Johannes Schroth - Erbauer der St. Johannes der Täufer - Wagshurst


Über den Baumeister Schroth - die Ortenau 2014 (Auszug 243 - 255) von Ulrich Coenen

Johannes Schroth - Architekt des Späthistorismus und des Jugendstils

Der Erste Weltkrieg stellt auch in der Architekturgeschichte eine Zäsur dar. Die Zeit seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde durch verschiedene Stilrichtungen geprägt, die die Formensprache früherer europäischer Epochen aufgriffen und zum Teil kombinierten. Mit dem Jugendstil und später der vor allem vom Deutschen Werkbund getragenen Reformarchitektur gab es bereits Ansätze zu einer modernen Baukunst, doch blieben die historisierenden Stile bis 1914 prägend. Das "lange 19. Jahrhundert" dauerte auch in der Architektur bis zum Ersten Weltkrieg, jener Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.(1) Nach 1918 konnten die Architekten nicht dort weitermachen, wo sie fünf Jahre zuvor aufgehört hatten. Der als überladen empfundene Stilpluralismus wurde durch eine sachliche Architektursprache ersetzt. Johannes Schroth ist ein hervorragendes Beispiel für eine Architektengeneration, deren Karriere abrupt mit dem Ersten Weltkrieg endete.

Schroth war Vorstand des Erzbischöflichen Bauamtes in Karlsruhe. Er starb bereits 1923 und konnte seine erfolgreiche Arbeit nach Kriegsende nicht fortsetzen. Zwar blieb er nach 1918 Leiter der Karlsruher Behörde, aufgrund der wirtschaftlichen Probleme der Nachkriegszeit fand der ungeheure Bauboom im Sakralbereich, der die Jahrzehnte bis 1914 prägte, zunächst keine Nachfolge. Das Werk Schroths wird deshalb durch den Späthistorismus gekennzeichnet, sein Spätwerk zeigt auch deutliche Einflüsse des Jugendstils. In jedem Fall steht der Kirchenbaumeister für eine Architektur, die mit dem Krieg ihren Abschluss fand. In der zweiten Hälfte der 1920er Jahre gab es in der Sakralarchitektur Badens eine völlige Neuorientierung.(2)

Forschungsstand

Schroth ist einer der wichtigsten Kirchenbaumeister der Zeit um 1900 in Baden. Vor allem in der mittelbadischen Region entstanden zahlreiche Kirchen nach seinen Plänen. Trotz seiner Bedeutung gibt es bisher keine wissenschaftliche Veröffentlichung, die sich ausführlich mit dem Leben und Werk des Architekten auseinandersetzt. Dies bedauert Egon Grund bereits 2005 mit Recht.(3) Sein Buch ist eine der wenigen umfangreicheren Monografien über eines der Werke Schroths, in diesem Fall das Gebäude des katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe, das 1906 bis 1909 entstand und heute als Polizeigebäude dient. "Der hochbegabte Architekt Johannes Schroth ist bis heute nicht genügend gewürdigt worden", bemängelt Grund dieses Desiderat der Forschung.(4) Zu erwähnen ist ebenfalls das Buch, das ich 2000 gemeinsam mit meinem Kollegen Wilfried Lienhard über die Sinzheimer Pfarrkirche geschrieben habe, die Schroth gemeinsam mit seinem Vorgesetzten Max Meckel errichtet hat.(5) Eine wichtige Monografie zu einem Einzelwerk des Kirchenbaumeisters ist die kunsthistorische Bachelorarbeit von Wolfgang Weismann, die 2013 von der Universität Freiburg angenommen wurde und sich mit der Pfarrkirche in Ottersweier beschäftigt.(6) Auch in Michel Bringmanns Dissertation über die Neuromanik in Deutschland, die Grundlagenarbeit geleistet hat, wird Schroth erwähnt.(7) Daneben gibt es eine Reihe Festschriften und Bauführer zu Schroths Kirchen, die in den Anmerkungen dieses Aufsatzes erwähnt sind. Überraschend wenig ergiebig ist, angesichts der Bedeutung Schroths, der Eintrag im Thieme-Becker Künstlerlexikon.(8)

Hinweise zum CEuvre Schroths finden sich außerdem in Denkmalführern und Aufsätzen. Einen leider nicht annähernd vollständigen Überblick der Bauten Schroths geben in knapper Form die beiden aktuellen Bände des von Georg Dehio begründeten Handbuchs der Deutschen Kunstdenkmäler für das Land Baden-Württemberg.(9) Mithilfe des Registers lassen sich die beschriebenen Werke Schroths leicht finden. Natürlich ersetzt diese Recherche, die aber ein guter Einstieg ist, keine umfangreiche Archivarbeit, die notwendig ist, um das Gesamtwerk des Architekten zu erfassen. Dies wäre ein hervorragendes Thema für eine Dissertation, die das Wissen um die Sakralarchitektur der Zeit um 1900 in Nord- und Mittelbaden deutlich erweitern würde.

