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Hammerschmiede Lahr-Reichenbach & Heimatmuseum
Das Hammerschmiede-Museum Lahr-Reichenbach nahe Seelbach
Auch in Reichenbach gab es immer Schmiedewerkstätten, wobei bei manchen der Ursprung nicht aufgeklärt werden kann. So wird 1729 bei einem Heiratseintrag ein "Schmied Jakob Mayer im Gereut" genannt. Näheres wird von ihm nicht berichtet. Dabei könnte es sich durchaus um einen Hofschmied gehandelt haben, der bei einem Hofbauern Geräte und Werkzeuge wartete und natürlich auch als Hufschmied tätig war. Ob dieser Schmied in Verwandtschaft steht zu dem damaligen Schmied der Geroldsecker Waffenschmiede im Litschental, Michael Mayer, kann nur angenommen werden.
Hammerschmiede Lahr ReichenbachUm die gleiche Zeit - sicher vor 1730 - wurde die Hammerschmiede an der Schutter errichtet; sie war wohl die größte Schmiede in Reichenbach. Schon immer wird sie in Urkunden des Grundbuches als Hammerschmiede mit Schleifmühle und Gerstenstampfe bezeichnet. Die Wasserkraft wurde also nicht nur zum Antrieb der Schmiedehämmer benutzt, sie wurde auch zum Antrieb des Schleifwerks zum Schärfen oder Glätten der erstellten Werkstücke in Anspruch genommen oder um die Gerstenstampfe mit grobem Mahlwerk für Getreide in Betrieb zu setzen.
Die Hammerschmiede ist mit einem unterschlächtigen Mühlrad versehen, da heißt die Schaufeln des Mühlrades ragen in den Wasserlauf des Mühlkanals hinein. Durch Hebelbetätigung kann das Hammerwerk aktiviert oder abgeschaltet werden. Die Reichenbacher Hammerschmiede zeichnet sich aus durch drei verschieden große Schmiedehämmer. Dort wurden vor allem Werkzeuge des alltäglichen Gebrauchs wie Äxte, Beile, Hacken und andere Geräte für den allgemeinen Bedarf hergestellt. Jede Hammer-Schmiede hat ihr eigenes, einmaliges Markenzeichen zur Kennzeichnung der Werkstücke, die dort angefertigt wurden. Für unsere Hammerschmiede gilt als Kennung eine geschlossene Schmiedezange.
Erster nachgewiesener Hammerschmied war Johann Michael Freund, der am 5. März 1737 verstorben ist. Sein Sohn Franz Karl Anton Freund übernahm die Schmiede. Er heiratete 1753 Maria Anna Wacker, verstarb aber schon nach zehnjähriger Ehe. Die zweite Ehe der Maria Anna Wacker währte nur ein Jahr und sie ging cine dritte Ehe mit Michael Hauri ein, einem Hammerschmied aus Kirchzarten. Dieser führte die Hammerschmiede mehr als 25 Jahre weiter. Michael Hauri war es, der 1763 für die damals im Bau befindliche Kirche in Meißenheim in der Hammerschmiede das Turmkreuz herstellte. Das Erbe seines Vaters übernahm Michael Freund etwa 1792. Im gleichen Jahr heiratete er die Tochter des Hammerschmieds im Litschental, Anna Fehrenbach. Diese Ehe dauerte 17 Jahre und dic hinterbliebene Witwe nahm sich den Hammerschmied Johann Michael Wild aus St. Trudpert zum Ehemann. Er führte das Geschäft in der Hammerschmiede fort und übergab 1835 das gesamte Anwesen, Schmiede mit sämtlichem Zubehör, Schleifmühle und Gerstenstampfe, Haus und beträchtliche landwirtschaftliche Flächen, an den jüngsten Sohn aus erster Ehe seiner Frau, an Johann Baptist Freund "zu unwiderruflichem Eigentum". Johann Baptist Freund betrieb mit seiner Ehefrau Theresia Seeholzer aus Kappelrodeck, der Tochter des dortigen Hammerschmiedes, die Reichenbacher Hammerschmiede und die Landwirtschaft. Die bei der Übergabe übernommenen Verpflichtungen und Schulden konnten bald nicht mehr bedient werden und so kam es 1847 zur Zwangsversteigerung. Somit verlor nach mehr als 110 Jahren die Familie Freund auf tragisch Weise das Eigentumsrecht an dieser Reichenbacher Werkstatt. (Konrad Schneider)
Auch in Reichenbach gab es immer Schmiedewerkstätten, wobei bei manchen der Ursprung nicht aufgeklärt werden kann. So wird 1729 bei einem Heiratseintrag ein "Schmied Jakob Mayer im Gereut" genannt. Näheres wird von ihm nicht berichtet. Dabei könnte es sich durchaus um einen Hofschmied gehandelt haben, der bei einem Hofbauern Geräte und Werkzeuge wartete und natürlich auch als Hufschmied tätig war. Ob dieser Schmied in Verwandtschaft steht zu dem damaligen Schmied der Geroldsecker Waffenschmiede im Litschental, Michael Mayer, kann nur angenommen werden.
