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Pr?latenturm im Klostergarten (Volksmund) - zum Klosterbauwerk
Zum gro?en Gl?cke der Anlage fanden sich immer geeignete Nutzer, welche dieselbe im Gegensatz zu vielen anderen Beispielen zu erhalten vermochten. Und so findet man ein lustiges Konglomerat von einem Werte, der kaum zu ?bersch?tzen und die beste Ansicht desselben von der nun eingenommenen Position. Linker Hand die Eingangsseite einer romanischen Basilika und rechts daran anschlie?end der Konventbau im Stile der Sp?trenaissance, dazwischen aber und das durchaus mit einiger formaler Gewalt ward der barocke Kirchturm reingezw?ngt. Beinahe nimmt es den Anschein als seien die Geb?ude durch eine wenig kompromissbereite Hand schlicht zusammengeschoben worden, woraus von selbst der Eindruck eines Konglomerates, eines Geschiebes aus verschiedensten Materialien - hier eben der Stile - ganz billig erwuchs. So diesem Prospekt auch die Harmonie abgeht, ergreift uns doch der Effekt der Sensation, die eine solche Zusammenballung selbstverst?ndlich bedeutet.
Aus der Klostergeschichte I:
Am Rande des Schwarzwaldes, am Ausgang des Kinzigtales gr?ndete der Abtbischof Pirmin (? 753) irgendwann nach seiner Vertreibung von der Reichenau (727) mit Unterst?tzung des fr?nkischen Grafen Ruthard auch auf Reichsgut das Kloster Gengenbach. Besiedelt mit M?nchen aus dem lothringischen Gorze, wuchs der Konvent im 9. Jahrhundert bis auf 100 Mitglieder an. Die Beziehungen zu den karolingischen Herrschern sicherten dem Kloster den Status einer Reichsabtei. 1007 schenkte K?nig Heinrich II. (1002-1024) Gengenbach seinem neu gegr?ndeten Bistum Bamberg, die M?nchsgemeinschaft wurde bisch?fliches Eigenkloster, das laut einer Urkunde Papst Innozenz? II. (1130-1143) ?ber freie Abts- und Vogtwahl sowie ?ber k?nigliche "Freiheit" (libertas) verf?gte (1139). Im Investiturstreit stand Gengenbach auf der Seite der deutschen Herrscher, mit dem Bamberger Reformkloster Michelsberg war es ?ber seine ?bte Poppo (? 1071), Ruotpert (? 1075) und Willo (? 1085) verbunden. Willo wurde von Anh?ngern der gregorianischen Reformpartei zeitweise aus Gengenbach vertrieben, dasselbe geschah mit seinem Nachfolger Hugo I. (1080/90er-Jahre). Gegen 1117 veranlassten der St. Georgener Abt Theoger (1088-1119) und Bischof Otto I. von Bamberg (1102-1139) in Gengenbach eine Klosterreform im Hirsauer bzw. St. Georgener Sinne. Dem entsprach es, dass 1120 nach dem Abbruch der alten eine neue Klosterkirche entstand, die sich an der Hirsauer Bauschule orientierte: eine dreischiffige Basilika mit Querhaus, einem Haupt- und je zwei Nebench?ren und -konchen. Der Chorraum wurde 1398/1415 gotisch umgebaut, ein Westturm kam im sp?ten Mittelalter hinzu, 1690/1722 wurde die Kirche barock umgebaut und instandgesetzt, 1892/1906 neuromanisch umgestaltet.