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Das Fl??erei- und Verkehrsmuseum
Zwischen den Geleisen der Schwarzwaldbahn und der Kinzig finden wir ein weiteres Kleinod. In dem ehemaligen Bahnw?rterhaus hat die Fl??ergilde Schwaibach ein Museum eingerichtet, das die Geschichte der Fl??er im Kinzigtal sehr ausf?hrlich zeigt. Dieser Beruf war bis ins 19. Jh. ein wichtiger Broterwerb im ganzen Schwarzwald. 1894 fuhr das letzte Flo? die Kinzig hinab Richtung Rhein.
Bei der Fl??erkapelle, die nicht mehr auf ihrem urspr?nglichen Platz steht, schickten die Fl??er vor ihrer Weiterfahrt noch ein Gebet zum Himmel, um f?r die gef?hrliche Fahrt den Segen zu erbitten. Man sagt, die Fl??er waren rauhe Kerle mit einem weichen Herz.
Zur Fl??erei
Die Fl??erei als Holztransportmittel ist ein sehr altes Gewerbe. Bereits im Alten Testament (1. K?nige 5) wird davon berichtet, dass Hiram, der K?nig von Tyros, Zedern- und Tannenholz in Form von Fl??en ?ber das Meer lieferte. Empf?nger war Salomo, der das K?nigreich Israel von ca. 965 v. Chr. bis ca. 926 v. Chr. regierte.
Es wurde wahrscheinlich im Mittelmeerraum fr?her gefl??t als in Deutschland. Lange Zeit galt eine im Archiv der Stadt Heilbronn befindliche Urkunde vom 17. Februar 1342 als ?ltestes Zeugnis der Fl??erei in Deutschland. Eine Urkunde in lateinischer Sprache aus dem Jahr 1258 erw?hnt die Fl??erei auf der Saale. Es gilt aber als sicher, dass die Fl??erei im s?ddeutschen Raum viel ?lter ist. In alten Schriften ist zu lesen, dass die Ungarn bei ihrem Einfall in Deutschland im Jahre 926 Holz f?r Fl??e und F?hren im Schwarzwald schlugen. Julius C?sar berichtet, dass die Helvetier mit Fl??en ?ber den Rhein setzten.
Stra?en- und Wegeverh?ltnisse waren in Deutschland im ganzen Mittelalter und selbst bis ins 19. Jahrhundert hinein sehr schlecht. Es gab kaum ein Wegenetz und ein Transport von Holz ?ber lange Strecken zu Lande war nicht m?glich. Die Vorstellung, dass Holz ausschlie?lich gefl??t wurde, darf getrost aufgegeben werden, denn nirgends ist ein ausschlie?licher Transport auf dem Wasserweg m?glich.
Steigende Bev?lkerungszahlen zum Ende des Mittelalters und aufkommender Schiffbau sorgten f?r Rohstoffmangel, sodass Holz aus immer weiter entfernten Gebieten herangebracht wurde. Dieser Umstand verhalf der Fl??erei zu enormem Aufschwung. Auch hierbei ist zu bedenken, dass der Bedarf an Brennholz im 18. Jahrhundert weitaus gr??er war als der an Bauholz. Es gilt also auch hier die Vorstellung, dass nur bestes Holz gefl??t wurde, aufzugeben.
Den absoluten H?hepunkt erlebte die Fl??erei in Deutschland in der zweiten H?lfte des 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit war die Industrialisierung in vollem Gange. Es wurde Holz zu Energie- und Bauzwecken ben?tigt, aber ein ausgebautes Wegenetz oder moderne und kosteng?nstigere Transportmethoden waren nicht vorhanden.
Brauchte die Fl??erei einige Jahrhunderte, um ihren H?hepunkt zu erreichen, so ging sie um so schneller zur?ck. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts war sie auf vielen Fl?ssen schon nahezu verschwunden. Langholzfl??erei konnte sich dabei noch etwas l?nger halten als die Trift. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Fl??erei in Deutschland so gut wie verschwunden, fand aber regional noch Anwendung. So wurde auf dem Finowkanal beispielsweise noch rege gefl??t. Allerdings waren auch hier die Holzmengen erheblich zur?ck gegangen. Zum Ende der 1960er Jahre war die Fl??erei v?llig verschwunden. Sie erlebte noch eine kurze Renaissance in der DDR in den 1980er Jahren, als es aufgrund der Bereitstellungspflicht aus der Planwirtschaft zu Lieferengp?ssen kam; sie erreichte aber nie einen nennenswerten Umfang.
Die Fl??erei wurde durch die Verbreitung der Eisenbahn und deren lukrativeren, schonenderen und schnelleren Holztransport stark verdr?ngt und mit dem Bau der ersten Staud?mme nicht nur ?berfl?ssig, sondern auch quasi unm?glich.