Im Zusammenhang mit diesem Aufsatz sind insbesondere die wenigen Denkmalführer und Aufsätze zu nennen, die sich mit den Bauten Schroths in Mittelbaden beschäftigen. Mein Buch "Die Baukunst der nördlichen Ortenau" enthält Beschreibungen einer ganzen Reihe von Kirchen des Architekten in Bühl und den Nachbargemeinden.(10) Ähnliches gilt für einen Denkmalführer für den Landkreis Rastatt und den Stadtkreis Baden-Baden, den Mitarbeiter der Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg verfasst haben.(11) Den Friedrichsbau in Bühl plante Schroth für die "Unitas", einen katholischen Verein. Mit diesem Projekt habe ich mich in einem Aufsatz 2004 beschäftigt.(12)

Es ist unmöglich, im Rahmen dieses kurzen Beitrags das umfangreiche Werk von Johannes Schroth komplett vorzustellen und angemessen zu würdigen. Dies bleibt einer wünschenswerten Monografie über den früheren Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes in Karlsruhe vorbehalten, wie es sie über Schroths Kollegen im Dienst der erzbischöflichen Bauverwaltung Max Meckel, Ludwig Maier und Adolf Williard bereits gibt.(13)

Zur Biografie von Johannes Schroth

Schroth wurde am 18. Dezember 1859 in Jöhlingen, heute ein Ortsteil der Gemeinde Walzbachtal im nördlichen Landkreis Karlsruhe, geboren. Sein Vater war Zimmermeister.(14) Schroth studierte zunächst Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe (heute Karlsruher Institut für Technologie) und wechselte dann für ein Semester an die Technische Hochschule Charlottenburg (heute Technische Universität Berlin). Er verließ die Hochschule ohne Abschluss.

1884 trat er eine Stelle als Architekt im Erzbischöflichen Bauamt Heidelberg an, das damals gerade nach Mosbach verlegt worden war. Leiter der Behörde war Bauinspektor Ludwig Maier. Sabine Bruss, die Biografin Maiers, berichtet in ihrer Dissertation von einer Freundschaft zwischen Maier und Schroth und dessen Besuchen im Hause der Familie Maier.(15) Das hielt Schroth im Zusammenhang mit dem Bau der Liebfrauenkirche in Mannheim (1900 - 1903) aber nicht davon ab, ein Konkurrent seines ehemaligen Chefs zu werden und ihm den Auftrag wegzunehmen.

Eine kirchliche Baubehörde gibt es in der Erzdiözese Freiburg seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie orientiert sich am Vorbild der staatlichen Bauverwaltung des Großherzogtums. 1863 wurden die Erzbischöflichen Bauämter in Karlsruhe und Freiburg gegründet, zehn Jahre später folgte das Erzbischöfliche Bauamt Heidelberg, 1884 als jüngste Einrichtung das Bauamt Konstanz.(16) Ab 1894 bis zu seiner Entlassung 1900 war der in der Kölner Dombauhütte ausgebildete Max Meckel, der Chef der Baubehörde in Freiburg, als Erzbischöflicher Baudirektor Vorgesetzter aller vier Bauämter.(17) Das Modell bewährte sich nicht, weil es regelmäßig zum Streit mit den Vorständen der drei anderen Bauämter kam. Angesichts der neuen Strömungen in der Architektur um die Jahrhundertwende hatte sich das zentralistische System auch in der staatlichen Bauverwaltung des Landes Baden überlebt. Nach langen Auseinandersetzungen mit dem doktrinären Historisten Josef Durm wurde die von ihm geleitete Badische Baudirektion in Karlsruhe 1902 ebenfalls aufgelöst, Durm damit entmachtet.(18) Den führenden Architekten des Staates ereilte damit nur zwei Jahre nach Meckel dasselbe Schicksal.

Johannes Schroth arbeitete bis 1887 im Erzbischöflichen Bauamt Mosbach. Dann wechselte er nach Berlin ins Büro von August Orth. Diese Zeit war für den jungen Architekten prägend. "In der pulsierenden Metropole lernte er die neuen künstlerischen Tendenzen in der Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts kennen", urteilt Werner Wolf-Holzäpfel. "Anders als im etwas biederen Baden waren damals in Berlin die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen schon in vollem Gange und die Architekturszene war von einer großen Vielfalt geprägt, welche im Nebeneinander der unterschiedlichsten Stilrichtungen zum Ausdruck kam."(19)

August Orth, der Arbeitgeber Schroths, gehörte zu den angesehensten freien Architekten (damals Privat-Architekt genannt) in der Reichshauptstadt. "Heute stellt er sich uns als vielseitiger, in mancher Hinsicht genialer Architekt im Übergang zwischen Kompromiss und Moderne dar, dem Berlin vieles zu verdanken hat", meint Angela Nickel.(20) Bei Orth erwarb Schroth wichtige Voraussetzungen für seine zweieinhalb Jahrzehnte währende erfolgreiche Tätigkeit als Kirchenbaumeister in Baden. Während der Badener in dessen Berliner Büro tätig war, arbeitete Orth an den Plänen für die Friedenskirche in der Ruppiner Straße (1888 - 1891) und an der Ausschmückung der Schlossbrücke für die Begräbnisfeierlichkeiten Kaiser Wilhelms I. am 16. März 1888.

