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Das Balzareschlössle in Rust - meisterliches Fachwerk
Das Balzareschlößchen in Rust
Das In der Ortenau "Balzareschlößchen" genannte Herrenhaus in Rust tritt gegenüber der bauhistorischen Bedeutung, welche die im gleichen Ort am Ufer der Elz gelegene "Balthasarburg" der Herren Böcklin von Böcklinsau genießt, in den Hintergrund. Es ist daher im allgemeinen nur wenig bekannt, was sehr bedauert werden muß, denn gerade, in bezug auf die Burg betrachtet, gewinnt dieses Schlößchen an Bedeutung. Beide Baudenkmale sind Schöpfungen der in der Entfaltung begriffenen Renaissance. Die Burg wurde nach Zerstörung 1575 wieder in jener Form aufgebaut, wie sie, von wenigen Änderungen abgesehen, auf uns gekommen ist. Nur 23 Jahre später, ausweislich der Jahreszahl 1598 über dem Kellereingang, ist das Schlößchen errichtet worden. Bauherrschaft war, wie von den Historikern angenommen wird, ein Nebenzweig der Böcklinschen Familie, woraufhin noch heute der Name "Ritterstraße" hindeuten mag, an welcher das Schlößchen liegt. während aber die Burg die ausgesprochene Steinarchitektur repräsentiert, ist das Schlößchen eine Verbindung von Stein- und Holzarchitektur, bei der man durch eine besonders schöne und reiche Ornamentik vom Fachwerk die bescheidenere Bauweise ausgleichen wollte.
So bietet sich das abseits der Ritterstraße hinter einem Garten liegende Balzareschlößchen als ein Kunstwerk dar, wie man es in ähnlicher Schönheit rechts des Rheines nur selten antrifft. Über der kleinen Freitreppe zum Wohnhauseingang baut sich ein giebelgekrönter Fachwerkerker auf. Er ist eingebunden in die Fachwerkwand des Obergeschosses, deren reiche Gliederung und Ausstattung mit Zierat - Rosetten, Sterne, Friese usw. - ganz der Schmuckfreude der Renaissance entspricht. Vorbote des noch in weiter Ferne liegenden Barock! So sind auch die Fenster der in der Südostecke des Hauses liegenden Wohnstuben in beiden Geschossen als Fenstererker ausgebildet mit geschnitzten Umrahmungen, in deren Konsolen Akanthusblätter eingeschnitzt sind.
Die unter Oberleitung von Kreisdenkmalpfleger Stadtbaurat Steurer, Lahr, und örtlicher Bauleitung von Architekt Berblinger, Ringsheim, im Jahre 1961 durchgeführten Wiederherrichtungsmaßnahmen erbrachten ein Optimum an denkmalpflegerischer Leistung! Das infolge Alter, Feuchtigkeit und anderer Umstände nahezu abgängig gewordene Kleinod konnte nicht nur erhalten, sondern auch stilistisch richtig wieder herauspräpariert werden. Doch darf leider nicht verschwiegen werden, daß mit Rücksicht auf die Wohnbedürfnisse der heutigen Besitzer die denkmalpflegerische Arbeit sich nur auf das Äußere des Bauwerks konzentrieren konnte. (Martin Hesselbacher / Werner Mollweide)
Das In der Ortenau "Balzareschlößchen" genannte Herrenhaus in Rust tritt gegenüber der bauhistorischen Bedeutung, welche die im gleichen Ort am Ufer der Elz gelegene "Balthasarburg" der Herren Böcklin von Böcklinsau genießt, in den Hintergrund. Es ist daher im allgemeinen nur wenig bekannt, was sehr bedauert werden muß, denn gerade, in bezug auf die Burg betrachtet, gewinnt dieses Schlößchen an Bedeutung. Beide Baudenkmale sind Schöpfungen der in der Entfaltung begriffenen Renaissance. Die Burg wurde nach Zerstörung 1575 wieder in jener Form aufgebaut, wie sie, von wenigen Änderungen abgesehen, auf uns gekommen ist. Nur 23 Jahre später, ausweislich der Jahreszahl 1598 über dem Kellereingang, ist das Schlößchen errichtet worden. Bauherrschaft war, wie von den Historikern angenommen wird, ein Nebenzweig der Böcklinschen Familie, woraufhin noch heute der Name "Ritterstraße" hindeuten mag, an welcher das Schlößchen liegt. während aber die Burg die ausgesprochene Steinarchitektur repräsentiert, ist das Schlößchen eine Verbindung von Stein- und Holzarchitektur, bei der man durch eine besonders schöne und reiche Ornamentik vom Fachwerk die bescheidenere Bauweise ausgleichen wollte.
So bietet sich das abseits der Ritterstraße hinter einem Garten liegende Balzareschlößchen als ein Kunstwerk dar, wie man es in ähnlicher Schönheit rechts des Rheines nur selten antrifft. Über der kleinen Freitreppe zum Wohnhauseingang baut sich ein giebelgekrönter Fachwerkerker auf. Er ist eingebunden in die Fachwerkwand des Obergeschosses, deren reiche Gliederung und Ausstattung mit Zierat - Rosetten, Sterne, Friese usw. - ganz der Schmuckfreude der Renaissance entspricht. Vorbote des noch in weiter Ferne liegenden Barock! So sind auch die Fenster der in der Südostecke des Hauses liegenden Wohnstuben in beiden Geschossen als Fenstererker ausgebildet mit geschnitzten Umrahmungen, in deren Konsolen Akanthusblätter eingeschnitzt sind.
Die unter Oberleitung von Kreisdenkmalpfleger Stadtbaurat Steurer, Lahr, und örtlicher Bauleitung von Architekt Berblinger, Ringsheim, im Jahre 1961 durchgeführten Wiederherrichtungsmaßnahmen erbrachten ein Optimum an denkmalpflegerischer Leistung! Das infolge Alter, Feuchtigkeit und anderer Umstände nahezu abgängig gewordene Kleinod konnte nicht nur erhalten, sondern auch stilistisch richtig wieder herauspräpariert werden. Doch darf leider nicht verschwiegen werden, daß mit Rücksicht auf die Wohnbedürfnisse der heutigen Besitzer die denkmalpflegerische Arbeit sich nur auf das Äußere des Bauwerks konzentrieren konnte. (Martin Hesselbacher / Werner Mollweide)