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Das Stadtbild
Alle mittelalterlichen St?dte hatten einige Merkmale gemeinsam. Das auffallendste war der m?chtige Mauerring, der die Stadt vor Feinden (und oft auch vor dem Stadtherrn) sch?tzte und ihr ein burg?hnliches Aussehen verlieh. Innen bildete der Markt den Mittelpunkt. Gro?e St?dte hatten auch mehrere Marktpl?tze f?r verschiedene Waren. Am Markt und in seiner N?he lagen meist auch die steinernen H?user der Patrizier, das Rathaus und die Hauptkirche. Die Pracht der Patrizierh?user und der gro?en Kirchen stand in Kontrast zu den engen Gassen, wo die Handwerker und die ?rmeren Teile der Bev?lkerung wohnten. Hier herrschte die Fachwerkbauweise vor. Da in den St?dten auch Landwirtschaft betrieben wurde, war es um die Sauberkeit auf den Stra?en, die nur selten gepflastert waren und keine Kanalisation besa?en, nicht zum Besten bestellt.
Die drei Hauptprobleme, die sich daraus ergaben waren die Wasserversorgung, die Abfallbeseitigung und die Verschmutzung der Umwelt durch gewerbliche Bet?tigung.
Auch war die h?usliche Wasserversorgung noch weitgehend Privatsache, der Hausm?ll wurde auf die Stra?e geworfen und das Abwasser lief die Gosse hinunter. Die tats?chlichen Lebensumst?nde waren daher zu dieser Zeit alles andere als sie uns in den Idealbildern aus dieser Zeit ?berliefert werden. Erst gegen Ende des Sp?tmittelalters verbesserten sich die Lebensumst?nde durch ?ffentliche Grundwasserbrunnen, bessere Trinkwasserleitungen und strengere Auflagen bei der Entsorgung des Abfalls und der gewerblichen Abw?sser.
Isoliert in der Stadt wohnten die Juden, die nur wenige Rechte hatten. Da ihnen die meisten Berufe verschlossen waren, ergriffen viele den Beruf des Geldverleihers, was sie bei der Bev?lkerung noch unbeliebter machte. Sie durften keinen Grund und Boden erwerben, wurden nicht in die Z?nfte aufgenommen und durften kein Amt in der Verwaltung der Stadt bekleiden. Infolge der Kreuzzugsbewegung und der gro?en Pestepidemie in der Mitte des 14. Jh. kam es wiederholt zu Judenverfolgungen.
H?user in der mittelalterlichen Stadt
In den mittelalterlichen St?dten war bei den B?rgerh?usern und Werkst?tten - sofern diese nicht ohnehin zusammengezogen waren - haupts?chlich der Fachwerkbau gebr?uchlich. So wurden in der Holzskelettbauweise sog. Gefache aus senkrechten, waagrechten und schr?gen Balken durch Holzbohlen und Flechtwerk mit Lehmbewurf geschlossen. Nichttragende, d?nnere Sprossen st?tzen Gefache und begrenzen Fenster und T?ren. Mit dem Beginn des mehrgeschossigen Hausbaus im 13. Jahrhundert wurden zur Versteifung der Wandkonstruktion Schr?gh?lzer notwendig. Schon im 13./14. Jahrhundert gab es diese Art der Konstruktion in Verbindung mit stockwerkbildenden Elementen. So wurden besonders an der Hausfront vor das eigentliche Ger?st vorragende Stockwerkfassaden geh?ngt, die reiche B?rger prunkvoll und aufwendig schm?cken lie?en. Zur Verhinderung der Ausbreitung von Br?nden wurden bald Schutzvorschriften erstellt, wonach jedes neue Haus eine Feuermauer an der Seite zum Nachbarhaus haben musste. Au?erdem unterst?tzte die Stadtverwaltung den Bau eines neuen Hauses, indem sie Tonziegel f?r die Dachdeckung zur Verf?gung stellte.
Die Fu?b?den in den engen, stickigen und dunklen R?umen des Hauses bestanden meistens aus festgestampftem Lehm, erst seit dem 14. Jahrhundert vereinzelt bei reicheren Familien aus Tonflie?en. Im Gegensatz dazu hatten vor allem die H?user der sozialen Unterschicht und das ?brige gew?hnliche Volk eine offene Feuerstelle ohne eigenen Rauchabzug. Kleine Fenster wurden mit Fensterl?den oder Leinwand verschlossen, Glasfenster sind zwar ab 1353 in K?ln nachweisbar, jedoch nur in ?ffentlichen Geb?uden. Als Einrichtung gab es haupts?chlich nur grob gezimmerte M?bel und einfache Liegefl?chen aus Stroh und Fell als Bett.
Wohn- und Arbeitsst?tte der B?rger fielen in ein Haus zusammen. Verkauft wurde auf den heruntergeklappten Fensterl?den zur Stra?e hin, wo sich auch die Werkst?tten, Kontore und Warenlager befanden. Dahinter lag die K?che. Im Obergeschoss waren Schlafkammern eingerichtet. Die Unterschicht war in enge, schmutzige und schlechte R?ume (wenn ?berhaupt) eingepfercht.
Ebenso fand man in solchen R?umen auch dementsprechend schlechte Arbeitsverh?ltnisse vor, obwohl oft den Handwerkern selbst nur die Ger?tschaften geh?rten, w?hrend die Produktionsst?tte Gemeinschaftseigentum der Z?nfte war. Diese besa?en auch eigene Zunfth?user. Solche Gesellschafts- und Verwaltungsbauten der Handwerkerz?nfte und Kaufmannsgilden mit einem gro?en Saal f?r Versammlungen und Festlichkeiten, B?ror?umen, Lager- und Schaur?umen gab es seit dem sp?teren Mittelalter. Besonders aufwendig waren die Gewandh?user der Tuchmacher.
Handwerkerh?user waren den Bed?rfnissen des jeweiligen Betriebes und der Lagerhaltung angepasst. So waren die H?user der Gerber und F?rber oft an einem Flusslauf zusammengefasst und hatten diesem zugewandt breite T?r?ffnungen bzw. Ladetore.
B?rgerh?user waren Werkstatt, Wohn-, Gesch?fts- und Speicherhaus gleichzeitig. Seit dem sp?ten Mittelalter wohnten hier neben den Eigent?mern mit Familie und Gesindel auch Mieter und Untermieter, meistens in sehr schlechten Wohnverh?ltnissen.
Gastst?tten und Gasth?user bestanden in der Grundausstattung aus der K?che und einem Gastraum. Erst seit dem sp?ten Mittelalter entwickelten sich aus Gasth?usern, Tavernen, Weinstuben, Ausschanklokale der Brauereien, Ratskeller und andere Schenken. So gab es z.B. die Seefahrtsh?user der Hanse, die auch Unterkunft anboten.