Schroth kehrte bereits 1888 in den kirchlichen Dienst zurück. Er wechselte ins Erzbischöfliche Bauamt Karlsruhe, das damals von Adolf Williard geleitet wurde, und wurde dort dessen Erster technischer Gehilfe. 1892 bemühte sich Schroth um eine Festanstellung, vermutlich im Hinblick auf die Nachfolge des gesundheitlich angeschlagenen Williard. Schroth erhielt zwar ein gutes Zeugnis vom Präsidenten des Oberstiftungsrates, in dem ihm Tüchtigkeit und Fleiß bescheinigt wurden, allerdings wurde ihn der fehlende Studienabschluss zum Vorwurf gemacht.(21) Zur "selbstständigen Verwendung in höheren Bausachen" sei er noch nicht geeignet.(22) 1893 unternahm Schroth eine mehrwöchige Studienreise nach Italien. Als Williard 1893 in den Ruhestand ging, wurde der 34-jährige Schroth zunächst nur kommissarischer Leiter der Baubehörde, bevor er 1897 offiziell zum Vorstand berufen wurde. Das Verhältnis zwischen Schroth und seinem Vorgesetzten war nach Forschungsergebnissen von Simone Engleder kollegial und korrekt, aber nicht freundschaftlich.(23)

Der Meckel-Biograf Werner Wolf-Holzäpfel vermutet, dass der gesundheitlich angeschlagene Williard hauptsächlich wegen der Differenzen mit Meckel vorzeitig in den Ruhestand ging. Auch Schroth schätzte der Freiburger Baudirektor nicht. Nach Ansicht von Wolf-Holzäpfel wurde er auf dessen Betreiben hin lediglich zum kommissarischen Leiter ernannt und blieb in dieser wenig glücklichen Position vier lange Jahre.(24) Meckel warf Schroth 1892 eine mangelhafte Ausbildung vor und vermisste bei ihm "den tüchtigen Meister, bei welchem er sich seine Ausbildung in unserem speziellen Fach hätte holen können". Er wolle nicht, dass mit "Herrn Schroth eine neue zu den vielen auf dem Gebiet der kirchlichen und speziell gothischen Baukunst wenig geschulten Kräfte" eingestellt werde.(25) Für Meckel war es ein Vorteil, dass Schroth nur kommissarischer Bauamtsleiter in Karlsruhe war. Dieser Schwebezustand garantierte ihm einen größeren Einfluss. Der selbstbewusste Schroth keilte in seinen Stellungnahmen aber trotzdem gegen Meckel. Für den Kirchenneubau in Ottersweier hatten beide Architekten 1896 erste Entwürfe geliefert. Für Meckels Variante hat Schroth nur Kritik übrig: "Diese Hauptlängsansicht wird offenbar durch Stellung des Turmes - fast in der Mitte dieser Fassade - zerstückelt werden."(26) 1897 wird er in Zusammenhang mit dem Kirchenbau in Sinzheim in einem zehnseitigen Brief an den Oberstiftungsrat noch deutlicher. Die von Meckel postulierte Zentralisierung des kirchlichen Bauwesens habe negative Folgen. Nur eigenständige Bauämter förderten die "kirchliche Kunst im Lande Baden in äußerst vielfältiger und erfreulicher Weise". Die von Meckel favorisierte Alternative sei eine "Einförmigkeit von Konstanz bis Pforzheim".(27)

Schroth orientierte sich stilistisch bis zum Ende des ersten Jahrzehnts der 20. Jahrhunderts an der Sakralbaukunst des Mittelalters. Dann wandte er sich dem Jugendstil zu. Die mittelalterlichen Formen waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschen Sakralbau fast alternativlos. "Neue Kirchen sind in der Regel nur in romanischen oder gotischen beziehungsweise so genannten Übergangsformen zu bauen", verfügte der Kölner Erzbischof Antonius Fischer noch am 15. Februar 1912 im Kirchlichen Anzeiger Nr. 31. "Für unsere Gegenden empfiehlt sich durchgängig am meisten der gotische Stil. In letzter Zeit geht das Bestreben mancher Baumeister dahin, spätere Stilarten zu wählen. In Zukunft wird dazu keine Genehmigung erteilt werden."(28)

Dass der Kölner Erzbischof, dessen gotische Kathedrale erst 1880 im neugotischen Stil vollendet worden war, gotische Formen favorisierte, verwundert nicht. Auch der in Köln ausgebildete Baudirektor Max Meckel bevorzugte diesen. Johannes Schroth hatte als Leiter des Bauamtes Karlsruhe außerdem eine Vorliebe für neuromanische Formen. Nicht nur deshalb kam es wiederholt zum Konflikt mit dem autoritären Meckel. Schroth war in beruflichen Dingen kompromisslos und versuchte seine eigenen Entwürfe - auch gegen die Interessen von Kollegen - durchzudrücken.

Schroth wurde für seine Verdienste um die Sakralarchitektur in Baden mehrfach geehrt. Das vom Ministerlum der öffentlichen Arbeiten herausgegebene "Zentralblatt der Bauverwaltung" berichtet am 24. September 1910, dass Schroth mit dem Ritterkreuz I. Klasse vom Orden vom Zähringer Löwen ausgezeichnet wurde.(29) Am 5. Januar 1918 meldet das Zentralblatt, dass der badische Großherzog den bereits 1911 zum Oberbauinspektor aufgestiegenen Schroth zum Baurat ernannt habe.(30) Schroth starb am 23. November 1923. Er wurde bei einer Dienstreise in der Nähe von Offenburg vom Schlag getroffen. Der Architekt wurde in Karlsruhe beigesetzt.(31)

