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Die Dreifaltigkeitskirche Rheinau-Diersheim
Die Dreifaltigkeitskirche in Diersheim-Rheinau
Auf inneren Kirchenschmuck wurde verzichtet. Die Lutheraner waren in diesem Punkt zwar weitherziger als die Reformierten, aber das Ausschmücken kostete Geld, und daran mangelte es an allen Ecken und EndenAls die Kriege des 17. Jahrhunderts zu Ende waren, erholten sich die Dörfer im Hanauerland wieder. Die Einwohnerzahl von Diersheim stieg von 150 im Jahre 1650 auf 350 im Jahre 1730. Da war es ganz natürlich, Diersheim kirchlich selbständig zu machen; der Pfarrer sollte gleichzeitig auch Lehrer sein.
Lange Verhandlungen waren nötig, bis alle Fragen geklärt waren, die mit der Selbständigkeit der Pfarrei zusammenhingen. Schon 1725 hatten die Diersheimer die ersten Schritte unternommen, indem sie ihr Anliegen in einer "Memoralia" (Bittschrift) dem Grafen Johann Reinhard III. vortrugen. Auf ihre Eingabe erhielt die Gemeinde bald eine Antwort, in der es unter anderem heißt:
"... wenn die Supplikanten (Bittsteller) einen Überschlag machen lassen, wie hoch die Erweiterung belaufen möge, daneben schriftlich erklären, was dieselben aus eigenen Mitteln dazu und zur Unterhaltung des Pfarrers beitragen wollten, so wollen wir uns gnädig vernehmen lassen ..."
Die Diersheimer dachten damals zunächst an eine Reparatur und Erweiterung der Brigitten-Kapelle. 1730 kam es zur Einigung. Die Gemeinde sollte für Kirche und Pfarrhaus alle Baumaterialien beschaffen. Während der Bauzeit verzichtete die Herrschaft auf die Leistung der üblichen Fronden. Außerdem überließ sie den Diersheimern kostenlos 50 Klafter Steine, die zum Schloßbau in Rheinbischofsheim vorgesehen waren und dort noch lagerten. Das zum Bau notwendige Holz durfte im Thomaswald geschlagen werden. Wie damals allgemein üblich, erteilte der Graf den Diersheimern Patente, die berechtigten In auswärtigen Herrschaften Kollekten zu sammeln.
Nun konnte man an den Bau der Kirche gehen. Der Plan, die Brigitten-Kapelle zu vergrößern, konnte nicht durchgeführt werden. Sie abzubrechen und die neue Kirche an ihrer Stelle aufzurichten, war unmöglich, weil der Bauplatz zu klein gewesen wäre. Einige Häuser in der Umgebung hätten in diesem Falle entfernt werden müssen. Auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz einigte man sich schließlich auf das Grundstück, auf dem die Kirche heute steht. (Friedrich Kößler)
Auf inneren Kirchenschmuck wurde verzichtet. Die Lutheraner waren in diesem Punkt zwar weitherziger als die Reformierten, aber das Ausschmücken kostete Geld, und daran mangelte es an allen Ecken und EndenAls die Kriege des 17. Jahrhunderts zu Ende waren, erholten sich die Dörfer im Hanauerland wieder. Die Einwohnerzahl von Diersheim stieg von 150 im Jahre 1650 auf 350 im Jahre 1730. Da war es ganz natürlich, Diersheim kirchlich selbständig zu machen; der Pfarrer sollte gleichzeitig auch Lehrer sein.
Lange Verhandlungen waren nötig, bis alle Fragen geklärt waren, die mit der Selbständigkeit der Pfarrei zusammenhingen. Schon 1725 hatten die Diersheimer die ersten Schritte unternommen, indem sie ihr Anliegen in einer "Memoralia" (Bittschrift) dem Grafen Johann Reinhard III. vortrugen. Auf ihre Eingabe erhielt die Gemeinde bald eine Antwort, in der es unter anderem heißt:
"... wenn die Supplikanten (Bittsteller) einen Überschlag machen lassen, wie hoch die Erweiterung belaufen möge, daneben schriftlich erklären, was dieselben aus eigenen Mitteln dazu und zur Unterhaltung des Pfarrers beitragen wollten, so wollen wir uns gnädig vernehmen lassen ..."
Die Diersheimer dachten damals zunächst an eine Reparatur und Erweiterung der Brigitten-Kapelle. 1730 kam es zur Einigung. Die Gemeinde sollte für Kirche und Pfarrhaus alle Baumaterialien beschaffen. Während der Bauzeit verzichtete die Herrschaft auf die Leistung der üblichen Fronden. Außerdem überließ sie den Diersheimern kostenlos 50 Klafter Steine, die zum Schloßbau in Rheinbischofsheim vorgesehen waren und dort noch lagerten. Das zum Bau notwendige Holz durfte im Thomaswald geschlagen werden. Wie damals allgemein üblich, erteilte der Graf den Diersheimern Patente, die berechtigten In auswärtigen Herrschaften Kollekten zu sammeln.
Nun konnte man an den Bau der Kirche gehen. Der Plan, die Brigitten-Kapelle zu vergrößern, konnte nicht durchgeführt werden. Sie abzubrechen und die neue Kirche an ihrer Stelle aufzurichten, war unmöglich, weil der Bauplatz zu klein gewesen wäre. Einige Häuser in der Umgebung hätten in diesem Falle entfernt werden müssen. Auf der Suche nach einem geeigneten Bauplatz einigte man sich schließlich auf das Grundstück, auf dem die Kirche heute steht. (Friedrich Kößler)