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Burgruine Lützelhardt auf dem Seelbacher Hausberg
Die Ruine der ehemaligen Burg Lützelhardt bei Seelbach
Östlich von Seelbach erhebt sich in einem von Schutter und Steinbächle gebildeten Dreieck der Lützelhardt, ein bewaldeter Bergkegel von 461 m Höhe. Aus seiner Kuppe ragen 3 Felsmassive aus Buntsandstein empor von einer Höhe von 8 - 12 m. Auf ihnen standen die Gebäude der Burg Lützelhardt, die Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen, doch bald nach ihrer Fertigstellung (um 1250) von den Herren von Geroldseck wieder zerstört wurde. Trotz ihrer verhältnismäßig kurzen Existenz lebte die Erinnerung an sie im Volksbewußtsein weiter. Als 1821 - 1827 die "Ludwigsstraße", die Verbindung zwischen dem Schutter- und dem Kinzigtal, gebaut wurde, holte man aus der Ruine die Bossenquader, um daraus die Randsteine für die Straße anzufertigen. Aber was für eine Bewandnis es mit der von Wald und Unterholz überwachsenen Stelle hatte, erfuhr man erst durch die vom Schwarzwaldverein Seelbach unter Führung von Karl Hammel 1926 - 1929 durchgeführten Ausgrabungen. Sie legten eine Burganlage von 113 m Länge frei, die aus 3 Teilen bestand, ganz im Osten die Hauptburg, anschließend die Mittel- und schließlich die Vorderburg. Zwar fand man hier oben ein Steinbeil, aber mangels ausreichender Funde kann man daraus noch nicht schließen, daß sich hier in vorgeschichtlicher Zeit eine Fliehburg befunden hat.
Für die baugeschichtliche Entwicklung nimmt man 2 Abschnitte an, einen früheren, der als Lützelhardt I und einen späteren, der als Lützelhard II bezeichnet wird. Von der Vorder- und Mittelburg sind nur noch die Fundamente auszumachen. Die Vorderburg besaß einen Bergfried (6 x 6 m) und ein Wohngebäude. Geschützt war sie durch einen Halsgraben. Die Mittelburg war etwas größer als die Vorderburg. Sie bestand wahrscheinlich aus einem Wohngebäude und einer Ringmauer und war von der Hauptburg durch einen Vorturm und eine Vormauer getrennt. Kernstück der Anlage war die Hauptburg, der eine Vorburg vorgelagert war. Im Gegensatz zu den beiden ändern ist ihr Grundriß infolge des Geländes unregelmäßig. Sie war von einer 1,85 m breiten Ringmauer aus Bossenquadern umgeben. Das wichtigste Bauwerk der Burg war der Bergfried, ein Bau mit quadratischem Grundriß von 7,20 m Seitenlänge (außen) und etwa 27 m Höhe. Über eine Holztreppe gelangte man durch eine kleine Tür, dem eigentlichen Burgtor, zu dem dahinter liegenden Burghof. Dort stand der wahrscheinlich dreistöckige Wohnturm, der im Innern 4 x 4 m maß. Er besaß zu Gruppen zusammengesetzte Fenster im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik, aber auch der Frühgotik. Einige von ihnen waren schon verglast. Für Wärme in den Zimmern sorgten mehrere Öfen. Schließlich war da noch zwischen dem Zisternengebäude und dem Wohnturm ein Schüttstein von 1,15m Höhe, durch den das vom Tal herauftransportierte Wasser der Zisterne zugeleitet wurde. Vergleichbares fand man noch nicht in Deutschland. (Dr. Albert Panther)
Östlich von Seelbach erhebt sich in einem von Schutter und Steinbächle gebildeten Dreieck der Lützelhardt, ein bewaldeter Bergkegel von 461 m Höhe. Aus seiner Kuppe ragen 3 Felsmassive aus Buntsandstein empor von einer Höhe von 8 - 12 m. Auf ihnen standen die Gebäude der Burg Lützelhardt, die Anfang des 13. Jahrhunderts begonnen, doch bald nach ihrer Fertigstellung (um 1250) von den Herren von Geroldseck wieder zerstört wurde. Trotz ihrer verhältnismäßig kurzen Existenz lebte die Erinnerung an sie im Volksbewußtsein weiter. Als 1821 - 1827 die "Ludwigsstraße", die Verbindung zwischen dem Schutter- und dem Kinzigtal, gebaut wurde, holte man aus der Ruine die Bossenquader, um daraus die Randsteine für die Straße anzufertigen. Aber was für eine Bewandnis es mit der von Wald und Unterholz überwachsenen Stelle hatte, erfuhr man erst durch die vom Schwarzwaldverein Seelbach unter Führung von Karl Hammel 1926 - 1929 durchgeführten Ausgrabungen. Sie legten eine Burganlage von 113 m Länge frei, die aus 3 Teilen bestand, ganz im Osten die Hauptburg, anschließend die Mittel- und schließlich die Vorderburg. Zwar fand man hier oben ein Steinbeil, aber mangels ausreichender Funde kann man daraus noch nicht schließen, daß sich hier in vorgeschichtlicher Zeit eine Fliehburg befunden hat.
Für die baugeschichtliche Entwicklung nimmt man 2 Abschnitte an, einen früheren, der als Lützelhardt I und einen späteren, der als Lützelhard II bezeichnet wird. Von der Vorder- und Mittelburg sind nur noch die Fundamente auszumachen. Die Vorderburg besaß einen Bergfried (6 x 6 m) und ein Wohngebäude. Geschützt war sie durch einen Halsgraben. Die Mittelburg war etwas größer als die Vorderburg. Sie bestand wahrscheinlich aus einem Wohngebäude und einer Ringmauer und war von der Hauptburg durch einen Vorturm und eine Vormauer getrennt. Kernstück der Anlage war die Hauptburg, der eine Vorburg vorgelagert war. Im Gegensatz zu den beiden ändern ist ihr Grundriß infolge des Geländes unregelmäßig. Sie war von einer 1,85 m breiten Ringmauer aus Bossenquadern umgeben. Das wichtigste Bauwerk der Burg war der Bergfried, ein Bau mit quadratischem Grundriß von 7,20 m Seitenlänge (außen) und etwa 27 m Höhe. Über eine Holztreppe gelangte man durch eine kleine Tür, dem eigentlichen Burgtor, zu dem dahinter liegenden Burghof. Dort stand der wahrscheinlich dreistöckige Wohnturm, der im Innern 4 x 4 m maß. Er besaß zu Gruppen zusammengesetzte Fenster im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik, aber auch der Frühgotik. Einige von ihnen waren schon verglast. Für Wärme in den Zimmern sorgten mehrere Öfen. Schließlich war da noch zwischen dem Zisternengebäude und dem Wohnturm ein Schüttstein von 1,15m Höhe, durch den das vom Tal herauftransportierte Wasser der Zisterne zugeleitet wurde. Vergleichbares fand man noch nicht in Deutschland. (Dr. Albert Panther)