"Ein architektonisches, mit vielen Erfolgen gekennzeichnetes Leben hat am letzten Freitag seinen Abschluss gefunden", schreibt der Acher- und Bühler Bote in seinem Nachruf.(32) "Diese Nachricht wird im weiteren Mittelbaden, das heißt von Mannheim bis Offenburg, innige Teilnahme wecken. Hat doch Herr Schroth in diesem Landesteile nicht weniger als 56 Kirchen gebaut, eine schöner als die andere, dabei hat er die Errungenschaften der modernen Baukunst so glücklich verwertet, dass er hervorragend schöne und in jeder Hinsicht praktische Bauwerke erzielte und dabei regelmäßig mit den nöthigsten Mitteln auskam." Der anonyme Autor weist ausdrücklich auf die zahlreichen Auseinandersetzungen hin, die der streitbare Schroth im Laufe seines langen Berufslebens für seine Projekte geführt hat: "Welche Unsumme von geistiger Arbeit und von materieller Sorge mögen diese Bauten und Restaurationen verursacht haben, wie manche Widerwärtigkeit mag es dabei zu ertragen gegeben haben! Wie vielen Dank hat sich Herr Schroth durch seine Kirchen bei den Gläubigen verdient! Gewiss wird der liebe Gott ihm in des Himmels selbigen Räumen reichlich lohnen, was er auf Erden durch seinen Eifer für die Zierde der Gezelte Gottes unter den Menschen vollbracht hat."

Der Acher- und Bühler Bote listet in seinem Nachruf allerdings nur 36 Kirchen auf, die Schroth gebaut hat. Dieses Zitat ist wichtig, weil es bislang kein Inventar seiner Werke gibt. Deshalb wird die umfangreiche Auflistung, die bereits wegen der fehlenden Profanbauten nicht vollständig ist und die neben kompletten Neubauten auch Erweiterungen durch Schroth enthält, in der folgenden Anmerkung wörtlich wiedergegeben werden.(33)

Von Schroth blieb nach meinem Kenntnisstand nur ein Foto erhalten, das 1913 in dem von der Erzdiözese herausgegeben St. Lioba-Blatt, einer katholischen Sonntagszeitung, abgedruckt wurde.(34) Es zeigt einen Mann mit scharfkantigen Gesichtszügen und einem modischen Zwirbelbart nach Vorbild von Kaiser Wilhelm II., der ebenso entschlossen wie aufmerksam In die Kamera blickt.

Frühwerk

Der Historismus dauerte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Gab es in früheren Epochen, also Romanik, Gotik, Renaissance oder Barock, einen einheitlichen Stil, so orientierten sich die Architekten nun an den verschiedensten früheren Formensprachen. Für die Architektengeneration von Johannes Schroth bekam die Frage, die der spätere Großherzogliche badische Baudirektor Heinrich Hübsch bereits 1828 in seiner berühmten Publikation "In welchem Style sollen wir bauen?" formuliert hat, im Laufe des 19. Jahrhunderts eine immer größere Bedeutung und Bandbreite.(35) Während in den 1870er und 1880er Jahren für öffentliche Gebäude beispielsweise vornehmlich die Neurenaissance verwendet wurde, setzten sich im Sakralbau die Neugotik und im geringeren Umfang auch die Neuromanik als bevorzugte Stilrichtungen durch. Bauherren und Architekten knüpften damit im sakralen Bereich ganz bewusst an das Mittelalter an. Die Glaubenstreue der Menschen in dieser Zeit und damit ihre Kirchenbauten erschienen ihnen vorbildlich.

Egon Grund vermutet wirtschaftliche Gründe für Schroths Vorliebe für die Neuromanik. "Der romanische Stil hatte gegenüber dem gotischen den Vorzug, mit einfacheren und damit auch kostengünstigeren Formen monumentale Wirkungen erzielen zu können", schreibt er.(36) Es ist zweifellos richtig, dass die gotische Architektur mit ihren zahlreichen von Steinmetzen zu bearbeitenden Baugliedern wie Maßwerk, Fialen oder Wimpergen für die Bauhandwerker mit erheblich größerem Zeitaufwand und damit auch mit höheren Kosten verbunden ist. Wirtschaftliche Gründe waren aber für Schroth kaum ausschlaggebend für den neuromanischen Baustil. Immerhin hat er ebenfalls eine große Zahl neugotischer Bauten errichtet. Vielmehr grenzte sich Schroth mit der Neuromanik gegen seinen Vorgesetzten Max Meckel, der als Schüler der Kölner Dombauhütte ein starker Vertreter der Neugotik war, ab und orientierte sich stattdessen am Vorbild badischer Architekten. Schließlich baute Heinrich Hübsch mit dem Westbau des Speyrer Doms (1854 - 58) eines der frühesten Werke der Neuromanik in Deutschland.

In Schroths Frühwerk, also in den ersten Jahren nach seiner Ernennung zum Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes in Karlsruhe, überwiegen gotische Formen. Zu seinen ersten Werken gehört die Kirche St. Michael in Weingarten (heute Landkreis Karlsruhe), die 1896 / 97 erbaut wurde. Die dreischiffige neugotische Basilika mit flach gedecktem Mittelschiff und niedrigerem Querhaus besitzt einen seitlichen Turm neben der Eingangsfassade und wurde offensichtlich von Max Meckel beeinflusst. Dieser fertigte bereits 1894 einen Vorentwurf für die Kirche, den das Karlsruhe Bauamt unter der Leitung seines kommissarischen Leiters Schroth ausführen sollte.(37) Daraus entwickelte sich ein Streit, in dem sich Schroth weitgehend durchsetzte und einen eigenen Entwurf vorlegte. Werner Wolf-Holzäpfel vermutet aber dennoch zu Recht, dass das gesamte Frühwerk Schroths unter Kontrolle und Einfluss Meckels gestanden hat.(38)

