!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//EN"> Gengenbach: ?ffnung zum Kinzigtal: Kinzigtor
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?ffnung zum Kinzigtal: Kinzigtor
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Kinzigtor

S?dlicher Turm der Stadtbefestigung, Untergeschoss aus dem 14. Jahrhundert, Dach vom Endde des 17. Jahrhunderts

?ber das Kinzigtal und ?ber die Kinzig:

Die Kinzig ist ein deutscher Fluss, der den Schwarzwald und die Oberrheinische Tiefebene auf einer L?nge von 95 km durchflie?t. Sein Tal und die Nebent?ler bilden das gr??te Talsystem des Schwarzwaldes. Je nach Definition ist das Kinzigtal die Grenze zwischen Nord- und Mittlerem Schwarzwald oder Teil des Mittleren Schwarzwaldes. Sein gesamter Verlauf liegt im Bundesland Baden-W?rttemberg. Der Name des Flusses soll keltischen Ursprunges sein.

Flussverlauf

Die Kinzig entspringt auf der Gemarkung der Gemeinde Lo?burg im Landkreis Freudenstadt. Sie flie?t zun?chst in s?dliche Richtung und knickt dann allm?hlich nach Westen ab. Dabei verl?sst sie kurz nach Alpirsbach den Landkreis Freudenstadt und streift den Landkreis Rottweil. Den gr??ten Teil ihres Laufes durchquert sie den Ortenaukreis. Bei der Stadt Offenburg verl?sst sie den Schwarzwald und m?ndet bei Kehl in den Rhein. In ihrem oberen Lauf ist die Kinzig ein typischer Gebirgsfluss, die in ihrer Geschichte auch schon manche schwere ?berschwemmung verursacht hat. Im mittleren und unteren Verlauf wurde die Kinzig in ein sehr geradliniges Bett mit hohen Deichen gezw?ngt. Im M?ndungsbereich der Kinzig bzw. der Schutter in die Kinzig wird eine Renaturierung durchgef?hrt.

Zul?ufe

In die Kinzig m?nden folgende Fl?sse und kleinere Zuläufe:

    * Lohm?hle
    * Aischbach
    * R?tenbach
    * Kleine Kinzig (mit Talsperre Kleine Kinzig)
    * Kaibach
    * Reinhardsbächle
    * Kuhbach
    * Schiltach
    * Heubach
    * Sulzbächle
    * Ippichen
    * Schiltersbach
    * Langenbach
    * Wolf/ Wolfach (Fluss)
    * Kirnbach
    * Gutach
    * Harmersbach
    * Schutter
    * M?hlenbach


Flora und Fauna

Tierwelt

Eine Wiederansiedlung von Lachsen (Salmen) in der Kinzig wird seit 2002 durch Aussetzen von Junglachsen und Beseitigung von Hindernissen versucht. Diese Bem?hungen zeigten Anfang 2005 erste Erfolge, als nach 50 Jahren erstmals wieder Lachslaich in einem baden-w?rttembergischen Fluss gefunden wurde.

Vegetation Das Kinzigtal ist das am tiefsten eingeschnittene Tal im ganzen Schwarzwald. Im vorderen Kinzigtal liegen die Orte auf nicht einmal 200 Meter ?ber NN. Dies bedeutet, dass das Klima im Kinzigtal im Durchschnitt milder ist als in anderen Gegenden des Schwarzwaldes. Im Vorderen Kinzigtal wird daher sehr erfolgreich Obst und Wein angebaut. Die Weinorte Gengenbach, Ortenberg und Ohlsbach sind wohlklingende Namen. Hier f?hrt auch zum Teil die Badische Weinstra?e durch. Das ganze Tal ist im Fr?hjahr wesentlich fr?her gr?n als die restliche Umgebung.

Der Name Kinzig

Urkundliche Nennungen: 1099 Hauptstaatsarchiv Stuttgart (HStAS): A 470 U 1: ad Chinzechun; ad aliam Chinzichun; 1128 Staatsarchiv Sigmaringen (StAS) Dep. 39 HH/U 582: flumen [Fluss] Kinzicha, flumen Kynzichun, ad aliam Kynzicham; 1539 HStAS: A 470 B? 73: K?nz, K?nzlin auff; 1543 HStAS: H 102/63, Bd. 39, S. 3b: K?ntzgen; 1560 HStAS: H 102/2, Bd. 10, S.19a: Kintzg; 1560 HStAS: H 102/2, Bd. 10, S. 25b, 26a: ob den st?cken oder Kintzgen; 1561 HStAS: H 102/2, Bd. 25, S. 108b: obenn Kintzgen wyse; 1579 HStAS: H 102/63, Bd. 42, S. 4a: K?ntzg; 1620 HStAS: H 102/63, Bd. 43, S. 3b: Kintzgen; 1652 HStAS: H 102/63, Bd. 31, S, 42a: Oberkentzgenw??; 1654 HStAS: H 102/63, Bd. 44:, S. 19a, 20b: K?ntzig; 1837 Prim?rkataster: Kinzig

