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Synagoge Ettenheim-Altdorf

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Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war fast jeder vierte Altdorfer Bürger israelitischen Glaubens. Altdorf galt als zweitgrößte Judengemeinde im Landkreis Lahr. Der jüdische Anteil der Bevölkerungszahl sank zwar später durch Abwanderung in die Städte und durch Auswanderung, doch entfaltete sich in Altdorf bis in die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts hinein blühendes jüdisches Leben. Der Sonnenplatz, der Dorfmittelpunkt, war zugleich auch Zentrum der Judengemeinde. An der Ostseite des Platzes befand sich die rituelle Gastwirtschaft, der "Hirsch", unmittelbar daneben war die "koschere Metzgerei", auch die Synagoge und die Mazzot-Bäckerei ("Mazzä-Bäckerei"). In Altdorf gab es eine Judenschule und ein rituelles Frauenbad.

Die meisten Judenfamilien besaßen im Dorf ein eigenes Haus. Durch nachbarliche und auch freundschaftliche Beziehungen nahmen Juden und Christen gegenseitig teil an den Freuden und Sorgen des täglichen Lebens. Wenn auch unsere jüdischen Mitbürger, die ja deutsche Staatsbürger waren, Berufe wie Viehhändler, Bäcker, Metzger, Textil-, Zigarren-, Antiquitäten-, Branntwein- oder Pferdehändler ausübten, so waren sie doch getragen und geprägt von einer anderen Kultur und Tradition. Dies zeigte sich besonders bei der Feier des Sabbats und der religiösen Feste, die sich auf das ganze jüdische Jahr verteilten.

Bei diesem engen Nebeneinander von Juden und Christen drängte sich immer wieder die Frage auf: "Wer ist eigentlich ein Jude?" Eine Antwort zu finden, ist schwierig. Ich hörte einmal folgende Definition: "Ein Jude ist, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde und zu keiner anderen Religion übergetreten ist." Ein Jude ist hineingeboren in ein Volk, das an einen Gott glaubt. Und dieser eine Gott hat das Volk Israel auserwählt. (Maria Schwab)

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