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Endstation: H?lle
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H?lle - Altes Persien

Schon in der alten monotheistischen Religion des Zoroastrismus aus dem iranischen Raum (ab etwa 1800 v. Chr.) ist von einem Endgericht und von einem Feuerbad die Rede, das von den guten Menschen wie Milch und Honig empfunden wird, von den schlechten Menschen aber wie hei?es Metall. Die Seele hielt sich f?r drei Tage in der N?he der Toten auf und wurde dann ?ber eine Br?cke von drei G?ttern zur Chinvat-Br?cke am Gipfel des Berges Alburz gebracht. An der Br?cke lauerten verschiedene D?monen, unter ihnen Indra und Mithra. Gemeinsam mit Sraosha begutachteten sie die Waage, die die Taten der Toten wog. Die Guten konnten ?ber einen breiten Lichtpfad in den Himmel gelangen, w?hrend die B?sen in eine ?bergangszone kamen. Sie wurden in einen Abgrund geworfen und dort von D?monen in die H?lle gehetzt, ein dunkles, ?berf?lltes zeitloses Reich mit fauligem Gestank. Diese Bestrafung sollte die Seele l?utern und ihre erneute Auferstehung vorbereiten. Elemente dieser fr?hen Himmel-H?lle-Vorstellung fanden sich in der Folge in fast allen anderen Mythologien wieder, wie auch in der christlichen Dogmatik. ?hnlichkeiten gibt es etwa mit dem katholischen Konzept des Fegefeuers.

H?lle - Antikes ?gypten

Im Glauben der alten ?gypter steht am Ende des Lebens eine Reise zum Gott Osiris an. Im Buch Amduat wird beschrieben, dass jeder durch das Jenseits wandern muss, mit zahlreichen Hindernissen wie Tore und Hallen und bev?lkert von D?monen. Das Totenreich ist zweigeteilt in einen Himmel und ein Schreckensreich. In dieser H?lle mangelt es an allem, an Wasser, Brot und Licht. D?monische Wesen schlagen K?pfe ab, trennen H?lse vom Rumpf, rei?en Herzen aus der Brust, richten Blutb?der an. Wem dort nicht bewusst ist, was von ihm erwartet wird, verf?llt diesem Ort und bleibt ewig dort. Nur im Leben erworbenes Wissen, das in 190 Spr?chen auswendig gelernt wurde, kann helfen, den gef?hrlichen Weg zu meistern.

Mithraskult:

Der Mithras-Kult des R?mischen Reichs - der sich in mancher Hinsicht beim oben erw?hnten Zoroastrismus bediente - ging am Ende der Welt von einer gro?en Schlacht aus, zwischen den Kr?ften des Lichts und der Finsternis. Menschen, die den Dogmen der mithrischen Priester gefolgt sind, k?nnen sich vorher den "Geistern des Lichts" anschlie?en und sind somit gerettet, w?hrend Abweichler der Lehren zusammen mit Ahriman ("arger Geist", Gegenspieler von Mithras) und den gefallenen Engeln in einer "H?lle" landen.

H?lle - Griechen und R?mer

Menschen, die sich nicht geheimes Wissen ?ber die G?tter angeeignet hatten, die Uneingeweihten also, kamen nach dem Tod in das Reich des Gottes Hades. Dies ist ein kaltes, dunkles Reich, das "Reich der Schatten". Als Schatten vegetieren die Toten ohne Bewusstsein vor sich hin. F?r die Eingeweihten gab es aber, wie es auch in dem vierten Buch von Homers Odyssee beschrieben ist, die Erwartung eines Paradieses, des "Landes der G?tter", in dem man endlos lange lebt (Ewiges Leben). Tapfere Krieger, mythische Helden oder andere von den G?ttern Geliebte konnten nach diesen Vorstellungen in die Elysischen Felder entr?ckt werden, die einem Schlaraffenland ?hnelten (vergleiche die germanische Walhall oder die keltische Tir Nan Og).

Zeus jedoch hatte auch einen Strafort in der Tiefe der Erde geschaffen, Tartaros oder latinisiert Tartarus genannt. Dies war der tiefste Teil des Hades. Ein gro?er Feuerfluss umgab ihn und unendliche hohe Mauern. Von diesem Ort gab es keine Wiederkehr. Zeus hatte in den Tartaros die Titanen verbannt, auch Tantalos und Sisyphos, kurz: alle, die er f?r ?belt?ter hielt. Im Vergleich zu diesem Schreckensreich war das ewige Leben im Hades ein Gl?cksfall. Ewiges Leben im Paradies und Tartaros beeinflussten die Vorstellung der christlichen Kirchen von Himmel und H?lle, zumal es im ?bergang der Religionen eine im gewissen Ma? vorherrschende Koexistenz der griechisch-r?mischen und j?disch-christlichen Auffassungen gab, insbesondere an den entstehungsgeschichtlichen ?berschneidungen.