Hermann Schilli - der Senior der deutschen Hausforschung - *1896 † 1981


Professor H. Schilli im Vogtsbauernhof (Aufnahme 22. Mai 1981) Foto: Edmund Kiehnle, EppingenBadische Heimat - Prof. Dr. Lutz Röhrich - 62 / 1982, S. 119 / 122

Am 28. August 1981 ist der Senior der deutschen Hausforschung, Professor Hermann Schilli, nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 85 Jahren in Freiburg verstorben. Bis ins hohe Alter und bis in seine letzten Lebenstage hinein hat er mit großer Schaffenskraft und Erfolg sein Lebenswerk vollendet: das Schwarzwälder Bauernhaus-Museum im Gutachtal - mit Abstand das schönste und am meisten besuchte Museum der ganzen Region.

Am 1. Januar 1896 geboren, ist Schilli in Offenburg aufgewachsen. Schon als Schüler hat er sich für Heimatkunde interessiert, und dieses Interesse galt nicht nur Kultur und Geschichte, sondern auch der Natur. Dafür spricht die große Mineraliensammlung, die Schilli im Laufe seines Lebens zusammengetragen hat. Wie sehr er der heimatlichen Arbeitswelt verbunden war, zeigt schon sein Erstlingsbuch über den Kinzigtäler Bergbau im 18. Jahrhundert. Die Schrift ist in den Fürstenbergischen Archivveröffentlichungen erschienen; ein renommierter Platz für eine wissenschaftliche Arbeit der Region. Schillis bedeutendste Veröffentlichung ist jedoch sein Standardwerk über "Das Schwarzwaldhaus", das 1977 in 3. Auflage erschienen ist und dessen 4. Auflage er noch zum Druck überarbeiten konnte. Dieses Buch hat für die Hausforschung Maßstäbe gesetzt, die auch jetzt - 25 Jahre nach seinem ersten Erscheinen - noch immer gültig sind.

Eine methodisch vielseitige Hausforschung wird hier vorgeführt. Sie schließt die technologisch-architektonische Seite ebenso ein wie die historisch-geographische. Schilli hat gezeigt, wie Hausformen einerseits bedingt sind durch Klima und sich wandelnde Wirtschaftsformen, andererseits aber auch, wie obrigkeitliche Verordnungen die ländliche Bauweise mitprägten und wie sich dementsprechend auch politische Gliederungen auf die Entstehung von Hauslandschaften auswirken mußten. So erweist sich die scheinbar einheitliche Erscheinung des Schwarzwaldhauses bei näherem Zusehen als differenzierte Mannigfaltigkeit. Die Hauslandschaft des Schwarzwalds läßt sich in charakteristische Kleinlandschaften untergliedern. Deutlich heben sich das Kinzigtäler Haus, das Gutacher Haus, das Schauinsland-Haus, das Hotzen-Haus und das Zartener Haus voneinander ab, abgesehen davon, daß es den "reinen Typus" ohnehin nicht gibt, sondern Mischformen das Erscheinungsbild wesentlich bestimmen. Auch auf die Einflüsse anderer Hauslandschaften, wie die aus dem Kanton Aargau auf das Hotzenwälder Haus hat Schilli erstmals hingewiesen. Er hat gezeigt, wie eine Hausform nichts Konstantes ist, sondern daß Innovationen aller Art einen Haustyp ständig umgestalten. Schließlich hat ein Haus auch den unterschiedlichsten Wohn- und Wirtschaftsanforderungen zu genügen: Der Holzfäller hat andere Bedürfnisse als der Sägmüller oder der Uhrmacher, und wieder andere hat der Altenteiler im Leibdinghäusle.

Schilli blieb nicht bei der bloßen Konstruktionsbeschreibung stehen, sondern bezog auch die Interieurs, insbesondere die der Wohnstuben und der Küchen sowie Zierat und Ausgestaltung des Hauses in Form von Hausinschriften oder Wandschmuck in seine Betrachtung mit ein.

