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Adelsgut - Renaissancebau - ältestes Haus in Ringsheim
Das Adelsgut - ältestes Haus in Ringsheim
Dicke Quader, große Räume, ein herrschaftliches Wappen - schon von weitem fällt dieses Haus in der Ringsheimer Hauptstraße auf. In der Tat birgt es einige Überraschungen. Unsere Mitarbeiterin Liesel Mutz geht der Geschichte dieses außergewöhnliches Gebäudes auf den Grund.
Wer in Ringsheim von der Bundesstraße 3 in die Hauptstraße abbiegt, dem fällt ein Haus auf der linken Straßenseite auf, vor allem durch dessen Bauweise und das steile Walmdach. Die zwei Stockwerke heben sich durch ihre Höhe von den übrigen älteren Häusern des Dorfes augenfällig ab. Ein ausgedehnter Hof setzt den Besucher in Erstaunen, herrschte früher in den bäuerlichen Betrieben doch meist eine bedrückende Enge, während hier von Raumnot nichts zu spüren ist. Gegenüber dem Hauseingang ist der hofeigene Tiefbrunnen noch im ursprünglichen Zustand erhalten, Zwei dicke Sandsteinplatten bilden die Abdeckung. Nach Osten und Westen ist das ehemalige Adelsgut mit festem Bruchsteinmauerwerk abgegrenzt. Dieses Privileg der festen Eingrenzung stand nur steuerfreien Gütern zu.
Auch beim Betreten des Hauses verstärkt sich die Verwunderung ob der geräumigen Diele und der breiten Treppe in das obere Stockwerk. Der Keller überrascht durch seine Höhe. Außerdem hat er eine Besonderheit aufzuweisen: In einer Ecke ist nochmals ein Raum, der früher keinen seitlichen Zugang hatte. In diesen Kellerraum konnte man nur von der "Kammer", dem Schlafzimmer also, gelangen. Es darf angenommen werden, daß hier die besonderen Werte und auch die Eßvorräte gelagert wurden, und nur die Herrschaft selbst Zutritt hatte. Ohne Zweifel war das ein sicherer Ort, besonders in Kriegszeiten, wenn die Bevölkerung ausgeplündert und beraubt wurde.
Das stattliche Haus war lange Zeit neben der Kirche und dem Pfarrhaus der einzige Steinbau im Dorf, das sonst ausschließlich aus Fachwerkhäusern bestand. Dies weist auf seine ursprüngliche Bedeutung als Sitz adliger Familien hin. Es war das zum sogenannten Ringsheimer "Adelsgut" gehörende Wohnhaus im Ort. Obwohl mehrfach umgebaut, könnte der Kernbau mit dem hohen Dach bis in die spätgotische Zeit, also ins 16. Jahrhundert, zurückreichen. (Liesel Mutz)
Dicke Quader, große Räume, ein herrschaftliches Wappen - schon von weitem fällt dieses Haus in der Ringsheimer Hauptstraße auf. In der Tat birgt es einige Überraschungen. Unsere Mitarbeiterin Liesel Mutz geht der Geschichte dieses außergewöhnliches Gebäudes auf den Grund.
Wer in Ringsheim von der Bundesstraße 3 in die Hauptstraße abbiegt, dem fällt ein Haus auf der linken Straßenseite auf, vor allem durch dessen Bauweise und das steile Walmdach. Die zwei Stockwerke heben sich durch ihre Höhe von den übrigen älteren Häusern des Dorfes augenfällig ab. Ein ausgedehnter Hof setzt den Besucher in Erstaunen, herrschte früher in den bäuerlichen Betrieben doch meist eine bedrückende Enge, während hier von Raumnot nichts zu spüren ist. Gegenüber dem Hauseingang ist der hofeigene Tiefbrunnen noch im ursprünglichen Zustand erhalten, Zwei dicke Sandsteinplatten bilden die Abdeckung. Nach Osten und Westen ist das ehemalige Adelsgut mit festem Bruchsteinmauerwerk abgegrenzt. Dieses Privileg der festen Eingrenzung stand nur steuerfreien Gütern zu.
Auch beim Betreten des Hauses verstärkt sich die Verwunderung ob der geräumigen Diele und der breiten Treppe in das obere Stockwerk. Der Keller überrascht durch seine Höhe. Außerdem hat er eine Besonderheit aufzuweisen: In einer Ecke ist nochmals ein Raum, der früher keinen seitlichen Zugang hatte. In diesen Kellerraum konnte man nur von der "Kammer", dem Schlafzimmer also, gelangen. Es darf angenommen werden, daß hier die besonderen Werte und auch die Eßvorräte gelagert wurden, und nur die Herrschaft selbst Zutritt hatte. Ohne Zweifel war das ein sicherer Ort, besonders in Kriegszeiten, wenn die Bevölkerung ausgeplündert und beraubt wurde.
Das stattliche Haus war lange Zeit neben der Kirche und dem Pfarrhaus der einzige Steinbau im Dorf, das sonst ausschließlich aus Fachwerkhäusern bestand. Dies weist auf seine ursprüngliche Bedeutung als Sitz adliger Familien hin. Es war das zum sogenannten Ringsheimer "Adelsgut" gehörende Wohnhaus im Ort. Obwohl mehrfach umgebaut, könnte der Kernbau mit dem hohen Dach bis in die spätgotische Zeit, also ins 16. Jahrhundert, zurückreichen. (Liesel Mutz)