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Der Jüdische Friedhof in Schmieheim

Die gewaltsame Auslöschung der jüdischen Gemeinden kann mit der Pflege ihrer Friedhöfe nicht ungeschehen gemacht werden Doch wird der Zustand, in dem wir die 'kiwre awot', die Gräber der Väter, dereinst hinterlassen werden der Nachwelt vor Augen führen, ob wir sie als kostbares Erbe oder als kostspielige Bürde angesehen und behandelt haben Erzherzog Leopold V. von Österreich, der bis 1625 Bischof von Straßburg war, ist am 13.9.1632 'zuo Insbruck deß Todts verfahren' Ein undatiertes, aber zweifellos schon zu seinen Lebzeiten erstelltes Verzeichnis der 'in der hohen Stifft Straßb. gesessenen Juden' das im Bezirksarchiv Straßburg aufbewahrt wird, enthält die Namen von 48 Familienvätern die bis auf die beiden Ettenheimer Juden 'Latzarus' und 'Eliaß' ausnahmslos in den linksrheinischen Amtsbezirken des Hochstifts ansässig waren Die ältesten Grabsteine dieses rechtsrheinischen Verbandsfriedhofs stammen aus den ersten Jahren des 18. Jahrhunderts Die Inschrift des ältesten Steins erinnert an eine [Schmieheimer?] Jüdin, die am 29.9.1701 unweit der Nordwestecke des Friedhofs bestattet wurde 'Hier liegt eine vornehme Frau begraben, Frau Hindel, Tochter des Schmuel seligen Andenkens' begraben am Donnerstag, dem 26. Elul 461 nach der [kleinen] Zählung Der jüdische Friedhof von Schmieheim muß demnach zwischen 1695 und 1702 angelegt worden sein