Formal gehört das Schwarzwaldhaus zu den "Einhaus"-Typen, die Wohnung und Stall unter einem Dach vereinigen. Doch ist es Hermann Schilli zu verdanken, daß mittlerweile auch die Dokumentation der anderen Bauten, die sich auf einem Hof befinden können, gut vorangetrieben wurde: Speicher und Hofkapellen, Back- und Brennhäusle sowie die wassergetriebene Mühle für mancherlei Zwecke bekommen in diesem Buch ihre eigenen Abschnitte eingeräumt. Neben der exakten Erfassung des Hauses in klaren Bau- und Konstruktionszeichnungen kommt auch die philologische Seite nicht zu kurz. Immer ging es aber Hermann Schilli darum, den Menschen durch die Dinge und in seiner Beziehung zu den Dingen zu erkennen. Unermüdlich hat er darauf hingewiesen, daß es beim Haus nicht nur auf das Bauen ankomme, sondern auf das Wohnen, d. h. auf die funktionelle Bedeutung des Hauses für die menschlichen Bedürfnisse, die in typischen Wohnmustern traditionell werden. Die Jahre nach seiner Pensionierung waren für Hermann Schilli alles andere als ein "Ruhestand". Jetzt konnte die Idee ausreifen, die ihn schon Jahre zuvor bewegt hatte, und Dank seiner Tatkraft und seines Durchsetzungsvermögens gelang es ihm, diese Vorstellungen zu verwirklichen. Was das Buch über das Schwarzwaldhaus theoretisch erarbeitet hatte, schildert nun der "Vogtsbauernhof" als Realität, und so ist auf Schillis Initiative nach seinen Plänen eines der eindrucksvollsten Freilichtmuseen ganz Europas und sicherlich auch eine der touristischen Hauptattraktionen des Schwarzwalds entstanden. Neben der täglichen Arbeit am Museumsaufbau hat Schilli dann noch weitere Buchveröffentlichungen vorlegen können: "Schwarzwaldhäuser" (Karlsruhe 1971) und "Das Schwarzwälder Freilichtmuseum der Vogtsbauernhof" (Lahr 1975). Solche soliden Bestandsaufnahmen der Feldforschung und klaren Materialdarstellungen veralten nie. Schließlich ist an die praktische denkmalpflegerische Täugkeit Schillis zu erinnern. Zahlreiche Schwarzwaldhäuser verdanken seinem Ratschlag, daß sich die Denkmalspflege des Landes um ihre Erhaltung und Restaurierung gekümmert hat. In einer Zeit, in der Umweltschutz und die Erhaltung der intakten Landschaft ein Lebensproblem geworden sind, können diese Bemühungen nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Schilli kam aus der Praxis des Zimmermannshandwerks. Als Lehrer der Meisterklasse hat er ganze Generationen von Zimmerleuten ausgebildet. Nicht weniger als 1400 junge Leute aus der ganzen Bundesrepublik hat Schilli zur Meisterprüfung geführt, und von allen volkskundlichen Hausforschern ist er der einzige, der das Handwerk wirklich und im wörtlichen Sinne von der Pike auf gelernt hat. Immer wieder hat er sein Wissen auch in Vorträgen und in Vorlesungen weitervermittelt. Das Alemannische Institut ist ihm hierbei ebenso dankbar wie die Abteilung Volkskunde der Universität Freiburg, an der er seit 1969 mehrfach einen Lehrauftrag wahrgenommen hat, um in Vorlesungen und Übungen die Studenten des Faches Volkskunde in die Prinzipien der Hausforschung einzuweisen.