Pfarrkirche St. Johannes der Taeufer Wagshurst (rechts Innenansicht) Fotos Coenen
Pfarrkirche St. Johannes der Taeufer Wagshurst (rechts Innenansicht) Fotos Coenen

Doch es gibt bereits in Schroths Frühwerk neuromanische Kirchen. St. Johannes der Täufer in Wagshurst (1898 - 1901, heute Stadtleil von Achern) orientiert sich am Vorbild der spätromanischen Benediktiner-Abteikirche in Schwarzach (Gemeinde Rheinmünster), die zu Beginn des 13. Jahrhunderts als spätestes Beispiel der Hirsauer Bauschule errichtet wurde. Allerdings hat die Pfarrkirche in Wagshurst deutlich geringere Dimensionen als ihr Vorbild, außerdem ruht der Obergaden dort auf mächtigen Rechteckpfeilern und nicht auf schlanken Rundpfeilern wie in Schwarzach. Im Grund- und Aufriss sind beide Sakralbauten aber weitgehend identisch. Typisch für die Hirsauer Bauschule, die der cluniazensischen Reform folgte, sind ein klarer Grundriss, der Verzicht auf Gewölbe, Krypta und Westturm und eine flächige Behandlung der Wand. St. Johannes ist eine dreischiffige flach gedeckte Pfeilerbasilika mit einschiffigem Querhaus und Apsis. Über der Vierung erhebt sich ein Vierungsturm. Im Detail gibt es Unterschiede zu Schwarzach, beispielsweise das Flankierungstürmchen an der Südseite der Westfassade. Übrigens sorgten auch Meckels Gutachten zu Schroths Entwurf für Wagshurst und seine übliche harte Kritik für erhebliche Spannungen zwischen den beiden Architekten.(39)

Eine weitere neuromanische Kirche im Frühwerk Schroths ist St. Josef in Gaggenau (1899 - 1901). Die verputzte dreischiffige Basilika mit Querhaus, Apsis und Einturmfassade ist sehr schlicht. Die Kirche besitzt eine Holzbalkendecke, die Arkaden des Mittelschiffs ruhen auf mächtigen Rundpfeilern mit Würfelkapitellen.(40)

Offiziell wurde Schroth, wie bereits oben dargestellt, erst 1897 Leiter der Baubehörde in Karlsruhe. Obwohl er noch keine großen Projekte vorweisen konnte, agierte er von Beginn an sehr selbstbewusst. Beim Bau der Sinzheimer Pfarrkirche St. Martinus (1898 - 1900) kam es erneut zum öffentlich ausgetragenen Streit mit Max Meckel,(41) der erst mit dessen Entlassung als oberster Chef der erzbischöflichen Baubehörde 1900 beendet wurde. Die Sinzheimer Pfarrgemeinde wandte sich nach der Grundsatzentscheidung für den Bau einer größeren Kirche 1895 an den renommierten Meckel, was Schroth umgehend zum Protest veranlasste. Schließlich lag Sinzheim im Einzugsgebiet der Karlsruher Behörde. Meckel plante eine Kirche nach dem Vorbild von St. Jakob in Neustadt im Schwarzwald, die nach seinem Entwurf 1897 bis 1901 in neugotischen Formen entstand. Meckel entwickelte für Sinzheim den Typus der lang gestreckten dreischiffigen Basilika mit Einturmfassade in Neustadt weiter. Beide Kirchen orientieren sich mit ihren Flachdecken im Mittelschiff und der einfachen Formensprache an gotischen Bettelordenskirchen.

Der Freiburger Baudirektor sah sich in seinem autoritären Führungsstil in der Tradition der badischen Baudirektion, die im Laufe des 19. Jahrhunderts von den Karlsruher Vorständen Friedrich Weinbrenner, Heinrich Hübsch, Friedrich Theodor Fischer und Josef Durm zentral geleitet wurde und die den mehr als einem Dutzend regionalen Bauinspektionen, beispielsweise in Baden-Baden und Rastatt, wenig Spielraum ließ. Alle wichtigen Projekte zog die Zentrale an sich. Im Bauwesen der Erzdiözese ließ sich dieses System gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht etablieren, wohl auch weil Architektur und Gesellschaft inzwischen pluralistischer geworden waren. Nach dem Tod seines Mentors, Erzbischof Christian Roos, 1896 verlor Meckel bald seinen Rückhalt. Ab 1898 war sein Einflussbereich im Wesentlichen auf das Gebiet des Freiburger Bauamtes und des Filialbauamtes Konstanz beschränkt.(42) Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er praktisch zu jedem Entwurf der Bauämter Karlsruhe, Heidelberg und Konstanz ein Gutachten abgegeben und dieses oft mit einem eigenen Entwurf verbunden. Weil Meckel durch die Mehrfachbelastung als Baudirektor für die gesamte Erzdiözese, als Leiter des Bauamtes Freiburg und zusätzlich als gut beschäftigter freiberuflicher Architekt ständig unter einem immensen Zeitdruck stand, waren seine "Gegenentwürfe" in der zeichnerischen Ausführung meist relativ einfach gehalten und in gewisser Weise auch stereotyp. Dass er die jeweiligen Baugrundstücke immer besucht hat, darf bezweifelt werden. Schroth und die anderen Bauamtsleiter bemühten sich stattdessen mit großem Aufwand um eine dem jeweiligen Ort angemessene Lösung und gingen mit viel Engagement auf die Bedürfnisse der Pfarrgemeinden ein. Unabhängig von Konflikt mit dem Baudirektor scheint das Verhältnis der übrigen Bauamtsleiter untereinander aber ebenfalls nicht besonders gut gewesen zu sein. Sie sahen sich offensichtlich mehr als Konkurrenten denn als Kollegen. Dies ist der Grund für eine vielfältige Sakralarchitektur in der Erzdiözese.

