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Im Hintergrund - Schmieheimer Dorfkirche
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Falke: Nahrung und Nahrungserwerb

Die Hauptbeute des Gerfalken sind in der Regel Schneeh?hner. Insbesondere w?hrend der Eiablage machen Schneeh?hner bis zu 98 % des Beutespektrums aus. Zum Beutespektrum z?hlen jedoch auch Lemminge, Schneehasen, verschiedene Kleinvogelarten sowie Raufu?h?hner und Enten. Ihr Anteil am Gesamtbeutespektrum steigt mit dem Anbruch des arktischen Sommers. Gerfalken, die in der N?he von Seevogelkolonnien br?ten, schlagen auch M?wen und Limikolen.

Zwei Jagdtechniken sind f?r den wendigen und schnellen Gerfalken typisch. Entweder st??t er aus einem kreisenden Suchflug heraus steil auf die Beute herab. Nach einzelnen Beobachtungen erreicht er im Sturzflug eine Geschwindigkeit von 160 bis 208 Kilometern in der Stunde. Alternativ fliegt der Gerfalke dicht ?ber dem Boden und ?berrascht dabei sitzende oder auffliegende V?gel. Dieser Jagdflug wird gelegentlich durch Ansitze auf niedrigen Warten unterbrochen.

Beide Jagdtechniken resultieren daraus, dass der Jagderfolg eines Gerfalken dann am gr??ten ist, wenn er Schneeh?hner in den ersten Sekunden nach ihren Auffliegen schl?gt. Die Schneeh?hner haben dann noch nicht ihre volle Fluggeschwindigkeit erreicht und k?nnen auch nur eingeschr?nkt den Flugman?vern des Gerfalken ausweichen. Im Horizontalflug k?nnen Schneeh?hner f?r kurze Strecken schneller fliegen als Gerfalken und schaffen es regelm??ig, ihm zu entkommen. Aus der Falknerei wei? man, dass Gerfalken ihre Beute gelegentlich immer wieder aus ihrer Deckung hochjagen und im Flug verfolgen, bis diese ersch?pft zur Landung gezwungen sind. Die Beute wird dann am Boden geschlagen.

Der Nahrungsbedarf von Gerfalken wird auf etwa t?glich 240 Gramm Fleisch f?r einen m?nnlichen und etwa 300 Gramm f?r einen weiblichen Gerfalken gesch?tzt. Der Nahrungsbedarf von Nestlingen ver?ndert sich innerhalb der Nestlingszeit, betr?gt durchschnittlich aber etwa 170 Gramm. Um den Nahrungsbedarf von zwei ausgewachsenen Gerfalken sowie drei Nestlingen abzudecken, m?ssen die Eltern t?glich etwa drei Alpenschneeh?hner schlagen.

Die Beute wird, sofern nicht bereits von der Wucht des Zusammenpralls, durch einen anschlie?enden Biss in den Nacken beziehungsweise Hintersch?del get?tet. Gew?hnlich wird die Beute an Ort und Stelle gerupft und gefressen. Beute wird mit den F?ngen zum Horst transportiert, wenn dort Nestlinge zu versorgen sind. Bei gutem Jagderfolg werden auch Nahrungsdepots angelegt. Gerfalken jagen sowohl w?hrend des Tages als auch in der D?mmerung. Auch bei schwachem Licht k?nnen sie noch sehr gut sehen.

Bestand

Es ist sehr schwierig, Gerfalken in freier Natur zu beobachten, Bestandszahlen basieren deswegen meist auf groben Sch?tzungen. So sch?tzte man den norwegischen Bestand in den 1970er Jahren nur auf 10 bis 12 Brutpaare. In den 1990er Jahren wurde diese Zahl dann auf 300 bis 500 Paaren korrigiert. Die Ornithologen Potapov und Sale w?hlten deshalb einen statistischen Ansatz, bei dem sie zun?chst die Gesamtfl?che der f?r Gerfalken geeigneten Lebensr?ume ermittelten. Nach ihren Berechnungen kommen auf 1000 Quadratkilometer geeigneten Lebensraum etwa 1,5 Brutpaare. Sie sch?tzen daher den weltweiten Bestand auf etwas mehr als 11.000 Brutpaare. Die jeweils aktuellsten Bestandssch?tzungen der L?nder, in denen Gerfalken br?ten, die Potapov und Sale zusammengetragen haben, ergeben als Minimalbestand 7.880 Brutpaare und als Maximum 10.990. Den gr??ten Bestand weisen dabei Kanada mit 2.550 bis 3.200 und Russland mit 3.500 bis 5.000 Brutpaaren auf. In der Westpal?arktis br?ten vermutlich im Mittel 1028 Gerfalkenpaare.