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Der Korbflechter
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Korb (Beh?lter) - Korbfl?chter



Ein Korb ist ein geflochtener Beh?lter, meist aus h?lzernem, biegsamen Material, zum Transport und Lagern von Lasten oder Material. Korbwaren ist der Sammelbegriff f?r G?ter, die durch des Korbflechten produziert werden.

Material

K?rbe oder Korbwaren sind Geflechte aus Ruten, Zweigen, gespaltenem Holz, Rattan, Bambus, Esparto, Schilf oder Palmenblattrippen. Das gew?hnlichste Material zum Korbflechten sind Weidenzweige von speziell zu diesem Zweck angepflanzten Korbweiden. Heute werden mit Korb aber auch Beh?lter aus Kunststoff oder Metall bezeichnet, wenn sie sich in Form und Machart an Korbwaren anlehnen.

Korbflechten

Das Arbeitsmaterial

Die einj?hrigen Weidensch??linge, die gesch?lt oder ungesch?lt (dann aber nur f?r gro?e K?rbe) verarbeitet werden, werden j?hrlich in einer H?he von 1 bis 1,5 m geschnitten.

Will man sie sch?len, so zieht man sie im frischen Zustand durch eine elastische h?lzerne oder eiserne Zange (Klemme) und l?st dann die geplatzte Rinde ab. Nach dem Sch?len werden die Ruten an der Luft und Sonne m?glichst schnell getrocknet, damit sie ihre wei?e Farbe beibehalten. Durch Einlegen in Wasser erhalten sie ihre urspr?ngliche Biegsamkeit wieder und sind dann zum Flechten bereit.

Zu ganz feinen Arbeiten spaltet man die Ruten in drei oder vier Schienen. Dies geschieht mit dem Rei?er (auch Kl?ber), einem etwas kegelf?rmig gedrechselten St?ck harten Holzes, welches von der Mitte bis an das obere d?nne Ende so ausgeschnitten ist, dass es drei oder vier keilf?rmige, wie Strahlen von einem Mittelpunkt auslaufende Schneiden bildet. Die Rute wird am dicken Ende mit dem Schnitzer eingeschnitten, der Rei?er so auf die Rute gesetzt, dass seine Keile in die Schnitte eintreten, und bis an das andre Ende fortgeschoben. Zur Verwandlung der dreiseitigen Spaltst?cke in glatte Schienen zieht man sie wiederholt durch den Korbmacherhobel und dann durch den Schmaler, um die Seitenkanten zu beschneiden und alle Schienen gleich breit zu machen.

Die Flechtarbeit

Beim Flechten selbst fertigt man zuerst den Boden des Korbes und dann die Seitenw?nde. Dies geschieht auf einem einfachen Gestell, der Maschine, auf welcher der Boden befestigt wird. Eckige K?rbe werden ?ber h?lzernen Formen geflochten. Verbreitet ist auch die Fabrikation der Spank?rbe aus bandartigem, gespaltenem Fichtenholz und der Koksk?rbe aus berindetem Fichtenholz und Weidenruten. Die feinern K?rbe werden gebleicht, lackiert, gef?rbt, fr?her auch h?ufig bronziert oder vergoldet[1].

Geschichte der Korbflechterei

Reste eines in Wulsttechnik gefertigten Korbes aus der Zeit etwa 10.000 v. Chr. fanden Arch?ologen im Nahen Osten. 5000 Jahre z?hlende Grabbeigaben in Korbformen fand man 1857 in einer H?hle in S?dspanien. In den neolithischen Pfahlbausiedlungen in Auvernier am Neuenburgersee fand man Weidenk?rbe. Auch die in Mitteleuropa beheimateten Kelten beherrschten dieses uralte Handwerk. Sie [2]

Beheimatet war die im Aussterben begriffene Korbwarenherstellung in Deutschland in Berlin, Hamburg, Leipzig, Dresden, in der Rh?n, in Bamberg und in Schmalkalden. Sie lieferten besonders feinere Korbwaren. Der Hauptsitz der f?r den Export arbeitenden Korbwarenindustrie befand sich im Gebiet des oberen Mains, bei Coburg, bei Lichtenfels am Main und im Fichtelgebirge. Im Erzgebirge (Lauter bei Schwarzenberg) wurden besonders Spank?rbe hergestellt. In Lichtenfels gibt es heute noch eine Fachschule f?r Korbflechterei. Die moderne Berufsbezeichnung der Korbflechter ist Flechtwerkgestalter(in)

Vielfach wurden Blinde in der Korbflechterei unterwiesen, um damit in speziellen Heimst?tten ihren Beitrag zum Lebensunterhalt zu leisten[3].