Das Wort vom Propheten, der in seinem Vaterlande nichts gilt, trifft auf Hermann Schilli zweifellos nicht zu. An Ehrungen und Auszeichnungen hat es ihm nicht gefehlt. Seit 1939 Mitglied der Badischen Heimat und 1975 zum Ehrenmitglied ernannt, war er auch Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Baden-Württembergischen Verdienstordens; er erhielt den Oberrheinischen Kulturpreis und zuletzt noch den Ortenauer Kulturpreis. Wie wenig andere verband Schilli ästhetischen Sinn und Aufnahmefähigkeit für naturwissenschaftliche und historische Fragestellungen mit der Fähigkeit des praktischen Zugriffs und Organisationsbegabung. Wenn er den Vogtsbauernhof betrat, wußte man, wer hier das Sagen hatte, wenn er den Befehl gab "Wasser marsch" und sich dann die Klopfsäge oder die alte Bauernmühle in Bewegung setzte, dann hörte man den alten Kommandeur heraus. Ob Schilli eine Schulklasse, ob Studenten oder eine Gruppe von Professoren, ob Touristen aus Norddeutschland durch sein Museum führte - immer verstand er es, alle zu interessieren und jedem etwas zu geben, und er steckte voll von köstlichen Anekdoten, die er den Besuchern mit auf den Weg gab. Besonders eindrücklich war mir die Anekdote von jenem Schwaben, der sich eingehend erkundigte, ob auch alles wirklich unverändert alt sei und dann befriedigt feststellte: "Sell isch grad wie bei meim Hauswirt; der läßt au nix mache".

Hermann Schilli war eine Persönlichkeit von großer Popularität. "No nit luck lo!" und "Mr druckets nus!" - das waren die immer wieder von ihm geäußerten Devisen seiner unerhörten Selbstdisziplin und Energie, die ihn auch schwere Schicksalsschläge überstehen ließen.

Hermann Schili - Rudolf Metz - Aus: Baden-Württembergische Biographien 1 (1994), 320 - 322


1913 Schulabschluß an der Oberrealschule Offenburg, dann Baupraktikum und Beginn des Studiums in Karlsruhe
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger
1919-1921 Fortsetzung des Studiums am Staatstechnikum Karlsruhe
1921 Gewerbeschulkandidat in Offenburg
1927 Gewerbeschullehrer
1931 Studienrat
1938 Übernahme der Leitung der Zimmermeisterschule in Freiburg
1939-1942 Offizier in der Wehrmacht
1952 Neugründung der Zimmermeisterschule Freiburg
1959 Studienprofessor
1962 Pensionierung
1964 Eröffnung des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof in Gutach
1967 Oberrheinischer Kulturpreis
1977 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
1979 Heimatpreis des Ortenau-Kreises

Nach Abschluß der Oberrealschule Offenburg 1913 und einem Praktikum bei einem Zimmermeister in seiner Heimatstadt begann Schilli das Studium am Staatstechnikum Karlsruhe. Der 1. Weltkrieg führte ihn auf die Kriegsschauplätze im Westen und im Baltikum. Nach Rückkehr setzte er 1919 sein Studium in Karlsruhe fort, um Gewerbelehrer zu werden. Nach Studienabschluß 1921 wurde er als Gewerbeschulkandidat an der Gewerbeschule Offenburg beschäftigt und unterrichtete die Schüler des Baugewerbes. 1927 erhielt er dort eine planmäßige Anstellung. 1929 holte er das Abitur nach, legte 1930 die Prüfung für das höhere Lehramt an gewerblichen Schulen ab und wurde 1931 Studienrat.

Bereits während seiner Studienzeit in Karlsruhe wurde er durch Otto Gruber angeregt, sich mit der neunhundertjährigen Entwicklungsgeschichte der Bauernhäuser im Schwarzwald zu beschäftigen. Neben seiner Berufsarbeit in der Ausbildung des Handwerkernachwuchses widmete er seine Freizeit von Offenburg und später von Freiburg aus mehrere Jahrzehnte lang der Erforschung der bodenständigen Häuser im Hofbauerngebiet im mittleren Schwarzwald. Dutzende von Schwarzwaldhöfen hat er mit allen konstruktiven Details fotografiert, gezeichnet und vermessen. Schließlich kannte Schilli hier jeden älteren Hof mit seinen Besonderheiten. Daneben galt sein Interesse den oberrheinischen Fachwerkhäusern oder Sonderformen der Holzbauweise, wie etwa dem Kniestockhaus im ehemals hanau-lichtenbergischen Herrschaftsgebiet der Oberrheinebene und am Schwarzwaldrand.

