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Minnesang und Musikanten
Die Musik des Mittelalters l?sst sich in zwei Kategorien einteilen; die kirchliche und die weltliche Musik.
Die kirchliche Musik
Die kirchliche Musik stammte urspr?nglich aus dem Morgenland und wurde von M?nchen und Priestern ?bernommen. Da es keine Noten wie in der heutigen Form gab, sondern nur Neumen, die Tonh?hen nur ungenau angeben konnten, gab es viele verschiedene Interpretationen einzelner Lieder. Papst Gregor I. (der Gro?e) lie? nach der nicht ganz gesicherten Forschung diese Lieder ca. 600 n. Chr. sammeln und in eine einheitliche Form bringen. Wegen dieser Entstehung hei?en sie Gregorianischer Choral. Die Lieder hatten keinen in erster Linie ?sthetischen Wert, sie dienten nur dem Lob Gottes. Aus dem Gregorianischen Choral, der noch einstimmig war, entwickelten sich im 9. Jahrhundert langsam mehrstimmige Lieder. Die zweite Stimme hatte die gleiche Melodie wie die erste, wurde aber tiefer gesungen. Langsam begann man auch verschiedene Melodien zu kombinieren. Diese Form der Mehrstimmigkeit hei? Mottet. Sie klang oft sehr hart, da die Noten noch nicht aufeinander abgestimmt waren. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis es ein klingendes, selbstverst?ndliches Nebeneinander der Melodien gab. Vom 10. bis 12. Jahrhundert entwickelten sich neue musikalische Elemente (Sequenz, Tropus, Conductus). Zudem entwickeln sich erste Notenlinien, die die Melodien genauer angeben konnten.
Die weltliche Musik
Die weltliche Musik entstand teilweise aus der kirchlichen Musik, deren ungenauen Noten anders interpretiert wurden und einem anderen Text zugeordnet wurden. Bis zum 12. Jahrhundert gab es nur wenig Dokumente ?ber weltlichen Gesang. Die Lieder wurden meist m?ndlich weitergegeben und waren noch einstimmig. Minnes?nger und Troubadoure zogen durch die Lande und trugen ihre Lieder an H?fen des franz?sischen Adels vor. Von dort verbreiteten sie sich ?ber Spanien, Italien und Deutschland. Dort waren die bekanntesten Minnes?nger Oswald von Wolkenstein und Walter von der Vogelweide. Die meisten Minnes?nger begleiteten ihren Gesang auf Saiteninstrumenten. Sehr verbreitet waren die Fiedel, die Viole und die Harfe. Manchmal wurden auch Blasinstrumente zur Begleitung verwendet. Inhalt dieser Lieder war haupts?chlich die Verehrung der edlen Fr?ulein. Die Spielleute spielten auch zu Tanz auf, dabei entstanden erste Instrumentalst?cke. ?ber die Kunst der Minnes?nger wei? man sehr viel, da es zu dieser Zeit schon eine ausgepr?gte Notenschrift gab, die Ungenauigkeiten ausschloss. Ab dem 14. Jahrhundert kam der Minnesang nur noch selten vor. Stattdessen wurden von den B?rgern eigene Lieder geschaffen und Meistersinger-schulen gegr?ndet, an denen sie ihre S?nger ausbildeten. Auch die einfachen Bauern erfanden ihre eigenen Lieder, die sie haupts?chlich abends in Gasth?usern sangen. Sie wurden von Fl?ten, Dudels?cken oder Handtrommeln begleitet. Die Texte dieser Lieder wurden in der Carmina burana(lat. = B?uerliche Lieder) gesammelt. Die Mehrstimmigkeit entstand bei den weltlichen Liedern erst ab dem 13. Jahrhundert. Die Musiker Leoninus und Perotinus spielten bei der Weiterentwicklung der Mehrstimmigkeit eine gro?e Rolle. Die Musik bis zu diesem Zeitpunkt wird als Ars antiqua (alte Kunst) bezeichnet.