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Lahr - Schwarzwald


Lahr-Sulz liegt im Süden Badens, etwa 38 km nördlich von Freiburg im Breisgau und 100 km südlich von Karlsruhe. Mietersheim ist Ortsteil der zweitgrößten Stadt - Lahr - des Ortenaukreises und gehört damit zu einem Mittelzentrum der umliegenden Gemeinden.
Lage im Ortenaukreis - Symbol anklicken: Lageplan Gemeinde Lahr




Lahr-Sulz Rathaus
Lahr-Sulz Rathaus

Historisches aus Lahr-Sulz

kurzgefasst von Wolfgang Leehr:

Hinter den ersten Hügeln zwischen dem Rheintal und dem Schwarzwald haben bereits Kelten, Römer und Alemannen das Gebiet belebt. Ein paar Funde zeugen von der Anwesenheit dieser Volksgruppen. Das Vieh wurde in das Rheintal, die Schweine in den Wald getrieben. Es wurde auch Acker und Weinbau betrieben. 1833 fand man in der Breitgasse Skelettteile, die sich als Rüsseltier aus dem Tertiärzeit erwies. Außerdem fand man eine Bronzefibel aus der Römerzeit (1.Jh.n.Ch.) und am Dammensee ein rotes, 11,5 cm großes, Tongefäß mit Deckel aus Terre- Sigilata gefunden. Es handelt sich vermutlich um eine Römische Urne. Die Funde wurden ins Naturalienkabinett nach Karlsruhe verbracht.

Urkundlich wurde Sulz das Erste mal zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert in Zusammenhang mit den Herren von Geroldseck genannt. Walter von Geroldseck, seine Söhne und Enkel und die Brüder des Lahrer Gotteshauses haben 1275 für 10 Mark Silber die zwei Höfe zu Sulz mit allen Rechten gekauft. Es war der Fronhof und Schenken Seeligen Hof. Nach dem Tot von Walter I. 1277 wurde die Hohengeroldsecker Herrschaft geteilt. Der Teil westlich des Walkenbuck in Lahr bis zum Rhein wurde zu Lahr- Geroldseck. Hierzu gehörte auch der Langenhard, Sulz und Mahlberg. 1351 schenkte Walter v. Geroldseck das Patronat dem Stift zu Lahr. 1356 ging für einige Jahre die Gerichtsbarkeit an den Grafen Eberhard v. Werdenberg. 1427 erbte Ursula v. Eberstein (geb. Geroldseck- Lar) die Steuer von Sulz, Sulzweiler und Langenhard. Die Untertanen mussten einen Eid schwören, dass sie nur an die Gräfin die Steuer entrichten. 1426 starb die Geroldsecker Linie aus. Damit fiel Sulz an Johann v. Mörs- Saarwerden, der mit der ältesten Tochter Heinrich III. v. Geroldseck verheiratet war. Von da an wechselten die Herren von Lahr und damit Sulz öfter, bis Lahr nassauisch wurde. Der Markgraf v. Baden verwaltete jedoch Lahr- Mahlberg mit.

Trotte bei der Kirche
Trotte bei der Kirche
Im Zuge des 30-jährigen Krieges wurde 1629 die Herrschaft wieder geteilt. Das nassauer Los "A" fiel auf Lahr, Burgheim, Dinglingen, Mietersheim, Hugsweier und Altenheim. Das Los "B" fiel auf katholische Baden mit Mahlberg, Kippenheim, Kippenheimweiler, Wagenstadt, Sulz, Langenhard, Ottenheim, Ichenheim, Dundenheim, Kürzel, Schutterzell, Friesenheim, Oberweier, Heiligenzell und Oberschopfheim. Das ist der Grund warum über 200 Jahre diese Orte katholisch bzw. protestantisch geblieben sind. Sulz hatte am 1. Okt. 1629 78 Häuser und 95 Bürger. Durch das Kriegsgeschehen war die Bevölkerung 1648 auf 12 gesunken.

Die Erste (Petrus) Kirche wurde vermutlich 1692 aus Holz gebaut.. Aus dieser Zeit stammt vermutlich auch die Holzspindeltrotte, die heute am Kirchplatz aufgestellt ist. Am 28.Feb.1772 wurde diese Kirche zur Simultankirche erklärt. Am 19. August 1864 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt. Aus der Urkunde entnehmen wir 196 Bürger von Sulz und 29 vom Langenhard. Die zwei Pfarrgemeinden unterhielten zwei kath. Schulen in Sulz und Langenhard und eine evang. Schule in Sulz. Die Gemeinde hatte 2 Gastwirtschaften, 3 Mühlen, 2 ölmühlen, 3 Krämer und eine Sägmühle. Die Simultankirche bestand bis 1960 als die evangelische Kirche eingeweiht wurde.

1844 wurde die Frage, ob die Selbstständigkeit von Langenhard erworben werden soll, aufgeworfen. Sowohl die Langenharder als auch die Sulzer Bürger entschieden sich mit überwältigender Mehrheit für den Verbleib als Nebenort von Sulz.

Im Lexicon vom Herzogtum Baden wurden 1816 für Sulz und Langenhard vermerkt, dass Sulz zwei Stunden von Mahlberg und eine Stunde von der Bezirksstadt Lahr liegt. Es waren 811 Bürger verschiedener Religionen. Eine Kirche, 2 Pfarrer, 2 Schulen, 120 Wohnhäuser, 81 Nebengebäude. Die Gemarkung lebt vom Anbau von Früchten, Wein, Obst und Wald. Der Zehnt wurde vom Chorherren-Stift zu Baden bezogen, der die kath. Pfarrei unterhielt.

Mit der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich Sulz stärker und wurde zur Wohngemeinde da genügend Arbeitsplätze in der Stadt Lahr zu Verfügung standen.

Dieser Geschichtsteil wird Inhalt des II. Teils sein.

Das Wort "Sulz" kommt aus dem Althochdeutschen "Sulza", dass soviel wie Sumpf, Suhle oder salzige Lache bedeutete. Zur damaligen Zeit musste es im Sulztal sehr feucht gewesen sein. Es finden sich noch heute sumpfigen Stellen und salzige Quellen.

Die Ersten Zeugnisse der Besiedelung war auf einem 6m hohen Hügel zwischen der heutigen Austrasse und der Heitergasse. Vor dem 30-jährigen Krieg (1618-48) war hier der Allmend und in der Austrasse in den Berg getriebene Viehställe. Der in der Nähe befindliche salzige Brunnen wurde zur Viehtränke benutzt. Hinter der Kapelle befand sich der Sulzwjler Hof. Die Stallgruben waren an der "Etzmatten" (Etter = umzäunte Fläche). Auf den "Schibhalden" wurde vor der Bewaldung durch den Markgrafen von Baden (1790-1804) noch im Winter Scheibenschlagen veranstaltet.

Vom Schlossbühl aus wurde die Gegend zur damaligen Zeit bewacht, denn von dort aus konnte man den Langenhard, Hasenberg, Münstertal und Sulz einsehen.

Herzlichen Dank:

    * Dem Förderverein Sulzer Heimatgut e.V.
    * Der Ortsverwaltung Sulz
    * Dem unvergessene Pfarrer A. Ludwig
    * Der Stadt Lahr und dem Stadtarchiv


Wappen Lahr Schwarzwald
Lahr Schwarzwald
Wappen Hugsweier
Hugsweier
Wappen Kuhbach
Kuhbach
Wappen Langenwinkel
Langenwinkel
Wappen Mietersheim
Mietersheim
Wappen Reichenbach
Reichenbach
Wappen Sulz
Sulz