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Die Ratskanzlei:

Weitere ausgezeichnete Bauten umstellen den Marktplatz. Fachwerkh?user, wie ihre zahlreichen ?ber die Stadt verteilten Pendants stets im fr?nkischen Stil (der Wiederaufbau tilgte die letzten alemannischen Elemente) und gerne, wenn auch zumeist zur?ckhaltend, durch Schmuckformen bereichert. Auch die alte Ratskanzlei kam hier zum Stehen. Eines der ersten wiedererstellten Geb?ude, erbaut noch im 17. Jahrhundert, namentlich 1699. Ein vor allem deshalb interessantes Geb?u, weil es im Stile der Sp?trenaissance ein seltenes ?bergangswerk zum Barock. Noch der Renaissance verpflichtet findet man die Giebelstellung zur Stra?e, welche hier ?brigens in sch?nem Kontrast zur sich im 18. Jahrhundert durchsetzenden Traufst?ndigkeit (auch in Gengenbach). Der geschweifte Giebel selbst, durch Gesimse noch horizontalisiert und allgemein die Fensterrahmungen, die noch hinter die Putzebene zur?cksinken - auch sie erz?hlen noch von der alten Zeit. Die Profilierung jener Rahmungen dagegen und vor allem das barock geschwungene Vordach weisen auf den Barock. In seiner Gesamtheit, also auch jenseits des bauhistorischen Wertes, gewinnt der wei?e Putzbau einen trefflichen Eindruck, zumeist vielleicht ob seiner Herbheit, der man die rauen Tage des Wiederaufbaus - n?chtern, wenig Schmuck, aber mit bestem Willen - f?rmlich ansieht.

Siddhartha Finner, Dipl.Ing. Architekt - in: "Baukunst in Baden"