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Landsknechtsgruppe Bretten 1504 e.V.
Landsknechte, zwiesp?ltige Gesellen...
Einerseits als heroische Vorbilder bejubelt, die aufopfernd und todesmutig f?r Kaiser, Volk und Vaterland k?mpften. Andererseits aber auch als Landplage gef?rchtet, die mordend und saufend durchs Reich zog.
Urspr?nglich handelte es sich um zu Fu? k?mpfende deutsche S?ldner, die ab dem 15. Jahrhundert die Ritterheere abl?sten. Erw?hnung fanden sie erstmalig 1486 als die S?ldner Maximilians I. ? als das erste geordnete Fu?volk der Neuzeit. Ihre Organisation bildete zugleich die Grundlage allen sp?teren Heerwesens. Sie waren bezahlte S?ldnertruppen, die nach dem Vorbild der Schweizer Landsknechte mit bis zu sechs Meter langen Spie?en oder Lanzen bewaffnet waren und in bislang unbekannten Formationen k?mpften: dem Gewalthaufen, dem Igel oder der Mauer. Das bis dahin unterlegene Fu?volk wurde den Ritterheeren pl?tzlich ein ernstzunehmender Gegner. Als weitere Waffen wurden kurze Schwerter, die Katzbalger, getragen. Gr??ere Schwerter, Zwei- oder Bih?nder genannt, waren die Waffen besonderer Doppels?ldner, die f?r doppelten Lohn mit ihren langen Waffen eine Bresche in die gegnerische Phalanx von Spie?en schlagen sollten. Ihren doppelten Lohn verdienten sie sich also wahrlich, so sie ihn noch genie?en konnten...
Die Langspie?e hielten die Ritter auf Distanz und die Gewalthaufen, die durchaus einige tausend Mann stark sein konnten, widerstanden jedem Ritterheer. So besiegelten sie gemeinsam mit den immer moderner werdenden Feuerwaffen den milit?rischen Untergang des Rittertums.
Bei der Anwerbung der Landsknechte war zu Anfang der Zulauf von meist echten b?rgerlichen Kriegshandwerkern und auch Adligen gegeben. Durch die hohen Ausf?lle im Kampf der Massenheere und durch h?ufig epidemisch auftretende Seuchen wurde schlie?lich immer mehr einfaches Volk angeworben.
Im Kriegsfall ernannte der Landesherr einen Feldhauptmann. Georg von Frundsberg, auch als "Vater der Landsknechte" bezeichnet, war einer der ber?hmtesten Anf?hrer. Dieser w?hlte dann eine Anzahl Hauptleute als F?hrer der F?hnlein aus, die mit Musikbanden durchs Land zogen und K?mpfer anwarben. 10 bis 15 F?hnlein zu je 300 bis 500 Mann bildeten ein Regiment unter einem Oberst. Zu dessen Stab geh?rten sein Stellvertreter (Locotenent, Leutnant, Oberleutnant), der Ambosat (Sprecher), der Rottmeister (F?hrer einer "Rotte"), der F?hnrich (Fahnentr?ger), der Schulthei? (Richter mit Hauptmannsrang), der Quartier- und der Proviantmeister, der Pfennigmeister (sp?ter Zahlmeister), der Hurenweibel und der Profos (Stockmeister).
Den Kriegsherren, denen oft genug das Geld ausging, gaben in diesem Fall gerne eroberte St?dte zur Pl?nderung frei, um so den ausstehenden Sold abzugelten. Danach konnte es dann durchaus geschehen, dass besch?ftigungslose Landsknechte, R?uberbanden nicht un?hnlich, brandschatzend und pl?ndernd durch die Lande zogen.
Die Landsknechts - Tracht war sehr farbenfreudig und bestand aus einem mit dickem Steppfutter versehenen Wams, mit oder ohne Scho?. Oberschenkelhosen wurden ?ber meist ledernen Beinlingen (Ledersen) zu Kuhm?ulern oder Hornschuhen und einem breitkrempigen, reich mit Strau?enfedern geschm?ckten Barett getragen. Wams und Hosen waren mit Schlitzen versehen, durch die sich das Unterfutter bauschte.
Ihr demokratisch gepr?gtes Rechtssystem, die teilweise Selbstverwaltung, sowie die sinkende Kampfmoral f?hrten am Ende des 16. Jahrhunderts zum Verschwinden der typischen Landsknechte. Im Verlauf des Drei?igj?hrigen Krieges ?nderte das Landsknechtstum dann endg?ltig seinen Charakter: an die Stelle der Landsknechtsheere traten die stehenden Heere.
Wer mehr ?ber die Landsknechte wissen m?chte, sei u.a. auf folgendes Buch verwiesen. Baumann, R.: Landsknechte. Ihre Geschichte und Kultur vom sp?ten Mittelalter bis zum Drei?igj?hrigen Krieg. M?nchen 1994