Im Schnitzgradde


maeuseKleis, Georg: (Geroldsecker Land, Heft 32 - 1990) Seite 158-159


Wann dr Wind im Auguscht d'erschdi Biirle vum große Biirebaum gschüttlt het, oder wann sie au no vun sälwer rabkeit sin, ohne daß ä kleins Lüftl gange isch, no isch für miini Muäder Zit gsie, zuäm Biireschnitz dörre. Mit ämä wiidene Bojekorb isch sie in dr Garde gange unn het under dam Biirebaum alli Biirle, wu nit verbätscht sin gsie, ufghebt. Im Hof no, imä Sandschdein-Brunnedroo, het sie sie suufer gwäscht - in dam Garde sin jo au d'Hiähner umänandergloffe unn hän ihre Guzle verzoddlt! D'ganzi Biirle, wu ke Fähler ghet hän, sin uff hölzerne Dörrbrätter in dr Sunn gedrigglt wore, d'andri het sie verschnitzt unn au uff Dörrbrätter im Bachofe gedörrt.

Am Morje no, wann d'erschdi Sunneschdrale hindrem Schüredach fürkumme sin, hab ich als diä Dörrbrätter mit däne ganze Biirle uff d'Schiddlbii an dr Kuchekammer gleit. D'andri het d'Muäder jedesmol no'em Brotbache in dr Bachofe gschowe, unn ball sin us däne saftje, siäße Biireschnitz wohlschmeckendi Läckerbisse wore. Mit sälle ganze, in dr Sunn gedrigglde isch's'ä paar Woche länger gange, bis sie ferdi sin gsie. Ädäimol het d'Muäder - wann Räjewädder isch gsie - sälli au im Bachofe vollends gedörrt. Ab unn zuä hawi als von däne ganze Biirle eins gschdiwitzt, und d'andri wieder schön verdaut, daß'es d'Muäder nit het solle merke. So hän mir au Gwätschle gedörrt. Im Garde sin zween Dorngwätschlebäim gschdande, unn wann diä Dorngwätschle vom Schdiel här so nuudli sin gsie, hänn mer sie grad wiä d'Biireschnitz gedörrt.

Uff dr Bühn isch inzwische dr Schnitzgradde kontrolliärt wore, eb d'Seiler noch schdabil sin unn eb nit doch ämol ä Muus niikumme isch. No sin diä Biireschnitz. Gwätschle, ädäimol au Epflschnitz, schön verpackt in liinene Säckle, in däne Schnitzgradde kumme. Im Winder no, wänn's dr Wiihnachde zuägange isch, het mini Muäder als no'em Brotbache noch ä Biirewecke in dr Bachofe gschowe; dar hat nit so lang gebracht wiä's Brot. Vom Brot s'Gneisele unn vom Biirewecke dr Anwänder, sälli zwei Sache hawi als am liäbschde gässe.

Wann i als dr Muäder d'Holzkischt in dr Kuch näwenem Härd mit Schittle gfüllt unn dusse, in dr Bachschdubb - zuäm Brotbache - Bachbängl unn Duwakschdumbe ufgschdablt hab ghet, het sie mer als ä Hampfl Schnitz unn Gwätschle gän. Schoklad oder Orasche het's jo nur an dr Wiihnachde, Ooschdre oder amä Geburtsdaa gän; in sällre Zit het ä Dafl Schoklad noch 30 Pfänni unn ä Liter Milch 20 Pfänni koscht. In somä Schnitzgradde hän d'Litt awer au andri Sache als Schnitz ufghebt. So zuäm Beischbiel ä aldi Jumfer. Diä het alli Liäwesbriäf, wu sie von ihre Verehrer bekumme het, mit rode Bändele zämmegebunde unn under dr Schnitz verschdeckt - Briäf genuä, awer ke Mann!

Oder unsri Nochbri, diä het als dr Gäldschdrumpf under dr Schnitz verschdegglt. Des isch so ä gizjer Drache gsie. Nit ämol ä rächdi Kutt het sie sich gleischt. Von ihrem Großvadder het sie als d'Holzschuäh angezoje. Diä isch so käb gsie, sie isch niä zuäm Dorf nuskumme, niä uff Lohr oder Schdroßburg. Alles Gäld het sie im Schnitzgradde ufghebt. Des het awer niâmes gwißt, bis sie wieder ämol s'Häizlgäld zuäm andre het welle diän. Wu sie däne Deckl glupft het, isch sie ball ohnmächdi wore, sie isch blaß gsie, wiä's Kätzl am Buch. Diä Gäldschiin sin nur noch so kleine Fätzle gsie, unn in dam weiche, warme Muusnäscht hänn ä paar kleini, ganz bluddi Miisle gschlofe.

Vor Wuät het sie no gebriält, dasses d'Litt uff dr Schdroß ghört hän: "Jetzt isch alles biim Deihänker!"


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