Unter anderem weil Meckel durch zahlreiche andere Aufträge überlastet war, gelangte das Projekt in Sinzheim zunächst nicht zur Ausführung. Meckel und Schroth stritten über die Ausführung der Werkplanung, weil Meckel dem jüngeren Kollegen lediglich die Bauüberwachung zugestehen wollte. Dabei erntete Schroth für sein Verhalten gegenüber dem Vorgesetzten Meckel auch Kritik. "Es ist gar zu viel Selbstgefühl darin, das einem jungen Architekten doch nicht gut zusteht gegenüber einem Architekten wie Meckel", stellte Domkapitular Rudolf 1897 fest.(43) Mit Unterstützung der Pfarrgemeinde Sinzheim durfte Schroth die Pläne Meckels 1897 überarbeiten, allerdings blieb der Entwurf des Baudirektors im Wesentlichen bestehen. Schroth scheint sich vor allem auf eine Verringerung der Baukosten konzentriert zu haben, reduzierte unter anderem die Mittelschiffhöhe von 18,5 auf 17,5 Meter und verzichtete auf das zweite Geschoss der Sakristei.

Zwar reagierte Schroth empfindlich, wenn andere Bauamtsleiter Kirchen im Einzugsgebiet seiner Behörde planten, selbst hatte er aber keine Skrupel, solche Aufträge anzunehmen. Ein Beispiel ist die Liebfrauenkirche in Mannheim (1900 - 1903), deren Pläne Schroth in den Jahren 1898 und 1899 fertigte. Er geriet dabei in Konflikt mit seinem früheren Chef Ludwig Maier, dem Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes in Heidelberg, der 1897 drei Vorentwürfe vorlegte. Mannheim lag im Zuständigkeitsbereich seiner Behörde. Weil es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen dem als schwierig geltenden Maier und dem Stiftungsrat kam, erhielt schließlich Schroth den Auftrag und wich dann in mehreren Punkten von den Vorgaben der Bauherrschaft ab. Statt der gewünschten romanischen plante er eine gotische Kirche und überzog den ursprünglichen Kostenrahmen kräftig.(44) Die dreischiffige Basilika mit Dreikonchenchor orientiert sich hinsichtlich ihres östlichen Abschlusses am Vorbild von St. Elisabeth in Marburg (1235 als zweite gotische Kirche in Deutschland erbaut), die Formensprache ist aber spätgotisch. Der Turm steht in Mannheim nicht in der Achse des Chores, sondern erhebt sich links neben einer übergiebelten Eingangsfassade mit Fensterrose. Die Liebfrauenkirche unterscheidet sich grundsätzlich von Meckels und Schroths gemeinsamem Kirchenbau in Sinzheim. Werner Wolf-Holzäpfel nennt Meckels Bernharduskirche in Karlsruhe als wichtigstes Vorbild für Mannheim.(45) Er hebt auch die Anbindung des Pfarrhauses an die Kirche hervor, womit Schroth einen städtebaulichen Akzent setzte. Rund ein Jahrzehnt später schuf Schroth in Ottersweier in völlig anderer Form ebenfalls ein wirkungsvolles Ensemble. Kirche und Pfarrhaus sind dort durch einen Arkadengang verbunden.

1898 entstand nach Plänen von Schroth die Pfarrkirche St. Mauritius im heutigen Gernsbacher Ortsteil Reichental, ebenfalls im Stil der Neugotik. Die Dorfkirche ist wesentlich kleiner als die großen Sakralbauten in Sinzheim und Mannheim und unterscheidet sich auch im Grund- und Aufriss völlig. St. Mauritius ist eine dreischiffige Halle mit Polygonchor und seitlichem Turm. Der weiß verputzte Außenbau mit Architekturgliederung aus rotem Sandstein entstand in Hanglage und prägt das Tal des Reichenbachs. Eine weitere schlichte Dorfkirche ist St. Anna In Bischweier, ebenfalls in neugotischen Formen 1899 / 1900 als Staffelhalle mit Frontturm und Polygonchor aus rotem Sandstein erbaut. Die schlichte Kirche besitzt im Inneren eine Holzstützenkonstruktion, Das 1956 erneuerte Glockengeschoss bestand ursprünglich aus Fachwerk.