Hammerschmiede Lahr ReichenbachUm die gleiche Zeit - sicher vor 1730 - wurde die Hammerschmiede an der Schutter errichtet; sie war wohl die größte Schmiede in Reichenbach. Schon immer wird sie in Urkunden des Grundbuches als Hammerschmiede mit Schleifmühle und Gerstenstampfe bezeichnet. Die Wasserkraft wurde also nicht nur zum Antrieb der Schmiedehämmer benutzt, sie wurde auch zum Antrieb des Schleifwerks zum Schärfen oder Glätten der erstellten Werkstücke in Anspruch genommen oder um die Gerstenstampfe mit grobem Mahlwerk für Getreide in Betrieb zu setzen.
Die Hammerschmiede ist mit einem unterschlächtigen Mühlrad versehen, da heißt die Schaufeln des Mühlrades ragen in den Wasserlauf des Mühlkanals hinein. Durch Hebelbetätigung kann das Hammerwerk aktiviert oder abgeschaltet werden. Die Reichenbacher Hammerschmiede zeichnet sich aus durch drei verschieden große Schmiedehämmer. Dort wurden vor allem Werkzeuge des alltäglichen Gebrauchs wie Äxte, Beile, Hacken und andere Geräte für den allgemeinen Bedarf hergestellt. Jede Hammer-Schmiede hat ihr eigenes, einmaliges Markenzeichen zur Kennzeichnung der Werkstücke, die dort angefertigt wurden. Für unsere Hammerschmiede gilt als Kennung eine geschlossene Schmiedezange.
Erster nachgewiesener Hammerschmied war Johann Michael Freund, der am 5. März 1737 verstorben ist. Sein Sohn Franz Karl Anton Freund übernahm die Schmiede. Er heiratete 1753 Maria Anna Wacker, verstarb aber schon nach zehnjähriger Ehe. Die zweite Ehe der Maria Anna Wacker währte nur ein Jahr und sie ging cine dritte Ehe mit Michael Hauri ein, einem Hammerschmied aus Kirchzarten. Dieser führte die Hammerschmiede mehr als 25 Jahre weiter. Michael Hauri war es, der 1763 für die damals im Bau befindliche Kirche in Meißenheim in der Hammerschmiede das Turmkreuz herstellte. Das Erbe seines Vaters übernahm Michael Freund etwa 1792. Im gleichen Jahr heiratete er die Tochter des Hammerschmieds im Litschental, Anna Fehrenbach. Diese Ehe dauerte 17 Jahre und dic hinterbliebene Witwe nahm sich den Hammerschmied Johann Michael Wild aus St. Trudpert zum Ehemann. Er führte das Geschäft in der Hammerschmiede fort und übergab 1835 das gesamte Anwesen, Schmiede mit sämtlichem Zubehör, Schleifmühle und Gerstenstampfe, Haus und beträchtliche landwirtschaftliche Flächen, an den jüngsten Sohn aus erster Ehe seiner Frau, an Johann Baptist Freund "zu unwiderruflichem Eigentum". Johann Baptist Freund betrieb mit seiner Ehefrau Theresia Seeholzer aus Kappelrodeck, der Tochter des dortigen Hammerschmiedes, die Reichenbacher Hammerschmiede und die Landwirtschaft. Die bei der Übergabe übernommenen Verpflichtungen und Schulden konnten bald nicht mehr bedient werden und so kam es 1847 zur Zwangsversteigerung. Somit verlor nach mehr als 110 Jahren die Familie Freund auf tragisch Weise das Eigentumsrecht an dieser Reichenbacher Werkstatt. (Konrad Schneider)