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Pfarrhaus Friesenheim Oberweier

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Das Pfarrhaus präsentiert sich in seiner freien Lage am Hang des Pfarrgutes mit dem Blick seiner Vorderfront zur Kirche auch heute noch sehr schön. Es ist ein zweistöckiges aus Bruchsteinmauerwerk erbautes, mit hellem Verputz versehenes Patrizierhaus in dem damals viel verbreiteten Weinbrennerstil. Pfarrer Behrle wohnte in diesem Pfarrhaus bis zu seinem Tod am 26. Oktober 1861. Sein Grab befindet sich vor der Sakristei der jetzigen Pfarrkirche in Oberweier. Unter ihm erfolgte in den Dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Ablösung des Zehnten, einer an den jeweiligen Pfarrer von den Einwohnern zu zahlenden Naturalabgabe (Frucht, Wein, Obst, Gemüse, Hühner). Es hätte also nicht mehr eines so riesigen Gewölbekellers und einer so mächtigen Zehntscheuer bedurft. Vom Jahre 1856 an war Pfarrer Behrle fast blind, so daß die Seelsorge von dem Nachbarpfarrer Hermann Finneisen aus Friesenheim von 1855 bis 1863 nebenamtlich versehen werden mußte. Seit dort haben bis heute noch weitere 13 Pfarrer in diesem Pfarrhaus gewohnt und gewirkt. Es ist jedoch nicht Zweck dieser Studie, die wechselvollen Schicksale dieses Hauses und seiner Bewohner so wie diejenigen der Pfarrei in den letzten 160 Jahren zu schildern. Vielmehr soll der Versuch gemacht werden, die Lage des Pfarrhauses vor dem jetzigen Bau zu ergründen. Es geht dabei allerdings, wie es auch sonst im Leben oft zu gehen pflegt: Tatsachen und Ereignisse, die allen Zeitgenossen bekannt sind, werden nicht aufgeschrieben, oft sogar in der mündlichen Überlieferung nicht richtig festgehalten. Die oberste Frage lautet also: Wo standen die Wohnungen der Oberweierer Pfarrer vor 1813? Schon die erste Unterfrage harrt bis jetzt der Beantwortung: Wo wohnte Pfarrer Behrle während des Abbruches des alten und der Fertigstellung des neuen Pfarrhauses? Vor etwa 40 Jahren wurde dem Verfasser von Pfarrangehörigen als Forschungsergebnis des Pfarrers Ernst Henninger (1905 - 1919) mitgeteilt: "Das ehemalige Pfarrhaus von Oberweier stand in der Oberweierer Hauptstraße, Haus Nr. 29." Abgesehen von der Tatsache, daß die Entfernung dieses Hauses von der Kirche ziemlich groß ist, gibt es in den vorhandenen Dokumenten keinen Hinweis auf diese Vermutung. Es wäre indessen möglich, daß Pfarrer Behrle in der Zeit des Neubaues des jetzigen Pfarrhauses hier wohnte. Leider ist auch die letzte Quelle, aus welcher näheres darüber zu erfahren gewesen wäre, das Grundbuch der Gemeinde Oberweier für diese Jahre, bei einem Bombenangriff auf Lahr verbrannt. Es wird wohl kaum möglich sein, genauere Angaben über die Lage der Oberweierer Pfarrhäuser vor 1813 zu machen. Immerhin dürfte es von Interesse sein, einiges über die wirtschaftlichen und wohnungsmäßigen Verhältnisse der früheren Pfarrer von Oberweier aus den vorhandenen Urkunden zu berichten. (Fritz Schleicher)

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