Als Leiter des Erzbischöflichen Bauamtes in Karlsruhe war Schroth in erster Linie ein Kirchenbaumeister. Seine wenigen Profanbauten standen nach meiner Kenntnis fast immer in Zusammenhang mit der katholischen Kirche.(46) Ein frühes Profangebäude Schroths ist der Friedrichsbau in Bühl, der 1898 in neugotischen Formen errichtet wurde.(47) Schroth plante den Friedrichsbau im Auftrag der "Unitas", die durch den Zusammenschluss mehrerer katholischer Vereine entstand. Die Gesellschaft beschloss, auf dem Grundstück hinter der Gaststätte "Hirschen" in der Hauptstraße (heute Gebäude des Acher- und Bühler Boten) ein repräsentatives Vereinshaus zu bauen. Der zweigeschossige neugotische Putzbau mit Ziergiebel über den beiden nördlichen Achsen und dreiteiligen Fenstern mit Sandsteingewänden erhielt zu Ehren Großherzog Friedrichs von Baden den Namen Friedrichsbau. An die Rückseite des Hauses schließt die Festhalle an, die heute Ratssaal der Stadt ist. Die Funktion des Hauses als katholisches Vereinsheim erklärt den aus dem Kirchenbau übernommenen Typus der Basilika. Die Festhalle besteht bis auf die Außenwände der Seitenschiffe aus Fachwerk, die hölzernen Stützen des Mittelschiffs tragen einen offenen Dachstuhl. Anlagen dieser Art waren im 19. Jahrhundert vor allem in Schützenkreisen als Festsäle verbreitet.(48)

In der Nachfolge des Friedrichsbaus baute Schroth 1903 in der Nachbarschaft das neugotische Pfarrhaus, das formal verwandt ist, Über der südlichen Achse der Hauptfassade des zweigeschossigen Putzbaus erhebt sich ein ähnlicher, allerdings aufwendigerer Ziergiebel. Außerdem besitzt das Pfarrhaus Fenster nach dem Vorbild des Friedrichsbaus.

