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Schloss Gaisbach - St. Georg - Silberner Stern in Oberkirch

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Das im Tal des Gaisbaches gelegene Schloß ist Eigentum der Familie der Freiherren von Schauenburg.

Der heutige Schloßbereich in Gaisbach besteht gemäß seiner geschichtlichen Entwicklung aus zwei Hälften: Das Untere Haus ist schlicht, unscheinbar, niedrig. Ihm angeschlossen ist das Trotthaus aus dem 17. Jahrhundert mit Freskenmalerei. Eine buntbemalte Holzsäule im Renaissance-Stil trägt das Gebälk. Der Turm neben dem Unteren Tor war vielleicht das alte Ortsgefängnis.

Das eigentliche Schloß, der frühere Obere Hof, ist imponierend im neugotischen Stil seit 1870 mit zwei Flügeln erbaut. Im Gartensaal wurden verschiedenste Altertümer aus Gaisbach und Oberkirch eingebaut. Der Festsaal besticht durch seine komplette neugotische Möblierung.

Die Geschichte des Schlosses Gaisbach reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück, seitdem ein Gutshof der Schauenburger in Gaisbach bezeugt ist. Hier hat sich das Geschlecht wohl im 15./16. Jahrhundert niedergelassen, weil die Schauenburg als Wohn- und Aufenthaltsort nicht mehr attraktiv genug war.

So besaß etwa Karl von Schauenburg im Jahre 1655 hier ein "adelig Haus", auf das sich die Schauenburgische Familie 1659 die Unterhaltspflicht für die Höhenburg übertragen ließ.

Im 16. Jahrhundert trennte sich das Geschlecht der Schauenburger in zwei Linien. Während der auswärtige Grundbesitz und der Burgwald geteilt wurden, blieben die Schauenburg selbst und die grundherrschaftlichen Rechte in Gaisbach gemeinsames Gut. Der Hof in Gaisbach wurde jedoch durch eine Mauer getrennt, so daß in der Folgezeit ein Oberer Hof - das Schloß - und ein Unterer Hof - das Untere Haus - entstanden. Im Jahre 1713 muß ein entscheidender Umbau des Schlosses stattgefunden haben, denn Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen, der hier von 1649 bis 1660 Schauenburger Schaffner war, hatte dieses Gebäude anders beschrieben.

Im Jahre 1869 schließlich erwarb Emil Freiherr von Schauenburg (1826-1908) von seinem Vetter Hannibal das Untere Haus und begann ab 1870 einen Umbau des Schlosses in großzügiger neugotischer Form. Dieser Umbau muß damals reizvoll genug gewesen sein, daß hier am 30. September 1875 Kaiser Wilhelm I., Großherzog Karl Alexander von Sachsen = Weimar = Eisenach und Großherzog Friedrich I. von Baden mit ihren Gattinnen zu Besuch waren. (Dieter Kauß)

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