Die Ableitung des Flussnamens Kinzig (1099 ad Chinzechun, ad aliam Chinzichun) ist nach Adolf Bach und Bruno Boesch umstritten. Bach verweist auf den appellativen Gebrauch im n?rdlichen Breisgau, wo die Kinzigen "schluchtartige Hohlwege im L??" bezeichnen. Im Oberelsass und in Graub?nden bedeuten die Flussnamen mit Kinzig "Schlucht" (vgl. Bach Bd. II/2 ? 438). Nach Boesch sind die verbreiteten Kinzgen vom Wasser eingeschnittene Hohlwege oder Hohlrinnen in den l??haltigen Weinbergen im Kaiserstuhl und im Breisgau (vgl. Boesch S. 266).. Beim Fluss Kinzig sind die Dinge nach ihm jedoch etwas komplizierter. Der Wortwurzel m?sse erst noch nachgegangen werden (vgl. Boesch S. 280). ?blich ist eine Ableitung aus dem Keltischen oder Vorkeltischen, Illyrischen (vgl. Bach, Bd. II/2 ? 438). M.R. Buck f?hrt die Kinzig ohne n?here Ableitung unter Kanzach auf, die er auf die indogermanische Wurzel cudh (sanskrit) = reinigen, l?utern zur?ckf?hrt. Dabei verweist er auf das sprachverwandte lat. Candidus = wei? hin. Ludwig Traub erkl?rt die Kanzach aus den gallischen Ortsnamen mit "candos" = rein, gl?nzend, wei?. Er gibt aber keine Erkl?rung f?r Kinzig, ebenso wenig Hans Krahe (in: Unsere ?ltesten Flussnamen, Wiesbaden 1964) und Walther Keinath (in: Orts- und Flurnamen in W?rttemberg, Stuttgart 1951). Otto Springer schlie?t aus der indogermanischen Wortsippe f?r Kinzig auf ein keltisches "kent", das verschiedene Arten rascher Bewegungen bedeutet haben mag. Wilhelm Oberm?ller (Deutsch-Keltisches W?rterbuch) sieht eine Ableitung von coed oder gwidd, gwindoiche = Waldbach. Hans Bahlow deutet den Namen Kinzig aus dem keltoligurischen Centica (Cinti), das einfach Wasser bedeute und eine Variante zu cant, cent = Sumpf-, Schilf-, Schmutz-, Moderwasser, Begriffe, die Bahlow f?r eine gro?e Anzahl von Flussnamen ben?tzt.

Bei all den Deutungen kommen wir auf Adolf Bach und Bruno Boesch zur?ck, welche die Ableitungen f?r umstritten halten. Bei den Auslegungen w?re noch die Frage zu ber?cksichtigen: Wie weit besiedelten die Kelten bzw. Vorkelten das Kinziggebiet und welche Siedler gaben dem Fluss seinen Namen. Dies l?sst sich aber f?r die vorgeschichtliche Zeit kaum beantworten. Eine schluchtartige Kinzig finden wir nur im Oberlauf. Ein v?llig anderer Flusslauf mit einst vielen Windungen treffen wir in Richtung oberrheinische Tiefebene an. Die Kinzig m?ndete noch gegen Ende der letzten Eiszeit erst im Hockenheimer Gebiet in den Rhein, nachdem sie zuvor die Murg aufgenommen hatte.

Zur Bedeutung als Verkehrs- und Handelsweg

Fl??erhandwerk

Die Kinzig hatte in fr?heren Zeiten gro?e Bedeutung f?r die Fl??erei. Die fr?heste Erw?hnung dieses Handwerkes auf der Kinzig stammt aus dem Jahre 1339. Die Fl??erst?dte Wolfach und Schiltach unterhielten eigene Flo?gesellschaften, die die Fl??erei bis zum Rhein und weiter bis nach Holland organisierten, die sogenannten Schifferschaften. Sie erhielten von den jeweiligen Landesherren das alleinige Recht zum Holzexport - ein lukratives Gesch?ft, das den St?dten zu Wohlstand verhalf. Sebastian M?nster schreibt in seiner Cosmographia universalis: "Das volck so bey der Kyntzig wohnet, besonders umb Wolfach ernehret sich mit gro?en Bawh?ltzern, die sie durch das Wasser Kyntzig gen Stra?burg in den Rhein fl?tzen und gro? Gelt j?hrlich erobern". Ihre Bl?tezeit erlebte die Fl??erei auf der Kinzig im 15. und 16. Jahrhundert und dann nochmals im 18. Jahrhundert, als der Holzbedarf rapide anstieg, weil die Niederlande und England begannen, ihre m?chtigen Kriegs- und Handelsflotten aufzubauen. Mit den M?glichkeiten der neu eingef?hrten Eisenbahn konnte man aber nicht mithalten, und so fuhr das letzte aus Handelsgr?nden gebaute Flo? 1896 auf der Kinzig. Noch heute erinnern Fl??erfeste, Fl??ermuseen in Gengenbach, Wolfach und Schiltach, sowie zahlreiche technische Anlagen wie Stauwehre an diese Zeit.

In Schiltach und Wolfach halten Fl??ervereine mit ihrem Wirken die Erinnerung an die Fl??erei wach und sorgen daf?r, dass die Technik des Flo?baus der Nachwelt erhalten bleibt. Auch Gengenbach verf?gt ?ber ein Museum zum traditionsreichen Handwerk der Fl??erei.