Anmerkungen

1.) Den Begriff vom "langen 19. Jahrhundert", das von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg dauerte, prägte der britische Historiker Eric Hobsbawm. Seine drei Bücher, in denen er sich mit diesem Phänomen auseinandersetzt, liegen in deutscher Übersetzung vor: Europäische Revolutionen, 1789 bis 1848, Zürich 1962. Die Blütezeit des Kapitals. Eine Kulturgeschichte der Jahre 1848 - 1875, Frankfurt a. M. 1980. Das imperiale Zeitalter 1875 - 1914. Frankfurt a. M. 1989.  
2.) Einen hervorragenden Überblick der Sakralarchitektur in der Erzdiözese bietet: Wolf-Holzäpfel, Werner: Kirchenbau und religiöse Kunst. Die historische und künstlerische Entwicklung von den Anfängen des Erzbistums bis in die Gegenwart, In: Heribert Smolinsky: Geschichte der Erzdiozese Freiburg, Rd. 1, Freiburg i. Br. 2008, 493 - 598.  
3.) Grund, Egon: Das Gebäude des katholischen Oberstiftungsrates in Karlsruhe. Ein herausragendes Werk des späten Historismus, Karlsruhe 2005.  
4.) Grund, 18.  
5.) Coenen, Ulrich; Lienhard, Wilfried: Pfarrkirche St. Martin. Die Geschichte der Sinzheimer Kirche, Sinzheim 2000.  
6.) Weisman, Wolfgang: Zur Planungsgeschichte von St. Johannes d. T. in Ottersweier, Bachelorarbeit im Fach Kunstgeschichte an der Univ. Freiburg, Freiburg i. Br. 2013. Siehe dazu: Coenen, Ulrich: Fürs Examen alte Schriften gebüffelt - Bachelorarbeit über die Kirche Ottersweier, und: War Achern Vorbild für Ottersweier? In: Acher- und Bühler Bote Nr. 190 (17. August 2013), 24.  
7.) Bringmann, Michael: Studien zur neuromanischen Architektur in Deutschland, Heidelberg 1968.  
8.) Thieme, Ulrich; Becker, Felix: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis in die Gegenwart, Bd. 30, Leipzig (Nachdruck 1999), 301.  
9.) Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg 1: Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsrube, bearb. von Dagmar Zimdars u.a., Berlin 1993. Baden-Württemberg II: Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen, bearbeitet von Dagmar Zimdars u.a., Berlin 1997.  
10.) Coenen, Ulrich: Die Baukunst der nördlichen Ortenau, Karlsruhe 1993.  
11.) Kieser, Clemens u.a. Kunst- und Kulturdenkmale im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden, Stuttgart 2002.  
12.) Coenen, Ulrich: Der Friedrichsbau in Bühl und das Schießhaus in Weimar - Anmerkungen zur Festhallenarchitektur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. In: Die Ortenau 84 (2004), 359 - 366.  
13.) Wolf-Holzäpfel, Werner: Der Architekt Max Merkel 1847 - 1910. Studien zur Architektur und zum Kirchenbau des Historismus in Deutschland, Lindenberg 2000. Bruss, Sabine: Das Werk des Architekten Ludwig Maier. (1848 - 1915); cin badischer Baumeister des späten 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, Kiel 1999. Engleder, Simone: Der badische Kirchenbaumeister Adolf Williard (1832 - 1923), Aachen 2000.  
14.) Grund, 18.  
15.) Bruss, 31.  
16.) Wolf-Holzäpfel, Werner: Alte und neue Kathedralen. Zur Wiederaufnahme mittelalterlicher Bauformen im Sakralbau des 19. Jahrhunderts in Baden. In: Hansmartin Schwarzmaier, Jürgen Krieger, Konrad Krimm: Das Mittelalterbild des 19. Jahrhunderts am Oberrhein, Ostfildern 2004, 111.  
17.) Meckel musste gehen, weil er nach Auffassung des Ordinariats zu viele Privataufträge angenommen hatte und im Streit mit den Leitern der ihm unterstellten Baubehörden in Karlsruhe und Heidelberg stand. Nach der Auflösung der Karlsruher Behörde 2007 gibt es in der Erzdiözese übrigens heute nur noch drei Bauämter, die unter der Leitung des Ordinariats in Freiburg stehen.  
18.) Grambitter, Ulrike: Josef Durm (1837 - 1919). Eine Einführung in das architektonische Werk, München 1984, 24 - 31.  
19.) Wolf-Holzäpfel, Werner: Der Bau der Mannheimer Liebfrauenkirche 1901 - 1905. In: Gemeinde im Wandel der Zeit - 100 Jahre Liebfrauenkirche Mannheim, Mannheim 2003, 19.  
20.) Nickel, Angela: Ein Architekt im Übergang - August Orth (1828 - 1901). In: Berlinische Monatsschrift 3 (1996), 42.  
21.) Engleder, 191.  
22.) zitiert nach Engleder, 191.  
23.) Eingleder, 20.  
24.) Wolf-Holzäpfel 2000, 155.  
25.) zitiert nach Wolf-Holzäpfel 2000, 156.  
26.) zitiert nach Weismann, 12.  
27.) zitiert nach: Coenen, Lienhard 63.  
28.) zitiert nach Schnell, Hugo: Der Kirchenbau des 20, Jahrhunderts in Deutschland, München / Zürich 1973, 7.  
29.) Zentralblatt der Bauverwaltung Nr. 77, 30. Jg. (24. September 1910), 501.  
30.) Zentralblatt der Bauverwaltung Nr. 3 und 4, 38. Jg. (5. Januar 1918), 9.  
31.) Grund, 18.  
32.) Baurat Johannes Schroth (Nachruf). In: Acher- und Bühler Bote vom 26. November 1923.  
33.) Im Kapitel Ottersweier sind es die Pfarreien: Sinzheim, Steinbach, Varnhalt, Kappelwindeck, Ottersweier, Neusatz, Großweier, Oberachern, Kappelrodeck, Wagshurst. Im Kapitel Offenburg sind es die Dreifaltigkeitskirche in Offenburg, die Kirche von Kehl, Nordrach, Ohlsbach, Griesbach und Haslach (Kapitel Lahr), von Herrn Schroth erbaut, unterhalb Sinzheim die Kirchen von Baden (St. Bernhard), Gaggenau, Oberstrot, Ottenau, Reichental, Kuppenheim, Muggensturn, Ettlingen, Ettlingenweier, Karlsruhe (St. Bonifaz), Daxlanden, Weingarten, Hambrücken, Hockenbeim, Reilingen, Ketsch, Odenheim, Östringen, Rauenberg, Mannheim (Liebfrauenkirche). Dazu kommen noch die vielen wohl gelungenen Restaurationen wie z.B. die in Urloffen, wo er die scheunenmäßige Kirche in ein freundlliches, herrliches Gotteshaus verwandelt hat. Neben Profanbauten fehlen in dieser Liste auch Sakralbauten, zum Beispiel die Antonius-Kapelle im Ottersweierer Ortsteil Hatzenweier (1913).  
34.) St. Lioba-Blatt 42 (21. Jg), 19. 10. 1913.  
35.) Hübsch, Heinrich: In welchem Style sollen wir bauen, Reprint der Ausgabe von 1828, Karlsruhe 1984.  
36.) Grund, 19.  
37.) Wolf-Holzäpfel 2000, 355.  
38.) Wolf-Holzäpfel 2008, 515.  
39.) Wolf-Holzäpfel 2000, 156.  
40.) Die Kirche wurde nach schweren Kriegszerstörungen 1944 mit purifiziertem Innenraum und verändertem Turmhelm 1949 / 50 wieder aufgebaut.  
41.) Diese Auseinandersetzung schildert Wilfried Lienhard nach gründlichem Quellenstudium ausführlich. Coenen, Lienhard, 58 - 67.  
42.) Wolf-Holzäpfel 2000, 156.  
43.) zitiert nach Coenen, Lienhard, 64.  
44.) Wolf-Holzäpfel 2003, 18 f.  
45.) Wolf-Holzapfel 2003, 20.  
46.) Zu den Profanbauten Schroths gehört das 1899 entstandene St.-Boromeo-Haus in Karslruhe (Ludwig-Wilhelm-Str. 12), das ehemals als Kinderverwahranstalt und Schwesternwohnungen diente und heute Mietwohnhaus ist. Der einzige mir bekannte Profanbau Schroths, der in keinem Bezug zu kirchlichen Einrichtungen steht, ist das Wohnhaus mit Gaststätte, Brauhaus und Bierkeller in Karlsruhe (Werderstr. 51). Das 1879 für den Bierbrauer Theodor Ziegler erbaute zweigeschossiges Eckhaus wurde 1897 von Schroth aufgestockt. Bauherr war der wie Schroth aus Jöhlingen stammende Bierbrauer Max Wolf, zu dem der Architekt offensichtlich privaten Kontakt hatte.  
47.) Coenen, Ulrich: Der Friedrichsbau in Bühl und das Schießhaus in Weimar - Anmerkungen zur Festhallenarchitektur des 19. Jahrhunderts in Deutschland. In: Die Ortenau 84 (2004), 359 - 366.  
48.) vgl. Kersting, Rita: Das Schützenhaus in Kleve. Festhallenarchitektur. In: Denkmalpflege im Rheinland 1 (1993), 1 - 7.  

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