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Bl?tezeit der Landsknechte
Durch Erbfolge fielen die burgundischen Territorien an den Habsburger Maximilian, Sohn des damaligen Kaisers Friedrich III.. In der Schlacht bei Guinegate (1479) konnte Maximilian den Gro?teil seiner neu gewonnenen Gebiete gegen K?nig Ludwig XI. von Frankreich behaupten, darunter die Niederlande, Luxemburg und die Freigrafschaft Burgund. Um weiteren franz?sischen Angriffen begegnen zu k?nnen und um Druck auf die m?chtigen Territorialstaaten Bayern und B?hmen auszu?ben, ben?tigte der Habsburger ein eigenes schlagkr?ftiges Heer von Fu?soldaten. W?hrend Kaiser und Reich durch Krieg mit T?rken und Ungarn gebunden waren, begann Maximilian daher selbst mit der Anwerbung von Kriegsknechten.
1487, nur wenige Monate nach seiner Kr?nung zum deutschen K?nig, hatte Maximilian die ersten Einheiten zusammengestellt, indem er
das Fussvolk nach Art der r?mischen Legionen in Haufen, Regimenter, teilte, dieselben mit langen Stangsspiessen oder Piquen versehen lassen und sie in diesem Gewehr dermassen abgerichtet, dass sie es allen anderen Nationen zuvorthaten, dannenhero von dieser Zeit an kein Krieg in Europa ohne die Teutschen Lanzknechte gef?hret worden und kein kriegsf?hrender Potentat derselben entbehren wollen (Reallexikon der deutschen Altert?mer, 1885)
Sie wurden in Br?gge von Graf Eitelfritz von Hohenzollern ausgebildet und gingen siegreich aus Feldz?gen in Flandern und B?hmen hervor. Um die Kampfmoral seiner Soldaten zu erh?hen, verpflichtete sie Maximilian ab 1490 dazu, den Gefolgschaftseid auf ihn zu leisten.
Als Ende des 15. Jahrhunderts der Konflikt zwischen dem Schw?bischen Bund und der Schweizerischen Eidgenossenschaft eskalierte, kam es zum bewaffneten Konflikt. In dem so genannten Schwabenkrieg k?mpften Maximilians Truppen auf Seiten des Schw?bischen Bundes, der 1488 als Gegengewicht zu den Expansionsbestrebungen der bayerischen Wittelsbacher gegr?ndet worden war. Die kaiserlichen und schw?bischen Aufgebote mussten im Kampf gegen die Schweizer schwere Niederlagen hinnehmen, die mit dem Frieden von Basel 1499 ihre faktische Unabh?ngigkeit vom Reich erlangten. An dem Krieg hatte auf schw?bischer Seite auch Georg von Frundsberg teilgenommen, der noch im selben Jahr in kaiserlichen Diensten gegen die in das Herzogtum Mailand eingefallenen Franzosen k?mpfte. Frundsberg half Maximilian bei der Aufstellung und Ausbildung der Landsknechtheere, wobei er sich aufgrund der im Schwabenkrieg gesammelten Erfahrungen an den Schweizer S?ldnerhaufen orientierte, deren Taktiken er aber weiterentwickelte. Frundsberg sollte zum bedeutendsten Landsknechtf?hrer werden, dessen Truppen in den Italienkriegen mehrere wichtige Siege gegen Franzosen und auch Schweizer erk?mpfen konnten. Sein Tod im Jahre 1528 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Landsknechte.
Landsknechte k?mpften unter anderem in den Italienkriegen, im Landshuter Erbfolgekrieg, im Bauernkrieg und im Schmalkaldischen Krieg. Ihre milit?rischen Erfolge f?hrten dazu, dass nicht nur der Kaiser und die Reichsf?rsten, sondern auch ausl?ndische Herrscher Landsknechte anwarben, insbesondere die franz?sischen K?nige. Das Leben der Landsknechte war von hohem Selbstwertgef?hl gepr?gt; sie sahen sich selbst als eine Art weltlicher Kriegerorden und setzten ihre Forderungen selbstbewusst auch gegen?ber ihrem Dienstherren durch, der notgedrungen auf ihren Gehorsam in der Schlacht angewiesen war.
Zugleich entwickelte sich zwischen reichsdeutschen Landsknechten und eidgen?ssischen Reisl?ufern eine fanatische Feindschaft, die in den Schlachten der Italienkriege bis zum sogenannten "schlechten Krieg" entartete, in dem im Gegensatz zum "guten Krieg" keine Gefangenen gemacht und der unterlegene oder verwundete Gegner gnadenlos niedergemacht wurde. Die gleiche Erbarmungslosigkeit galt ?brigens den Landsknechten der "Schwarzen Legion", die im Sold des franz?sischen K?nigs auf gegnerischer Seite gegen das Reich k?mpften und damit gegen Kaiser Maximilians Befehl verstie?en, alle Landsknechte aus Frankreich zur?ckzubeordern.