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H?lle - Germanen
In den germanischen Mythen gab es in der Unterwelt einen kalten, eint?nigen Ort, beherrscht von der Todesg?ttin Hel. Der Ort an sich wurde dann ebenfalls Hel genannt. Sie liegt im Gebiet Niflheim und wird durch den Fluss Gjo.ll begrenzt. ?ber diese spannt sich die mit Gold gedeckte Br?cke Gjallarbr?, die die F?hrerin M?šgušr beaufsichtigt und den an Krankheit oder Altersschw?che Verstorbenen den Weg weist um zur Unterwelt Hel zu gelangen. Weitere Str?me in Hel sind Sl?š und die von den L?ndern der Menschen herabflie?ende Hr?š, Hro.nn, Leiptr, No.nn, No.t, Stro.nd, V?n, V?š, V?na, Vo.nd und Ylgr. Am Rande der Hel wacht der Hund Garmr, gebunden an der H?hle Gnipahellir. Das Gittertor Helgrind schirmt die Unterwelt zus?tzlich vor lebenden Besuchern ab. Empfangen werden die Toten in Hels Halle, in denen sie aber nicht ein qualvolles Dasein fristen, sondern ihr Jenseits entspricht einem allt?glichen Aufenthaltsort nach Stand, sogar f?rstlich mit Festmahlen empfangen werden, wie der ?sagott Baldr. Die im Kampf gefallenen gelangen dagegen zu ?šins Saal Valho.ll, beziehungsweise Freyjas F?lkvangr. In Hel wird ein braunroter Hahn zum Weltuntergang Ragna ro.k kr?hen, nachdem er den Sang der H?hne Fjalarr aus dem Wald J?rnvišr und Gullinkambi aus Valho.ll vernahm. Der Unterschied zwischen Hel und Niflheim (beziehungsweise Niflhel), ist oft verwischt. Manchmal wird Niflheim als ?bergeordnetes Gebiet beschrieben, indem sich die Unterwelt Hel nebst weiteren sieben L?ndern befindet, andermal sind sie gleich oder es besteht Niflhel als eigene Unterwelt neben der Hel. Hierbei werden Hel und Niflhel in verschiedenen (christlich beeinflussten?) Tiefenlagen abgestuft, deren Positionen je nach Erz?hlung vertauscht sein kann. ?fters wird erw?hnt, dass Jo.tunheimr, das Land der Riesen, flie?end in die Unterwelt ?bergeht. So werden auch Riesen als lebende Bewohner der Hel genannt. Um Hel an ihre H?llenvorstellung anzupassen, wandelten die Christen ihr Erscheinungsbild im Mittelalter in eine schlimme und qualvolle Unterwelt. Der Fluss Sl?š wurde mit Eiter und Schwertern gef?llt, das h?llische Gebiet N?stro.nd erfunden. Der G?ttin Hel wurden gr?ssliche Attribute angedichtet: der Saalbau ?lj?šnir, Sch?ssel Hungr, Messer Sultr, Knecht Ganglati, die Magd Ganglo.t, T?rschwelle Fallanda foraš, das Bett Ko.r und der Bettvorhang Bl?skjanda. Im mittelalterlichen, christlich gepr?gten, in neun Welten gestuften und auf drei Ebenen aufgeteilten mythologischen Kosmos wurde Hel/Niflheim zu einer eigenen Totenwelt, die sich neben Mišgaršr und Utgaršr in der untersten "b?sen" Ebene befindet. Aus jeweils einer der Welten entspringt demnach eine der drei Wurzeln der Weltesche Yggdrasill.
Der deutsche Begriff "H?lle" und die englische Bezeichnung hell leiten sich vom germanischen Hel ab.
H?lle - Hinduismus
Im Hinduismus spielt die Vorstellung von H?lle eine untergeordnete Rolle. Trotzdem kennt die indische Mythologie verschiedene, schreckliche H?llen, die nach dem Glauben mancher Hindus einen Teil des unendlichen Kreislaufs der Reinkarnation darstellen. Demnach erf?hrt der Verstorbene hier so lange gro?es Leid, bis sein schlechtes Karma, die negativen Folgen seiner Taten, verbraucht ist. Aber ebenso findet man Beschreibungen von verschiedenen Himmeln, in denen sich der Geist eines Verstorbenen mit gutem Karma, den positiven Folgen seiner Taten, eine Weile in ?berirdischen Freuden aufhalten kann. Doch in beiden F?llen ist der Aufenthalt nicht ewig: Nach einiger Zeit kehrt das Individuum auf die Erde zur?ck, um wieder und wieder geboren zu werden - bis zur endg?ltigen Erl?sung, Moksha. Beschreiben einige indische Schriften die H?llen als Ort der Qual und den Himmel als freudvollen Ort, sprechen andere von geistigen Eigenschaften und Bewusstseinszust?nden, den Gunas. So erkl?rt Krishna in der Uddhavagita, einem Teil des Bhagavatapurana (Kap. 19.42-43): "H?lle ist das Ausdehnen von Tamas (Tr?gheit, geistige Dunkelheit). Himmel ist das Ausdehnen von Sattva (innere Harmonie, Einheit mit dem Selbst)."
H?lle - Buddhismus
Der Buddhismus ?bernahm in modifizierter Form die hinduistischen Vorstellungen von Wiedergeburt und H?lle, bis auf die Vorstellung von einer pers?nlichen Seele, die wiedergeboren werden kann. Nach der orthodoxen buddhistischen Kosmologie geh?ren zu den sechs "Bestimmungen" der sterblichen Existenz drei Bereiche, in denen diejenigen Daseinsfaktoren, die ein schlechtes Karma haben, wiedergeboren w?rden. ?hnlich wie im Hinduismus dienen auch hier die Qualen, die ein S?nder in den jeweiligen "Bestimmungen" erleidet, dazu, diese Daseinsfaktoren zu reinigen und zu befreien, indem er dort den allgemeinen Satz "Alles Leben ist Leiden" sehr viel leichter einsehen kann als in dieser Welt. Dadurch kann er dann auf einer h?heren Ebene wiedergeboren werden. Einer der sechs Daseinsbereiche des buddhistischen Lebensrades ist der "Bereich der H?lle". Wie auch vieles Andere im Buddhismus werden solche Lehren von vielen Buddhisten eher symbolisch verstanden. F?r eine Sicht auf die verschiedenen Daseinsbereiche im thail?ndischen Theravada-Buddhismus siehe: Traibhumikatha.