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Essen im Mittelalter
Das Brot
Das Brot, auf allen Tischen in reichlichen Mengen vorhanden, bildete das Hauptkontingent des enormen Anteils von Getreideprodukten an der Nahrung. Brot verzehrten Bauern und Grundherren, M?nche und B?rger, kurz, es war das absolute Hauptnahrungsmittel. Damals handelte es sich noch um unges?uertes Brot. Auch in Hungerzeiten versuchte man aus den verschiedensten Produkten Brot zu backen, zum Beispiel aus Hafer, Kastanien oder dicken Bohnen. Seit dem 11. Jahrhundert gab es fast ?berwiegend Weizenbrot, Dinkel nur noch selten. Im Westen und in Mittelfrankreich hielt sich zwar auch noch Brot aus Roggen und Gemengsaat (Roggen und Weizen), aber Gersten- oder Haferbrot wurden f?r das Vieh verwendet. Das Brot im Mittelalter war nicht gesalzen. Vermutlich war das eine Folge der Salzsteuer, denn in England, wo Salz nicht besteuert wurde, salzte man das Brot.
In Hungerzeiten griff man darauf nat?rlich zur?ck, doch sonst galten Hafer- und Gerstenbrot als Asketennahrung. Das Brot im Mittelalter war rund und auch wenn der Preis meist stabil blieb, variierte doch die Gr??e des Laibes. Oft trug das Brot das Siegel des B?ckers damit dieser erkannt wurde. Die B?cker stellten drei verschiedene Brotsorten her. Aus feinstem Auszugsmehl, stellten sie ein sehr wei?es Brot her das nur f?r die obere Schicht erschwinglich war (Domherrenbrot), das Stadtbrot, wurde aus weniger fein gemahlenen Getreide hergestellt, f?r den Durchschnittsb?rger. In der dritten Variante, die unserem heutigen Vollkornbrot ?hnelt, fand man "alles", auch Kleie. Dieses sehr schwere und dunkele Brot war f?r die niedrigsten Arbeiter bestimmt.
Kochen im Mittelalter
Im fr?hen Mittelalter kochte man noch ebenerdig auf einer Feuerstelle, die in der Regel in der Mitte eines Raumes angelegt war. Ein Rauchabzug wurde in dieser Zeit noch nicht benutzt, so dass der entstehende Rauch durch T?ren, Fenster oder kleine Schlitze in den R?umen abziehen musste.
?ber den Kochstellen ist in damaligen Abbildungen h?ufig ein viereckiges Gebilde angebracht. Dieses diente dem " Funkenfang " zum Schutz vor hochschlagenden Flammen oder eben vor Funken. Der erste belegbare Kamin findet sich im Jahr 820 im Kloster St. Gallen. Allerdings entwickelten sich die K?chenausstattung und die Kochkunst erst im Hochmittelalter weiter, zu der Zeit als auch die St?dte wuchsen, ebenfalls die Herrscherh?fe.
In St?dten und Burgen r?ckte die Feuerstelle bald von der Mitte des Raumes an die Wand, da die Feuerschutzgesetze und mehrst?ckige Geb?ude schon damals einen Kaminanschluss vorschrieben. Diese erlassenen Gesetze verhinderten in Gro?st?dten, dass jedes kleine Haus ohne gemauerten Kamin eine K?che hatte und somit durch eine offene Kochstelle zur Gefahr f?r die ganze Stadt wurde. Neue, schon gemauerte Herdtypen entwickelten sich in den Burgen oder in den K?chen der st?dtischen Oberschicht.
Es entstand langsam die separate K?che. In ?rmeren Gegenden und auf dem Land blieb der Herd vorerst noch ohne Kamin, ca. bis in das 17. Jh.
Im s?ddeutschen Raum erfolgte die Abtrennung der K?che von der Stube schon ab ca. 1300. Im Norden hingegen hielt sich noch das b?uerliche Langhaus, welches Kochstelle und Wohnraum vereinte.
Ein Herd im Hochmittelalter war h?chstens Kniehoch. Aus Abbildungen Zeitgen?ssischer Kochb?cher wei? man, dass viele verschiedene Herdtypen unterschiedlicher Entwicklungsstufen nebeneinander im Gebrauch waren. Erst ab dem 16. Jh. hat sich ein Herdtyp mit einer H?he von 50 bis 100 cm durchgesetzt. Es gibt jedoch auch Gegenden in denen das Bodennahe kochen bis in das 20. Jh. Bestand hatte.
Das Feuer in einem Herd wurde stets bewacht und wurde nach dem herunterbrennen mit einem Feuerschutz aus Ton oder Keramik abgedeckt.