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Statthalter der Historischen Altstadt - Geharnischter und Niggel
Wo Vergangenheit lebendig wird
Sie sind in einer Stadt, deren Gesicht von Jahrhunderten gepr?gt ist. Wo Sie auch stehen, auf dem historischen Marktplatz, in den verwinkelten und vertr?umten G??chen, im ehemaligen Benediktinerkloster, auf dem Bergle oder im modernen Freizeitbad auf der Insel, ?berall finden Sie eine harmonische Verbindung von Geschichte und Neuzeit.
Schon im vorchristlichen Jahrhundert wurde unsere Gegend von den Kelten besiedelt. Noch viele Namen wie Kinzig z. B. erinnern an diese Zeit. Die danach einstr?menden Germanen wurden um die Zeitenwende von den R?mern wieder aus dem Land gedr?ngt. Die eigentliche Besiedelung war in der R?merzeit, 73 bis 260 n. Chr. Viele Funde, eine reich verzierte Votivs?ule, M?nzen und ein 1974 freigelegter Ziegelofen belegen die R?mersiedlung. Die bedeutende R?merstra?e von Stra?burg nach Rottweil f?hrte durch Gengenbach.
Nach einer Ansiedelung der Alemannen, die etwa 200 Jahre die Oberherrschaft hatten, unterwarfen sie sich K?nig Chlodwig im Jahre 486 und kamen zum fr?nkischen K?nigshof. Die Christianisierung vollzog sich unter dem fr?nkischen Herzog Ruthard. Dieser betraute damit den Missionsbischof Pirmin, der nach dem Kloster Reichenau die Benediktinerabtei Gengenbach im Jahre 725 gr?ndete. Das Kloster war Eigenkloster des K?nigs, der dazu umfangreiche L?ndereien stiftete. Um die Klostermauern lie?en sich viele Handwerker und Bauern nieder, die hier einen sicheren Arbeitgeber fanden.
Die Entwicklung f?hrte 1230 zur Verleihung der Stadtrechte. Den unrechtm??igen Anspr?chen der Vogtei Ortenberg machte der damalige Abt Lambert von Brunn ein Ende. Er war auch Bischof von Brixen, Speyer, Stra?burg und Bamberg. Als Berater von Kaiser Karl IV gelang es ihm, die Orte Gengenbach und Zell im Jahre 1366 dem Kaiser direkt zu unterstellen und ihnen die unmittelbare Reichsfreiheit zu verleihen. Gro?e Unruhen brachten im 16. Jahrhundert die Reformation und sp?ter die Gegenreformation. Der Drei?igj?hrige Krieg ging an der Stadt und dem Kloster auch nicht spurlos vorbei. Das schlimmste Jahr war 1643, als die Truppen von Bernhard von Weimar die Stadt mehrmals pl?nderten. Kaum waren die Schrecken des Krieges ?berwunden, als 1689 auf Befehl des Sonnenk?nigs franz?sische Truppen im pf?lzischen Erbfolgekrieg die Stadt in Schutt und Asche legten. Mit gro?em Flei? und dem Willen, auf eine friedliche Zukunft zu bauen, begannen Kloster und Stadt mit dem Wiederaufbau. Dies ist die Geburtsstunde des heutigen Stadtbildes von Gengenbach. Ausgestattet mit dem ?ltesten Marktrecht im mittelbadischen Raum und den sehr aktiven Handwerkerz?nften erlebte die Freie Reichsstadt eine gro?e Bl?tezeit.
Als Ausdruck dieser Zeit zeigt sich im Herzen der Stadt der imposante Rathausbau aus dem Jahre 1784. Die Reichsstadtherrlichkeit ging 1803 bei der S?kularisation zu Ende. Das Kloster wurde aufgel?st und die Stadt in das Gro?herzogtum Baden eingegliedert. Die damaligen Stabsgemeinden Reichenbach, Bermersbach und Schwaibach wurden als selbst?ndige Gemeinden abgetrennt.
F?r Gengenbach waren noch zwei Daten von einschneidender Bedeutung, das war 1860 der Abschlu? der Kinzigregulierung und 1866 der Bau der Schwarzwaldbahn. Die Stadt und die B?rger von Gengenbach waren immer der Tradition verbunden. Weitsichtig hat man 1905 eine ortsbauliche Vorschrift erlassen, um das Stadtbild zu erhalten. Im Jahre 1955 wurde schlie?lich die gesamte Innenstadt unter Denkmalschutz gestellt.