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Ein Minnelied: Die Guete der Frau
Wart ie bezzer iht f?r ungem?ete danne wibes g?ete.. des erkenne ich niht: swaz ein man verborgen leides unde sorgen allen tac ze herzen hat geslozzen, daz kan im ze naht sin frouwe b?ezen: von ir werden s?ezen minnen liep geschiht sinem senden libe. Wol dem reinen wibe die niht hoher eren hat verdrozzen! diu tiuret unde croenet mit ir edeln tugenden werden man: swenne si mit spiegelliehten ougen in geblicket tougen herzeclichen an, unde uz rotem munde lachet im vor grunde: so hat in der saelen tou begozzen. |
Gab es je etwas Besseres gegen Kummer als die G?te einer Frau? Mir ist nichts bekannt. Alles was ein Mann heimlich an Leid und Sorgen den Tag hindurch in sein Herz verschlossen hat, davon kann ihn des nachts seine geliebte Frau erl?sen. Durch ihre herrliche, sanfte Liebe ergeht es seinem sehnenden K?rper gut. Wohl der vollkommenen Frau, die dieser hohen Ehre nicht ?berdr?ssig ist! Mit ihren edlen Gaben ehrt und kr?nt sie ihren lieben Mann. Wann immer sie mit spiegelklaren Augen ihn im Stillen herzlich anblickt und mit rotem Mund von ganzem Herzen anlacht.. dann ist der Tau der Gl?ckseligkeit auf ihn gefallen. |
Notation von Liedern und Chor?len
Zu Beginn des Mittelalters kannte man noch keine Notenschrift, wie wir sie heute kennen. Stattdessen behalf man sich mit Handzeichen ("Neumen"), die dann sp?ter ?ber den Liedtexten aufgezeichnet wurden. Diese Neumen sagten aber noch nichts ?ber die Tonl?nge und den Rhythmus aus, sie beschrieben nur die Melodielinie. Erst ab dem 13. Jahrhundert wurden mehrere, zum Teil farbige Notenlinien ?blich, die auf Guido von Arezzo zur?ckgehen. Nun konnten die Chor?le auch schriftlich weitergegeben werden und ?berall gleich gesungen werden.