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Einzelbildnachweise Balzareschlössle

Im Orte in einer Seitenstrasse steht das sogenannte 'Balzareschlössle' ein altes Holzhaus mit hübsch geschnitzten Fenster- und Eckbalken vielleicht seiner Zeit für einen Nebenzweig der Familie gebaut Ueber der Kellerthüre findet sich die Jahreszahl 1598 und die Wappen der Böcklin und Zuckmandel m Innern ist alles verändert, nur noch einige alte, gut profilirte Thürgewände haben sich erhalten Vermutlich wurde das aufwendig verzierte Fachwerkhaus 1598 durch Philipp Dietrich von Böcklin erbaut der im gleichen Jahr auch das Böcklin’sche Palais an der Place St.-Étienne in Strasbourg errichtete Er war Angehöriger eines Nebenzweigs der Boecklinschen Familie und seine Frau Anna Maria Freiin von Zuckmantel, eines der ältesten elsässischen Adelsgeschlechter Darum zeigt das Wappen über dem Kellereingang auch beide Familienschilde Das Gebäude selbst ist eine Mischung aus Stein- und Holzbau Die besonders reichhaltige Ornamentik sollte wahrscheinlich die Bescheidenheit des Baus - gerade hinsichtlich des Schloss Balthasarburg - kaschieren Es ist daher im allgemeinen nur wenig bekannt, was sehr bedauert werden muß denn gerade, in bezug auf die Burg betrachtet, gewinnt dieses Schlößchen an Bedeutung Beide Baudenkmale sind Schöpfungen der in der Entfaltung begriffenen Renaissance Die Burg wurde nach Zerstörung 1575 wieder in jener Form aufgebaut, wie sie, von wenigen Änderungen abgesehen, auf uns gekommen ist Nur 23 Jahre später, ausweislich der Jahreszahl 1598 über dem Kellereingang, ist das Schlößchen errichtet worden Bauherrschaft war, wie von den Historikern angenommen wird, ein Nebenzweig der Böcklinschen Familie, woraufhin noch heute der Name .Ritterstraße während aber die Burg die ausgesprochene Steinarchitektur repräsentiert, ist das Schlößchen eine Verbindung von Stein- und Holzarchitektur So bietet sich das abseits der Ritterstraße hinter einem Garten liegende Balzareschlößchen als ein Kunstwerk dar, wie man es in ähnlicher Schönheit rechts des Rheines nur selten antrifft Über der kleinen Freitreppe zum Wohnhauseingang baut sich ein giebelgekrönter Fachwerkerker auf Er ist eingebunden in die Fachwerkwand des Obergeschosses, deren reiche Gliederung und Ausstattung mit Zierat - Rosetten, Sterne, Friese usw. - ganz der Schmuckfreude der Renaissance entspricht Vorbote des noch in weiter Ferne liegenden Barock!