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Ritter Peter von Stauffenberg und die Meerfeie
Von Achim von Arnim (1781-1831)
I. Romanze
Vor?ber zieht manch edler Aar,
Herr Peter ein teurer Ritter war,
Er war so keusch, er war so rein,
Wie seines Antlitz edler Schein,
Er war bereit zu jeder Zeit,
Zu Schimpf, zu Ernst, zu Lust, zu Streit.
In junger Kraft, in fremdem Land,
Sein Mannheit machte ihn bekannt,
Als er nach Hause kehrt zur?ck,
Bedenkt in sich sein hohes Gl?ck,
Langsam zur Burg hinauf tut reiten,
Was sieht sein Knecht zu einer Seiten?
Er sieht ein sch?nes Weib da sitzen,
Von Gold und Silber herrlich blitzen,
Von Perlen und von Edelstein,
Wie eine Sonne reich und rein,
Der Knecht winkt seinen Herrn zu sich:
"Gern diente dieser Fraue ich!"
Der Ritter gr??t in gro?er Zucht,
Er dr?ckt an sich die edle Frucht:
"Ihr seid es Ritter, edler Herr,
Das Wunder das mich treibet her,
In allen Landen, wo Ihr wart,
Hab ich Euch gl?cklich stets bewahrt."
"Kein sch?ner Weib hab ich erblickt,
Ich lieb Euch wie es aus mir blickt.
Ich sah Euch oft im tiefsten Traum,
Jetzt glaub ich meinen Sinnen kaum,
Wollt Gott, Ihr w?rt mein ehlich Weib,
In Ehren dient' ich Eurem Leib."
"Nun so wohl hin", sprach da die Zart:
"Auf diese Red hab ich gewart,
Ich zog dich auf mit Liebeskraft,
Die alles wirkt, die alles schafft,
Ich bin die deine, ewig dein,
Doch mu?t du auch der meine sein.
Nie darfst du nehmen ein ander Weib,
Dir eigen ist mein sch?ner Leib,
In jeder Nacht, wo du begehrst,
Und Macht und Reichtum dir beschert,
Ein ewig endeloses Leben,
Will ich durch meine Kraft dir geben.
Unangefocht wirst du nicht bleiben,
Man wird dich treiben, dich zu weiben,
Wo du's dann tust, red ich ohn Zagen,
So bist du tot in dreien Tagen;
Sieh weg von mir und denke nach,
Was dir dein eignes Herze sagt."
"Nun herzigs Weib ist dem also,
So werdet meiner Treue froh,
Was soll ich f?r ein Zeichen haben,
Da? Ihr von mir wollt nimmer lassen?"
"So trag von mir den goldnen Ring,
Vor Ungl?ck sch?tzet dich der Ring."
Mit spielendem Kuss er Abschied nahm,
Zur Messe er nach Nu?bach kam,
Da ging er mit den Kreuzen auch,
Und nahte sich dem Weiherauch,
Sein Leib und Seel er Gott befahl,
Er sollt ihn sch?tzen ?berall.