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Einzelbildnachweise - Der Schwedenturm sollte Richtung Offenburg zusätzlich sichern

Auf dem Weg Richtung Haigeracher- oder Obertor weist ein paar Schritte vor dem Tor ein Gässchen nach links zum Gänsbühl Geht man dieses leicht ansteigende Gässchen hinauf, wird man auch umgehend von einer Haus-Turm-Kombination begrüßt Dies ist der frühest besiedelte Ortsteil Gengenbachs in welchem die weltlichen Bediensteten des Klosters angesiedelt wurden Im Hintergrund von Färberhaus und Schwedenturm ist ein Teil der Stadtmauer zu erkennen Beide Gebäude (Färberhaus und Schwedenturm) sind der Stadtmauer 'aufgesetzt' Der Schwedenturm hatte die Aufgabe, die Stadt Richtung Offenburg zusätzlich zu sichern Für Besucher*innen ist es ein lohnender Gang die Treppe hinauf auf den Schwedenturm - ein Überblick in den Altstadtbereich Gänsbühl ist die Belohnung Das Färberhaus direkt neben dem Schwedenturm weist sich mit der jahreszahl 1747 aus und wurde demnach erst nach der Vernichtung Gengenbach 1689 errichtet Das hervorkragende Obergeschoss des Färberhauses erklärt sich aus seiner Funktion. Hier wurden die gefärbten Stoffe zur Trocknung ausgelegt Parallel zum nordwestlichen Stadtmauerverlauf führender, schmaler Weg; entsprechend dem Mauerverlauf in einem weiten Schwung zwischen dem Mercy ´schen Hof im Süden und der Oberdorfstraße im Norden verlaufend Die östliche Seite von der inneren Stadtmauer dominiert bzw. vom Rondellturm, dem sog. Schwedenturm (Gänsbühl 5a), der der Mauer vorgelagert ist und damit eine räumliche Engstelle ausbildet Oberhalb des Schwedenturms reihen sich die Rückseiten der Gänsbühl-Anwesen Sie stammen überwiegend aus dem 18. Jahrhundert und zeichnen sich dadurch aus, dass sie jeweils in die westliche Gebäudeaußenwand die Stadtmauer integrieren Auf Höhe Obertor entstanden in der Folge weitere Wohngebäude, die sich den beengten räumlichen Gegebenheiten entsprechend angepasst haben  u.a. Oberdorfstraße 3. Dieses Gebäude ist damit Teil der geschlossenen, traufständigen Gebäudereihe, wie sie ab dem frühen 19. Jh. im alten Grabenbereich errichtet wurde (vgl. Grabenstraße) Die Brenngasse besitzt wegen des hier besonders gut überlieferten Stadtmauerverlaufs samt Turm hohen Zeugniswert für die Stadtgestalt und -struktur Im Norden mit dem Obergeschoss auf der Stadtmauer aufsitzendes, zweigeschossiges und traufständiges Fachwerkgebäude mit weit ausladendem Satteldach mit Färberlauben und Wetterdächern am Westgiebel an der südlichen Traufseite rundbogiger und mit hölzerner Rahmung versehener Hauseingang mit Sandsteinstufen und eben solches Tor darüber Zierformen in den Brüstungsfeldern der Fenstererker;laut moderner Tafel im Jahr 1747 von Antonius Müller erbaut und die Fassade nachträglich kaum verändert Das reich gestaltete und imposant über der Stadtmauer stehende Gebäude ist als barockes Färberhaus von hohem, exemplarischem Wert sowohl für den historischen Fachwerkbau als auch für die Wirtschaftsgeschichte Gengenbachs im 18. Jahrhundert Als Bestandteil des hochverdichteten Quartiers im Zwickelbereich zwischen Obertor und nordwestlichem Stadtmauerabschnitt kommt ihm zudem städtebauliche Bedeutung zu Im Hintergrund der Schwedenturm, der nach der Gasse hin offen war Daneben das Färberhaus, das 1747 erbaut wurde, nachdem nach dem großen Stadtbrand 1689 gestattet wurde direkt an die Stadtmauer anzubauen Die an das Offenburger Tor anschließenden Mauerzüge, die zunächst nach Norden und dann nach Nordosten führen, scheinen auf den ersten Blick vollkommen verschwunden zu sein Geht man aber durch die innere dann wird man in dem leichten Bogen, den die eng aneinandergereihten Häuschen beschreiben, den Bereich der Inneren Stadtmauer erkennen, auf die sie mit ihren Außenmauern gebaut worden sind