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St. Cyprian und Justina - Kappeler Pfarrkirche - Kappel-Grafenhausen

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Hier hat der Ortspfarrer, der Bischöfl. Commissarius Dr. Vitus Burg mit großer Umsicht, Zielklarheit und Tatkraft in kurzer Zeit einen Kirchenneubau an Stelle des zu klein gewordenen Gotteshauses über alle Schwierigkeiten hinweg durchzuführen verstanden. Die Baupflicht war geteilt, zwischen der Herrschaft für Turm und Chor, und der Gemeinde für Langhaus und Altäre. Am 1. Mai 1826 berichtete Burg an das Generalvikariat über den von Bauinspektor Voß in Offenburg ausgearbeiteten und von der Großh. Baudirektion (Weinbrenner) in Karlsruhe verdesserten Riß, wonach die alte Kirche Von 1737 als Chor stehen bleiben solle; dadurch würde der Neuban geräumig genug und böte keinen Anlaß zu Beanstandungen wie bei so vielen Kirchen.

Für die Altäre hat Burg Bilder von Ellenrieder in Aussicht genommen, "falle sie zu einem dem Vermögen der Gemeinde angemessenen Preis zu bekommen sind, und zwar sollte auf den Hochaltar ein Motiv aus dem Neuen Testament, auf den rechten Seitenaltar die Darstellung der Gottesmutter, auf den linken die der Kirchenpatrone, Justina und Cyprian, kommen". Das Generalvikariat sprach (11. Mai 1826) seine volle Befriedigung aus über den so schönen Plan und sdie mühevolle Sorge Burgs um diesen Kirchenbau, dessen "Schönheit noch ungemein gesteigert würde, wenn der Betrag zu stande käme, daß die drei Altarblätter durch die berühmte große Künstlerin Ellenrieder gemacht würden. Sie würden dauernd eine schöne Zierde auch für die späte Nachkommenschaft sein".

Noch im Sommer dieses Jahres wurden die Bauarbeiten in Angriff genommen und schon im Frühsommer 1828 ging er der Vollendung entgegen. "Unter den vielen Kirchen, welche seit dem letzten Decennium in Baden aufgeführt wurden möchte diese", meint Burg am 26. Mai 1827, "dem mindesten Tadels ausgesetzt werden können... Sie ist um ein Drittel zu groß für die Gemeinde". Altäre und Kanzel lieferte nach eigenen Entwürfen in Stuckmarmor Jod. Wilhelm um 2.830 fl. (1827). Der Hochaltar war "in griechischer Architektur mit 4 Säulen" aufgebaut. Auf der Mensa neben dem Tabernakel waren zwei betende Cherubim angebracht. Die Farben des Stuckmarmor waren teils schwarz, teils grau, teils rot und eine zurückhaltende Vergoldung an einigen Stellen. Als Altarblatt wurde eine alte Darstellung der Kreuzabnahme, signiert "von Schlichten 1727", die Burg in Heidelberg erworben hatte, verwendet. (Joseph Sauer)

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