auf Kirchen=Ornat, Nr. 32  
285.) PfA Ettenheim, Kirchenrechnung 1771, Ausgaab Geldt Verbawen und für Ornat  
286.) PfA Seelbach, Kirchenrechnung des heiligen Nicolai 1773/74, Ausgab Geld insgemein, Nr. 12 und 13  
287.) PfA Seelbach, Rechnung über Renten und Gefalle der Herrschaft Hohengeroldseck 1767, Außgaabgeld Insgemein  
288.) Machleid II, Bl. III/71  
289.) Machleid II, Bl. III/75  
290.) Machleid II, Bl. III/110  
291.) Freundliche Mitteilung von Herrn Archivdirektor Dr. Lucien Sittler, Colmar, der 1982 eine kleine Ortschronik von Fegersheim herausgibt.  
292.) Freundliche Mitteilung von Herrn Landesorgeldenkmalpfleger Bernd Sulzmann, Ettenheim  
293.) PfA Ettenheim, Kirchenrechnung 1781 - Rechnungsbeilagen  
294.) Machleid I, S. 166  
295.) Machleid II, Bl. 4/5  
296.) StA Ettenheim, Steuermeisterrechnungen 1777, 1778, 1779, Außgab Geldt Verbauen  
297.) Freundliche Auskünfte von Herrn Ldg. Scheller, Weiler i. A., mitgeteilt durch Herrn Dr. Hugo Schnell, Scheidegg  
298.) DomPfA Freiburg, Taufbuch 1754-1782, S. 74  
299.) PfA Ettenheimmünster, Totenbuch 1750-1789, S. 28  
300.) PfA Ettenheimmünster, Taufbuch 1750-1782, S. 191  
301.) Wie Anm. 298, S. 230  
302.) StA Freiburg, Deputationsprotokoll RP 162 (1762/65), fol. 23 b  
303.) Machleid I, S. 273  
304.) Machleid II, Bl. III/55  
305.) EA Freiburg, Film 996395, PfA Herbolzheim, Totenbuch 1748-1805, fol. 109b  
306.) EA Freiburg, Catalogus Personarum ecclesiasticarum et Locorum Dioecesis Constantiensis 1779, IX. Capitulum Rurale Endingen, S. 60  
307.) Wie Anm. 304. Vgl. außerdem EA Freiburg, Catalogus Personarum Konstanz 1794, S. 29  
308.) PfA Seelbach, Manuale der Hohengeroldseckischen Kirchenschaffnei 1783, S. 118 - Reichenbach, Ausgab Geld Verbauen  
309.) Freundliche Mitteilung von Herrn Oberlehrer Paul Priesner, Freiburg aus PfA St. Trudpert, Taufbuch 1756, 12. Sept.  
310.) EA Freiburg, Film 996394, PfA Herbolzheim, Ehebuch 1759-1865, fol. 71a  
311.) Taufeintrag Amandus Xaverius Riesterer in PfA Kenzingen, Taufbuch 1785-1809, S. 2  
312.) PfA Seelbach, Urkunden zu den Hohengeroldseckischen Kirchenrechnungen 1785-Reichenbach, Quittung Nr. 88 und Manuale der Kirchenschaffnei 1785, S. 82, und 1786, o. S. Reichenbach, Ausgab Verbauen  
313.) W. Bartelt, Heimatkunde von Niederschopfheim/1964, S. 140 - Außerdem PfA Holzhausen, Taufbuch 1760-1811, o. S. (Band Nr. 2), Taufeintrag 16. Juli 1788  
314.) Wie Anm. 132, S. 62 mit Quellenangaben  
315.) P. Felder, Johann Baptist Babel / 1970, S. 86, Sp. 2 (W 11). Außerdem N. Flüeler, Orgeln und Orgelbauten im Stifte Einsiedeln - in: Pädagogische Blätter 9 (1902), S. 69  
316.) Kl. Kunstführer Bregenz-St. Gallus Nr. 297/3. - 1979 von G. Ammann - Verlag Schnell & Steiner, München, S. 12 - Freundliche Mitteilung von Dr. Hugo Schnell, Scheidegg, aus StA Bregenz, Kontrakt Nr. 315/17507  
317.) Freundliche Mitteilung von Herrn Dr. Hugo Schnell, Scheidegg  
318.) Archiv der Cistercienserinnenabtei Baden-Lichtenthal, Chronik des Klosteramtmanns Alban Glyckher, S. 84  
319.) Wie Anm. 313, S. 139  
320.) Bei einer künftigen Restaurierung der Ettenheimer Stadtkirche wären die Altarfassungen gründlich zu untersuchen, zumal der Freiburger Kunstmaler Manfred Schmid 1958 an den Hochaltarstatuen "eine ursprünglich farbige Fassung" festgestellt hat. Vgl. PfA Ettenheim, IX. Kirchenbaulichkeit a) Die Kirche, Altäre, Heizung 1949-1960 (5.9.1958)  

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