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Das m?chtige Scheffelhaus in Gengenbach
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E?linger Zeitung - 25.07.2008

Eine der sch?nsten Fachwerkhausstra?en

Von Alfred Behr

Es d?rfte in Deutschland kaum eine sch?nere, mit Fachwerkh?usern bestandene Stra?e geben als die Engelgasse in Gengenbach in der Ortenau. Die leicht geschwungene Gasse ist geradezu ein Fachwerkparadies, und die H?user lassen erkennen, dass die Menschen in der Ortenau, wo der Riesling ?brigens Klingelberger hei?t, einen guten Tropfen zu sch?tzen wissen: Fast alle Geb?ude haben einen eigenen Weinkeller mit offenem Zugang von der Stra?e aus.Gengenbach liegt im unteren Tal der Kinzig, das ums?umt wird von den sanften H?geln des mittleren Schwarzwalds. Das Stadtbild wird beherrscht von der katholischen Stadtpfarrkirche St. Marien. Ein Lokalhistoriker hat in einem alten Kirchenf?hrer die Ansicht ge?u?ert, nur wenige St?dte in Baden k?nnten sich einer ?hnlichen unvergleichlichen Vereinigung von landschaftlichen und bauk?nstlerischen Reizen r?hmen; wie Gengenbach.

"Badisches Nizza"

Das klingt vielleicht ?bertrieben, ist es aber nicht. Es freut die Gengenbacher, dass ihre Stadt auch als "badisches Nizza" bezeichnet wird. Prominentester B?rger ist Bundesinnenminister Wolfgang Sch?uble. Wer das Rathaus von 1784 betrachtet, wei? nicht so recht, ob der Stil der Fassade noch Rokoko oder schon Klassizismus ist. Auf dem dreieckigen Giebel stehen die Figuren Justitia (Gerechtigkeit) und Prudentia (Klugheit), dazu das Stadtwappen mit dem Adler. Seit zw?lf Jahren verwandelt sich das Rathaus mit seinen 24 Fenstern im Dezember zum gr??ten Haus-Adventskalender der Welt. Wer zur Weihnachtszeit nicht in Gengenbach ist, kann den Rathaus-Adventskalender im Internet anklicken und sogar selbst die Fenster-T?rchen ?ffnen. Die Geschichte Gengenbachs beginnt mit dem 725 vom heiligen Pirmin gegr?ndeten Kloster, in dem bis zu seiner Aufhebung im Jahre 1803 Benediktinerm?nche lebten. In der Klosterschule erfand der Mathematikprofessor Quintens die Dezimalwaage. Nach der Stadtzerst?rung im Pf?lzischen Erbfolgekrieg (1689) hatte das Kloster den Wiederaufbau von St. Marien dem Vorarlberger Barockbaumeister Franz Beer ?bertragen, der auch die gro?artigen Kirchen in Weingarten und Obermarchtal geschaffen hat.

Neben der himmlischen Engelgasse gibt es in Gengenbach auch eine H?llengasse, in dem das m?chtige Scheffelhaus steht, benannt nach dem Gro?vater des Dichters Viktor von Scheffel. Opa Scheffel war der letzte "Oberschaffner" der Benediktinerabtei; sein schreibender Enkel, dessen gr??ter Erfolg der Roman "Ekkehard" war, hat ihn dort oft besucht.

Von der einstigen Stadtbefestigung mit Wehrgang ist noch viel erhalten, darunter das Obertor, der Schwedenturm, der Niggelturm, der Pr?latenturm und das Kinzigtor, dessen T?rmer die Aufgabe hatte, die herannahenden Flo?e auf der Kinzig und die anreisenden H?ndler mit einem st?dtischen Zoll zu belegen. ?ber das harte Leben der Fl??er informiert das Fl??ermuseum, das sich zwischen den Gleisen der Schwarzwaldbahn und der Kinzig befindet. Die Martinskirche, bis 1803 Pfarrkirche, stand au?erhalb des Mauerrings. Sie ist im Stil ruhiger Landgotik erbaut.