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Ehem. Probstei Allerheiligen in Oberkirch

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Das vierte große, nach 1689 erbaute Steinhaus, das hier erwähnt werden soll, ist das Probsteigebäude des Klosters Allerheiligen. Es dient heute als Pfarrhaus und Schule.

Dieser Bau war im Jahre 1784 teilweise und im Jahre 1797 völlig abgebrannt, wurde aber jeweils wieder unverzüglich in der selben schlichten klassizistischen Form aufgebaut.

Bezüglich der Baustruktur sei vermerkt, daß Prälat und Konvent von Allerheiligen einen breitgelagerten, zweigeschossigen Bau auf hohem Kellergeschoss errichten ließen.

Ins Auge fällt an diesem Gebäude weniger das schmucklose Innere, als vielmehr die ehemals doppelläufige Außentreppe (heute nur Aufgang von Osten), ferner im Treppenunterbau die große, rundbogige Kelleröffnung, das Portal mit Oberlicht und das Doppelwappen des Klosters Allerheiligen und des letzten Abtes Wilhelm Fischer (1797 - 1803).

Der vordere Schild dieses Wappens bezeichnet das Kloster Allerheiligen und enthält über einem Querbalken zwei Sterne, darunter einen über einem zaunförmigen Schildfuß, der aus zugespitzten Pfählen oder Pfeilen besteht. Der zweite, persönliche Abtsschild ist durch einen Schragen in vier Felder geteilt, deren oberes die drei Steine von Allerheiligen vereint. Das untere zeigt einen gesenkten Anker, Sinnbild der Hoffnung und Demut, darunter das erwähnte Pfahlwerk. Die beiden Seitenfelder enthalten gegeneinander gewendete Löwen, die Kammerschlüssel halten, wahrscheinlich als Anspielung auf den Namen des vorletzten Abtes Felix Kemmerle (1783 - 1797), der das abgebrannte Probsteigebäude wieder aufbauen ließ. (Hans-Martin Pillin)

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