1936 und 1937 erschienen seine ersten Veröffentlichungen über die Bauernhäuser in der Ortenau und über den von ihm herausgearbeiteten urtümlichen Typus der Heidenhäuser im mittleren Schwarzwald. Der Historische Verein für Mittelbaden, dem er seit 1927 angehörte, hat ihn 1961 zum Ehrenmitglied ernannt.
Der Landesverband badischer Zimmermeister veranlaßte, daß an der Gewerbeschule Freiburg 1938 eine Meisterschule für das Zimmerhandwerk eingerichtet und deren Leitung Schilli angetragen wurde. Mit großem Einsatz baute Schilli diese Zimmermeisterschule auf und führte sie nach 1945 zunächst behelfsmäßig weiter. 1952 konnte er erneut eine Meisterschule für das Zimmerhandwerk eröffnen und seine Lehrtätigkeit 1956 wieder in die früheren Räume der Gewerbeschule in Freiburg verlegen. 1959 wurde Schilli zum Studienprofessor ernannt und war Fachberater für das Zimmerhandwerk im Regierungsbezirk Südbaden. Von 1938 bis 1962 hat Schilli rund 1500 Zimmermeister ausgebildet und blieb mit vielen seiner Schüler zeitlebens in freundschaftlicher Verbindung.

In Freiburg stieß Schilli 1938 zum Alemannischen Institut, wo er rasch ein geschätzter Mitarbeiter wurde. Bei seinen Vorträgen und Führungen im Gelände beeindruckte er durch sein profundes Wissen. Dazu war er der damals vorwiegend volkskundlich orientierten Bauernhausforschung durch seine Kenntnisse der Zimmermannstechnik und der Holzkonstruktionen überlegen. Viele Eigentümlichkeiten der bäuerlichen Wohnbauten in unseren Mittelgebirgslandschaften konnte Schilli dadurch erklären. Studien in den Archiven von Donaueschingen und Karlsruhe bestärkten ihn in der Auffassung, daß manche territorialen Eigentümlichkeiten und konstruktive Umgestaltungen auf landesherrliche Verordnungen, besonders auf feuerpolizeiliche Vorschriften, zurückzuführen sind.

Im 2. Weltkrieg war Schilli von 1939 bis 1942 als Offizier im Westen und an der Ostfront bis zu seiner Entlassung als Hauptmann aus gesundheitlichen Gründen.

Bereits während der Kriegszeit arbeitete Schilli im amtlichen Auftrag an der Inventarisierung der historischen Bauernhäuser.

Die staatliche Denkmalpflege im Regierungsbezirk Freiburg unter Martin Hesselbacher, mit dem ihn eine persönliche Freundschaft verband, zog Schilli ab 1950 zur Mitarbeit heran. Seinen Bemühungen gelang es, zahlreiche Wohnbauten von kulturhistorischer Bedeutung in originaler Holzkonstruktion zu erhalten, darunter den Mattenhof in Mühlenbach, den Dilgerhof in Furtwangen, den Schömbachhof in St. Peter, den Wildenhof in Raitenbuch, den Rainertonihof in Schönwald, herausragende Fachwerkhäuser wie die Arche in Istein, das Kogerhaus in Ötlingen, den Hohen Hirsch in Ludwigshafen a. B., das Rathaus in Eigeltingen und mehrere Fachwerkbauten in Gengenbach.

Nach 1952 hat Schilli bei zahlreichen Vereinigungen und Institutionen, bei Heimatverbänden, bei Volkshochschulen wie in Fachkreisen über seine Ergebnisse vorgetragen und ist immer leidenschaftlich dafür eingetreten, die Zeugnisse der bäuerlichen Kultur der Nachwelt zu erhalten. Das Alemannische Institut, dem er seit 1957 als Beirat angehörte, bewog Schilli, ein umfassendes Werk über das Schwarzwaldhaus herauszubringen. Es erschien aufgrund seiner jahrelangen Vorarbeiten bereits 1953 und stellte die konstruktive Vielgestaltigkeit der von ihm unterschiedenen Haustypen mit ihren Merkmalen heraus. Das mit seinen instruktiven Ansichts- und Konstruktionszeichnungen rasch zu einem Standardwerk gewordene Buch erschien 1982 in einer 4., noch von Schilli überarbeiteten Auflage.

