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Auf ein k?hles Met
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F?sser - Trinken - Geselligkeit

Bei der am h?ufigsten erhalten Objektgruppe aus der Zeit des Sp?tmittelalters handelt es sich um Gem?lde und Skulpturen. Deshalb werden f?r die Rekonstruktion von Ausr?stungsgegenst?nden im Reeanactmentbereich neben Realien vor allem diese Quellen herangezogen.

Ich m?chte nun wiederum versuchen, einen Einblick in die Techniken und Arbeitsweisen der Fassmaler und Maler des ausgehenden Mittelalters zu geben. Nat?rlich besitze ich nicht die k?nstlerischen F?higkeiten und die Ausbildung jener Maler, deren Werke heute in den Museen ausgestellt werden.

Ich versuche vielmehr einen aus der Menge der unbekannt gebliebenen Maler darzustellen - jenen Handwerkern, die sich einer Vielzahl von anfallenden Aufgaben mit Pinsel und Farbe gegen?bersahen. So ist belegt, dass Ulrich Pildschnitzer im Auftrag des N?rnberger Rates mit Ausbesserungs- und Anstreicharbeiten in St. Sebald beauftragt war. Im Rahmen dieses Auftrages fasste er alte Skulpturen neu, strich das Sakramentsh?uschen rot an und bemalte die eiserne Fahne des s?dlichen Kirchturms. Anders als die ?brigen Handwerker in N?rnberg und Maler anderenorts, mussten sich die Maler in N?rnberg frei auf dem Auftragsmarkt behaupten, was sich f?r minderbegabte nachteilig auswirkte. Keine Zunft trat f?r sie ein, sie waren vom jeweiligen Auftraggeber abh?ngig und mussten mit Qualit?t werben. Es gab weder verbindliche Vorschriften zur Ausbildung, Werkstattgr?sse, noch wurde ein Meisterst?ck verlangt.

Das Bet?tigungsfeld eines Malers jener Zeit konnte sich neben kirchlichen Auftraggebern auch auf alle Sparten der weltlicher Malerei wie Buchillustrationen, Flugschriften, Ausmalung von Wohn- und Ratsstuben sowie Aussenw?nden von H?usern erstrecken. Auch der Entwurf von Hoftrachten und die Bemalung von Kutschen, Turnierzeug, Pferdedecken, Zelten, Fahnen wurden von ihnen verlangt.

Bis auf wenige Realien wie z.B. Farbaufreiber, die auf uns ?berkommen sind, m?ssen die Werkzeuge anhand von Sekundarquellen wie Tafelgem?lden, die den Hl. Lukas - den Patron der Maler darstellen - und Buchillustrationen rekonstruiert werden. Die Arbeitsweisen und Maltechnologien lassen sich durch die systematische Erforschung belegen, die im Rahmen von Restaurierungen und Konservierungen von Tafelgem?lden und Skulpturen erfolgt.

Zu beiden Seiten liegen Muscheln mit den fertig aufgeriebenen Pigmenten. Im Gegensatz zu heutigen Pigmenten musste der Maler bzw. sein Lehrling die Rohstoffe erst zubereiten. Mineralische Pigmente wurden aufgrund ihrer H?rte im M?rser zerkleinert, Erdpigmente zumeist auf einer Steinplatte mit einem w?ssrigen Bindemittel aufgerieben. Zur Aufbewahrung gr?sserer Pigmentmengen dienten z.B. Kuhh?rner.

Die fertigen pr?parierten Pigmente bewahrte man dann in so genannten Malermuscheln bis zur Benutzung auf. Gemalt wurde je nach Linienst?rke mit Pinseln aus Fehhaar, Rinderhaar oder Schweineborsten. Diese sind meist vom Maler selbst in abgeschnittene Federkiele gebunden und beim Malen auf einen Holzstab gesteckt. In der kolbenartigen Flasche, hinter der Lade mit den Muscheln, befindet sich das Bindemittel.

Im Mittelalter hat man den gew?nschten Farbton zumeist aus mehreren ?bereinander gelegten Farbschichten erzeugt. Einige Farben wurden jedoch auch auf der Palette, die auf der rechten Seite des Stirnschildes zu sehen ist, angemischt.