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Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius in Wolfach im Kinzigtal

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St. Laurentius Wolfach

Kath. Pfarrkirche (ad S. Laurentium). Erwähnt ecclesia Wolfach in decanatu Oberndorf 1324; eccl. Nidern-Wolfa in decanatu Oberndorf sive Rotwil zwischen 1360 bis 1370; pfarrkirche 1460; Kirche S. Laurencien 1466; Johann, Kirchherr der untersten Kirchen in Wolfach 1273; rector ecclesie Wolfach inferioris in decanatu Kürnbach 1275 etc.

Nach diesen Erwähnungen war die Kirche ursprünglich wohl ein Bau des 13. Jhs., in ihr wurde Graf Friedrich I. von Fürstenberg, der Gemahl der Udelhildis von Wolfach, 1296 beigesetzt; darauf folgte Ende des 15. Jhs. (1470) ein Neubau, der dann im 13. Jh. wieder stark verändert und 1880 renoviert worden ist. Von dem mittleren Bau stehen noch die Mauern des Langhauses nebst zwei Türen, der Chor und der Turm. Der Chor, aus drei Seiten des Achtecks geschlossen, zeigt spitzbogige Fenster, deren Maßwerk und Pfosten herausgebrochen sind. Wo das Langhaus an den Chor anstößt, soll sich eine kleine Skulptur befinden, der Heiland als Kind im Hemd am Kreuz, angeblich aus dem 14. Jh. (?), die ich nicht habe finden können. Das Langhaus stammt im Aufbau aus dem 18. Jh. und ist schmucklos. Das Südportal eine gute spätgotische Arbeit, mit Spitzbogen und sich kreuzendem Stabwerk, oben das Stadtwappen, daneben 15 - 08; an dem Portal Steinmetzzeichen. Das einfachere, ebenfalls spitzbogige Nordportal trägt die Jahreszahl (etwas verwischt}: MCCCCXXXIII

Grundriss der St. Laurentiuskirche Wolfach
Der Turm, von quadratischem Grundriß, ist durch Wasserschrägen in vier Stockwerke geteilt, hat Lichtluken in den unteren, im obersten Spitzbogenfenster mit flamboyantem Maßwerk, das am Südende herausgebrochen ist zur Aufnahme eines Glöckleins. In seinem Erdgeschoß ein Kreuzrippengewölbe der Spätzeit. Das Innere der Kirche zeigt im Chor Netzgewölbe mit trocken profilierten Rippen der Spätzeit. Diese laufen im allgemeinen spitz an der Wand aus, in den zwei Ecken gegen das Langhaus aber und den zwei letzten Ecken des Achtecks ruhen sie auf Konsolen, von denen die beiden ersteren als äußerst primitive Fratzen gebildet sind, die letzteren als Wappenschilder, auf deren einem der rote Wolfsanker auf Gold (Farben nach alten Spuren neu), im anderen das Zeichen w 1 golden auf Blau. - Die drei Schlußsteine des Gewölbes zeigen einmal das fürstenbergische Wappen, dann das Brustbild des h. Laurentius, im dritten zwei Wappen, darüber ein Kelch, auf dem die Jahreszahl 1515, des weiteren auf dem Wappen zu lesen HAINRICH LEMP. Von dem Chor führt eine flachbogige Tür mit Hohlkehlen und Birnenrundstäben auf steilen kleinen Basen in die Sakristei.

Der Bau ist aus Bruchsteinmauerwerk errichtet mit Sandsteingewänden. (Max Wingenroth)

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