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Kolonie Nordrach

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Die Volksheilstätte Kolonie

Der Sozialist und Arzt Otto Walther hatte im Studium in Leipzig seine erste Frau Hope Adams kennen gelernt, die als erste Frau im deutschen Kaiserreich ein medizinisches Staatsexamen ablegte. In Frankfurt a. M. hatten die beiden erst eine Gemeinschaftspraxis. Sie waren mit Friedrich Engels, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht befreundet. Als Ende 1886 das Bismarck’sche Sozialistengesetz alle SozialistInnen aus Frankfurt a. M. ausweisen ließ, kam das Ehepaar dem zuvor. Sie siedelten in den Schwarzwald, denn Hope Adams war zudem an TB erkrankt und erhoffte sich dort eine Linderung ihrer Krankheitssymptome. Nach Konflikten mit den großherzoglich-badischen Behörden in Offenburg, die Otto Walther wegen dessen sozialistischer Tätigkeit für kurze Zeit verhafteten, begann das Ehepaar ein geeignetes Gelände für eine TB-Heilstätte zu suchen. In Nordrach wurden sie fündig und kauften zahlreiche Gebäude, um dann 1890 ihre Heilstätte zu eröffnen. Ihre Therapie basierte auf dem Prinzip, den Kranken gute Unterkünfte, gutes Essen und viel körperliche Bewegung an frischer Luft angedeihen zu lassen. Walther war strikter Gegner der damals üblichen Liegekuren. Die Kranken würden verweichlichen, so seine Theorie. Statt herumzuliegen sollten die Kranken wandern gehen.

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