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Evangelische Kirche und katholisches Pfarrhaus in Schwanau-Ottenheim

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Die Ottenheimer Michaelskirche eine Chorturmkirche in Schwanau-Ottenheim

Wer heute auf die Ottenheimer evangelische Michaelskirche zugeht oder sich in ihr zu einem stillen Gebet zurückzieht, der ahnt nicht, welch wechselvolle Geschichte sich inner- und außerhalb dieses Mauerwerkes in den zurückliegenden annähernd sieben Jahrhunderten zugetragen hat. Denn dieses markante Gebäude, das für das Ottenheimer Ortsbild prägend ist, hat als das älteste Bauwerk der Gemeinde Schwanau eine mehr als bewegte Vergangenheit hinter sich. Auch wenn es nicht immer gelang, in das Dunkel der Vergangenheit vorzudringen, alte Urkunden aufzustöbern und die geschichtlichen Unterlagen zu einer geschlossenen Chronik zu vereinen, so steht gleichwohl fest, daß dieses Gotteshaus mit seinem hohen Turm im Laufe der Jahrhunderte viele gefährliche Situationen zu überstehen hatte. Zahlreich waren die Kriege, die Händeleien und Streitereien, aber auch politische Wirren und Prozesse, die keineswegs spurlos an dem Gotteshaus vorübergegangen sind. Aber dennoch trotzte sie bis kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges allen Gefahren. Als jedoch am 12. Februar 1945 der 54 Meter hohe, nadelspitze Turmhelm der damaligen Simultankirche durch alliierte Granaten in Brand geschossen wurde und vier Stunden später als "hellodernde Fackel" brennend in das Kirchenschiff stürzte, war damit nicht nur eine Kirche mit wertvollen barocken Fresken, sondern auch eines der markantesten Wahrzeichen im Ried zerstört.

Nachdem das Bauwerk 1949 als evangelische Michaelskirche wieder geweiht werden konnte, präsentiert sie sich heute erneut als eine Chorturmkirche mit Langhaus, Chorturm, linkem und rechtem Anbau. Schon eine oberflächliche Betrachtung der in Ost-West-Richtung erbauten Kirche läßt die Hauptbauperioden erkennen. Danach entstammt der Turm der Gotik, während das Langhaus und die beiden Anbauten schon dem Zeitalter des Barock zuzurechnen sind. Der heutige Bau besteht aus einem Saalschiff mit Satteldach und dem sich östlich anschließenden Chorturm mit einem gedrungenen Pyramidendach. Die Turmspitze besteht aus einem Ellipsoid mit Kreuz und Hahn. Während in den Turm an der Ost- und Südseite je ein gotisches Maßwerkfenster eingebaut ist, wird das Langhaus an der Nord-und Südseite durch jeweils vier lange, schmale, rundbogige Fenster gut erhellt. An der westlichen Stirnseite befinden sich in der oberen Hälfte der Mauer vier ovale geneigte Fenster in verschiedenen Größen. Hier ist auch der Eingang mit einem zweiflügligen Barockportal unter dem rotem Sandsteinrundbogen mit der eingemeißelten Jahreszahl 1771 im Schlußstein. Rechts des Türrahmens in Brusthöhe, aber noch außerhalb vor dem Portal befindet sich ein in die Mauer eingearbeitetes Weihwasserbehältnis. Links nach dem Eingangsportal ist der Aufgang zur Empore, in die die Orgel integriert ist. Der Innenraum des rechteckigen Langhauses ist weiß verputzt und wird von einer Holzbalkendecke überspannt. Die hölzerne Empore wird von zwei Rundbögen getragen, die auf vier Sandsteinpfosten ruhen. Nach dem Kirchengestühl führt links vor dem Taufbecken eine Tür ins Freie. Das kelchförmige Taufbecken und die Kanzel - beide aus rotem Sandstein ohne Zierate und Zeichen - stehen auf einer um zwei Treppenstufen erhöhten Fläche. Rechts von der viereckig und einfach gearbeiteten Kanzel führt eine Tür in den als Sakristei genutzten Anbau. Über eine weitere Treppenstufe und durch einen großen einfachen rundbogigen "Triumphbogen" gelangt man in den massiven quadratischen Turmchor. Dort steht der um eine weitere Stufe erhöhte Altar, der ebenfalls aus rotem Sandstein in der Form eines antiken Sandsteinkastens gehauen ist. Der Chor wird durch ein hohes spätgotisches Netzgewölbe überspannt, dessen vier tragende Sandsteinrippen jeweils in einer Chorecke ansetzen. Sie verlaufen paarweise und kreuzen sich im Schlußstein, der mit einer stilisierten Blume verziert ist. Während auf der rechten, der südlichen Seite das ehemalige Sakramentshäuschen die Erinnerung an das Simultaneum wachhält, gelangt man auf der gegenüberliegenden Seite in die frühere katholische Sakristei. Hier ist heute der Aufgang in den Turm. Auch hier wird die Decke von zwei Kreuzrippengewölben getragen. (Martin Frenk)

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