In Wort und Schrift blieb Schilli ein unermüdlicher Mahner, das historische Erbe der bäuerlichen Kulturlandschaft zu bewahren, das am eindrucksvollsten in den Hofbauten überliefert ist. Nach seiner Pensionierung 1962 konnte sich Schilli ganz seinem Plan widmen, im Hofbauerngebiet des Schwarzwalds ein Freilichtmuseum zu errichten. Als Mitarbeiter im Arbeitskreis für Hausforschung seit 1950 hatte er das Freilichtmuseum Cloppenburg kennengelernt und wollte seit 1960 nach eigenen Vorstellungen eine ähnliche Anlage im Schwarzwald ins Leben rufen. Ein Glücksfall wurde, daß der Vogtsbauernhof in Gutach an der Schwarzwaldbahn, eines der ältesten Schwarzwaldhäuser, das noch dazu originalgetreu erhalten und verkehrsgünstig gelegen war, erworben werden konnte. Schilli erreichte, daß der damalige Landkreis Wolfach 1963 das Anwesen zu diesem Zweck übernahm. 1963 ernannte der Kreistag Schilli zum Leiter des geplanten Museums. Bereits 1964 konnte der Vogtsbauernhof mit Speicher, Leibgedinghaus, Mühle und anderen Nebengebäuden als Grundstock des Freilichtmuseums eröffnet werden.

Mit der ihm eigenen Beharrlichkeit gelang es Schilli, daß weitere, im Schwarzwald bodenständige Hausformen in typischen Vertretern hier aufgestellt wurden (1968 Hippenseppenhof aus Furtwangen-Katzensteig, 1972 Lorenzenhof aus Oberwolfach, Hochgangsäge, Speicher und Kohlenmeiler, 1973 Hotzenhaus, 1981 Schauinslandhaus). Dabei konnte Schilli auf die Mithilfe von Zimmermeistern zurückgreifen, die durch seine Schule gegangen waren. Die Fertigstellung des Freilichtmuseums mit 24 Bauten, das bis zum Jahr 1986 über 7 Millionen Besucher zählte, bildete die Krönung von Schillis Lebenswerk.

Zu den Würdigungen, die Schilli, Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse, zuteil wurden, gehörten 1967 der Oberrheinische Kulturpreis und 1977 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Auch den 1979 erstmals verliehenen Heimatpreis des Ortenaukreises, der 1973 das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof übernommen hatte, erhielt der "Bauernhausschilli", wie er sich auch selbst gern nannte.

Seine zahlreichen Veröffentlichungen behandelten in erster Linie die Holzbauweise als gestaltenden Faktor in der oberrheinischen Kulturlandschaft. Neben den Schwarzwaldhäusern, die er auch in einprägsamen Zeichnungen festgehalten hat, beschäftigten ihn Fachwerkbauten, dazu der Kniestock und die Holztreppen mit ihren konstruktiven Merkmalen. Wertvolle Arbeiten untersuchten die Backhäuser und Hofkapellen, die Getreide- und Sägmühlen, die Leibgedinghäuser und die Speicher der Schwarzwaldbauern wie die bescheideneren Wohnbauten der Glasmacher, Bergleute und Köhler und anderer Angehöriger von Waldgewerben. Neben Fachschriften für den Zimmermeisternachwuchs hat Schilli auch als Berater bei Kulturfilmen über das Schwarzwaldhaus, die Kuckucksuhr und die Köhlerei mitgewirkt. Der Lehrer, Denkmalpfleger, Hausforscher und Museumsleiter Schilli stellte sein Leben und Wirken unter die von ihm gerne zitierte Devise: "No nit luck lo, mr druckets nus".


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