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B?ndels?nger beim Vortrag
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"ad infinitum" - Mittelalter-Verein, der sich der Traditionspflege verschrieben hat - hier ein Auszug:

Im Sp?tmittelalter war die Welt nicht so "klein" wie heute. Um in sehr weit entfernte Gebiete zu kommen und damit meine ich nicht den Wochenendausflug ans Meer das wir heute bequem mit dem Auto in wenigen Stunden erreichen, musste man sich als normaler Mensch auf seine F??e, wenn man eine h?hergestellte Person war auf ein Pferd oder eine Kutsch verlassen. Mit weit entfernten Gebieten meine ich als Beispiel nur die Strecke bis in die n?chstgr??ere Stadt oder zum n?chsten gro?en Markt f?r dessen erreichen man einige Tage, manchmal sogar einige Wochen einplanen mu?te.

Ebenso war der Informationsaustausch, im Gegensatz zu heute, eine langwierige Sache. In den seltensten F?llen interessierte den einfachen Menschen die politische Lage oder das h?ufige Intriegenspiel der Machthabenden oder die Kultur sofern er nicht pers?nlich davon betroffen war. H?ufig wurden sie dessen noch nicht einmal gewahr.

F?r den grossteil des Volkes war es wichtig zu wissen, wer dessen Dienstherr war bzw. von wem sie ihren Sold erhielten, das sie ein Dach ?ber dem Kopf und genug zu Essen hatten. Aus diesem Grund sind die Eckdaten die hier aufgef?hrt sind nur ein grober Anhalt. Die meisten Mensch von damals werden nicht viel weiter ?ber ihren eigenen Horizont hinausgeschaut haben als es ihr eigenes Leben beeinflusste. Die Geschichte von ad infinitum

In einem Gasthaus in dem ?rtchen Niederwalluf im Rheingau treffen die ersten Soldaten ein.

Sie wurden von Adolf II, Graf von Nassau zu den Waffen gerufen um einen gro? angelegten Angriff auf Mainz vorzubereiten.

Auf der Gegenseite, als Mainzer Verb?ndeter, steht mit seinem Heer Diether von Isenburg um die Pl?nderung und Brandschatzung von Mainz zu verhindern.

An einem gro?en Tisch des Gasthauses sitzt eine Rotte S?ldner, die seit nunmehr einem Jahr hier in Niederwalluf stationier ist. Diese M?nner und Frauen haben seitdem die Grenzen des Rheingaus gegen die ?bergriffe von Mainzer Seite aus erfolgreich verteidigt.

Vor fast einem Jahr, 1461, standen sie schon einmal Diether, Graf von Isenburg gegen?ber, als dieser versuchte in den Rheingau einzufallen, was ihm aber dank dem Mut und der Entschlossenheit der Verteidiger nicht gelang.

Dieter scheiterte nicht zuletzt an der Grenzbefestigung des Rheingaus, dem Rheingauer Geb?ck, an seinem Vorhaben.

Bald w?rden die S?ldner aber nicht mehr auf der Seite der Verteidiger stehen, sondern bei den Angreifern die in der Pl?nderung von Mainz eine Gelegenheit sehen Reichtum und Wohlstand zu erlangen.

Der Name der Rotte : ad infinitum

Begriffserl?uterungen: (Kurzfassung)

Der Rheingau = im Sp?tmittelalter durch regen Handel, gute Weine und fruchtbare B?den ein sehr reiches Gebiet direkt am Rhein gelegen. Der Rheingau war durch seine abh?ngigkeitslose Selbstverwaltung den umliegenden Grafschaften, nicht zuletzt dem Bistum Mainz ein Dorn im Auge, da sie keine Abgaben erhielten und auf dem Rhein entlang des Rheingaus keine Z?lle erheben konnten. Der Rheingau wurde damals auch "Die Wiege der Demokratie" genannt.

Adolf II, Graf von Nassau = Erzbischof von Mainz, *25.10.1422, ? 6.9. 1475 in Eltville. - Adolf II. wurde von Papst Pius II., der die 1459 erfolgte Wahl des Diether von Isenburg nicht best?tigte, 1461 zum Erzbischof von Mainz ernannt. (1461-1475). 1462 eroberte dieser das mit Diether von Isenburg verb?ndete Mainz, brandschatzte die Stadt und enteignete oder vertrieb die Patrizier.

Adolf. II. f?rderte Kunst und Wissenschaft und nahm Johannes Gutenberg in seinen Hofdienst auf. Als Adolf von Nassau 1475 starb, wurde sein fr?herer Gegner Diether von Isenburg wiederum zum Erzbischof gew?hlt.

Grabplatte von Adolf II, Graf von Nassau und Erzbischof von Mainz im Hochgrab des Erzbischofs Gerlach von Nassau im Kloster Eberbach

Diether von Isenburg = Verb?ndeter von Mainz. 1460 wurde Diether von Isenburg von Papst Pius II. zum Erzbischof ernannt und damit gleichzeitig Kurf?rst. Als er sich jedoch der antip?pstlichen Partei anschlo?, wurde er abgesetzt und sein Gegner, Graf Adolf II. von Nassau, berufen.

Die "Rotte" in der Milit?rstruktur = Ein Regiment bestand zumeist aus 10-16 F?hnlein. Jedes F?hnlein bestand aus einer Anzahl von Rotten die sich aus der Gesamtst?rke des Regimentes ergab.

Eine Rotte bestand meist aus 10 einfachen S?ldnern oder sechs Doppels?ldnern.

Das Rheingauer Geb?ck = ein ?ber 38 Km langer und stellenweise bis zu 50 Meter breiter Schutzwall aus Rotbuchen, Hainbuchen und Heckenstr?uchern. Die jungen Zweige der Buchen wurden miteinander verdreht und zur Erde hinuntergebogen, "geb?ckt". Um diesen lebenden Schutzwall noch undurchdringlicher zu machen wurden zwischen den Buchen noch wehrhafte Str?ucher wie Schlehe, Wei?dorn und Brombeeren gepflanzt.

Vom 12. bis zum 18.Jhdt diente das Rheingauer Geb?ck als Schutz der Region gegen Feinde. Allein im 15.Jhdt hat das Geb?ck den Rheingau mehrmals vor Verw?stung und Pl?nderung gesch?tzt.

ad infinitum = bis ins grenzenlose

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